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Royal Blood 06.11.2017 Palladium / Köln

Royal Blood live im Palladium

Royal Blood sind eine von den Bands, die plötzlich da sind. Alle großen Rockbands nehmen sie als Vorband mit und innerhalb von kurzer Zeit springen sie von kleinen Clubs in große Hallen. Und das meist schon, bevor sie ihr erstes Album fertig haben. Auch Royal Blood haben einen enormen Sprung gemacht. Ende 2013 erschien ihre erste Single, 2014 ging es auf Tour mit den Arctic Monkeys, 2015 habe ich sie in der ausverkauften Live Music Hall gesehen. Seitdem wurde noch mehr getourt, ein zweites Album veröffentlicht, und jetzt schon das Palladium in Angriff genommen.

Ausverkauft ist die Halle heute Abend nicht, aber voll genug, dass ich nicht mal mehr in die Nähe der ersten Reihen komme. So viel sehen kann ich von den beiden also nicht. Mit „How did we get so dark?“, dem titelgebenden Song des neuen Albums, starten sie den Abend und schon ist eines klar: es wird laut. Wie erwartet, wie gehofft. Ich wiederhole mich bei meinen Konzertberichten über Royal Blood ja dann doch immer wieder, aber wie schaffen die beiden das eigentlich nur mit einem Schlagzeug und einem Bass bewaffnet, so einen Sound durch die Halle zu schicken?

Dazu kommt die Lightshow, auch das ist neu. Vor ein paar Jahren in der Live Music Hall war alles Schwarz, auch für uns Fotografen war das eine Herausforderung. Im Mai diesen Jahres besuchten die beiden uns hier in Köln im Luxor – da ist gar kein Platz für besonderes Licht und auch hier hatten die Fotografen wieder gut zu arbeiten. Jetzt im Palladium haben Mike und Ben eine Lichtkulisse aufgebaut, von der Fotografen nur träumen können. Da hätte man auch gleich noch ein Video drehen können. Aber auch als Zuschauer sah das beeindruckend aus.

Insgesamt spielen Royal Blood im Palladium ein solides Set aus beiden Alben, „Where are you now?“, „Lights out“, „Come on over“, „You can be so cruel“ …, ein bisschen zu routiniert für eine so junge Band vielleicht. In der ersten Hälfte passiert da (außer der großartigen Live-Musik) nicht viel. Irgendwann erzählt uns Mike mal, dass er betrunken ist, und bedankt sich bei der Vorband. Ben schleicht ab und zu um sein Drumset herum und wagt sich in die Nähe des Publikums. Für den einen mag das sehr cool wirken, für andere vielleicht ein bisschen zu distanziert. Entertainer sind die beiden nicht.

Bei „Loose Change“ und „Figure it out“ am Ende dreht das Publikum trotzdem so richtig auf und beweist, dass man auch dazu fantastisch tanzen kann. Als Zugabe gibt es dann noch „Ten Tonne Skeleton“ und natürlich „Out of the Black“.

Für mich ist der Vergleich zum letzten Konzert im Luxor natürlich schwer, denn das könnte das beste Konzert des Jahres für mich gewesen sein. Trotzdem lässt sich nicht bestreiten: Royal Blood funktionieren auch in der großen Halle. Sie sind gut, sie sind laut, und ja, ich könnte mir das den ganzen Abend anhören.

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