Im Alter von 21 Jahren tauchte Rick Astley aus den Schatten des Produktionsteams Stock, Aitken und Waterman auf und wurde zu einem der größten Weltstars. Sein äradefinierender Klassiker „Never Gonna Give You Up“ führte die Charts auf der ganzen Welt an und katapultierte ihn auf eine Reise, die acht aufeinanderfolgende UK Top 10 Hits und 40 Millionen Verkäufe umfassen würde.
Vor drei Jahren überraschte Rick Astley die Musikwelt mit dem Album „50“. Den Titel hatte er passend zum Erreichen des altersmäßig halben Jahrhunderts gewählt. Und natürlich erwartete jeder ein Best-of-Album. Doch Fehlanzeige: Es waren zwölf brandneue Stücke voll Soul vom Feinsten und leichten Gospel-Anleihen. Die absolute Überraschung und eines der Highlights im Musikjahr 2016. Astley präsentierte sich selbstbewusst und mit sonorer Gänsehautstimme.
Schon zwei Jahren später gab es mit „Beautiful Life“ ein weiteres neues Album, auf dem Rick jeden einzelnen Song selbst komponiert, jedes Instrument selbst eingespielt und jede Note selbst eingesungen hat. Der Mann gehört definitiv nicht zum alten Eisen und weiß auch nach dreißig Dienstjahren zu begeistern. Eine Schande, dass es zweimal lange Pausen im Veröffentlichungsreigen gab.
Mit „The Best of Me“ wird jetzt die Retrospektive nachgeholt. Zwar gab es bereits 2002 und 2008 entsprechende Compilations, doch es ist dringend erforderlich, auch die beiden aktuellen Werke mit einzubeziehen.
Die Zusammenstellung beginnt mit einem neuen Song, der überragend an die souligen Stücke von „50“ anknüpft. „Every One of Us“ wurde von Rick geschrieben, komplett von eingespielt und produziert. Ein brandneuer Song, der zeigt, dass die Kraft von Rick Astley 2.0 unvermindert ist.
Das übrige Tracklisting ist mit einem Schritt in die Vergangenheit und einem Blick in die Zukunft gerichtet. Zunächst geht es in chronologischer Reihenfolge durch die legendären Hits. Das orchstrale „When I Fall In Love“, der Discohit „Together Forever“, ein schmachtendes „Hold Me In Your Arms“ – und schon befinden wir uns wieder mitten in den 80ern.
In der zweiten Hälfte sind dann die aktuellen Songs von „50“ und „Beautiful Life“ prominent mit sieben Tracks vertreten.CD 1 schließt mit einer neuen „Pianoforte“-Version von „Never Gonna Give You Up“. Der Verzicht auf peppige 80er Jahre-Beats zugunsten eines intimen Klavierarrangement fängt den Song in einem neuen Licht ein, sein innerer Herzschlag wird umso deutlicher. Ein Highlight, das mich den Song ganz neu entdecken lässt und Gänsehaut verursacht.
„Es war eine erstaunliche Erfahrung, ‚Never Gonna Give You Up‘ zu überarbeiten“, sagt Rick selbst. „Dieser Song ist Teil meiner DNA und bedeutet mir sehr viel. Ich hoffe, die Leute mögen das, was ich damit gemacht habe, genauso sehr wie ich. Und „Every One of Us“ geht es um das Feuer in uns allen. Wir alle haben etwas zu geben, auch wenn es sich nicht immer so anfühlt wie wir. Ich habe das Glück, jedes Mal, wenn ich auf der Bühne stehe, dieses Feuer zu spüren, und das hilft mir, es auch in meinem Alltag zu spüren.“
In Fortführung dieses Geistes der Neuerfindung nahm Rick unabhängig voneinander eine Reihe von „Reimagined“ Interpretationen seiner alten und neuen Lieder für die zweite CD der Compilation auf, die sich auf der Deluxe Edition findet. Während sich Ricks musikalischer Stil im Laufe der Jahre weiterentwickelt hat, zeigen die „Reimagined“ Aufnahmen, dass qualitativ hochwertiges Songwriting schon immer ein wesentliches Merkmal seiner Arbeit war. 38 spannende Minuten, die alte Stücke in zeitlosem Glanz erstrahlen lassen. Melodische Pianoläufe – eine göttliche Soulstimme – bisweilen rhythmische Finessen an der Gitarre. Einfach göttlich!