Als Support eines bekannten Musikers eine Show zu eröffnen, ist kein leichter Job, wenn sich die meisten Zuschauer die Zeit bis zum Hauptakt noch damit vertreiben, Getränke zu holen oder mit dem Nebenmann zu plaudern. Stu Larsen schaffte es im Vorprogramm von Passenger in Luxemburg jedoch, weit mehr als die ersten paar Reihen zum aufmerksamen Zuhören zu bringen und mit seinen Songs zu verzaubern. Das lag vielleicht zum Teil am höflichen Publikum, hauptsächlich aber an der sympathischen Art des bärtigen und langhaarige Australiers, der einzig mit Gitarre und Mundharmonika ausgerüstet eine ähnliche Musikbegeisterung vermittelt wie sein Landsmann und Freund Passenger, den er nun schon einige Jahre auf Tour begleitet.
Der ganz große Hit fehlt Stu Larsen zwar noch, aber seine Songs schafften es auf populäre Spotify-Playlisten und sein Debüt „Vagabond“ erreichte Fans auf der ganzen Welt. Mit „Resolute“ hat der Songwriter nun sein zweites Album am Start, mit zehn neuen Stücken, von denen ich einige bereits live in Luxemburg erleben durfte.
So ist mir beispielsweise das wunderbare Liebeslied „I Will Be Happy And Hopefully You Will Be Too“ mit seiner einfachen aber einprägsamen Melodiefolge noch im Ohr geblieben. Die Albumversion unterscheidet sich hier auch kaum von der Live-Performance, lediglich ein bisschen Percussion kommt dazu und eine Klarinette im Refrain. Auch sonst setzt Stu Larsen eher auf sparsame Arrangements. Gesang und Gitarre bilden fast immer das Gerüst, ansonsten werden nur unterstützende Akzente gesetzt, wie vom Piano im melancholischen Opener „Aeroplanes“ oder im Intro zu „What If“. In dieser sehr atmosphärischen Ballade kommen Stus gesanglichen Fähigkeiten übrigens besonders zur Geltung.
Insgesamt ist „Resolute“ ein eher ruhiges und nachdenkliches Album. „What´s A Boy To Do“ und „Far From Me“ beschäftigen sich mit den Schwierigkeiten, eine Beziehung am Leben zu erhalten, und in „Going Back To Bowenville“ singt Stu von seinem verschlafenen Heimatort und seiner Kindheit dort. Erfreulich schwungvoll kommt zwischendurch der „Chicago Song“ daher, ein besonderes Liebeslied für eine Gitarre , die der Sänger in Chicago kennenlernte. Und „By The River“ versteckt im ausgedehnten Outro sogar ein E-Gitarren-Solo. „Till The Sun Comes Back“, eine Hymne an die verbindende und tröstliche Kraft der Musik, setzt schließlich einen kraftvollen Schlusspunkt.
Stu Larsen ist nicht unbedingt der Typ, den man sich für eine wilde Party einladen würde, aber er passt perfekt an ein gemütlich flackerndes Lagerfeuer. Und so liefert er mit „Resolute“ den perfekten Soundtrack für die ruhigeren Sommernächte.