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Fjarill "Midsommar"

Unsere Wertung: 8 von 9 Punkten.

Fjarill verbreiten mit „Midsommar“ den Zauber schwedischer Sommernächte

Das Duo Fjarill entstand 2004 in Hamburg, wo sich die schwedische Pianistin Aino Löwenmark und die südafrikanische Violinistin Hanmari Spiegel begegneten und beschlossen, gemeinsam Musik zu machen. Seither begeistern sie mit ihrem ganz eigenen poetischen Sound zwischen Folk, Jazz und Klassik eine zunehmend Zahl von Fans in Europa und darüber hinaus. Mit „Midsommar“ veröffentlichen sie bereits ihr achtes Studioalbum und entführen den Hörer mit Eigenkompositionen und neu arrangierten schwedischen Volksliedern in die besondere Atmosphäre von Ainos schwedischer Heimat.

Wer die schwedische Volksmusik kennt, weiß, dass es zwar auch die fröhlichen Midsommar-Tänze gibt, viele Lieder aber von einer gewissen Melancholie und Sehnsucht durchdrungen sind. Und genau diese Melancholie fangen auch Fjarills Arrangements ein. Da weben Piano und Violine einen zarten Kranz aus Klängen und Harmonien, über den sich Ainos klare und leuchtende Stimme legt. Bekannte Melodien wie „Den blomstertid nu kommer“, „Kristallen den fina“ oder „Uti vår hage“ bekommen so einen ganz neuen Zauber.  Besonders eindrücklich wirkt „Den signade dag“ das ganz ohne instrumentale Begleitung vorgetragen wird und das sogar erst in der letzten Strophe mehrstimmig wird.

Neben diesen Volksliedern finden sich auf „Midsommar“ auch einige Eigenkompositionen. Das Duo hat drei Gedichte des schwedischen Literaturnobelpreisträgers Pär Lagerkvist vertont, unter anderem das tragische „Lite efter du är död då ska liljor blomma“, in dem eine Frau einem Mann erst bei dessen Beerdigung ihre Liebe gesteht. Bei „My Pad“ und „Fjarills Midsommar“ stammt dann auch der Text von den beiden Musikerinnen selbst, wobei das tänzerische Titelstück den Brauch des Kranzbindens zur Mittsommernacht als Bild dafür verwendet, die Vielfalt des Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen als großes Ganzes zu verstehen.

Mit dem selbst komponierten Instrumentalstück „Trolldans“ entführt uns Fjarill gedanklich in die mystische Welt der schwedischen Trolle und Feen. Zuletzt wird es nochmal traditionell mit der „Värmlandsvisa“, einer wunderbaren Hymne an die westschwedische Provinz Värmland, und dem einfachen kleinen Sommerlied „Limu limu lima“, das hier sehr atmosphärisch arrangiert wurde.

Fjarill erschaffen auf „Midsommar“ ganz eigene Klangwelten, geben ihren Stücken Raum und Zeit zum atmen und so auch dem Hörer die Gelegenheit, sich ganz der Musik hinzugeben. Bestimmt nicht zufällig ist die Ähnlichkeit des Bandnamens zu dem schwedischen Wort „fjäril“ – Schmetterling, denn wie Schmetterlinge scheinen auch die Kompositionen des Duos schwerelos und mal verträumt , mal unbeschwert dahinzuflattern. Wunderschöne Musik, die sich auch in den nicht ganz so hellen deutschen Sommernächten gut hören lässt!

Walden
Walden
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