Seit über 30 Jahren macht sie Musik und zusätzlich durfte sie außerdem ihren 50sten Geburtstag feiern. Was böte mehr Anlass als dies, sich und auch die eigenen Fans natürlich hierzu selber mit einem neuen Lauschwerk zu beschenken? Die Rede ist von Christina Lux, die mit „Embrace“ einerseits vor allem ihr 2012er Werk „Playground“ live präsentiert, andererseits auf dem Silberling auch noch Platz für einiges, ebenfalls live dargebotenes Neues gefunden hat.
So beginnt das Album mit 10 Live-Interpretationen, die sich aus Songs von bereits erwähntem „Playground“ und des 2006er Albums „Coming Home At Last“ zusammensetzen. Darüber hinaus findet sich kein Titel von noch älteren Alben, was aber eigentlich nicht sonderlich verwundert, weil „Embrace“ auch nicht das erst Livealbum der sympathischen Künstlerin mit der wohltuenden Stimme ist. Wer also diesbezüglich hier etwas vermissen sollte, für den gibt es weiteres Livefutter zu entdecken, was ich an dieser Stelle auch einmal ausdrücklich empfehlen möchte.
Das eine solche Empfehlung nur von Herzen kommen kann, das sollte jedem klar werden, der sich mit hier vorliegendem Album auseinandersetzt. Christina Lux schreibt eben nicht nur tolle Songs, die bereits „auf Konserve“ zu begeistern wissen, sie hat in meinen Augen auch und vor allem ihre Stärke in der Präsentation ihrer Lieder direkt vor ihrem Publikum. Man hört einfach jedem Ton an, dass er tief in Christinas Seele entstanden sein muss und nun mit absoluter Freude an die Oberfläche drängen will. Das ist weit weg von Bühnenroutine und daher ungemein erfrischend.
Was hier die Freude steigert ist das Zusammenspiel mit dem Schlagzeuger und Percussionisten Bodek Janke, der die Künstlerin auf dieser Scheibe punktuell unterstützt und mit seinem Spiel in den Songs tolle Akzente zu setzen versteht. Solch eine Zusammenarbeit hat bereits 2003 mit Nippy Noya & Marius Goldhammer („Live im Stadtgarten Köln“) sehr gut funktioniert und weiß auch dieses Mal zu begeistern.
Nach bereits bekanntem folgt dann auch noch, wie bereits eingangs erwähnt, neues Material. Hier überrascht Christina Lux mit insgesamt vier Titeln, die allesamt mit deutschem Text versehen daherkommen. Durfte man sich in der Vergangenheit bereits punktuell davon überzeugen, dass ihr die deutsche Sprache als Sangessprache liegt, so kann man sich dieses Mal daran fast schon in epischer Breite erfreuen.
Mein persönliches Highlight unter den neuen Songs und damit auch des gesamten Albums ist der Titel „Wege“, die eben nur entstehen, wenn man sie auch geht. Ein wirklich schöner und inspirierender Gedanke. In diesem Sinne: Liebe Christina, alles Gute nachträglich zum Geburtstag! Man kann sagen, mit „Embrace“ hast Du Dir selbst und vor allem Deinen Fans und solchen, die es noch werden könnten, das schönste Geschenk gemacht.
Zu diesem Werk möchte ich mit einem musikalischen Zitat des von mir sehr geschätzten Reinhard Mey schließen, das mir hier sofort in den Kopf kommt und voll und ganz zutrifft: „Dann lobe ich mir ein Stück Musik von Hand gemacht, noch von einem richtigen Menschen mit dem Kopf erdacht, ne Gitarre, die nur so wie ne Gitarre klingt, und ne Stimme, die sich anhört, als ob da einer singt. Halt ein Stückchen Musik aus Fleisch und Blut.“ CDs von Christina Lux lassen sich übrigens auch direkt auf der Homepage der Künstlerin kaufen.