In den letzten Jahren sorgte uns aller Heino vor allem damit für Furore, dass er bekannte Deutschrocksongs mit seiner ganz besonderen Stimme neu und eigenwillig interpretierte bzw. seinen Klassikern – die inzwischen zum kollektiven Liedgut Deutschlands gehören – einen rockigen, rotzigen Anstrich verlieh.
Damit ist jetzt Schluss. Weihnachten ist eine ernste Angelegenheit und damit darf man kein Schindluder treiben. Während also Helene Fischer die weibliche Schlager-Seite repräsentiert, sorgt Heino für die Ausgeglichenheit unterm Weihnachtsbaum. Dafür muss aktuell ein Album herhalten, das ursprünglich bereits im Jahr 2000 erschien.
„Merry Christmas & A Happy New Year” hieß es damals. Ergänzt um drei neue Songs und mit neuem Albumtitel („Mit weihnachtlichen Grüßen“), leitet Heino damit die Adventszeit ein. Auf dem Album befinden sich altbekannte Weihnachtslieder, die von keinem authentischer gesungen werden könnten als von dem Mann, der seit Jahren für seine unverkennbare Bariton-Stimme bekannt ist.
Da finden sich die schönsten Weihnachtslieder der Welt wieder, allerdings in deutscher Übersetzung wie das stimmungsvolle „Winter Wunderland“ oder der charmante Song über „Rudolph mit der roten Nase“.
Neu hinzu gekommen sind drei Tracks, unter denen sich auch ein Duett mit der vielversprechenden Newcomerin Sarah Jane Scott befindet. Gemeinsam haben Heino und Sarah den Song „Rocking Around The Christmas Tree“ als „Tanze mit mir um den Weihnachtsbaum“ neu aufgenommen und das Ergebnis ist ein liebenswürdiger, einnehmender Ohrwurm. Weiter runden die neuen Songs „Stille Nacht” und die Seefahrer-Hymne „Weihnachten auf hoher See” das Album ab.
Persönlich bin ich ganz Traditionalist und erfreue mich an „Ave Verum Corpus“ und „Menschen, die ihr wart verloren“. Für Fans rockiger Klänge ist diesmal aber kaum was dabei. Heino besinnt sich auf seine besinnliche Seite und präsentiert ein Weihnachtsalbum, das vor allem die Großeltern beglücken dürfte.