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Urheber/Fotograf: Universal Music

Dire Straits "Brothers In Arms (40th Anniversary)"

Unsere Wertung: 9 von 9 Punkten.

Waffenbrüder seit 40 Jahren

In den 80ern fanden sich bei uns im Jugendclub drei riesige Wandgemälde, wobei Plattencover an die Wand projiziert und übertragen worden sind. Das verzweifelte Gesicht von Extrabreits „Flieger, grüss mir die Sonne“, der auf der Startbahn abhebende Dirigent von „Watch“ (Manfred Mann’s Earth Band) und die majestätisch vor dem Wolkenhimmel schwebende Gitarre, die „Brothers in Arms“ zierte. Das war die Musik, die in den Katakomben gehört wurde, und diese hat mich bis heute geprägt. Vor allem „Brothers in Arms“ – und das jetzt schon seit 40 Jahren.

Zur Musik muss ich vermutlich nicht viel sagen, aber vielleicht ich es doch wichtig, der heutigen Generation aufzuzeigen, wie legendäre Alben funktionieren und zu allgemeinem Kulturgut wurden. Heutzutage würden geneigte Hörer*innen vermutlich nur die ersten drei Stücke als Signature-Songs kennen. Das entspannte „So Far Away“, den Radiokracher „Money for Nothing“ und das fröhlich-eingängige „Walk of Life“. Der Titelsong war sogar für damalige Verhältnisse natürlich viel zu lang, bekam aber ob des großen Erfolgs trotzdem bisweilen Airplay.

Aber erst ab Track 4 geht es so richtig los: „The Latest Trick“ mit dieser wundervollen Solo-Trompete von Randy Brecker, die gedankenverlorene Melancholie von „Why Worry“, das grandiose Rhythmus-Gerüst in „Ride Across the River“, die folkigen Country-Anleihen im Banger „The Man’s Too Strong“ und der mit immerhin 3:40 Minuten kürzeste Song „One World“. Wenn dann „Brothers In Arms“ mit leisen, atmosphärischen Klängen einsteigt und sich immer weiter steigert, ist man so gefangen, dass man nur erneut auf PLAY drücken kann – nicht für diesen einen Song, sondern für das ganze Album, das dieses große Finale bietet.

Mir liegt zur Review die Vinylversion vor, doch habe ich mir (natürlich) auch den neuen Livemitschnitt „San Antonio Live in 85“ angehört, der sich auf der „40th Anniversary“-CD-Version befindet. Eigentlich war mit „Alchemy: Dire Straits live“ im Vorjahr 1984 bereits alles gesagt, was Stücke wie „Romeo and Juliet“, „Private Investigations“ und „Sultans of Swing“ angeht, doch hier fügt sich das damals aktuelle Album nahtlos in den Set, was sehr reizvoll ist.

Credit: Mercury / Universal Music

Die 1LP-Version von „Brothers In Arms“ (40th Anniversary Edition), die in dieser Form zum ersten Mal seit 1985 wiederveröffentlicht wird, ist identisch mit der Originalpressung, wobei die Songs „So Far Away“, „Money For Nothing“, „Your Latest Trick“ und „Why Worry“ gekürzt wurden, um sie an die Audiobeschränkungen des Vinylformats anzupassen.

Die 5LP- und 3CD-Deluxe-Versionen enthalten alle Albumtracks sowie ein bisher unveröffentlichtes Live-Konzert in voller Länge vom Municipal Auditorium in San Antonio, das die Band im Rahmen ihrer „Live In 85“ Tour spielte. Die Tournee führte zu insgesamt 248 Auftritten (einschließlich Live Aid in London) in 117 Städten und wurde von über zweieinhalb Millionen Menschen besucht.

Die Deluxe-Editionen enthalten ein 16-seitiges Booklet mit neuen Linernotes von Paul Sexton und neuen Interviews mit den Bandmitgliedern Mark Knopfler, John Illsley und Guy Fletcher sowie exklusive Kunstkarten.

Dire Straits - Brothers In Arms (40th Anniversary)

Letzte Aktualisierung am 17.06.2025 um 22:35 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE