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Urheber/Fotograf: Bei Black Sheriff rauchen die Gitarren

30.11.2012 /

Black Sheriff präsentieren »Night Terrors« mit einem Knall

Freitag Abend im Kwartier Lateng, das Kölner Veedel, in dem sich die Studenten ihre Lernpausen vertreiben und sich entspannen, lebt von und mit seinen Szeneläden. Dazu gehört auch das Stereo Wonderland, heute Abend Schauplatz der Release-Party von »Night Terrors«, dem drittem Longplayer der kölsch-irischen Band Black Sheriff.

Die irische Thrash Metal Band Warcrux eröffnen den Abend im Stereo Wonderland. Bei einer kleinen Tour von Black Sheriff in der Heimat des Sängers Glen Ravioli lernten sich die Bands kennen und beschlossen, in Deutschland auch gemeinsam auf die Bühne zu gehen. Die Jungs aus Belfast spielen technisch ausgereiften Thrash Metal mit eindeutigen Anleihen aus den glorreichen Jahren dieses Genres. So zitieren sie in ihrem Programm den Megadeth-Klassiker ‘In My Darkest Hour’ und zeigen so ihre musikalischen Wurzeln. Obwohl die vier erst Anfang 20 sind, spielen sie routiniert. Lediglich der Gesang hat wenig Durchsetzungsvermögen, was wahrscheinlich nicht am Sound liegt, Raum für Optimierung.

Black Sheriff eröffnen ihr Set mit ‘Hard Rock Country Rock ‘n’ Roll’ von Ihrem 2008er Debüt »Black Sheriff«. Chronolologisch führt die Setlist weiter duch die Diskografie und die Band präsentiert ‘Snakeskin Pillow’ vom zweiten Album »II«, um dann schließlich die aktuelle Scheibe mit dem Titelsong ‘Night Terrors’ vorzustellen. Mit kurzen Ansagen treibt Glen die Stimmung im Publikum schnell nach oben. Im kleinen Club ist es warm und mit rund 60 Fans gut gefüllt. Nach ‘Need a Drink’ vom aktuellen Album stellt der Mann, der seinen Künstlernamen einer italienischen Nudelspezialität verdankt, die Band vor. Das Publikum ist mittlerweile überzeugt und honoriert jeden Song mit reichlich Applaus! Bei ‘Now That You’re Gone’ greift Rhythmusgitarrist Doc B. Danger zur Bierflasche, zieht diese über die Saiten seiner Gitarre und spielt so ein Solo, wie es dreckiger kaum sein kann. Die Stimmung im Publikum hat mittlerweile ihren Höhepunkt erreicht, was sich in rhythmischen „Hey”-Rufen der Fans ausdrückt. Sänger Glen holt seine Fans direkt ab und leitet sie an, den Chorus zu ‘I Want You’ mitzusingen. Nach kurzer Instruktion wirbelt Drummer Randy de Souza seine Sticks und spielt wie ein Uhrwerk. Die Groove Section, die sich erst kürzlich um Glen Ravioli neu formierte arbeitet sehr präzise und bildet das Fundament für ihren High Energy Rock ‘n’ Roll, den die schwarzen Gesetzeshüter mit ihrem nächtlichen Angstschweiß abliefern.

Damit die Stimmung nicht abflaut, zünden die Jungs zum Klassiker ‘Vietnam’ die Pyros, die an den Gitarren befestigt sind, und liefern so eine nette Showeinlage. Doch wer denkt, dass das schon alles sei, hat nicht mit den akrobatischen Fähigkeiten von Glen gerechnet, der zu ‘Stole My Heart’ auf die Theke des kleinen Ladens klettert und so das Publikum im hinteren Bereich extra anfeuert. Während des Sets bestellte die Band von der Bühne aus regelmäßig Hochprozentiges, so auch zur Ankündigung von ‘Drink and get High’. Mit diesem Stück beschließen die Kölner Sheriffs das normale Set.

Das Publikum gibt sich damit allerdings nicht zufrieden und fordert eine Zugabe. Black Sheriff, selbsternannte Hüter des Punk ‘n’ Roll prüfen beim Blick auf die Uhr, ob sie Gefahr laufen mit der offiziellen Exekutive der Stadt in Konflikt zu geraten und dehnen die Deadline des Clubs für Live-Musik etwas aus, um den Durst des Publikums nach mehr mit ‘Be Your Man’ und ‘Runnin’ On Empty’ zu stillen.

Fazit: High Energy Rock ‘n’ Roll im kleinen Rahmen und eine amtliche Vorstellung des neuen Albums überzeugen das Publikum. Bleibt nur die Frage, wann Bands dieses Formats aus den Clubs der Szene wieder an die Macht im Stadion kommen.

Setlist

  • Hard Rock Country Rock ‘n’ Roll
  • Snakeskin Pillow
  • INRI
  • Night Terrors
  • We’re Comin’ Home
  • Turn Me On
  • Need a Drink
  • Last Night
  • Now That You’re Gone
  • I Want You
  • Vietnam
  • Stole My Heart
  • AC/DC Sunday
  • Drink And Get High
  • ————————
  • Be Your Man
  • Runnin’ On Empty