Auch John Legend versucht sich mit verschmitztem Lächeln erstmals ab einem Weihnachtsalbum. Ganz stilvoll nennt er es „A Legendary Christmas“ und bietet viel Swing und verträumte Melodien. Auf 14 Tracks erstrahlen bekannte Songs im neuen Jazz-Gewand, ohne dabei an Eingängigkeit zu verlieren. Das ganze Album klingt nach entspannter Filmmusik und vermittelt ein wohliges Wohnzimmer-Gefühl.
Als musikalische Gäste wirken Motown-Legende Stevie Wonder (als Mundharmonika-Spieler auf „What Christmas Means To Me”) und Jazz-Star Esperanza Spalding (bei „Have Yourself a Merry Little Christmas”) an der Entstehung mit. Gerade dieses verspielte Duett gehört zu den Highlights des Albums. Ebenso wie „Purple Snowflakes“ mit verspielter Querflöte und dem im Sinatra-Stil ganz Crooner-mäßig eingesungenen „The Christmas song (Chestnuts roasting on an open fire)“.
In seiner Karriere veröffentlichte John Legend bisher fünf Alben, die sich weltweit mehrere Millionen Mal verkauften. Er wurde mit zehn Grammy Awards, einem Oscar, einem Golden Globe, einem Tony Award und einem Emmy Award ausgezeichnet. Damit ist er der erste Afro-Amerikaner, der in den erlauchten EGOT-Club (= Emmy, Grammy, Oscar und Tony) Einzug halten konnte. Lediglich fünfzehn Künstlern war es bislang gelungen, mit allen vier großen Preisen der amerikanischen Unterhaltungsindustrie ausgezeichnet zu werden, darunter Andrew Lloyd Webber, Whoopi Goldberg, Audrey Hepburn und Mel Brooks.
Wer auf amerikanische Weihnachtsklassiker im modernen Pop-Jazz-Gewand steht, wird hier bestens bedient. Vor allem weil Legends Vocals perfekt zu dieser Musik passen. Doch es wird nichts wirklich Neues geboten und so droht „A Legendary Christmas“ im adventlichen Einheitsbrei unterzugehen. Schade.