Nur zwei Alben haben uns Frankie Goes To Hollywood in den sieben Jahren ihres Bestehens beschert. Das zweite Album „Liverpool“ galt als kommerzielle Enttäuschung, doch das Debüt „Welcome to the Pleasuredome“ gehört zweifelsohne zu den Highlights und wichtigsten (wegweisenden) Alben der 80er Jahre. Und es ist mehr als richtig, dass das Werk in die Reihe „The Art of The Album“ aufgenommen wurde.
Kurz dazu: „The Art Of The Album“ ist eine neue Reihe von BMG. Im Zeitalter der unmittelbaren Zugänglichkeit von Musik mit Streaming und Downloads soll mit dieser Serie die Aufmerksamkeit für das Album als Format neu fokussiert werden. „The Art Of The Album“ präsentiert Klassiker, die neue Wege in Konzept, Produktion, Songwriting oder in einem Genre einbrachten. Mit umfangreichen Texten zum gesellschaftlichen Kontext, in denen die Alben entstanden, werden die wichtigsten Akteure und Mitarbeiter, das Handwerk und die Umsetzung der Musik sowie die Auswirkungen des Albums beleuchtet. Die „Art Of The Album“-Serie feiert das Album als Kunstform.
Und genau hier haben Holly Johnson und Frankie Goes To Hollywood Großes geleistet. Trotz seiner vielen Hit-Singles ist „Welcome to the Pleasuredome“ ein Album, das man eigentlich nur am Stück hören sollte. Kurze Snippets und lange Tracks wechseln sich ab. Der 13minütige Titelsong ist ein Highlight an High Energy Dance Music mit starken rhythmischen Elementen. Und dann sind da die Hits „Relax“, „Two Tribes“ und „The Power Of Love“ – drei Nummer-1 Singles in England.
Thematisch werden die Pole Sex, Krieg und Liebe einander gegenüber gestellt. Zudem findet sich eine Coverversion von Springsteens „Born To Run“. Es macht Spaß zu hören, wie die Songthemen ineinander greifen und wieder aufgegriffen werden. Das sind magische Momente, die Produzent Trevor Horn mit einem bombastischen Sound geschaffen hat. Und man fragt sich, was aus der Band geworden wäre, wenn Holly Johnson und Mark O’Toole sich 1987 nicht gnadenlos zerstritten hätten.
Ein Augenmerk soll auch auf der wunderschönen Aufmachung der CD liegen, die wie ein kleines Buch daher kommt. Die informativen Liner Notes für „Welcome To The Pleasuredome“ schrieb der The Guardian-Autor Paul Flynn.