Da ist der Herr Schweighöfer doch momentan in aller Munde: Eine Deutschpop-CD aus seiner Feder und von ihm eingesungen – wer hätte das gedacht? Und auch die Schauspielerei bleibt nicht auf der Strecke. Die Serie „You Are Wanted“ betritt Neuland, denn sie erscheint zunächst nur bei Amazon Prime. Zudem hört sich das inhaltliche Konzept sehr amerikanisch an und man würde eher Kiefer Sutherland in der Hauptrolle erwarten als Matthias Schweighöfer, dem doch die typisch deutsche Softie-Attitüde anhaftet.
Aber gerade das macht die Idee hinter der Serie doch so richtig spannend. Und das Multitalent Schweighöfer hat nicht nur die Hauptrolle übernommen, sondern führt auch Regie und produziert die Serie. Um es vorweg zu nehmen: Ich habe noch keine Folge gesehen. Es geht in dieser Besprechung um das Buch zur Serie, das von Arno Strobel verfasst wurde. Ich bin ein großer Fan dieses Autors, der aus der Region Trier stammt und schon mit einigen Thrillern für Aufsehen sorgte.
Zum Inhalt: Das BKA verdächtigt den Familienvater Lukas Franke, einer terroristischen Vereinigung anzugehören, und ein Unbekannter beginnt, seine persönlichen Daten zu hacken und seine digitale Identität zu verändern. Franke muss sich auf die Suche nach dem Täter machen und seine Unschuld beweisen, nur dann kann er sein altes Leben zurückbekommen.
Aus diesem Plot entwickelt sich eine rasante Geschichte, die mit einigen Überraschungen aufwartet. Es gibt spannende Wendungen und viele Protagonisten sind nicht das, was sie zu sein scheinen. Ich kann mir schon vorstellen, dass diese Geschichte eine komplette Serie tragen kann. Arno Strobel zumindest verleiht den Figuren Farbe, beschreibt sie charakterlich gut und macht ihre Entscheidungen nachvollziehbar. Vielleicht hat er somit dem turbulenten Geschehen einer Serie sogar einiges voraus.
Ich kann jetzt keine Empfehlung abgeben, ob es Sinn macht, das Buch zu lesen, wenn man die Serie noch sehen will. Vermutlich verdirbt man sich dann den Spaß. Wer aber Lust auf einen gut durchdachten und spannenden Thriller hat, der zudem noch kurzweilig ist und sich zum wahren Pageturner entwickelt, ist hier bei Arno Strobel gut aufgehoben.