Skip to content

Musicheadquarter.de – Internet Musikmagazin

Menu
Urheber/Fotograf: Cooking Vinyl

Suzanne Vega "Flying With Angels"

Unsere Wertung: 9 von 9 Punkten.

Die alltäglichen Kämpfe des Lebens

Es ist immer ein Fest, wenn Suzanne Vega ein neues Album auf den Markt bringt. Auch, weil dies leider so selten der Fall ist. Und doch reichen wenige Töne, um mich in die 80er Jahre zurück zu versetzen. „Solitude Standing“ gehört immer noch zu meinen Lieblingsalben aller Zeiten. Und dessen Erscheinen ist jetzt fast vierzig Jahre her. Songs wie „Luka“, „Calypso“, „Wooden Horse“ und „Tom’s Diner“ (nur in der a cappella Version) sind einfach zeitlos und wundervoll.

Die Sängerin, die als eine der führenden Songschreiberinnen ihrer Generation gilt, wurde zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten des Folk-Revivals der frühen 1980er Jahre. Seit der Veröffentlichung ihres selbst betitelten und von der Kritik gefeierten Debütalbums von 1985 hat sie zahlreiche Songs geschrieben und aufgenommen, die Teil der zeitgenössischen Musikgeschichte geworden sind. Und bis heute ist Suzanne eine  begnadete Geschichtenerzählerin und eine Songwriterin allererster Güte.

Das neue Album der 65jährigen liefert knapp 40 Minuten neue Musik und trägt den Titel „Flying With Angels“. Schon der Opener „Speaker’s Corner“ bringt das bekannte Folk-Feeling zurück, garniert mit Suzannes charismatischer Stimme, die man immer heraus hören wird. Er thematisiert die zunehmend politische Natur der heutigen Kommunikation, in der es einfacher denn je ist, seine Meinung in den sozialen Medien zu äußern, und dieses Privileg dennoch oft missbraucht wird. Dann folgt der melancholische Titelsong, der mit eindringlicher Stimme interpretiert wird. Und „Witch“ ist überraschend rockig und mit mitreißenden Rhythmen versehen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

„Jeder Song auf dem Album spielt sich in einer Atmosphäre des Kampfes ab“, so Vega. „Kampf um das Überleben, um das Sprechen, um die Beherrschung, um den Sieg, um die Flucht, um jemand anderem zu helfen oder einfach um das Leben.“

„Chambermaid“ ist eine folkige Adaption von Bob Dylans „I Want You“ und stellt die Antwort des Zimmermädchens aus besagtem Song dar. Sehr schöne Idee. Und in den tiefen Passagen erzeugt Suzannes Stimme auch hier wieder Gänsehaut. „Love Thief“ und „Lucinda“ bringen eine Prise Jazz und Swing mit sich. Und dann ist da dieses grandiose „Last Train From Mariupol“, das mich immer wieder zu Tränen rührt und dabei mit wenigen Textzeilen auskommt. „I heard God himself was on the last train“, singt sie traurig zu akustischer Gitarre und setzt der ukrainischen Stadt ein musikalisches Denkmal.

Mit „Alley“ kehrt der Folk zurück, „Rats“ setzt nochmal einen rockigen Akzent und der beschwingte Ohrwurm „Galway“ schließt das Album an, das für mich ohne Ausfälle daher kommt. Ja, ich bin verliebt in das neue Album der US-Sängerin, die so gar nicht zum alten Eisen gehört. Und ich freue mich wie Bolle auf die Europa-Tour im Herbst.

 „Flying With Angels“ Tournee 2025

  • 04. Oktober 2025 | München | Isarphilharmonie
  • 06. Oktober 2025 | Hamburg | CCH Saal Z
  • 08. Oktober 2025 | Berlin | Kammermusiksaal Philharmonie
  • 15. Oktober 2025 | Offenbach | Capitol
  • 16. Oktober 2025 | Köln | Theater am Tanzbrunnen
Suzanne Vega - Flying With Angels

Letzte Aktualisierung am 22.06.2025 um 19:32 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE