Ein ums andere Mal erinnert mich die Band EMPYRE an Haken, die ich kürzlich gehört habe. Der Sänger interpretiert die Songs sehr leidenschaftlich. Der Opener, der Titeltrack „Relentless“ beginnt recht zackig und wird von einem Instrumental begleitet und berührt emotional.
Im weiteren Verlauf scheinen sich die Ideen zu wiederholen und der Wiedererkennungwert sinkt. Die Songs wollen sich nicht einprägen. Die Atmosphäre der Songs wird zunehmend düsterer, die Stimme des Sängers wird mir mit der Zeit allzu penetrant.
Die Songs bieten die Bandbreite von Melancholie bis Hoffnungslosigkeit. Etwas mehr Abwechslung hätte ich befürwortet.
Die zehn Titel laufen 49 Minuten. Meine Anspieltipps sind „Relentless“ und „Road to Nowthere“.
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Der Sound ist typisch Haken, obgleich sich ihre Alben (zum Glück) alle voneinander unterscheiden. Die Modern-Prog-Rocker haben wieder zugeschlagen und machen diesmal die Tierwelt zum Thema ihres Albums. So ziert das Cover ein Affe im feinen bordeauxroten Anzug in einem ebenso feinen Salon und an der Wand hängt ein Foto des „Elefantenmenschen“.
Treibende Hooks wechseln sich ab mit schrägen Riffs und extravaganten Keybordpassagen und experimentellen Tönen. Furios endet das Album mit dem Song „Eyes ofEbony“. Tiere spielen in den meisten Songs die Hauptrolle, einige Songs sind darüber hinaus aber auch Anspielungen auf die aktuelle Weltlage, zum Beispiel den Krieg in der Ukraine. Ebenso prägnant ist der Opener „Taurus“. Hier bestechen der zackige Rhythmus und der melodische Gesang.
Mit diesem Album halten Haken ihre Fans auf Trab. Die neun Titel haben eine Spielzeit von 63 Minuten. Anspieltipps: „Taurus“, „Islands in theClouds“, „Eyes ofEbony“.
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Der umtriebige Neal Morse scheint jeden Tag ins Studio zu gehen wie andere zur Arbeit. Gefühlt ist sein Output für mich geradezu inflationär. Hier hat er sich mit Nick D’Virgilio (Spock’s Beard) und Ross Jannings (Haken) zu einer Troika zusammengefunden. Herausgekommen ist ein Album, das mich teils an die Styx der 70er oder Crosby, Stills & Nash erinnert. Gesang und Arrangements harmonieren bestens mit der akustischen Gitarre im Opener „Everything I Am“, meinem Lieblingssong auf dem Album. Der Nachfolger „Julia“ steht diesem kaum nach.
Ein Konzept ist in den Songs nicht erkennbar. Einige haben unterschiedliche politische Themen zum Inhalt. Wenn man weiß, was die drei ansonsten für eine Musik machen, ist mit diesem Album etwas Neues entstanden. Die Melodien machen Laune. Je länger ich in das Album hinein höre, spüre ich das Flair von Woodstock. In „One Time Less“ glaube ich George Harrisons Gitarre wie in „While my guitar gently sweeps“ zu hören.
Überhaupt habe ich den Eindruck, dass in den Songs einige Reminiszenzen versteckt sind. Bei „A Change is gonna come“ hoffe ich: bloß nicht. Denn so, wie das Album bisher abgeht, darf es gerne weitergehen. Bei „If I could“ stört mich die eingestreute Flöte. Unter den 11 Songs mit einer Spielzeit von 52 Minuten ist das nach meinem Empfinden auch der schwächste. Aber schon der nächste, „King for a Day“, erhöht wieder die Schlagzahl. Hier kommen auch mal die Drums zur Geltung. „Second Hand Sons“ kommt purpleesk daher. Die E-Guitar leitet ein rockiges Intro ein. Hier hätte ich etwas mehr Mut gewünscht, da der Thrill nicht durchgehalten wird und der mehrstimmige Gesang die anfängliche Erwartung nicht erfüllt. Gegen Songende erinnern die Gitarrenparts wieder an Styx. In den beiden letzten Songs ist der Country-Sound prägend.
Es ist reiner Zufall, dass ich das Album höre. Mit Spock’s Beard habe ich schon seit einigen Jahren abgeschlossen, Haken ist auch nicht gerade eine meiner Lieblingsbands und Neal Morse kommt mir oft zu religiös daher. Aus dieser Sicht hat mich das Album positiv überrascht und wird garantiert kein Regalhüter. Country Rock at its best.
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