Gregor Meyle hat sich sein sechstes Studioalbum quasi selbst zum Geburtstag geschenkt, denn nur einen Tag nach der Veröffentlichung wurde der Sänger und Songwriter 40 Jahre alt. Und Grund zum Feiern hat er allemal: Schließlich kann er nicht nur auf 40 Lebensjahre, sondern auch auf inzwischen 10 erfolgreiche Jahre im Musikgeschäft zurückblicken. Dass dies nicht selbstverständlich ist, ist Gregor sehr wohl bewusst, wie der Titel der aktuellen CD „Hätt‘ auch anders kommen können“ deutlich zeigt.
Wer Gregor Meyles Musik kennt, weiß, dass seine Texte immer von persönlichen Erfahrungen geprägt sind und oft tief aus seiner Seele kommen. Bei diesem Album ist es hauptsächlich Dankbarkeit, die sich wie ein roter Faden durch die meisten Lieder zieht. In „Weck mich niemals auf“ ist es die Freude darüber, seinen Traum leben zu können, das beschwingte „Die wunderschönsten Dinge“ handelt vom Glück, das man nicht mit Geld kaufen kann, und aus dem Titelsong „Hätt´ auch anders kommen können“ spricht ganz einfach Dankbarkeit für ein wohlmeinendes Schicksal.
Aber natürlich kennt und besingt Gregor nicht nur die schönen Seiten des Lebens. „Wie kann das geschehen“ ist ein dringlicher Appell, die Augen nicht vor den großen und kleinen Katastrophen in der Welt zu verschließen und sich der eigenen Verantwortung zu stellen. Und aus „Sag mir, dass das nicht stimmt“ sprechen die Zweifel, ob sich ein Leben als Musiker auf Tour überhaupt mit einer festen Beziehung vereinbaren lässt. Wie als Antwort darauf versprüht „ Kriegen’s schon irgendwie hin“ dann aber wieder Optimismus und überzeugt zudem mit einer Rap-Einlage von Danny Fresh. Voller Dankbarkeit ist auch „Das Schönste auf der Welt“, in dem Gregor von Piano und Streichern umrahmt davon singt, wie unglaublich und wunderbar die Geburt des eigenen Kindes das Leben verändert. Und selbst der Tod findet am Ende seinen Platz im berührenden „Stolz auf uns“, das der Sänger seiner verstorbenen Mutter widmet.
Für die Produktion war wieder Mathias Grosch zuständig, und eingespielt wurden die Songs mit den großartigen Musikern, die Gregor schon einige Jahre live und im Studio begleiten, wie Markus Vollmer, Christian Herzberger, Laura Bellon und viele mehr. So ist der Sound der meisten Arrangements vertraut und sorgt wie beim Opener „Von ganzem Herzen“ oft von den ersten Takten an für den typischen Wohlfühleffekt. Aber es wird auch mal mit Stilrichtungen experimentiert, wie etwa bei „Ich arbeite dran“, das mit schwungvollen Bläsern und lateinamerikanischen Rhythmen überrascht. „Fußspuren im Sand“ ist dagegen ein unglaublich atmosphärischer Song mit Jazzelementen.
Mit „Hätt‘ auch anders kommen können“ ist Gregor Meyle mal wieder ein wunderschönes und rundum überzeugendes Album gelungen. Ich persönlich bin jedenfalls sehr froh, dass es nicht anders gekommen ist, und dass der sympathische Songwriter bis heute und hoffentlich noch viele Jahre seine Liebe zur Musik und zum Leben mit uns teilen kann! In den nächsten Monaten wird Gregor mit dem aktuellen Album übrigens auch auf Tour sein – Termine und Tickets gibt’s unter www.gregor-meyle.de.