Wer Quentin Tarantinos Meisterwerk „Once Upon a Time in Hollywood“ sieht oder seinen gleichnamigen Roman liest, erfährt einige Anekdoten über den unheiligen Einfluss, den Charles Manson Ende der 60er Jahre auf Dennis Wilson hatte. Die beiden haben sogar zwei Songs zusammen geschrieben.
Es waren Zeiten des Umbruchs, nicht nur in den USA. Und auch die Beach Boys vollzogen einen Imagewechsel – weg von den Surferhits und dem großen Klanggemälde „Pet Sounds“. Stattdessen ging es über das unvollendete „Smile“ hin zu Folksongs und Moog-Experimenten, wofür vor allem der Titelsong dieser Compilation, „Feel Flows“, steht.
Thematisch war nicht mehr heile Welt am Strand, sondern es wurden gesellschaftspolitische Themen angesprochen. Auch musikalisch ging es recht virtuos zu, da sich einige Bandmitglieder zu Multi-Instrumentalisten entwickelt hatten.
Dieser spannende Zeitraum von drei Jahren wird jetzt hier in einer 5CD-Box gewürdigt. Sie bietet 133 Songs, darunter 108 bisher unveröffentlichte Tracks, Live-Aufnahmen, Radio-Promos, alternative Versionen, alternative Mixe, Backing-Tracks und A-Capella-Versionen, die aus den Album-Sessions stammen.
Eingerahmt wird das Set durch ein 48-seitiges Buch mit unveröffentlichten und seltenen Fotos, Songtexten, Artefakten der Aufnahmen, aufschlussreichen neuen Anekdoten des bekannten Radio-Journalisten und Beach Boys-Kenners Howie Edelson, sowie neuen und archivierten Interviews von Al Jardine, Brian Wilson, Bruce Johnston, Carl Wilson, Dennis Wilson, Mike Love und anderen.
Mir liegt zur Review die kleinere 2CD-Version vor. Hier bekommt man die neu remasterten Originalalben „Sunflower“ und „Surf’s Up“ jeweils mit einem großen Bündel unveröffentlichter Bonustracks passend zum jeweiligen Album. Das ganze im Digipack mit informativem Booklet. Ein guter Einblick in diese besondere Ära der Kultband – ohne die ganz großen Hits.