JEREMIAS melden sich mit einer neue Auskopplung aus ihrem kommenden Album zurück. „Egoist“ dreht sich um die Sehnsucht nach Anonymität in einer Stadt. Auf Bühnen stehen, im Internet präsent sein, in der Heimatstadt erkannt werden: irgendwann ist es zu viel und ein Umzug, sowie der Song „Egoist“ folgen. Eigentlich ein kleines Stück Musik, eine Nylongitarre führt durch den Song – lyrisch aber die großen Themen: „Mein Vorbild war immer nur der Wind“. Egoist zeigt eine weitere Facette des kommenden Albums, musikalisch und aus der Bandgeschichte.
Auf dem am 22. September erscheinenden zweiten Album „Von Wind und Anonymität“ verarbeitet die Band die letzten zwei Jahre im Leben von Sänger Jeremias Heimbach, Bassist Ben Hoffmann, Drummer Jonas Hermann und Gitarrist Oliver Sparkuhle. Während es von außen betrachtet steil nach oben ging, kämpften die vier Bandmitglieder auch mit den Schattenseiten der allgegenwärtigen Gegenwärtigkeit. Konzerte spielen wurde erst zur Belastung, Schreibblockaden mussten durchbrochen werden und die Band sich selbst neu erfinden, um wieder zueinander finden zu können. „Von Wind und Anonymität“ handelt auch davon, selbst wieder hinter die Musik zurückzutreten, ihr den ganzen Raum zu überlassen und in ihr aufgehen zu können.
Für „Von Wind und Anonymität“ ließ die Band sich Zeit. Anders als beim Vorgänger, der mit einer großen Prise Spontanität an einem Ort entstand, reisten JEREMIAS jetzt durch verschiedene Studios. Die Songs wurden immer greifbarer. Man hört einer durch unzählige Konzerte eingespielten Band dabei zu, wie sie ihren gefundenen Sound weiterentwickelt, Nuancen verschiebt und neue Wege geht.
Es gibt keine andere Band in Deutschland, die so klingt wie JEREMIAS. JEREMIAS klingt wie JEREMIAS. Der Nachfolger von „golden hour“ strotz vor raffinierten Harmonien und klugem, reflektiertem Songwriting. Das Album erinnert zuweilen an Größen wie John Legend und Sam Smith, zwischen Sanftheit und Schwere stellt man sich die Band zwangsläufig auf den ganz großen Bühnen vor. Je länger man JEREMIAS auf „Von Wind und Anonymität“ zuhört, desto klarer wird: Das hier ist ein wirklich herausragendes deutschsprachiges Popalbum von einer Band, die ihren ganz eigenen Sound gefunden hat und von diesem Punkt aus losgezogen ist, um Experimente zu wagen.
„Von Wind und Anonymität“ handelt von dunklen Zeiten, stellt diesen aber ein Grundvertrauen ins Leben entgegen, gibt sich zuversichtlich und zeugt von einer Band, die wieder gelernt hat, ihrem eigenen Traum zu vertrauen. Und das ist eine sehr gute Nachricht.