Bereits vor vier Jahren veröffentlichte Conrad Lerchenfeldt eine Biographie zu Helene Fischer. Damals noch recht langweilig „Helene Fischer“ betitelt. Jetzt erschien eine aktualisierte und bearbeitete Neuausgabe. Der Titel „Immer ist es Liebe, die gewinnt“ ist vielleicht anlässlich der Trennung von Helene und Florian, dem Traumpaar der Schlagerszene, etwas unglücklich gewählt, aber das konnte Lerchenfeldt ja zur Drucklegung nicht wissen. Als Werbemaßnahme dürfte das momentane Medieninteresse jedenfalls unbezahlbar sein.
Wenn jetzt die jährliche Weihnachtsshow ansteht, steigt das Interesse mal wieder. Der Status als Megastar wurde Helene vom Forbes-Magazin inzwischen ganz offiziell zuerkannt. Und im Ausland fragt man sich, wer denn diese unbekannte Schöne im Ranking der großen Diven sein mag. Sie füllt ganze Stadien, hunderttausende Zuschauer reißen sich um Tickets für ihre Live-Shows und ihre Alben haben sich millionenfach verkauft. Die Sängerin, die 2005 mit ihrem ersten TV-Auftritt bei „Das Hochzeitsfest der Volksmusik“ den Grundstein für ihre Wahnsinnskarriere legte, hat den Schlager revolutioniert und gibt ihren Fans mit ihren Texten Hoffnung und Halt.
Conrad Lerchenfeldt hat bereits 2014 in der Bestseller-Biografie den Fans einen Blick hinter die Kulissen und auf die privaten Seiten der erfolgreichen Sängerin ermöglicht. Da die Zeit seitdem aber natürlich nicht stehen geblieben ist, finden hier nun auch die Ereignisse der letzten vier Jahre ihren Platz: So zum Beispiel Helene Fischers Rolle als russische Auftragskillerin im Hamburger Tatort, ihre Konzertpause im Jahr 2016 oder ihre Äußerung zur aktuellen Lage in Deutschland 2018. Aus ihren Worten zu den Ausschreitungen in Chemnitz wurde übrigens das Zitat im Buchtitel entnommen. Hat also nichts mit Florian zu tun.
Lerchenfeldt schreibt spannend, umfassend und vor allem chronologisch. So kann der interessierte Fan die unbeschreibliche Karriere hautnah miterleben. Alles sehr gut recherchiert und durch Quellenangaben belegt. Da stört es auch nicht weiter, dass Helene die Biographie mal wieder nicht autorisiert hat. Auf jeden Fall ist dieser Einblick besser und informativer als alles, was man diese Tage in der Bild-Zeitung oder im Promi-Flash vorgesetzt bekommt.