Lina Maly zementiert weiter ihren Status als eine von Deutschlands aufregendsten Songwriterinnen: Nach ihrem letzten Album „Nie zur selben Zeit“ und mehreren Kollabo-EPs davor, stand nun das nächste Projekt an. Mit den LOFT ARTS Studios in Mainz hat sie für die EP „Quartett“ vier ihrer Songs als aufwändige Neuinterpretationen mit einem Streichquartett aufgenommen. Die Versionen sind sehr intim, klingen warm und lassen Linas Songs in neuem Glanz erstrahlen.
Zu der reinen Streicherbegleitung kommt Linas wundervolle Stimme absolut stark zur Geltung. „Wo sind die Jahre hin“ ist eine berührende Ansprache – vermutlich an die eigene Großmutter. Ebenfalls sehr intim wird es in dem atmosphärischen Lovesong „Wenn du mich küsst“. Das abschließende „Nah sein“ von der EP „Winter“ wirkt in dieser Version noch intimer und absolut passend als Abgesang auf eine Zeit voll mit Masken und Abstandsregeln.
Mit ihren gerade mal 25 Jahren ist die Liedermacherin aus Elmshorn schon eine feste Größe in der Szene intelligenter deutschsprachiger Popmusik. Die Quartett-EP mutet zunächst als Verlegenheitslösung an, weil gerade kein neues Album am Start steht. Doch wenn man sich reingehört hat, erfährt man die ganze Kraft von Linas Musik. Das erinnert mich an Philipp Poisels „Projekt Seerosenteich“, wo gerade die klassischen Instrumente entscheidend zum Erfolg beitrugen. In diese Fußstapfen tritt nun Lina Maly. Chapeau!