The Bros. Landreth sind eine kanadische Alternative-Country- und Folk-Musikgruppe, die 2013 von den Brüdern Joey und David Landreth, den Söhnen des Musikers Wally Landreth, gegründet wurde. Die Brüder teilen sich die Vocals, während Joey Gitarre und David Bass spielt. Bei den 10. Canadian Folk Music Awards im Jahr 2014 gewann die Band die Auszeichnung als „New/Emerging Artist of the Year“ und das Debüt „Let It Lie“ wurde für das „Contemporary Album of the Year“ nominiert.
„Come Morning“ ist bereits das dritte Werk der Kanadier und bietet erneut geschmackvolle Songs mit starken Harmonien, die ansatzweise an Neil Young erinnern. Wer bei Countrymusik an nerviges Geschrammel denkt, kann sich hier definitiv eines Besseren belehren lassen. Klar spielen Instrumente wie die Steel Guitar eine herausragende Rolle, doch diese wird sehr dosiert und filigran eingesetzt. Neben der folkigen Basis hat das neue Album zudem eine Menge Soul, R&B und Blues zu bieten.
Während das Album mit „Stay“ und „What in the World“ noch in alten Qualitäten startet, gibt der Sechsminüter „Drive All Night“ einen ganz anderen Eindruck der Brüder. Immer noch sehr entspannt, aber mit durchaus beschwingten Anleihen sowie einer Prise Funk inklusive Mellotron und Vibraphon. „Es ist die Geschichte meiner immer größer werdenden Liebe zu meiner Frau Anna“, sagt Joey. „Die erste Strophe erzählt die Geschichte vom Beginn dieser Liebe und die zweite Strophe zeigt, wo wir jetzt stehen. Das ausgedehnte Outro ist ein Blick in die Zukunft.“
Zu den persönlichen und gefühlvollen Texten gibt es stets melodiebetonte Songs mit atmosphärischen Synthesizer-, Orgel- und Gitarrenklängen. Dabei bleibt das Grundgerüst meist in einer folkigen Melancholie mit einem Hauch von Lagerfeuer-Romantik und verträumten Ideen.
„Das übergreifende Thema ist Hoffnung“, sagt Joey Landreth zum Gesamtkonzept des Albums. „Viele der Songs berühren schwierige Themen, zum Beispiel das Verarbeiten emotionaler Traumata und das Zurückfinden zu einer neuen Stärke. Es ist ein Mythos, dass man diesen Prozess jemals beendet. Dave und ich haben diese Reise gerade erst angetreten; deshalb ist diese Platte auch eine Wiedergeburt dessen, was wir mit ’87 erreichen wollten. Wir arbeiten uns durch den Schmerz, verarbeiten ihn, packen unser sprichwörtliches Gepäck aus und fangen an, vorwärts zu gehen. Beim letzten Mal sind wir nur auf dem Teppich gelaufen, unter den wir alles Mögliche gekehrt hatten.“
„Come Morning“ ist eine Abkehr von den früheren Alben der Brüder, die auf ihren starken Live-Auftritten basierten. Dieses Mal waren die Brüder besessen von Tönen und Soundparts, die sie aufnahmen, überdachten, um dann wieder neu aufzunehmen. Sie haben die Songs bis auf die Grundmauern abgerissen, um sie Stück für Stück wieder aufzubauen. Wunderschön anzuhören – und man entdeckt mit jedem Durchlauf neue Details.