Es war eine große Sache, als Helloween am 16. September 2023 im Budokan in Tokio auftraten. So groß, dass man dieses offizielle Tourfinale jetzt auf der CD/DVD „Live At Budokan“ veröffentlicht. Es gab noch einen Auftritt der „United Forces Tour“ im November in Mexiko – doch geschenkt. Der krönende Abschluss in Japan war nicht zu überbieten.
Dabei hat es lange Zeit gar nicht so rosig ausgesehen um die Band aus Hamburg. Seltsame Alben in den 90ern, Besetzungskarussell, die Hallen und Festivals wurden immer kleiner. Doch spätestens 2015 war all das vergessen, als die große „Pumpkins United World Tour“ angekündigt wurde. Ein erster Triumphzug, dem noch weitere folgen sollten. Die Wiedervereinigungstour sah die Band nämlich nicht nur in der Urbesetzung – bis auf den 1993 verstorbenen Ingo Schwichtenberg -, sondern gleich mit sieben Metalhelden (Andi Deris, Michael Kiske, Michael Weikath, Kai Hansen, Markus Grosskopf, Sascha Gerstner und Daniel Löble). Ein wahres Fest für Fans der Band, wobei es schon immer so war, dass die Feierstimmung weltweit noch um einiges größer ausfiel als in der deutschen Heimat.
2021 gab es mit dem selbstbetitelten Album und drei Frontmännern die erste Nummer 1 in Deutschland. Alle Kräfte vereint – so sollte die Erfolgsgeschichte weitergehen. Gemeinsam mit Hammerfall hat man 2022 und 2023 die großen Arenen der Welt gerockt und das aktuelle Album war stark genug, um es mit vier Songs in die Setlist einfließen zu lassen.
Mir liegt zur Review die DVD vor und es ist ein Genuss, die alten Recken am Bildschirm zu erleben. Fast genau ein Jahr vor der Japan-Aufnahme hatte ich das Gespann in der Rockhal Esch (Luxemburg) selbst erleben dürfen, wusste also, was mich an musikalischem Feuerwerk erwartet. Das Setting für das visuelle Erlebnis ist gigantisch: 29 Kameras fangen jegliche Bewegung aus sämtlichen Perspektiven ein, womit das Produktionsteam sicherstellte, dass jeder Moment des Konzerts bestmöglich festgehalten wurde.
Was die Stimmung angeht, sind Helloween mit ihren so unterschiedlichen Frontern, die sympathisch als große Einheit auftreten, eine Bank. Die Setlist startet mit den neuen Hits „Orbit“ und „Skyfall“, doch natürlich kommen auch die Klassiker nicht zu kurz: „Future World“, „Dr. Stein“ und „Keeper Of The Seven Keys“ lassen kein Auge trocken. Im Budokan wurde Geschichte geschrieben – und wir dürfen im heimischen Wohnzimmer mit dabei sein. Ein starkes Statement!
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Ein Meilenstein in der Geschichte der Band und gleichzeitig eine besondere Ehre, denn HELLOWEEN ist die erste deutsche Band, die im Nippon Budokan/ Tokio ein Livealbum aufgenommen hat, womit auch für alle Band-Mitglieder ein langgehegter Traum wahr wurde.
HELLOWEENs kommende Veröffentlichung feiert das großartige Finale ihrer Welttournee 2022/23. Die Tour war ein Triumphzug und belegte einmal mehr die Anziehungskraft, die von HELLOWEEN ausgeht. Mit dem ausverkauften Tokio-Konzert setzte die Kombo diesem Livezyklus endgültig ein Denkmal. Angetrieben von der einzigartigen Chemie der Band, schafften HELLOWEEN es auch an diesem besonderen Abend mit ihrer Performance die Fans in Ekstase zu versetzen. Hier traf ein angriffslustiges Gitarrentrio, bestehend aus Michael Weikath, Kai Hansen und Sascha Gerstner, auf das gänsehauterzeugende Zusammenspiel der Sänger Michael Kiske und Andi Deris, zu dem gelegentlich auch ‚Ur‘-Sänger Kai Hansen beiträgt. Hansen ist es, der die Anhängerschaft obendrein in Form eines Medleys zurück zu den Anfangstagen der Band nimmt, die HELLOWEEN den Titel ‚Erfinder des Melodic-Speed-Metal‘ einbrachten.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Michael Kiske beschreibt den Abend als „surreal“. Die Begeisterung der Menge sei direkt auf die Bühne übergangen und habe eine wahrhaft magische Atmosphäre erzeugt. Bassist Markus Grosskopf schwärmt hingegen von der persönlichen und historischen Wichtigkeit der Halle und brachte zum Ausdruck, wie ehrfürchtig und inspirierend es für ihn gewesen sei, an einem Platz aufzutreten, der von solch großer Bedeutung für ihre eigene Karriere ist.
Das am 13. Dezember 2024 via Reigning Phoenix Music (RPM) erscheinende Werk wird in einer Vielzahl an Formaten veröffentlicht werden. Als 2CD-Digipak und 3LP-Vinyl im Trifold, deren „Deluxe Edition“-Erstauflagen jeweils mit geprägtem Cover Artwork aufwarten, Blu-ray, DVD und digital: Es ist wirklich für alle ein passendes Paket dabei, um sich HELLOWEEN mit diesem grandiosen Auftritt ins heimische Wohnzimmer zu holen.
Als ersten Vorgeschmack präsentiert die Band die Single Best Time (live). Gitarrist Sascha Gerstner kommentiert: „‚Best Time‘ beschreibt die Energie, die in jenem Moment entsteht, in dem schlicht alles zusammenzupassen scheint und man alles Negative zurücklässt. Für mich stellt der Track eine Hymne auf all die Nächte dar, in denen man der Zukunft entgegengeht. Genau diese Stimmung vermittelt er auch im Rahmen unserer Konzerte: Wir erleben gemeinsam einen großartigen Moment, der niemals aufzuhören scheint.“
Die brillante technische Umsetzung von „Live At Budokan“ stellt ein weiteres Highlight dar: 29 Kameras fingen jegliche Bewegung aus sämtlichen Perspektiven ein, womit das Produktionsteam sicherstellte, dass jeder Moment des Konzerts bestmöglich festgehalten wurde. Somit bieten die Blu-ray- und DVD-Versionen ein allumfassendes Live-Erlebnis, mit dem sich Fans gefühlstechnisch in die erste Reihe teleportieren können.
Ein Goldschatz ist auch die Setlist des Livealbums, denn sie umfasst nicht nur die gesamte, über zweistündige Show, sondern beinhaltet auch einige neuere Songs, was dem Werk eine gehörige Brise frischen Wind im Vergleich zu „Live At Budokan – „United Alive“[2019] verleiht. Die wohldurchdachte Songauswahl widmet sich der reichen musikalischen Schaffenskraft der Band, während sie andererseits die stetige Weiterentwicklung und das enorme Ausmaß von HELLOWEENs Schaffen aufzeigt.
Dieses Live Werk ist mehr als nur ein Konzertmitschnitt: Es ist eine Lobpreisung von HELLOWEENs ungebrochenem Einfluss auf die Metal-Szene und garantiert, die zuvor erwähnte Magie dieser unvergesslichen Performance in die Heimkinos zu bringen. Hier liegt schlicht ein Stück Musikgeschichte vor, das den Geist und die Energie einer legendären Band auf ihrem Höhepunkt wiedergibt.
„Live At Budokan“- Tracklisting:
01. Orbit
02. Skyfall
03. Eagle Fly Free
04. Mass Pollution
05. Future World
06. Power
07. Save Us
08. Kai’s Medley [Walls Of Jericho, Metal Invaders, Victim Of Fate, Gorgar, Ride The Sky, Heavy Metal Is The Law]
„A Paranormal Evening with the Moonflower Society“ ist das neue Album von Mastermind Tobias Sammet und seinem groß angelegten Projekt AVANTASIA. Wir sind es ja schon gewohnt: Wenn der Meister ruft, strömen die Stars in Scharen. Diesmal ist unter anderem Floor Jansen von Nightwish mit dabei, die erst kürzlich bei „Sing meinen Song“ mit ihrer wundervollen Stimme glänzte. Mit ihr singt Sammet „Kill the Pain Away“ und die Powerballade „Misplaced Among The Angels“.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Weitere hochkarätige Mitstreiter sind Bon Catley, Michael Kiske, Ralf Scheepers und Geoff Tate. Somit braucht man sich um die vokalen Qualitäten nicht zu sorgen, wobei auch Tobias Sammet seine Stimme zu keiner Zeit verstecken muss.
Musikalisch sind AVANTASIA ohnehin jederzeit im instrumentalen Höhenflug und Sascha Paeth bietet ein Feuerwerk an den Gitarren. Die kraftvollen Songs sind episch angelegt und allzu oft ist man an HELLOWEEN zu ihren besten Zeiten erinnert. Der Opener „Welcome to the Shadows“ klingt wie aus einem düsteren Musical. Schon „The Wicked Rule the Night“ enthält Gitarrensoli zum Niederknien und eine durchdrehende Rockröhre.
So geht es vom chorischen „Kill the Pain Away“ über die Powermetal-Hymne „The Inmost Light“ (Kiske in Topform) und die sphärische Ballade „Paper Plane“ bis hin zum AOR-mäßig verfeinerten Quasi-Titeltrack „The Moonflower Society“ und dem hymnisch-melodischen Abschluss „Arabesque“. Bombast und Pathos lassen allzeit grüßen, ohne dass dies nervig wird.
Zur Entstehung soll Tobias selbst zu Wort kommen: „Von den ersten Songideen, die ich bereits in den Jahren 2018 und 2019 hatte, bis hin zur Produktion, der Orchestrierung, den Keyboards, Arrangements und Details war ich in sämtliche Arbeitsschritte so tief eingebunden, dass das Album extrem persönlich wurde. Es ist in allen Belangen verdammt nah an meiner ursprünglichen künstlerischen Vision, auch weil ich einfach sehr viel Zeit in den letzten zweieinhalb Jahren hatte. Es gab ja sonst kaum etwas zu tun.
Das Leben wurde entschleunigt, und mein Mysteryhausen-Studio wurde von immer größerer Bedeutung, denn es diente mir als Eingang in eine andere Welt, voller Musik, Inspiration und Begegnungen mit meinen Musen, die mir dabei halfen, einen klaren Kopf und die Hoffnung zu bewahren. Ich bin sehr stolz auf das Album, da sind einige meiner besten Songs drauf, einige meiner emotionalsten und extremsten Gesangs-Performances, und einige der besten Gast-Beiträge überhaupt. Ich könnte mit dem Resultat wirklich nicht glücklicher sein. Und wenn Ihr es hört, werdet Ihr wissen, warum!“
Auf „A Paranormal Evening with the Moonflower Society“, werden elf magische Songs präsentiert, veredelt von hochkarätigen Gastmusikern, die den Zuhörer mit einer unglaublichen Frische und Ausgereiftheit verzaubern. Durch und durch stimmig!
Dieses Album dürfte manchem Heavy Metal Fan schon im Vorfeld feuchte Träume beschert haben: Helloween veröffentlichen ein neues Studioalbum und alle drei großen Frontmänner der Band (Kai Hansen, Michael Kiske und Andi Deris) sind mit an Bord! Keine Frage, dass dieses Werk nur den Titel „Helloween“ tragen kann. Und so ist es dann auch Retro in jeder Beziehung. Ein starkes Fantasy-Cover mit den bekannten Elementen aus Glanzzeiten, das vertraute Logo mit schaurigem Kürbis in der Mitte – ich fühle mich wie in den 80er Jahren. Was zum Glück höchstens fehlt, ist eine Vinylscheibe des Albums. Aber was noch nicht ist, kann ja noch erworben werden.
Die Sensation war perfekt als die Band, die weit über zehn Millionen Platten verkauft hat und seit 1984 zu den geachtetsten deutschen Metal-Exporten zählt, 2016 die „Pumpkins United World Tour“ ankündigte. Für die Fachpresse waren die 69 Shows in 32 Ländern „Die Tour des Jahres“ – denn was mehr als einer Million Menschen auf drei Kontinenten die Tränen in die Augen getrieben hatte, war nicht einfach eine Reunion der Originalband, sondern das ultimative Gipfeltreffen der sieben Heroen. Die drei großartigen Shouter plus Michael Weikath, Markus Grosskopf, Sascha Gerstner & Dani Löble. Oder anders gesagt der wahrgewordene Traum von Fans auf der ganzen Welt, die der Band mit verfünffachten Zuschauerzahlen und einem einzigen Wunsch aus zigtausend heiseren Kehlen dankten: Bitte geht nicht mehr auseinander!
Der Wunsch war Befehl und das neue Album bietet zwölf Hammertracks. Gitarren vom Feinsten. Starker Gesang im harmonischen Verbund. Aber das wurde natürlich kein Metal-Schlager sondern ein grundsolider Output mit Herz. Jeder der drei Sänger steht für eine große Ära. Mir war es ohnehin immer schleierhaft, wie man einzelne Protagonisten wahlweise verteufeln oder in den Himmel loben konnte. Hier zeigt sich mal wieder die große Klasse der kompletten Mannschaft. Unsere Fußballhelden könnten sich eine Scheibe abschneiden von dieser Einigkeit.
„Dieses Album ist mehr als ein Meisterwerk – dieses Album ist Heavy Metal-Geschichte“, sagt Markus Staiger, CEO der Nuclear Blast Tonträger Produktions- und Vertriebs GmbH und fährt fort: „Es ist auch mein Lifetime Werk, das wichtigste und spannendste Album an dem ich jemals beteiligt war. Wir haben fantastische physische Produkte am Start, geben Vollgas und die volle Breitseite an allen Fronten – ohne über Budgets nachzudenken. Alle Beteiligten gaben 110% und ich bin so verdammt stolz auf dieses Album, das nun endlich jeder Fan hören und in den Händen halten kann. Meiner Meinung nach ist es das Beste, das Helloween je gemacht haben!“
Schon die Vorab-Single „Skyfall“ ließ Großes erwarten und der Nachfolger „Fear Of The Fallen“ bestätigte die neue Stärke der Band. Das war Power Metal wie wir ihn uns wünschen. Auch wenn es mal etwas ruhiger wird – wie im kurzen Einschub „Orbit“ – bleibt die Energie des Albums erhalten. Das Helloween-Feeling der seligen 80er kommt immer wieder auf. Dabei wirkt das keineswegs altbacken. Vor allem wenn die Shouter polyphon erklingen, werden immer wieder neue Facetten geweckt.
Neben wuchtigen Albumtracks wie dem Opener „Out For The Glory“ oder dem epischen „Down In The Dumps“ – beide von Weikath – einem waschechten Power Metal-Shouter von Deris namens „Mass Pollution“ und Grosskopfs unverwüstlichem Rocker „Indestructible“, der auch eine Analogie auf die unzerstörbare Karriere der Band sein könnte, flankiert den Albumrelease DER Partytrack des Albums, „Best Time“. Textlich erinnert der Song von Sascha Gerstner an die guten alten Zeiten, musikalisch überzeugt er mit souveränen Helloween-Gitarrenharmonien und einem Chorus, der schon beim ersten Hören unmittelbar im Langzeitgedächtnis andockt.
Mit „Angels“ rückt ein nicht minder gewaltiger Song von ihm ins Sichtfeld, der vor Spielfreude nur so strotzt. Dazu kommentiert Gerstner: „Synergie, Energie, Kreativität! Das waren die Hauptelemente, die wir auf dem Album freigesetzt haben. Wir haben old-school Aufnahmetechniken aus den 80ern mit dem aktuellen Helloween-Vibe fusioniert und dann lagen sie vor uns: über 35 Jahre Heavy Metal-Erfahrung auf einer Platte!“ Das ist es, was dieses Album neben dem Line-up und dem einzigartigen Zusammenspiel der Weltklasse-Frontmänner herausragen lässt: Es ist eine ausgefeilte Zeitmaschine durch alle Phasen der Bandgeschichte, mit der man zu den Wurzeln zurückgehen und sich gleichzeitig in Lichtgeschwindigkeit in die Zukunft beamen kann. „Helloween“ bietet auf zwölf Songs ein komplettes Metal-Universum.
Man muss es so sagen: Wenn die Erwartungen ins Unermessliche steigen, kann man schnell auf den Boden zurück geholt werden. Hier ist das aber nicht der Fall. Das Septett schmeißt alles in die Waagschale, was es zu bieten hat. Und das Ergebnis ist die beste Helloween-Scheibe seit 1988. Punkt. Wir dürfen auf die Tour 2022 gespannt sein. Gemeinsam mit Hammerfall werden Helloween die Arenen rocken.
HELLOWEEN & HAMMERFALL – UNITED FORCES TOUR 2022
01-Apr-2022 GER Bamberg – Brose Arena
02-Apr-2022 GER Hamburg – Sporthalle
03-Apr-2022 GER Berlin – Verti Music Hall
04-Apr-2022 GER Regensburg – Donau Arena
12-Apr-2022 GER Kempten – Black Box
13-Apr-2022 CH Zürich – Samsung Hall
15-Apr-2022 LUX Luxemburg – Rockhal
22-Apr-2022 AT Vienna – Gasometer
29-Apr-2022 GER Bochum – Ruhrcongress
30-Apr-2022 GER Stuttgart – Schleyerhalle
01-May-2022 GER Frankfurt – Jahrhunderthalle
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Gegründet 1984 in Hamburg, 15 Studioalben, Vorreiter im Bereich des Speed- und Powermetal aus Deutschland. Die Rede ist natürlich von Helloween, die in den 80ern mit „Keeper of the Seven Keys, Part 1 & 2“ Geschichte schrieben. Ja, auch ich habe diese Klassiker im Jugendclub abgefeiert und kann auch heute noch die Highlights mitgrölen.
Das taten Tausende von Zuschauern in Madrid, als Helloween dort am 9. Dezember 2017 im Rahmen ihrer „Pumpkins United“ Tour gastierten. Was war das für ein Fest! Die Wiedervereinigungstour sah die Band nämlich nicht nur in der Urbesetzung – bis auf den 1993 verstorbenen Ingo Schwichtenberg -, sondern gleich mit sieben Metalhelden (Andi Deris, Michael Kiske, Michael Weikath, Kai Hansen, Markus Grosskopf, Sascha Gerstner und Daniel Löble). Ein wahres Fest für Fans der Band, wobei es schon immer so war, dass die Feierstimmung weltweit noch um einiges größer ausfiel als in der deutschen Heimat.
In 14 Monaten absolvierten die Pumpkins insgesamt 69 Shows vor über einer Million Menschen in 32 Ländern und auf drei Kontinenten. Die Shows zelebrierten die größten Hits aus drei Jahrzehnten – inklusive Songs, die die Band sehr lange oder noch nie live gespielt hatte. Die Welttournee verursachte ein Metal-Beben und endete im Dezember 2018 mit einem emotionalen Finale in Hamburg, wo 1984 alles angefangen hatte.
Zur Review liegt mir nur die 3CD-Version vor. Vermutlich macht es noch viel mehr Spaß, das Live-Feuerwerk visuell mitzuerleben, aber sei’s drum. So genieße ich halt die Spielfreude und das enthusiastische Publikum über die Boxen. Kiske, Deris und Hansen schenken sich nichts am Mikro und das Ergebnis ist mehr als furios. Das Finale mit 17 Minuten „Keeper of the Seven Keys“ und „Future World“ klingt einfach gigantisch!
Als Leckerbissen für Fans gibt es neben besagtem Konzertmitschnitt eine dritte CD mit Bonustracks aus Chile, Prag, Sao Paulo und (natürlich) vom Wacken Open Air 2018. Neben dieser CD-Version verweise ich gerne noch auf Blu-Ray und DVD, außerdem natürlich auf die Vinylbox mit fünf (!) Scheiben.
Die Rezeptur der Avantasia-Alben von Tobias Sammet mag immer gleich sein: viel Bombast zwischen orchestralem Rock und proggigen Einsprengseln mit zahlreichen namedroppenden Gastsängern. Das Ergebnis allerdings dürfte (gerade deswegen) die Fans des Musikers aus Fulda, der ansonsten als Gründungsmitglied und Sänger von Edguy fungiert, mal wieder hoch erfreuen.
Seit Beginn des Jahrtausends bringt er in regelmäßigen Abständen seine episch angelegten Metal-Opern auf den Markt und „Moonglow“ ist bereits das siebte Studioalbum, mit dem es Sammet erstmals auf Platz 1 der deutschen Charts brachte. Dazu brillieren neben bekannten Avantasia-Gastsängern wie Michael Kiske (Helloween), Ronnie Atkins (Pretty Maids), Eric Martin (Mr. Big), Geoff Tate (Queensryche), Jorn Lande und Bob Catley (Magnum) auch neue Gäste wie Candice Night (Blackmore’s Night), Hansi Kürsch (Blind Guardian) und Mille Petrozza (Kreator).
Der Titelsong „Moonglow“ wurde von Candice eingesungen und ist ein Vierminüter in bestem Radioformat, der als Rockballade eine Liebeserklärung an den Mond und die Nacht darstellt. Darüber hinaus aber bietet das Konzeptwerk die üblichen Longsongs und rockigen Ausreißer. Die Arrangements sind von gewohnter Stärke – das passt. Und musikalisch gibt es ohnehin nichts zu meckern. Man könnte jetzt sagen, dass sich „Moonglow“ wie jedes andere Werk von Avantasia anhört. Ja. Tut es in gewissem Sinne auch. Und doch wird anhand des lunaren Themas mal wieder eine ganz eigene Atmosphäre geschaffen, zu der sicher auch das schöne Fantasy-Cover des schwedischen Zeichners Alexander Jansson beiträgt: zugleich romantisch und gespenstisch.
Einzelne Songs herauszugreifen, mag man gar nicht wagen, aber ich will es doch tun: „Requiem For A Dream“ zeigt nämlich Michael Kiske in Topform und die rockige Cover-Version von „Maniac“ klingt einfach wunderbar nostalgisch. Wer auf gute Metalopern mit orchestralem Einschlag steht, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Eine bombastische Show hat Tobias Sammet da in der Saarlandhalle Saarbrücken aufgezogen – und das wirklich in jedem Belang. Über 2000 Metalheads waren dem Ruf des Meisters gefolgt und sahen ein Konzept der Superlative. Die Bühne war mit gigantischem Aufbau versehen und dem Fantasy-Cover des aktuellen Albums „Ghostlights“ nachempfunden. Stars der Hardrock- und Metalszene gaben sich die Klinke in die Hand und feierten mit Sammet ein mehr als dreistündiges Konzert, dass sich quer durch die Werke des Avantasia-Projekts zog. Ein spektakuläres Ereignis in jeder Hinsicht.
Tobias Sammet ist in der Szene seit den 90er Jahren bekannt. Bereits als 14jähriger gründete er mit Freunden die Power-Metal-Band Edguy. Fünf Jahre später (1997) erschien das erste Album. Die Band besteht immer noch und ist recht erfolgreich – viel mehr Aufmerksamkeit erregt aber seit Gründung im Jahr 2000 das Projekt Avantasia. Der Holländer Arjen Lucassen hat es mit Ayreon vorgemacht. Im gleichen Stil etablierte Sammet sein All-Star-Projekt Avantasia und verwirklichte die Idee einer Metal-Oper.
Im Prinzip ist Avantasia immer noch sein Soloprojekt, doch es gibt eine Stammband, die mit Sammet aufnimmt und tourt. Und dazu gesellt sich eine Legion von Gastsängern, die auch in Saarbrücken am Start war. Was für ein Aufgebot. Michael Kiske war mit dabei (ehemals Helloween), Bob Catley von der Band Magnum, Ronnie Atkins, Jorn Lande und nicht zuletzt Eric Martin, der mit den Hardrockern Mr. Big manchen Superhit landete.
Diese Heroen gaben sich die Klinke in die Hand, sangen allein, wahlweise mit Sammet im Duett oder in polyphoner Zusammenstellung. Solche Rockröhren wie Kiske, Atkins und Lande können einen Abend im Alleingang stemmen. Catley war der Mann für die Balladen – und Eric Martin musste Acht geben, dass er mit seinem Hardrock-Stimmchen nicht in der vokalen Gewalt unterging. Schließlich war da auch noch Amanda Sommerville, die entweder den Backgroundgesang lieferte oder weibliche Soloparts übernahm.
Das Programm dauerte über drei Stunden und zog sich durch Avantasias sieben Alben. Da war viel vom aktuellen Werk „Ghostlights“ dabei, hinzu gesellten sich Fan-Favoriten wie „The Scarecrow“, „The Wicked Symphony“, „Stargazers“ und „Avantasia“. Zwar kam der Konzeptcharakter bei der Liveshow nicht entsprechend rüber, trotzdem war es ein kraftvoller und gelungener Abend. Sammet ist ein vielseitiger Songwriter und sein Bombastrock funktionierte hervorragend in diesem Ambiente. Zum Schluss stand die komplette Mannschaft auf der Bühne und gab den imposanten Abschluss eines Konzerts voll von hymnischem und melodischem Metal.