In Nordamerika und Großbritannien wurde kürzlich eine Dokumentation zur kommenden GENESIS Tour ausgestrahlt. Sie wird vermutlich nicht das europäische Festland erreichen (obwohl es in den USA exklusiv auch einen DVD Release gibt), aber man kann sich die einstündige Sendung über YouTube anschauen:
Da scheint die Fans also Großes zu erwarten, doch wie so oft hinterlässt die Pandemie große Fragezeichen und Phil Collins scheint auch nicht so fit zu sein, wie sich viele das wünschen. In Interviews war er zuletzt recht verhalten und deutete an, dass die 2021er Konzerte in UK und Nordamerika die letzten Shows sein könnten. Damit würde der 16. Dezember 2021 in Boston das Ende einer Ära bedeuten.
Ob es wirklich so kommt, steht in den Sternen. Trotzdem lohn es sich, einen Blick auf die obligatorische Best-of-Veröffentlichung zur Tour zu werfen. Munkelt man doch, dass die Tracklist des Albums ziemlich deutlich in der Konzert-Setlist vertreten sein wird. Allerdings ist das auch keine Kunst, wo sich hier ein Reigen bekannter Hits tummelt. Morgen – nach dem Konzert in Birmingham – werden wir mehr wissen.
„And Then There Were Three“ (1978) war das erste Album, das die Band als Trio veröffentlichte. Der ausgekoppelte Song „Follow You Follow Me“ avancierte zu ihrer ersten UK Top Ten- und US Top 30-Single und war der Beginn eines großen globalen Erfolgs. Es folgten die Alben „Duke“ (1980),“Abacab“(1981), „Genesis“ (1983), „Invisible Touch“ (1986) und „We Can’t Dance“ (1991) sowie fast konstante internationale Stadiontourneen. Mit weltweit über 100 Millionen verkauften Alben und mehr als 20 Top-40-UK-Hits, darunter zum Beispiel „Follow You Follow Me“, „Turn It On Again“, „Mama“, „Land Of Confusion“ oder „I Can’t Dance“ wurden Genesis eine der erfolgreichsten Bands aller Zeiten.
Neben den Charts-Klassikern enthält die Compilation erstaunlich viele Titel von „Selling England by the Pound“. Das ist doch ein Statement, zumal bekanntermaßen 1973 noch Peter Gabriel am Mikro stand. Allerdings werden wir wohl damit rechnen müssen, dass es nur ein Medley dieses Albums auf Tour geben wird. Wer weiß…
Interessant ist auch das Auftauchen des Titelsongs „Abacab“ vom bei Fans unbeliebten 1981er Album sowie von „Duchess“ und „Domino“, wobei Letzterer als Quasi-Titelsong zur Tour natürlich sein muss. Als sehr negativ empfinde ich mal wieder die absolute Verleugnung von „Calling All Stations“ – dem Album mit Ray Wilson. Dieses großartige Album aus dem Jahr 1997 spielt mal wieder keine Rolle in der BEST OF. Aber das habe ich auch nicht anders erwartet, war der Umgang mit dem dritten Genesis-Sänger in der Vergangenheit doch alles andere als fein.
Die beiden CDs kommen im Pappschuber, dem man ein einfach gestaltetes Digipack entnehmen kann. Das Booklet ist reich bebildert mit Liveaufnahmen der Band, enthält aber darüber hinaus außer den nötigen Credits keine Infos.