Iron Maiden haben eine große und extrem treue Fangemeinde. Vor allem in den 90er und 2000er Jahren wurde diese allerdings auf eine harte Probe gestellt. Die Besetzungswechsel, Blaze Bayley am Mikro, ein in weiten Teilen liebloses Songwriting, das einige Alben bescherte, die Maiden-Fans alles andere als begeistern konnten. Im letzten Jahrzehnt dann die Hiobsbotschaft, dass Bruce Dickinson an Zungenkrebs erkrankt sei und sich einer Behandlung unterziehen müsse. Zum Glück hielten die großen Tourneen den Mythos am Leben. Und dann kam das großartige Album „The Book Of Souls“.
Schon vor fün Jahren erschien ein umfangreiches Sonderheft von Rock Classics, das den Mythos Iron Maiden beleuchtet. Darin findet sich der Lesestoff, den das Fanherz begehrt. Inzwischen ist genug passiert, um eine Aktualisierung zu rechtfertigen. Dass zudem Iron Maiden im Corona-Jahr 2020 ihr 40jähriges Jubiläum feiern, sollte Grund genug sein. Und wenn man die Band schon nicht live sehen kann, dann bleibt zumindest Zeit zum intensiven Hören des Backkatalogs.
Das Heft startet mit der Entstehungszeit und ein längerer Artikel widmet sich Paul Di’Anno, dem ganz speziellen Sänger des Anfangs. Dann werden die Alben mit Bruce Dickinson der Reihe nach unter die Lupe genommen. Selbst Maskottchen Eddie bekommt ein eigenes Kapitel. Es gibt lange Berichte über die Solo-Ausflüge von Bruce und Steve Harris. Und die Alben der 90er und 2000er Jahre bekommen böse ihr Fett weg. Was „The Book Of Souls“ angeht, kommt Dickinson in einem langen Interview zu Wort und verrät einige Geheimnisse über Idee und Entstehung des Albums. Interessant finde ich zudem die Artikel über wichtige Vinylraritäten und besondere Sammlerstücke.
Knallharte Fans werden nicht viel Neues erfahren, doch der Heavy-Metal-begeisterte Normalhörer bekommt hier den informativen Rundumschlag im kompakten Format.