Flying Colors sind eine der Supergroups schlechthin. Gitarrist Steve Morse (Deep Purple, Dixie Dregs, Ex-Kansas), Schlagzeuger Mike Portnoy (Winery Dogs, Ex-Dream Theater, Transatlantic), Keyboarder Neal Morse (Transatlantic, Ex-Spock’s Beard), Bassist Dave LaRue (Dixie Dregs, Ex-Joe Satriani) und Sänger/Songwriter Casey McPherson (Alpha Rev, The Sea Within) haben ihre verschiedenen Talente erneut zu einem großen Ganzen verschmolzen.
Es ist auch nicht schwer, ihre Alben in eine Reihenfolge zu bringen. Das Debüt war selbstbetitelt, Nummer zwei hieß „Second Nature“, Nummer drei trägt den Namen „Third Degree“ und die 3 auch symbolhaft auf dem Cover. Nachdem Nummer 1 und 2 noch recht schnell aufeinander folgten, musste die Prog-Gemeinde ganze fünf Jahre auf das dritte Werk warten. Kein Wunder, wenn man sich obige Bandliste der Protagonisten nochmal anschaut. Ein Wunder, dass sie überhaupt gemeinsame Zeit gefunden haben.
Anscheinend hat man aber ziemlich schnell wieder als Band zusammengefunden, denn das Album klingt wie aus einem Guss und verbreitet den gewohnten progressiven Esprit. Die unterschiedlichsten Einflüsse von Hardrock bis Folk vereinen sich hier zu dem gewohnten Konglomerat. Mike Portnoy hat die rhythmischen Fäden in der Hand und das Keyboard wirbelt, was das Zeug hält. Da geht Fans von Dream Theater und Spock’s Beard doch gleich das Herz auf. Die vertrackten Arrangements verleiten zum genauen Zuhören – und das ist es doch, was Progger wollen.
Casey McPherson macht einen fantastischen Job. Das muss man noch mal extra betonen, wo mit Neal ein weiterer Vokalist der Extraklasse an den Keys sitzt. Vor allem die Longtracks „Last Train Home“ und „Crawl“ stehen im Mittelpunkt des Albums – doch auch alle anderen Tracks schwelgen in akustischen Gitarren, sphärischen Elegien oder rhythmischen Finessen. Wer das live genießen will, sei auf den 12. Dezember verwiesen – dann gastieren die Progheroen in der Kölner Essigfabrik.