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Ella Henderson "Everything I Didn't Say"

Unsere Wertung: 8 von 9 Punkten.

Das Ungesagte aussprechen

Die Wartezeit auf ein neues Album der britischen Sängerin Ella Henderson hat fast schon die Dimensionen eines Andreas Bourani, bei dem wir ebenfalls seit acht Jahren auf ein neues Album hoffen. Dabei standen die Vorzeichen gut, hatte die inzwischen 26jährige Künstlerin aus dem 2000-Einwohner-Ort Tetney an der Ostküste, die vollständig Gabriella Michelle Henderson heißt, ihr Debüt doch verheißungsvoll „Chapter One“ genannt.

Vielleicht ging auch einfach alles zu schnell? Mit 16 nahm Ella an der Castingshow „The X Factor“ teil und kam in die Runde der letzten Sechs. Dort verlor sieh das Stechen gegen den inzwischen ebenfalls sehr erfolgreichen James Arthur. Ihre erste Single „Ghost“ schrieb sie gemeinsam mit Ryan Tedder (OneRepublic) und selbige war ebenso erfolgreich auf Platz 1 in den UK wie das darauffolgende Album.

Jetzt also – acht Jahre später – trägt der Albumtitel vermutlich dazu bei, die „Sprachlosigkeit“ der letzten Jahre zu überwinden. Dabei war Henderson gar nicht untätig, sondern schrieb zehn erfolgreiche Singles, die es (abgesehen von der EP „Glorious“) nicht auf ein Album schafften. Auch nicht auf das Neue. Nur „Let’s Go Home Together“, eine Kollaboration mit Tom Grennan, und die aktuelle Single „Brave“ sind auf dem 16 Tracks umfassenden Werk vertreten. Immerhin 50 Minuten Albumlänge. Falls es also zwischenzeitlich eine Schreibblockade gab, ist diese definitiv überwunden.

Highlight reiht sich an Highlight. Ohrwurm an Ohrwurm. Der Opener „Emotions“ ist ein schneller Popsong, „What About Us“ schlägt mit tanzbaren Beats in die selbe Kerbe. „Ugly“ kommt leise und persönlich um die Ecke – mit einer selbstbewussten Botschaft für alle Fans. Dass die Singles „Let’s Go Home Together“ und „Brave“ sehr balladesk daher kommen, sagt auf jeden Fall aus, dass Ella sich nicht hinter elektronischen Effekten zu verstecken braucht. Ihre getragene Stimme besticht in tiefen und hohen Lagen.

Fotocredit: WMG

Besonders stark finde ich „Out Of My Head“ und „Thank You For The Hell“, wobei wieder einmal der Vergleich zu skandinavischen Songwriterinnen wie Maria Mena herhalten muss. Auch hier kann Ella Henderson locker mithalten. Dazu trägt sicherlich die hervorragende rhythmische Produktion dieser Tracks bei.

„Sorry That I Miss You“ und der Titelsong sind die melancholischen Bedenkenträger des Albums. Wunderschön und einfühlsam kehrt Ella ihre Emotionen nach außen. Ein Thema, das im Duett „Cry On Me“ mit Mikky Ekko wieder aufgenommen wird. „Bad News“ und „Good Thinks Take Time“ hingegen sind energisch und tanzwütig.

Zum Abschluss gibt es noch einige entspannte Überraschungen, beispielsweise „Northern Lights“ mit Country-Anleihen und „Places“ als polyphone Hymne im Stil eines Gospels. So bleibt das Album bis zum Schluss vielseitig und abwechslungsreich.

2012 wurde Ella Henderson praktisch von heute auf morgen zum Star. Seit ihrer letzten LP ist Ella um acht Jahre Lebenserfahrung reicher. Das Album erzählt die Geschichte ihres persönlichen und künstlerischen Wachstums – ungefiltert und nahbar. Bleibt zu hoffen, dass Album Nummer 3 nicht so lang auf sich warten lässt.

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Ella Henderson - Everything I Didn't Say
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Letzte Aktualisierung am 2024-11-13 at 05:55 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE