Textlich ist es ein gewohnt düsteres Album, das uns die Schwedin Anna Ternheim da liefert und das sich intensiv mit ihren Gedanken auseinandersetzt. Musikalisch aber hat es einige helle und erhellende Momente zu bieten.
Mit ihrem siebten Album geht Anna einen großen Schritt in Richtung poppiger Melodien. Die folkige Ausrichtung der Anfangstage ist weniger geworden. Das finde ich mutig von der 41jährigen Songwriterin und es wird vermutlich nicht jedem Fan gefallen. Ich muss gestehen, dass ich zunächst auch mit gänzlich anderer Erwartungshaltung an die CD gegangen bin.
Sie selbst sagt dazu: „Ich wusste, dass ich eine sehr reduzierte Platte machen wollte, die Akustiktournee im Jahr 2017 hatte mich dazu inspiriert. Einige Song wuchsen dennoch mit einem größeren Arrangement und brauchten mehr Dynamik. Auch wollte ich die Westküste Amerikas in meinen musikalischen Kosmos bringen und nahm große Teile der Platte in Los Angeles auf. Am Ende klingt es dann aber doch wieder nach einem düsteren Schwedischen See. Im Studio gingen wir sehr intuitiv vor, Song für Song und versuchten, bei jedem Lied schönst möglich den Kern zu zeigen. Ihn so wundervoll wie möglich klingen zu lassen. Der Titel des Albums kam mir während der Aufnahmen in LA. Er beschreibt am besten das Grundgefühl des Albums, der Sehnsucht für Vergangenes, für das was kommt und die Sachen, die dich morgens motiviert aufstehen lassen.“
Wir bekommen einen Einblick in verflossene Liebschaften und Annas emotionales Befinden. Diesmal verstärkt mit elektronischen Momenten, aber vielleicht gerade deshalb sehr verträumt und atmosphärisch. Schaut euch das Video zu „This Is The One“ an und ihr versteht, was ich meine. Geblieben ist ihre wundervolle Stimme – und diese nimmt den Hörer mit in die innere Welt.