Seit Äonen trachten dunkle Mächte nach der Eroberung der Welt. Vor einhundert Jahren starben die letzten beiden Protagonisten dieser unheilvollen Entwicklung. Doch nun kehren sie zurück und setzen ihr zerstörerisches Werk fort. Sie kämpfen nicht nur gegen die Menschheit, sondern auch gegeneinander in „Dracula vs. Frankenstein – Duell der Giganten“.
Das Label Folgenreich, das seit 2008 Jugend- und Erwachsenen-Hörspielserien aus dem Haus Universal Music unter einem Dach vereint, gehört zu einem der erfolgreichsten im Hörspiel- und Hörbuchbereich. Diverse Auszeichnungen, vor allem auch bei Fan-Preisen, machten Folgenreich darüber hinaus zu einem der beliebtesten.
Im Juni letzten Jahres veröffentlichte das Berliner Label eine neue aufwändige Produktion: die Hörspielserie „Dracula vs. Frankenstein“. Geschrieben von Christian Gailus, Autor zahlreicher bekannter Krimis und Thriller sowie diverser Hörbücher & Hörspiele. Gekonnt kombiniert Gailus die drei Genres Krimi, Grusel und Comedy auf unkonventionelle Art und Weise – und mit etlichen Prisen schwarzen Humors.
Zur Handlung: Angesiedelt im heutigen London löst die mutige, aber reichlich übermotivierte Polizistin Melissa „Missy“ Smart mit Hilfe ihres mysteriösen Untermieters, der zumeist in ihrem Dachboden abhängt, einige skurrile Mordfälle und gräbt dabei ein dunkles Geheimnis aus, das hundert Jahre in der modrigen Erde vor sich hingammelte. Und ganz nebenbei und dennoch hauptsächlich schmieden keine Geringeren als die Urgesteine der Gruselszene Dracula und Frankenstein jeweils finstere Pläne, um die Welt zu unterjochen. Hätten die beiden sinisteren Kontrahenten nicht etwas suboptimale Ideen, um ihre Ziele zu verwirklichen, wäre es um die Menschheit längst geschehen. Denn zum Beispiel die Death Metal-Band EndlichEndzeit nebst Manager Frank N. Stein mit unterirdischen Texten wie „Nutze den Tag, hol‘ dir `nen Bausparvertrag“ als auch geriatrische Vampire, die der Fürst der Finsternis in einem Seniorenheim rekrutiert hat, agieren nicht wirklich zielführend …
Ihr merkt anhand der Handlungsbeschreibung schon, dass hier neben den berühmten Figuren auch mit viel Klamauk gearbeitet wird. Das ist nicht jedermanns Sache und hat mich bisweilen beim Hören schon arg gestört. Manchmal ist es einfach zuviel des Guten.
Allerdings kann ich sagen, dass die Protagonist*innen gut charakterisiert sind und auch die Sprecher*innen ihren Rollen absolut gerecht werden. Man kann sich gut in die bisweilen düstere, dann aber wieder sehr humorvolle Atmosphäre einfühlen und folgt der Handlung um bestialische Morde, Serienkiller und den explodierten Kopf eines Musikmanagers sehr gern. Renommierte Sprecher*innen wie Norbert Langer als Erzähler, Janine Wagner als Melissa Smart, Andreas Fröhlich als Dracula und Marius Clarén als Frankenstein machen jedenfalls einen hervorragenden Job und halten mich über die vier Silberlinge der Hörspiel-Box bei der Stange.