Als ihre Single „New Soul“ 2008 für einen Apple-Werbespot verwendet wurde, machte das Yael Naim weltweit bekannt. Die in Paris geborene und in Israel aufgewachsene Sängerin und Songwriterin hat aber wesentlich mehr zu bieten als nur diesen einen Ohrwurm, was sie auf ihren ersten drei Alben bereits eindrucksvoll bewiesen hat. Mit „Older“ setzt sie nun ihre kreative musikalische Reise jenseits aller Schubladen und Konventionen fort.
Als Produzent ist wieder der Multi-Instrumentalist David Donatien mit im Boot, den inzwischen eine zehnjährige Zusammenarbeit mit Yael verbindet und der diesmal auch bei einigen Songs mitgeschrieben hat. Die Musik, die dabei entstand, ist ebenso zeitlos wie eindringlich und reicht von ganz einfach mit Glockenspiel und Percussion arrangierten Liedern wie „I Walk Until“ über beinahe sakrale Hymnen wie „Coward“ bis zu rhythmischen und opulent instrumentierten Popsongs wie „Take Me Down“.
Es sind viele ruhige Stücke dabei, die zum Träumen oder Nachdenken einladen – etwa der mysteriöse Titelsong „Older“ oder „Meme Iren Song“, den Yael in Gedenken an ihre verstorbene Großmutter geschrieben hat. Aber auch die unbeschwerte Leichtigkeit, die „New Soul“ so liebenswert machte, findet sich auf dem aktuellen Album wieder, beispielsweise in „Make A Child“ und „She Said“. Unbeschwert sind diese Titel aber nur in musikalischer Hinsicht, inhaltlich geht die Songwriterin immer in die Tiefe. So setzt sie sich in „Make A Child“ mit der Bedeutung von Elternschaft auseinander und offenbart in „Dream In My Head“ oder „Trapped“ komplizierte Seelenzustände.
Neben Yael Naim selbst und David Donatien tragen zahlreiche Musiker zum komplexen Sound von „Older“ bei. Die 3some Sisters bereichern die meisten Titel mit ihrem Harmoniegesang und hier und da sind Bläser oder sogar Streicher zu hören. Einen besonderen Auftritt hat Bluessängerin Leyla McCalla, die zu dem in drei Sprachen gesungenen „Ima“ die kreolische Strophe sowie Banjo und Cellospiel beisteuert.
In wunderbaren musikalischen Metaphern erzählt dieses Album von gemeinsamen Älterwerden und all den Geschichten, die dabei passieren können. Und am Ende ist man Yael und David einfach dankbar für diese Musik, die auf so vielfältige Weise berührt und fasziniert.
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