Es ist gerade mal drei Jahre her, dass sich drei Musikerinnen mit Piano, Kontrabass und Akkordeon zum Trio Elaiza zusammenfanden. Seither haben sie aber bereits einen Newcomerpreis abgeräumt , 2014 überraschend den deutschen Vorentscheid zum ESC gewonnen und ihre Single „Is It Right“ in mehreren europäischen Ländern ganz oben in den Charts plaziert. Nun haben Elaiza ihr zweites Album am Start.
Der Albumtitel „Restless“ steht dabei sicher auch für die momentane Rastlosigkeit im Leben der Musikerinnen; im Titelsong selbst thematisiert Sängerin Ela aber vor allem ihre eigene innere Ruhelosigkeit. Passend dazu ist „Restless“ von unruhigen elektronischen Beats getrieben. Ansonsten bieten Elaiza wie schon auf dem letzten Album schwungvollen Songwriter- Pop, dem die eher ungewöhnliche Instrumentierung mit Kontrabass und Akkordeon und der Harmoniegesang der drei Mädels das gewisse Etwas verleiht. Die Folk-Einflüsse aus dem osteuropäischen Raum sind diesmal weniger ausgeprägt, in „Leave me Alone“ oder „Workaholic“ aber noch deutlich hörbar.
Die meisten Titel gehen musikalisch ordentlich ab und machen gute Laune. Inhaltlich bewegen sich die Songs aber auf allen denkbaren Ebenen zwischen Euphorie und Melancholie. Der Opener „Hurricane“ etwa ist unglaublich kraftvoll und lebensbejahend, und „Going on 13“ widersetzt sich trotzig dem Erwachsenwerden. In „Shooting Star“ werden dagegen enttäuschte Erwartungen besungen, und „No Queen“ thematisiert die eigene Menschlichkeit und Verletzlichkeit. Und es gibt auch einige ruhige Stücke, etwa die traumhafte Pianoballade „Real“ oder das sehnsuchtsvolle „Gone But Not Gone“.
Als Bonus haben die Mädels noch den bisher unveröffentlichten Song „Be Beautiful“ in einer akustischen und ziemlich jazzigen Live-Version aufs Album gepackt, sowie einen Mischkraft-Remix von „Hurricane“. Das Booklet enthält einige nette Fotos und erfreulicherweise auch alle Lyrics. Insgesamt können Elaiza mit „Restless“ durchaus überzeugen und schaffen es vor allem, Eingängigkeit und Chart-Tauglichkeit mit ihrem ganz eigenen Stil zu verbinden.
