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The Script "Freedom Child"

Unsere Wertung: 7 von 9 Punkten.

The Script feiern die Freiheit: „Freedom Child“

Es ist verdammt viel passiert, seit The Script vor neun Jahren ihr erstes Album veröffentlichten. Zunächst eroberte das irische Trio flugs das Nachbarland Großbritannien, im Anschluss die USA und dann über Asien bis Südafrika die ganze Welt. Sie tourten mit U2, Take That und Paul McCartney, verkauften Millionen Alben und Singles. Und Sänger Danny war Juror bei der UK-Version von „The Voice“. Kurz gesagt: In den letzten neun Jahren gelang The Script der sensationelle Aufstieg von der hochtalentierten Gruppe Studio-Musiker zu einer großen Liveband.

Album Nummer 5 führt die hymnische Linie der Vorgänger ohne Umschweife fort. Celtic Soul ist die Schublade, die The Script gerne aufmachen, wenn sie über ihre Musik sprechen. Mainstream Pop trifft es wohl eher – und das keineswegs im negativen Sinne. Wenn man es versteht, Musik zu machen, die den Massengeschmack trifft und im Ohr hängen bleibt, ist dies selbstredend eine Kunst. Allerdings sind die keltischen und souligen Momente kaum noch zu erkennen in den Tiefen der Songs. Daniel „Danny“ O’Donoghue singt mit weicher, geschmeidiger Tenorstimme und trägt alle Songs, die inzwischen einen starken elektronischen Einschlag haben. Etwas Reggae und HipHop finden nur noch am Rande statt.

Das fünfte Album ist das Resultat der ganz realen Welt da draußen und wartet mit einer Reihe neuer Songs auf, die zugleich eindringlich und zukunftsfähig sind und von alltäglichen Ereignissen des Lebens berichten. Klang-Abenteuer in Echtzeit, mag man das nennen. „Freedom Child“ zeigt eine Band, die aufsteht und nicht einknickt. Der Titel steht für die „neue Welt, in der wir leben“ und die Songs offenbaren einen beherzten Umgang mit den modernen Produktionsweisen des Pop. „Rain”, die erste Single, hat die Band in den legendären Metropolis-Studios im Londonger Stadtteil Chiswick aufgenommen. „Der Song zeigt, dass sich unser Sound weiterentwickelt hat“, sagt Sheehan, „aber es ist auch einfach nur ein verdammt toller Song!“

Daneben soll das Artwork des Albums hier nicht unerwähnt bleiben. Es zeigt einen jungen Menschen, der mit Neon-Flügeln auf dem Rücken in den verregneten Straßen einer Großstadt steht. Die Songtitel zieren die Läden der Stadt. Das Motiv unterstreicht die Gefühlslage, die sich durch alle Songs zieht: Trotz, Eskapismus, Optimismus und Einigkeit. „Wir wollten ein Bild, das den Kids sagt: Geht raus und seid frei. Kreiert etwas. Schreibt Gedichte, singt eure Songs, erzählt eure Geschichten, tanzt – macht all die Dinge, die der Terrorismus euch nicht tun lassen will. Seid verdammt noch mal ihr selbst.“ Danach richten sich auch die Lyrics, die mit kommerzieller Überfrachtung hadern und den Menschen zu mehr Selbstbewusstsein ermutigen.

Ja, The Script haben es längst geschafft. Top-3-Alben in Großbritannien und den USA. Was fehlt ist noch die endgültige Anerkennung in Deutschland. Da hat man bisher den endgültigen Schuss nach oben verpasst. Die Hitsingle „Hall Of Fame“ war vor Jahren ein guter Anfang und das neue Album könnte hier zu einem großen Schritt nach vorne helfen. Zu gönnen wäre es dem sympathischen Trio – und die musikalische Klasse ist definitiv vorhanden.

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