Kurz bevor RPWL mit „Live From Outer Space“ ihr neues Livealbum auf den Markt schmeißen, legt Sänger und Keyboarder Yogi Lang mit einem Soloalbum vor. Was David Gilmour für Pink Floyd ist Jürgen („Yogi“) für die ehemalige Floyd-Coverband. Okay, der Vergleich hinkt. Schließlich spielt Lang keinen Bass. Er hat sich aber den Bassisten Guy Pratt mit ins Boot geholt, der unter anderem schon bei Gilmour und Floyd für tiefe Töne sorgte. So ist „Freedom Of The Day“ auch der einzige Song, der nicht allein aus Yogis Feder stammt.
Neun Jahre nach seinem „No Decoder“ betitelten letzten Soloalbum ist die Erwartungshaltung groß. Das neue Werk bietet mit seinen neun Songs nicht nur eine farbenfrohe Palette des Artrocks, sondern beleuchtet in erster Linie die essentiellen Dinge des Lebens mit allen Hindernissen, Ängsten und Lichtblicken. Eine songdienlich brillierende Band, analoge Synthesizer und epische Chöre bieten die Basis für Yogi Langs Stimme.
„Move On“ bietet die erste epische Wall of Sound und klingt so wunderschön floydesk. Es folgt der Titeltrack mit optimistischen und gar tanzbaren Klängen. Wundervoll das Video mit den enthusiastischen Damen, die den Protagonisten ins weiße Licht führen. „Mein Leben war lange Zeit dominiert von der Gewissheit, dass es für alle Probleme eine Lösung gibt. Wir müssen nur dafür kämpfen,“ erläutert Yogi Lang. „Auch wenn man wie beim Titeltrack im Grunde gar nicht weiß, wie man in eine Situation geraten ist. Irgendwo muss der Ausgang sein, frei nach dem Titel des Albums: Wo ein Weg hinein ist, muss es auch wieder hinaus gehen.“
Es stecken viele persönliche Erfahrungen in „A Way Out Of Here“, die das Album in aller Ruhe vermitteln will, ohne Hektik, ohne falsches Pathos. Oft scheint die Liebe eine mögliche Lösung für Probleme bereitzuhalten. „Love is All Around“ und „Freedom Of The Day“ glauben an die Fähigkeit von Liebe und Empathie, so ziemlich jedes Problem in die Bedeutungslosigkeit zu verbannen.
In „Shine On Me“ kann sich der Protagonist mit dem Verlust seines Partners nicht abfinden, ignoriert ihn einfach und im letzten der neun Tracks „I’ll Be There For You“ finden wir dann auch das letzte Versprechen, den Weg mit einer geliebten Person notfalls bis zum Ende zu gehen, koste es was es wolle.
Damit endet auch schon eine vielschichtige und sehr emotionale Reise durch Yogi Langs Gedankenwelt. Alle Keyboards spielt Yogi Lang auf diesem grandiosen Soloalbum natürlich selbst ein. Die CD erscheint zunächst als Limited Edition mit der Bonus-DVD „Live At De Boerderij“ aus dem Jahre 2011. Musikkenner, die modernen, herausragend gespielten und produzierten Artrock mit wundervollen kleinen Geschichten schätze, werden dieses Album lieben. Musik, bei der das gesprochene Wort allein nicht mehr ausreicht, um das zum Ausdruck zu bringen, was gesagt werden möchte.
Solo-Tourdaten (Support von RPWL):
- 20 Nov 2019 D-Rüsselsheim, Das Rind
- 21 Nov 2019 D-Bonn, Harmonie
- 22 Nov 2019 NL-Alphen aan den Reijn, Parkvilla
- 23 Nov 2019 NL-Helmond, Cacaofabriek
- 24 Nov 2019 D-Oberhausen, Zentrum Altenberg