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Callejon 06.03.2015 E-Werk / Köln

Die euphorische „Angst“ in Perfektion – Callejon im E-Werk Köln 2015

06.03.2015, 20 Uhr. Callejon bitten zur „Wir sind Angst“-Tour ins Kölner E-Werk. Als Support haben die Fünf Vitja und Annisokay im Gepäck. Dieser Abend verspricht, etwas ganz großes zu werden. Das wäre auch von Vorteil, da dieses Konzert für eine Callejon-DVD aufgezeichnet wird. Aber fangen wir mal vorne an.

Man betritt das rappelvolle E-Werk, bahnt sich seinen Weg durch das völlig überfüllte Treppenhaus und gibt erst mal seine Jacke ab, weil es gefühlte 100 Grad warm ist. Oben angekommen rennt man gleich den freundlichen Peta2-Mitarbeitern in die Arme, welchen man gleich den Gefallen tut, etwas Geld für Tiere dort zu lassen. Nach einem Bier an der Theke geht es gleich weiter zum Merchandise. Das ist doch mal clever aufgebaut, die ersten Euros sind sinnvoll investiert. Nun also ab durch den Torbogen und rein ins Vergnügen.

Vitja und Annisokay überzeugen beide und zeigen, dass Deutschland durchaus talentierte Nachwuchsbands zu bieten hat, die in Zukunft hoffentlich auch bald größere Touren spielen werden. Kein 08/15-Standard-Metal, sondern vielmehr durchdachte Musikstücke, werden hier vorgetragen. Das konnte sich zum Warmwerden sehen lassen.

Es wird dunkel, rotes Licht schimmert durch einen weißen Vorhang. Die Stimmung wirkt mystisch. „Trauma“, der Opener des neuen Albums, geleitet Callejon auf die Bühne. Der Vorhang fällt und es dröhnt der erste Song „Wir sind Angst“ aus den Boxentürmen. Das Publikum ist sofort dabei und begleitet Sänger Sebastian Sobtzick lauthals. Das nennt man wohl einen gelungenen Einstand. Die Menge tobt, der Band ist die Freude, in der Heimat zu spielen, sichtlich anzumerken und der Kameramann rollt über die Bühne, als befänden wir uns in einem Skatepark in Kalifornien. Als dritten Song darf man sich über „Schwule Mädchen“ freuen. Der Hit der Hamburger von Fettes Brot kommt sehr gut an, wird ebenso mitgesungen und vermittelt fast schon Festivalfeeling. Die Bühne ist recht schlicht gehalten, ein riesiges Banner, welches das Albumcover trägt, ziert die gesamte Länge der Bühne. Drummer Maximilian Kotzmann thront weit oben. Die dominierende Farbe der Scheinwerfer ist ein grelles Rot, begleitet von weißen Effekten. Sehr gelungen, sehr passend.

Nach „Dunkelherz“ folgt „Porn From Spain“, bei dem sich sicher einige die guten, alten K.I.Z. auf der Bühne gewünscht hätten, dies war aber dann leider doch nur in deren Heimat Berlin der Fall. Nichtsdestotrotz geht es weiter ab. Bassist Thorsten Becker scheint einen Marathon absolvieren zu wollen und springt wie ein junges Reh die Bühne auf und ab. Es folgen „Krankheit Mensch“, „Veni Vidi Vici“ und eine unglaublich herzzerreißende Akustikversion von „Kind im Nebel“. Wenn auch nicht das letzte Lied, ist „Schrei nach Liebe“ trotzdem einer der großen Momente an diesem Abend. Alle, wirklich alle, sind dabei und feiern mit Callejon die Anti-Nazi-Hymne der Ärzte. „NAZIS RAUS, NAZIS RAUS !“ tönt es nach der Performance. Sebastian und der Rest der Band applaudieren dem Publikum. Man ist auf einer Wellenlänge. Nach „Untertage“ folgen drei weitere Songs, bevor dieses grandiose Konzert mit einem Regen aus rot-weißem Konfetti sein würdiges Ende findet. Dreimal kehrt die Band auf die Bühne zurück, um sich feiern zu lassen und sich zu bedanken, Fotos zu machen und Erinnerungen in sich hinein zu saugen.

Perfekt ist  das einzige Wort, was diesen Abend beschrieben kann. Man darf sich auf jeden Fall auch auf die kommende DVD freuen, die an diesem Abend aufgezeichnet wurde. Chapeau Callejon !

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