„Do It For Love“ war das sechzehnte Studioalbum von Hall & Oates und erschien ursprünglich im Jahr 2003. Man kann sagen, dass sich das kultige Popduo zu dieser Zeit sehr rar gemacht hatte. Zwischen „Change Of Season“ und „Marigold Sky“ (HIER unsre Review) waren sieben Jahre vergangen und bis „Do It For Love“ brauchte es wieder sechs Jahre Pause.
Zur Veröffentlichung sagte Daryl: “Ich glaube, wir sind eher unserem eigenen Instinkt gefolgt, als auf die Vorschläge anderer Leute zu hören. Ich denke, es ist wirklich ein Höhepunkt all der verschiedenen stilistischen Richtungen, die wir eingeschlagen haben, und wir haben sie alle zusammengeführt und an einem Ort konzentriert. Es ist eine sehr organische Platte, sie ist emotional, sie hat großartige Songs und Melodien – all die Dinge, an die Leute denken, wenn sie an Daryl Hall und John Oates denken, sind hier deutlich zu hören.”
So klingt schon der Opener „Man On A Mission“ in seinem verspielten Arrangement ähnlich wie der Superhit „Maneater“. Auch der Titelsong kommt sehr eingängig im souligen Philly-Sound. Bei der smarten Coverversion „Someday We’ll Know“ (im Original von The New Radicals) ist Todd Rundgren zu hören.
Okay – es gibt auch kitschige Momente. „Forever For You“ klingt mir dann doch zu gewollt in Richtung Radio-Schmalz. Aber die meisten emotionalen Passagen sind sehr gut gelungen, beispielsweise der polyphone Gesang in „Intuition“. Auch die Mischung aus Blues und Soul in „Heartbreak Time“ weiß zu überzeugen und „Love In A Dangerous Time“, das eigentlich ein John Oates-Solosong ist, fügt sich als eingängiger Abschluss gut in das 56minütige Album.
Das 19 Jahre alte Werk erschien jetzt am 30.9.22 erstmals auf Vinyl als Doppel-LP und wurde zudem als CD im Gatefold-Digipak neu aufgelegt. Wer auf schönen, harmonischen Gesang steht und keine wirklichen Chartbreaker mehr erwartet, liegt hier goldrichtig. Auch 2003 waren Hall & Oates noch eine Bank im Pop-Business.