Was macht eine Sängerin und Songwriterin, wenn sie wochenlang Zuhause ist und nicht auftreten darf? Klar, Lieder schreiben! Was sonst? Die EP „Amnesie“ ist sozusagen das Corona-Baby von Julia Kautz und dreht sich monothematisch um eine sehr schmerzhafte Trennung. „Jeder der sechs Songs behandelt eine andere Phase des Liebeskummers“, erklärt die Münchner Sängerin und Songwriterin. „In diesem Mini-Album habe ich mein Herz geöffnet, wie nie zuvor. Ich habe diese Songs geschrieben, um mich selbst zu therapieren, aber vor allem, um anderen, die Ähnliches erlebt haben, Mut zuzusprechen!“
So erzählt der neue Track „Silvester/Schnee“ vom Moment des Hinfallens, „Leonie“ beschreibt die Realisation des Erlebten, im Titeltrack „Amnesie“ geht es ums Vergessen und in den Songs „So viele Menschen“, „Liebe diese Liebe“ und dem ebenfalls neuen und letzten Track der EP „Flüssiger Sonnenschein“ ums Wiederaufstehen.
Julia Kautz schöpft ihre Inspiration aus einem ereignisreichen Vorleben: Bevor sie sich voll und ganz auf ihre Karriere als Künstlerin und Songwriterin konzentrierte, interviewte sie als Chefreporterin der BRAVO die größten Popstars der Welt wie Lady Gaga, Katy Perry, Bruno Mars und viele mehr. Heute schreibt sie nicht nur Songs für sich selbst, sondern auch für andere Künstler wie Max Mutzke, Cassandra Steen oder Wincent Weiss.
Die EP erzählt ihre schmerzliche Liebesgeschichte in sechs Songs und gut 20 Minuten Länge. Das reicht aus, um einen positiven Eindruck von Julia zu bekommen. Sie singt mit klarer Stimme – ähnlich wie Alexa Feser -, während die Stücke stark ausproduziert und mit rhythmischen Finessen versehen sind. Gefühlvoll erzeugt „Leonie“ Gänsehaut mit dem Hilfeschrei an die unbekannte Rivalin. Und „Amnesie“ lässt die Wahrheit auf verstörende Art und Weise zu Tage treten.
Julias aktuelle EP ist trotz aller Kürze ein intensives Musikerlebnis. Manche Stories sind halt schnell erzählt, wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert. Sehr überzeugend!