Am 11. Juni letzten Jahres haben die Rock-Legenden KISS ihre neue offizielle Liveserie mit der ersten Veröffentlichung „Off The Soundboard – Tokyo 2001“ eingeläutet. Nun folgt der Nachfolger in Form der Veröffentlichung des nächsten Live-Albums „Off The Soundboard – Live in Virginia Beach“.
Es handelt sich dabei um eine Aufnahme ihres Live-Auftritts im Virginia Beach Amphiteatres am 25. Juli 2004. Erhältlich sein wird dieser als Stream, Download, 2-CD-Set, 3-Vinyl-Set in schwarz und als limitierte Ausführung mit grünem Vinyl.
„Off The Soundboard – Live in Virginia Beach“: dieses Konzert war Teil ihrer Rock The Nation Tournee, ihrer ersten Tour durch die Staaten in der Besetzung von Paul Stanley, Gene Simmons, Tommy Thayer und Eric Singer. Das Live-Set mit 20 Songs bestand u.a. aus den KISS Klassikern „Lick It Up“, „I Love It Loud“ und ihrem Smash-Hit „I Was Made For Loving You“, wie auch den Fan-Lieblingen „Makin‘ Love“, „King Of The Night Time World“ sowie „100.000 Years“.
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KISS sind weltweit eine der beliebtesten Livebands aller Zeiten und haben mit “Alive”, das von Kritikern anerkannt beste Live-Album ever aufgenommen. Mit “KISS – Off The Soundboard” wird diese Tradition fortgesetzt und dokumentiert damit das spektakuläre „larger than life“-Erlebnis eines KISS Konzerts.
Bekannt für ihre unglaublichen Live Performances, haben KISS über Dekaden hinweg bewiesen, dass sie zurecht den Ruf als Ikonen der Live-Darbietungen im Rock’n’Roll innehaben. Und das nicht nur, weil sie inzwischen über 100 Millionen Alben weltweit verkauft haben dank ihrer KISS Army – den Fans, die es weltweit Millionenfach auf der ganzen Welt gibt.
Ihre letzte Veröffentlichung „Killers“, die am 12. März veröffentlicht wurde, schaffte in Deutschland den Direkteinstieg auf #10 der Albumcharts.
Das vierte KISS-Album wurde zum ersten internationalen Erfolg. Über 45 Jahre ist das jetzt schon her! Und es wurde auch Zeit, denn die Band aus New York City spielte bereits ausverkaufte Konzerte mit ihren exzessiven und (kunst)bluttriefenden Shows. Kein Wunder, dass das Livealbum „Alive!“ (1975) sich millionenfach verkaufte und den Boden für „Destroyer“ bereitete. Bob Ezrin als Produzent war ein echter Glücksgriff – und er schuf das kommerziell erfolgreichste Studioalbum der Band.
Der Start mit „Detroit Rock City“ und dem eingespielten Radio-Nachrichtensprecher ist legendär. Dann das angespielte „Rock And Roll all Nite“, der akustische Verkehrsunfall zum Ende und der nahtlose Übergang zu „King of the Night Time World“. Die Produktion ist ebenso legendär wie Ace Frehleys geniale Gitarrenarbeit. Und so wird der Hörer durch knapp 35 Minuten Partyrock geführt, für den KISS über Jahrzehnte berühmt sein sollten. Auskopplungen wie „Shout it Out Loud“ und „Flaming Youth“ waren Programm, doch vor allem die Ballade „Beth“ wurde zum Radio-Liebling.
Das 45jährige Jubiläum wird in Form einer Super Deluxe 4 CD + Blu-ray Box und einer schwarzen Doppel-Vinyl sowie einer limitierten Doppel-Vinyl in gelb und rot, einem 2 CD-Set und mit digitalen Releases gefeiert. Mir liegt zur Review die 2 CD-Version vor.
Die Bonusscheibe ist ordentlich gefüllt. Man startet mit Demos aus den Archiven von Paul Stanley und Gene Simmons, die teilweise fürs Album verwendet wurden und zum größten Teil unreleased sind. Weiter geht es mit Raritäten wie dem feinen Acoustic Mix von „Beth“, Instrumentalversionen von „King Of The Night Time World“ und „Detroit Rock City“ sowie einer frühen Version von „Flaming Youth“. Den Abschluss bilden vier Livetracks aus dem Pariser L’Olympia, mitgeschnitten am 22. Mai 1976, also zwei Monate nach Albumrelease.
Das Booklet des schön aufgemachten Digipacks enthält eine Einleitung des KISS-Biografen Ken Sharp, gefolgt von umfangreichen Liner Notes der Bandmitglieder und des Produzenten. So darf die Vergangenheitsbewältigung gerne weitergehen! Für den 11. März 2022 ist der Vinyl-ReRelease von „(Music From) The Elder“ angekündigt. HIER findet ihr weitere Infos!
Das ikonische erste und einzige Konzept-Album aus dem Jahr 1981 wird anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums in dieser speziellen und exklusiven Vinyl-Edition erhältlich sein!
Die Rock-Legenden KISS veröffentlichten diese Jubiläumsedition in einer streng limitierten Auflage von nur 7000 Stück weltweit – versehen mit dem deutschen KISS Logo! In Deutschland gefertigt, wird es „(Music From) The Elder“ als 1 LP Ausfertigung mit durchsichtigem Vinyl (180g) in einer goldfarben laminierten Hülle geben. Auf der Rückseite durchnummeriert, enthält es außerdem die Texte mit deutscher Übersetzung plus einem Insert mit dem Artwork der australischen und japanischen Auflagen.
Für einige zählt das Album zu den unzugänglichsten der Band, für andere ist es DAS KISS Album schlechthin. Ursprünglich wurde es am 10. November 1981 als neuntes KISS Album veröffentlicht, aufgenommen mit dem Schlagzeuger Eric Carr (der Peter Criss ersetzte) ist und bleibt es ein unglaublich ambitioniertes Konzeptalbum – mit einer epischen Storyline und allem, was dazugehört.
Das ist die Geschichte: „The Boy“ wird rekrutiert und trainiert von einer ominösen Gruppe, die sich „The Council of Elders“ nennt – einer Organisation, die wiederum Teil einer größeren Gruppe mit dem Namen „Order of the Rose“ ist. Im Großen und Ganzen handelt es sich um ein klassisches Superhelden-Epos, dem ewigen Kampf zwischen Gut und Böse. Erzählt aus der Sicht von „The Boy“ und einer Vater-Figur namens Morpheus (by the way: lange bevor es The Matrix gab).
Das Album wurde zwischen Toronto, New York und dem ländlichen Connecticut im Laufe des Jahres 1981 aufgenommen. Anfänglich schien es so als wäre es kommerziell kein großer Erfolg, denn es war das erste KISS Album, das in den Staaten nicht auf Anhieb Goldstatus erzielte. Doch jetzt – 40 Jahre später – ist es zu einem Kultalbum unter den KISS Fans avanciert. So erzählt Gene Simmons dem US Magazin Louder, dass er jedes Jahr Anfragen für eine Elder Tour bekomme. Angeblich ist jetzt auch einen Filmversion von The Elder in Arbeit.
KISS zählen zu Amerikas Gold-Award-Band aller Zeiten in jeder Kategorie und haben mittlerweile über 100 Millionen Tonträger weltweit verkauft. Auch als Live-Act haben sie sämtliche Verkaufsrekorde gebrochen, die es gibt. Nun – nach einer 48 Jahre andauernden Karriere, freuen sich die KISS Bandmitglieder Paul Stanley, Gene Simmons, Eric Singer und Tommy Thayer, dass sie mit dieser neuen und exklusiven Auflage 40 Jahre „(Music From) The Elder“ zelebrieren können. Ein weiteres unverzichtbares Sammler-Item für die unzähligen KISS Fans auf der ganzen Welt.
Die Rock-Legenden KISS veröffentlichten mit „Beth (Acoustic Mix)“ den ersten bisher unveröffentlichten Track ihrer anstehenden „KISS – Destroyer 45th Deluxe Editions“. Die Origignal-Album-Version von „Beth“ wurde 1976 veröffentlicht und erreichte #7 der Billboard Hot 100 Charts. Für den neuen Mix, wurde die damals aufgenommene Akustik-Gitarre mit dem Original-Piano, Gesang und Synthesizerspuren abgemischt.
Das Album „Destroyer“ zelebriert sein 45jähriges Jubiläum, es wurde 1976 erstmalig veröffentlicht und gehört zu DEN KISS Alben. Es war das erste Album der Band, das sich bereits im ersten Jahr eine Million Mal verkaufte und ist bis heute das KISS Album, das am häufigsten gekauft wurde. Die neuen Versionen beinhalten die Favoriten der KISS Army, wie „Detroit Rock City“, „Shout It Out Loud“, „God Of Thunder“ und „Beth“.
Im Dezember 2021 wird „KISS – Destroyer 45th“ in Form einer Super Deluxe 4 CD + Blu-ray Box und einer schwarzen Doppel-Vinyl sowie einer limitierten Doppel-Vinyl in gelb und rot, einem 2 CD-Set und digital veröffentlicht. Für die Aufnahmen zu „Destroyer“ kam Bob Ezrin als neuer Produzent zu KISS und half dabei die Band dabei, sowie musikalisch als auch kreativ auf ein neues Level zu heben. Das Album zeigte deutlich die Weiterentwicklung der Band als Musiker und Songwriter, sie experimentierten mit neuen Sounds und zeigten auch ihre ‚weichere‘ Seite mit Songs wie „Do You Love Me?“, sowie Titeln, die mit Orchester-Arrangements versehen wurden, so wie „Great Expectations“ oder auch eben ihrer Single „Beth“. „Destroyer“ folgte ihrem Durchbruch-Album „Alive!“ aus dem Jahr 1975 und hat die Band der breiten Masse zugänglich gemacht, aber auch ihren Status als Rock-Legenden manifestiert. Das wurde zum Anlass genommen, die neuen Editionen mit viel Bonus-Material auszustatten.
CD1 enthält das Original-Album, das von Abbey Road Mastering neu gemastered wurde, während CD2 15 Demo-Aufnahmen aus Paul Stanleys und Gene Simmons persönlichen Archiven enthält – 9 davon bisher unveröffentlicht. CD3 ist vollgepackt mit Studio Outtakes, alternativen Versionen, Mixen und Single Edits, sowie einer stripped down-version von „Beth (Acoustic Mix)“. CD4 enthält eine sensationelle Live-Performance der Band vom 22. Mai 1976 bei einem Auftritt im L’Olympia in Paris. Für die Blu-ray Audio-Aufnahmen wurde Steve Wilson mit einer speziellen Abmischung von „Beth (Acoustic Mix)“ und „Sweet Pain (Original Guitar Solo)“ beauftragt, letzteres featured Ace Frehleys Original-Gitarrenaufnahme, die auf dem Studioalbum nicht enthalten war.
Zusätzliche enthält die Super Deluxe Box eine Vielzahl an KISS Sammleritems, wie dem Original KISS Army Kit, das folgendes beeinhaltet:
KISS Army Newsletter Volume 1 – No 2 announcing Destroyer
2x 8”x10” Destroyer Pressefotos
Discography Sheet
Gene, Paul, Ace & Peter Bio
KISS Army Member Certificate
KISS Army Membership Card
Des weiteren sind enthalten:
KISS logo Bügelbild
KISS Army Sticker
“Detroit Rock City” Bumper Sticker
Destroyer Cover Sticker
11”x17” KISS on Westminster Bridge UK Poster
4 brand new 8”x10” Fotos der Bandmitglieder
8”x12” Destroyer Foil Flyer
8”x12” Destroyer Canadian Flyer (sehr rar)
4x Band Member Trading Cards (nur für dieses Set hergestellt)
16”x24” KISS Over New York Skyline Poster
16”x24” KISS Halloween 1976 Konzert-Poster
2x 9”x12” Destroyer Tour Stage Blueprints on Transparent Vellum (noch nie dagewesen)
16-seitgies Destroyer 1976 Tour Programm
Gotham Rock City News Volume 1 Newspaper, einem track-by-track Interview mit allen 4 Bandmitgliedern, Bob Ezrin and crew
68-page hardcover book mit Liner notes von Paul Elliott & Ken Sharp mit Interviews von Gene, Paul, Ace, Peter, dem damaligen Manager Bill Aucoin,
Album-Produzent Bob Ezrin, und vieles mehr über den Prozess der Entstehung des Albums, U.S. und Europa-Touren, Fotoshootings, lustige Geschichten, Erinnerungen der Band an ihre TV-Auftritte beiThe Paul Lynde Halloween Special und eine Unmenge an unveröffentlichten Fotos und Bildern.
Das alles ist in einer hochwertigen Box enthalten und featured auch Ken Kelly’s Orignal Destroyer Coverartwork, unbestritten eines der ikonischsten Albumcover der Rockgeschichte, das ultimative KISS Souvenir!
KISS sind Amerikas Gold-Award-Band aller Zeiten in sämtlichen Kategorien, sie haben weltweit über 100 Millionen Tonträger verkauft. Als Liveband unvergleichlich, sie haben global Rekorde gebrochen. Nun – nach einer 48 Jahre andauernden Karriere, befinden sich KISS – Paul Stanley, Gene Simmons, Eric Singer und Tommy Thayer- inmitten ihrer END OF THE ROAD Tour.
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Als Gitarrist der Foo Fighters dürfte Chris Shiflett jedem Rockfan ein Begriff sein. Dass der 42-Jährige nebenbei noch eine heimliche Vorliebe für Country, Rockabilly und Americana hat, weiß man spätestens seit dem gleichnamigen Debütalbum seines Sideprojects Chris Shiflett & The Dead Peasants von 2010. Anfang August erschien deren zweites Album „All Hat And No Cattle“ (hier findet ihr unser Review), auf dem Chris Shiflett nicht nur Gitarre spielt, sondern auch singt.
Musicheadquarter-Chefredakteur Thomas Kröll verabredete sich mit Chris Shiflett zu einem Skype-Interview zu frühmorgendlicher Stunde in Los Angeles. Dabei unterhielten sie sich natürlich über The Dead Peasants und das neue Album, aber auch über Kassetten und alte Platten, Frühstücksgewohnheiten und fehlende Tipps von Dave Grohl (English Version available here).
Hallo Chris. Danke für deine Zeit. Wo bist du im Moment?
Chris Shiflett: Zuhause in Los Angeles. Ich bin erst vor kurzem aufgestanden.
Oh ja, ich glaube es ist verdammt früh in Los Angeles. 8.30 Uhr, richtig?
Chris Shiflett: Ja, aber wir haben drei kleine Jungs. Deshalb stehen wir sowieso immer um diese Zeit auf.
Du hast also schon gefrühstückt.
Chris Shiflett: Ja, ein wenig. Einen Kaffee und Frühstück. Warte mal, hier kannst du mein Frühstück noch sehen (hält eine leere Müslischale hoch).
Sieht gut aus. Lass uns über The Dead Peasants sprechen. Das ist dein zweites Nebenprojekt nach Jackson United. Wer sind die Mitglieder der Band und wie seid ihr zusammen gekommen?
Chris Shiflett: Wir haben schon 2010 ein Album als The Dead Peasants veröffentlicht. Zu dieser Zeit hatte ich keine eigene Band. Als das Album erschienen war, hatte ich große Lust darauf die Songs live zu spielen. Also rief ich ein paar alte Freunde an. Wir trafen uns und spielten ein paar Konzerte. Zur selben Zeit fing ich aber auch wieder an mit den Foo Fighters zu arbeiten. Die nächsten Jahre war ich damit sehr beschäftigt und hatte keine Zeit, um mich um The Dead Peasants zu kümmern. Danach habe ich dieselben Jungs wieder angerufen, um ein bisschen Honky Tonk-Zeug zu machen. Einige von ihnen sind wirklich richtig alte Freunde, andere hatte ich erst vor kurzem kennengelernt. Irgendwann fingen wir dann mit der Arbeit an einem neuen Album an, als uns plötzlich unser Schlagzeuger verließ. Ich rief meinen alten Kumpel Mitch (Marine, Anmerkung der Redaktion) an, der ein großartiger Schlagzeuger ist. Ich fragte ihn, ob er jemanden kennt, der einspringen könnte und er sagte: Ich mache es selbst. Ich hatte das überhaupt nicht erwartet, weil er immer sehr beschäftigt ist. Deshalb übernimmt auf den Konzerten auch Milo Tedesco seinen Part. Mein Kumpel Marty Rifkin spielt auf dem Album die Pedal Steel. Die Band ist also eine Mischung aus alten und neuen Freunden, zusammen mit meinen besten Freunden Luke (Tierney an der Gitarre, Anm.d.Red.) und Jeff (Gross am Bass, Anm.d.Red.). Wir hatten also ein paar richtige Countryjungs dabei, die uns beibrachten wie es geht.
In Deutschland erscheint „All Hat And No Cattle“ am 2. August, also kommenden Freitag. Steckt hinter dem Titel irgendeine tiefere Bedeutung?
Chris Shiflett: Ich habe diesen Satz mal irgendwo gehört und er hat mir gefallen. Er klingt irgendwie nach einem Haufen Scheiße (lacht). Alles Hüte aber keine Rinder. Das ist was für Poser. Unser Album enthält fast nur Coversongs, also sind wir auch eine Art Poser. Deshalb ergab der Satz als Albumtitel Sinn. Er ist ironisch gemeint.
Ich konnte mir das Album schon anhören. Normalerweise ist dieses Americana-Zeug nicht unbedingt die Art von Musik, die ich mag. Aber diese zehn Songs machen richtig viel Spaß. Welche Kriterien hast du bei der Auswahl der Coversongs angelegt? Ausgenommen natürlich „A Woman Like You“, das du selbst geschrieben hast.
Chris Shiflett: Eigentlich hatte ich die Idee mit The Dead Peasants für eine Weile als Honky Tonk-Coverband weiterzumachen. Ich bin mit Country-Musik aufgewachsen und ich liebe sie seit langem. Ich dachte es würde Spaß machen die alten Stücke von 1950 oder 1960 zu spielen. Also haben wir dreißig oder vierzig Songs gelernt und damit ein paar Konzerte gegeben. Als wir dann die für das Album auswählen mussten, war das Kriterium einfach, welche Songs uns live am meisten Spaß bereitet hatten. Ich begann „A Woman Like You“ zu schreiben und spürte, dass er vom Gefühl her perfekt zu den übrigen Coversongs passen würde. Ich wollte zumindest einen Song auf dem Album haben, den ich selbst geschrieben hatte.
Wie du schon sagtest sind neun der Songs auf „All Hat And No Cattle“ Coversongs. Auf eurem ersten Album von 2010 gab es nur einen Coversong von insgesamt neun. Also quasi genau anders herum. Was können wir als nächstes erwarten?
Chris Shiflett: Das nächste Album wird definitiv nur eigene Songs enthalten. Ich habe schon einige Ideen im Kopf, aber ich habe keine Ahnung wann wir dafür Zeit finden. Im Moment arbeiten wir an einem neuen Foo Fighters-Album und damit werde ich erstmal eine Zeitlang beschäftigt sein. Ich hoffe aber, dass es nicht wieder drei Jahre bis zum nächsten Dead Peasants-Album dauert. Vielleicht diesmal nur ein Jahr. Ich will es am Laufen halten. Mal abwarten.
Ich habe gelesen, dass ihr „All Hat And No Cattle“ komplett live zusammen in einem Raum eingespielt habt. Diese Aufnahmeweise ist selten geworden. Die meisten Bands benutzen heutzutage Overdubs und all dieses Zeugs. Magst du die Art aufzunehmen so wie ihr es getan habt besonders?
Chris Shiflett: Ich mochte sie definitiv bei diesem Album. Weißt du, die ursprüngliche Idee war ja sogar ein Live-Album in irgendeinem Club aufzunehmen. Das erwies sich aber als zu schwierig.
Weil?
Chris Shiflett: Einfach von der technischen Seite her. Du musst dafür eine Menge Kram aufbauen. Und du hast nur einen Versuch um es gut hinzukriegen. Wenn es nicht klappt bist du im Arsch (lacht). Außerdem haben wir kein Budget und es wäre einfach zu teuer geworden. Aber ich habe ja noch das Foo Fighters-Studio (Studio 606 in Los Angeles, Anm.d.Red.). Wenn wir da nicht gerade mit den Foo Fighters arbeiten, benutzen wir das Studio auch für unsere anderen Bands. Und in diesem Studio gibt es einen schönen riesengroßen Raum. Also entschied ich mich das Live-Album dort zu machen. Ich habe noch nie ein Album auf diese Weise aufgenommen. Natürlich habe ich so schon Demos aufgenommen, aber es herrscht eine andere Energie. Wir versuchten es nicht zu übertreiben, sondern es locker anzugehen. Nicht nach dem Motto: Habe ich das perfekt gespielt? Es ging mehr um das Feeling insgesamt. Das war sehr cool. Wir haben mit diesen Songs vorher ein paar Live-Shows gespielt. Normalerweise gehst du ins Studio, lernst die Songs, nimmst sie auf, aber du spielst sie vorher nicht live, um zu sehen was sie bedeuten. Songs verändern sich, wenn man sie live spielt. Es war gut, dass wir sie live gespielt haben bevor wir sie aufnahmen. Ich würde es gerne nochmal auf unsere Art machen.
Ist diese Art aufzunehmen nicht auch ein Zeichen von großem Vertrauen innerhalb einer Band?
Chris Shiflett: Du musst natürlich auch gut vorbereitet sein. Du musst dich sicher fühlen. Wir hätten das nicht zwei Wochen nachdem wir die Songs gelernt hatten machen können. Wir haben das Album sechs oder acht Monate später aufgenommen und nachdem wir die Songs bereits einige Male live gespielt hatten. Übrigens hatten wir das Album schon vor etwa einem Jahr im Sommer komplett mit unserem alten Schlagzeuger eingespielt. Als wir fertig waren habe ich mit ihm telefoniert und er hat mir mitgeteilt, dass er die Band verlässt. Und ich dachte: Scheiße, jetzt habe ich hier ein fertiges Album mit diesem Typen drauf (lacht). Wie gesagt rief ich daraufhin Mitch an und er spielte ein Konzert mit uns. Ich sagte mir: Verdammt, das ist so viel besser als mit dem alten Schlagzeuger. Das ist die Platte, die wir machen sollten. Also haben wir das Album nochmal neu mit Mitch aufgenommen und er spielte eine wichtige Rolle in Sachen Produktion und Dynamik. Er ist ein enorm erfahrener Country-Veteran. Wir waren nur ein Haufen Jungs, die mit Rock’n’Roll aufgewachsen waren und versuchten ihre Version von Country zu spielen. Er war es, der den wahren Kern des Originals verteidigt hat. Und wir durften dabei sein und unseren Senf dazugeben (beugt sich vor und macht ein Geräusch, das sich wie Kotzen anhört). Er hat uns wirklich enorm weitergebracht.
Hört sich gut an. Du warst mit The Dead Peasants auf Tour und in diesem Sommer stehen erneut einige Konzerte an, richtig?
Chris Shiflett: Ja, wir spielen diese Woche einige Promo-Gigs und nächste Woche ein paar Konzerte an der Westküste.
Gibt es eine Chance euch irgendwann auch mal in Europa live zu sehen?
Chris Shiflett: Ja, auf jeden Fall. Wir haben einen Booking Agenten, der in Europa ein paar Locations für uns finden soll. Ich würde gerne einige der Sommerfestivals spielen. Aber es ist nicht einfach, denn niemand weiß wer wir sind. Wir bedeuten nichts. Deshalb zögern auch die Veranstalter. Und so eine Tour ist ja auch nicht ganz billig. Wenn ich ein neues Konzert auf unserer Facebook-Seite ankündige heißt es sofort: Wann kommt ihr nach Brasilien? Wann kommt ihr nach Australien? An mir soll es nicht liegen, ich gehe nach Europa und auch sonst überall hin. Aber das ist mein Wunsch und auf der anderen Seite steht die Realität, wie die Industrie arbeitet. Hoffentlich kommen wir an den Punkt, an dem wir auch Konzerte in Europa machen können. Vielleicht als Support für jemand anderen. Das wäre ideal. Ich bin sicher, dass es klappt, aber du musst noch ein wenig Geduld haben.
Ich kann warten. Dein Gesang auf dem Album erinnert mich übrigens ein wenig an Johnny Cash.
Chris Shiflett: Oh, vielen Dank (grinst).
Warum hast du dich dafür entschieden zu singen? Oder wollte niemand anders aus der Band den Job haben?
Chris Shiflett (lacht): Ich fühle mich in dieser Musik einfach sehr wohl und ganz besonders mit dem Gesang. Obwohl, wenn ich mir die Platte jetzt anhöre, dann würde ich den Gesang gerne nochmal machen, weil ich glaube, dass ich heute besser singe. Es war ein Lernprozeß, weil diese Musik ganz anders ist als Rockmusik. Ich bin kein begnadeter Sänger und in der Countrymusik hängt sehr viel vom Gesang ab. Also musste ich härter daran arbeiten als in der Vergangenheit. Bei Jackson United war das eher Shouting. Es hat Spaß gemacht, aber es ist definitiv anders.
Hat Dave (Grohl, Anm.d.Red.) dir keine Tipps in Sachen Gesang gegeben?
Chris Shiflett: Nein, er gab mir keinen einzigen Tipp (lacht). Er hat bloß gesagt: Schreib einfach eine Handvoll Songs und es wird großartig.
Wenn man so wie du professioneller Musiker ist, dessen Tage vermutlich voll sind mit dem Schreiben von Songs, dem Aufnehmen von Songs, um diese dann auf Tour live zu spielen, hört man da privat überhaupt noch Musik?
Chris Shiflett: Das ist eine lustige Frage, weil ich zuhause tatsächlich kaum Musik höre. Ich habe gar keine Stereoanlage. Ich höre Musik auf meinem iPhone oder im Auto. Die meiste Musik höre ich beim Joggen und im Auto. In Los Angeles verbringst du verdammt viel Zeit im Auto. Vor ein paar Monaten habe ich meinen Kindern ein kleines Turntable gekauft, meine alten Platten wieder rausgekramt und noch ein paar bei ebay gekauft. Als ich ein Kind war, da haben wir Musik noch aktiv gehört. Verstehst du? Wir haben eine Platte aufgelegt und es uns auf dem Bett gemütlich gemacht. Ungefähr so (pfeift und lehnt sich zurück). Wir haben der Musik zugehört. Heute läuft Musik im Hintergrund während du irgend etwas anderes machst. Manchmal wünsche ich mir, dass ich mehr Zeit hätte um Musik wirklich zu hören.
Ich erinnere mich auch noch an die Zeiten, als es noch keine CDs oder iPods gab. Man saß stundenlang vor dem Radio und hat versucht seine Lieblingssongs auf Kassette aufzunehmen. Und wehe der Sprecher quatschte in das Ende des Songs. Dann war alles umsonst.
Chris Shiflett: Ja, da wirst du verrückt. Platten als Kunstform sind praktisch tot. Heutzutage legt kein Mensch mehr eine Platte auf und hört sie sich vom ersten Song bis zum Ende an. Ich tue das nicht, meine Kinder nicht und auch sonst niemand. Ich hatte als Kind einen Walkman für Kassetten. So etwas ähnliches wie ein iPod nur achtmal so groß (lacht). Ich hatte immer Angst um meine Batterien. Deshalb habe ich nie vor- oder zurückgespult. Niemals. Ich habe die Kassette immer von Anfang bis Ende gehört, umgedreht und dann wieder von Anfang bis Ende gehört. Es war die einzige Möglichkeit um die Batterien zu schonen. Es ist erschreckend, dass den Leuten eine solche Erfahrung heute fehlt.
Letzte Frage: Wenn du den Rest deines Lebens auf einer einsamen Insel verbringen müsstest…
(lacht)
Du kennst die Frage schon?
Chris Shiflett: Ja.
Okay, also du musst den Rest deiner Tage auf einer einsamen Insel verbringen. Welche fünf Platten würdest du mitnehmen?
Chris Shiflett: Da muss ich schummeln. Erstmal den kompletten Backkatalog der Beatles. Ich liebe „Beatles For Sale“. Ich würde „London Calling“ von The Clash mitnehmen. Dann noch… (überlegt) „Destroyer“ von Kiss. Und „24 Hour Revenge Therapy“ von Jawbreaker. Und zuletzt „Suffer“ von Bad Religion. Oh, da ist gar kein Countryalbum dabei. Ich würde das Boxset von Buck Owens in meiner Tasche verstecken (lacht). Das ist echt schwierig. Aber wahrscheinlich würdest du auf der Insel selbst eine beschissene Tonne voll Songs schreiben, weil dir so verdammt langweilig wäre.
Trotzdem eine sehr gute Wahl. Okay, das war’s.
Chris Shiflett: Wunderbar. Das war einfach. Und wir hatten keine Probleme mit der Skype-Verbindung (dreht sich um, winkt zur Terrassentür hinaus und ruft: Macht’s gut Jungs, habt viel Spaß). Sie fahren heute in ein Sommercamp. Und keiner sagt mir auf Wiedersehen (lacht). Meine Kinder glauben sowieso, dass ich den seltsamsten Beruf der Welt habe. Heute haben sie mich gefragt, warum ich mich mit jemandem in meinem Computer unterhalte. Ich habe vor kurzem einen Podcast gestartet, in dem ich selbst Interviews führe. Diese Art von Interviews sind schwierig. Dabei habe ich auch ein Skype-Interview mit John Doe von „X“ gemacht. Er lebt im Norden und ist ein ganz ganz großer Held für mich. Mein verdammter Computer hat dabei dreimal die Verbindung unterbrochen und das ganze Interview ruiniert.
Da hatten wir mehr Glück. Ich danke dir vielmals für das Gespräch!
Musicheadquarter bedankt sich ebenso bei Thomas Dreux von SideOneDummy Records und Torsten Schlimbach von Dream Out Loud für ihre Unterstützung bei der Vermittlung dieses Interviews!