Rolf Zuckowski und seine „Weihnachtsbäckerei“ sind so eng miteinander verbunden, dass man fast schon Angst haben muss, wenn es aufs Jahresende zugeht und das Stück wieder von vielen kleinen und großen Mündern gesungen wird. Vor allem, wenn es mit entsprechendem Elan vorgetragen wird. Auch auf „Wär uns der Himmel immer so nah“ findet es seinen Platz – aber einen ganz besonderen: als Instrumentalversion von Martin Tingvall.
Den schwedischen Jazzpianisten hat der Kinderliedermacher sich nämlich für das Album nach dem Motto „Rolf Zuckowski trifft Martin Tingvall“ mit an Bord genommen. Und gerade diese Mischung macht es aus, dass das Album sehr besinnlich geworden ist. Tingvall spielt Stücke wie „Macht euch bereit“ und „Das Christkind ist geboren“ in wundervoll sanften Instrumentalversionen und gibt zusammen mit Zuckowski dem Abschluss des Albums „Versuch’s nochmal mit Weihnachten“ die entsprechende Stimmung mit. Er hat sich dieser Stücke mit großer Hingabe angenommen und eröffnet in seinen kunstvollen Umspielungen und Interpretationen eine spannend neue Perspektive auf die bekannten Lieder. „Martin Tingvall hat einen pianistischen, verträumten und verspielten Zugang zu meinen Stücken gefunden“, sagt Rolf Zuckowski, und die Zusammenarbeit mit ihm sei sehr intensiv und fruchtbar gewesen. „Die Interpretationen meiner Stücke durch Martin Tingvall sind auch für mich teilweise sehr überraschend.“
Hinzu kommen die gefühlvollen und tiefsinnigen Lieder, die Zuckowski nicht für Kinder, sondern eher für Erwachsene aufgenommen hat. Dafür wird er dann auch nicht von seinen „kleinen“ Freunden begleitet, sondern von den „großen“ – und von Tochter Anuschka. Da erklingen sehr atmosphärische Titel wie „Auf der Suche nach Weihnachten“ und „Silber und Gold“. Bei zwei Stücken sind Anuschka die Hauptstimme und zeigt sich als legitime Nachfolgerin.
Okay: Man kann durchaus das Gefühl haben, dass Rolf Zuckowski nur noch sein Erbe verwaltet und ihm nichts Neues mehr einfällt. Aber er verfügt schließlich auch über ein breites Repertoire an fantastischen Titeln. Und wenn dann ein solch stimmungsvolles Album heraus kommt, wie das vorliegende, soll es uns doch recht sein.