Bertram Engel – ein Name, den vermutlich jeder schon mal gehört hat, der auf einem Konzert von Udo Lindenberg oder Peter Maffay war. Als Bertram Paßmann wurde der Schlagzeuger vor 66 Jahren in Burgsteinfurt (NRW) geboren und hat die Musikhochschule Münster besucht. Schlagzeug war sein Hauptfach, doch er hätte wohl selbst nicht gedacht, dass dieses Instrument ihn irgendwann in die Annalen der Musikgeschichte katapultieren würde.
Noch während Bertram mit seinem Bruder Thomas als Gebrüder Engel erste Erfolge feierte, wurde er schon von Udo Lindenberg für das legendäre Panikorchester rekrutiert. Kein Zufall, denn auch Steffi Stephan – Mitbegründer und musikalischer Direktor des Panikorchesters – hat bei den Gebrüdern mitgewirkt. So wurden Verbindungen geknüpft und Bertram konnte schon als Jungspund ist Showgeschäft der Legenden einsteigen.
Später wurde er dann zudem von Peter Maffay engagiert, für den er bis heute trommelt, singt, schreibt und produziert. Doch der Weg dahin war echter Rock ’n‘ Roll, wie Bertram in seiner Biografie „Mit alten Männern spiel‘ ich nicht“ erzählt. Da geht es um schöne Anekdoten und erstaunliche Eskapaden, die wie eine historische Abhandlung über die deutsche Musikszene der letzten fünf Jahrzehnte wirken.
Gnadenlos ehrlich erzählt er weitestgehend chronologisch von seinem Weg, der ihn auch mit internationalen Künstlern wie Bruce Springsteen, Robert Palmer, Joe Cocker und Eric Burdon zusammen führte. Schonungslos ehrlich erfahren wir Geschichten von Alkohol und Drogen, Verträgen und Entscheidungen, Frauen und Sex – ein spannender Einblick hinter die Kulissen des Geschäfts.
Die rund 300 Buchseiten vergehen wie im Flug. Einige Seiten mit Farbfotos, eine Chronologie der Ereignisse und ein Personenregister runden dieses gelungene Buch ab, das sich damit auch als Nachschlagewerk eignet. Sehr empfehlenswert für Freunde guter deutscher Rockmusik.