Ursprünglich hatten sich die Sängerin Alin Coen und die ehrenamtlichen Musiker der STÜBAphilharmonie für ein Tourprojekt in den Jahren 2018 und 2019 zusammengefunden. Die sieben ausverkauften Konzerte stießen auf eine so positive Resonanz, dass nun ein gemeinsames Album aufgenommen wurde, um diese besondere Zusammenarbeit noch mehr Menschen zugänglich zu machen.
Insgesamt 10 Stücke aus Alin Coens Solo-Karriere wurden neu arrangiert und gemeinsam eingespielt. Und das Ergebnis ist ein wunderbarer Beweis dafür, wie gute Musik durch einen neuen Kontext eine erstaunliche neue Dimension erhalten kann – da ist das Ganze plötzlich viel mehr als nur die Summe seiner Teile.
Alins Songs erzählen auf Deutsch und auch mal auf Englisch eindringlich und voller Poesie von all den Gefühlen, die menschliche Beziehungen ausmachen. Allein ihre klare, ausdrucksstarke und wandelbare Stimme verleiht den Liedern schon eine unglaubliche Emotionalität, die nun durch die Orchesterbegleitung noch verstärkt wird. Flirrende Geigen illustrieren das Mondlicht in „Du bist so schön“ und erblühen gemeinsam mit Alins Gesang im beinahe jubelnden Refrain. Die Zweifel und Fragen in „Wer bist du“ werden durch unruhige Rhythmen und gegenläufige Melodien greifbar, und tänzerisch umspielen Bläser und Streicher die wunderbar lebensbejahende Aussage von „Alles was ich hab“ bis zum beschwingten Finale.
Die Arrangements geben nicht nur Alins Musik und Gesang einen neuen Raum, sondern nutzen auch perfekt die Vielseitigkeit eines Sinfonieorchesters. Da darf sich im Intro zu „Einer will immer mehr“ zunächst der wuchtige Gesamtklang entfalten, bevor Flöte, Glockenspiel und Percussion den feinen Teppich für die Strophen weben. In „Festhalten“ bekommt zunächst die Harfe ihren großen Auftritt, später unterstützt von schwermütigen Blechbläsern. „Fountain“ wird mit einem schwebenden Oboen-Solo eröffnet, bevor die Flöten und Streicher das Motiv übernehmen und schließlich alle Instrumente zur tragenden Begleitung verschmelzen.
Mit dem rhythmischen, sich steigernden und am Ende wieder leise ausklingenden „High Expectations“ findet das Album einen würdigen Abschluss mit einer nachhaltigen Botschaft: Im Garten der hohen Erwartungen sollte man lieber Platz schaffen für die Samen, die wirklich Früchte tragen. Die Idee, Alin Coen und die STÜBAphilharmonie zusammenzubringen, war definitiv ein solcher Samen – die Früchte dürfen wir auf diesem Album und nächstes Jahr auch noch live genießen (Tourdaten unter www.alincoen.com).