Spätestens mit den ungewöhnlichen und energiegeladenen Crossover-Klängen von „Digital“ war ich vom neuen Album der Imagine Dragons überzeugt. Die Band aus Las Vegas hat das Album als „Schwesteralbum“ zum 2017er „Evolve“ bezeichnet. Einige Jahre war man dem Superhit „Radioactive“ hinterher gelaufen, doch mit „Thunder“ hatte man auch diesen Dämon besiegt.
Jetzt ist die Zeit, sich Neuem zuzuwenden – und ich finde den aktuellen Release erstaunlich vielseitig. „Es geht um die Suche nach neuen Klangregionen, auf jeden Fall, aber auch darum, die eigenen Wurzeln dabei nicht aus den Augen zu verlieren“, so Sänger Dan Reynolds. Während Imagine Dragons alles von Rock bis Hip-Hop, von Pop bis hin zu Folk-Einflüssen zusammenbringen und tatsächlich immer neue Richtungen einschlagen, verlieren sie jedoch ein Element nie aus den Augen, das schon immer den Kern ihres Sounds bildet: Songtexte, die einen sofort umhauen, weil sie so ehrlich sind.
Vorab gab es bereits den Song „Zero“ zu hören, der auch auf dem Soundtrack zum kommenden Kinofilm „Ralph reichts 2: Chaos Im Netz“ vertreten sein wird. Rockig und eingängig im Coldplay-Stil. Mit „Natural“ startet das Album noch ziemlich bedächtig – auch wenn dieser Titel sehr an „Thunder“ erinnert. Spätestens mit „Machine“ geht es aber im modernen Soundgewand ordentlich zur Sache und „West Coast“ besticht durch Country-Anleihen.
Hymnen wie „Bad Liar“ bestehen jedenfalls einige Durchläufe. Pop und Rock für die Stadien – das ist es, was die Jungs aus dem Effeff können. Dabei stehen akustisch angehauchte Songs lässig neben elektronischen Bass-Knallern. Eine Hymne jagt die nächste – und das wird das Album in die Charts und die Band in die Stadien führen. Jede Wette.
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