Die Kindermusik-Reihe „Unter meinem Bett“ erscheint schon seit vielen Jahren im Oetinger Verlag und liefert handgemachte Singer-Songwriter-Musik für Kinder, die auch Eltern gerne hören. Nach der siebten Episode folgte ein „Best of“ Album, doch mit Nummer 8 gibt es jetzt wieder fantastisch gute neue Songs von den besten deutschen Bands und Künstler*innen. Mit an Bord sind Alex Mayr, Wilhelmine, Antje Schomaker, Bruckner, Francesco Wilking, Lotte und viele mehr.
Die bisherigen Alben versammeln die besten Singer-Songwriter*innen, um in verschiedenen Stilen mit mal witzigen, mal nachdenklichen und dabei immer klugen Texten mitten aus dem Alltag moderner Familien zu erzählen. Auch die neuen Themen sind so vielfältig wie ein Kinderleben und könnten auch den Kleinsten im Vorschulalter sowie ihren älteren Geschwistern gut gefallen.
Alex Mayr singt in „Raus“ mit starker Rockstimme von Gefühlen aller Art. Sven van Thom behandelt mit „Du guckst ja gar nicht“ ein Thema, das man heutzutage allzu oft beobachtet: Eltern starren aufs Handy, statt ihre Kinder und deren kleine Abenteuer zu beachten. Bruckner besingen schwungvoll die „Wohnung mit Balkon“ und Lotte macht gemeinsam mit Moritz Krämer die Welt „Bunt“.
Wundervoll finde ich „Chamäleon oder ich entscheide mich nie“ von Wilhelmine, bei dem sich die Künstlerin dem Thema Anpassung widmet. Ebenso cool ist das groovige „Ich bin wichtig“, das Antje Schomaker mit einer Kindergruppe interpretiert und mit ihnen gemeinsam deren Selbstbewusstsein stärkt.
Was auffällt: In allen Fällen haben die Künstler*innen die Songs selbst geschrieben oder daran mitgewirkt. Gerade das macht „Unter meinem Bett 8“ zu einem außergewöhnlichen Album, das den Geschichten und Themen ebenso wie der Musik viel Tiefe verleiht. Ein authentisches Liederalbum, das sich nicht bei Kindern anbiedern will.
Die größte Freude und das schlimmste Leid wird uns von der Liebe ins Leben gespült. Die meisten von uns wissen das und stürzen trotzdem – oder gerade deshalb – sehenden Auges wieder in die nächste Achterbahnfahrt. Die 26-jährige Singer-Songwriterin LOTTE meldet sich mit zwei neuen Songs zurück, die die beiden Seiten dieser Medaille auf schillernde Weise illustrieren und unterschiedlicher nicht sein könnten.
Kurz bevor ihr Album „Woran hältst du dich fest, wenn alles zerbricht“ am 27.05 erscheint, veröffentlicht LOTTE gleich zwei neue Singles: „FUCK BABY I’M IN LOVE“ & „DUNKELROT ZU SCHWARZ“.
Wie Liebe süchtig machen kann und was passiert, wenn man erst viel zu spät merkt, abhängig oder ko-abhängig zu sein, davon erzählt DUNKELROT ZU SCHWARZ. Mit starken Sprachbildern aus der Welt der Upper und Downer, der Opiate und Amphetamine, lernen wir eine Beziehung kennen, in der die Sehnsucht auf den nächsten Kick ewig lauert. Eine Dynamik des Leidens und Helfens und einander-zu-Boden-ziehens, in der sich die Erzählerin auf giftige Weise lebendig fühlt und gleichzeitig merkt: Scheiße, das ist doch nicht gesund.
Viele kennen diese Beziehungsmuster und dennoch kann es immer noch schamvoll sein, darüber zu sprechen. Wie ist es, mit einem Partner zu leben, der mit Dämonen zu kämpfen hat, mit Manien und Depressionen? LOTTE hat es erfahren und bringt uns ihre Geschichte mit eindrucksvollen Metaphern nahe: “Ich nehm dich in den Arm” singt sie und lässt uns an Nadeln denken, an Körper, die von den vielen Hochs und Tiefs nur noch ausgemergelt wirken: “Damit sie uns nicht so sehen, verschließ’ ich alle Türen / Zwei Schatten, die nie mehr den Boden berühren / Du sagst, ohne mich wärst du längst nicht mehr hier”, so die versteckte und schreckliche Drohung eines Ertrinkenden, der sich an seine Retterin klammert und sie gleichzeitig mitreißt.
Von dieser Paradoxie handelt FUCK BABY I’M IN LOVE. Ein hedonistische Hymne, die betont, dass Frauen sich und ihre Freiheit ausleben dürfen sollten, genau wie Männer das seit Jahrhunderten tun. Daten, flirten, herausfinden und experimentieren, die eigenen Impulse genießen und sich und die eigene Sexualität entdecken.
Das Gefühl, dass man einfach nur Spaß haben will, ohne Motiv oder Hintergedanken, ohne Strategie – und dass das okay und manchmal auch schlichtweg notwendig ist, webt LOTTE in ein Plädoyer für die Freiheit, das besonders bei Frauen Anklang finden wird, die in der Vergangenheit oft Gegenteiliges hören mussten. Heute lernen wir: Wir sind keine unvollständigen Wesen, die das Puzzleteil eines Partners brauchen, um ganz zu sein. Wir sind vollständig und fertig, so wie wir sind und das ist gut so.
Aber was passiert, wenn du gerade erst den Zustand des Ganzseins erreicht hast, wenn du eigentlich niemanden brauchst – und plötzlich kommt eine Person in dein Leben, mit der es einfach klickt? F*CK! Jetzt wird’s gefährlich:
“Dabei hab ich mir geschworen, dass mir das nicht mehr passiert / Weil sich das Ding mit dem Herz am Ende eh nie rentiert / Und jetzt sitz’ ich hier und schreibe diesen Song für dich / Warum fehlst du mir? / Mann, ich will das nicht”.
Es ist nicht zu leugnen: Ein Schleier liegt über der Welt. Egal ob einem gerade die Tagesschau oder ein leichtes Smalltalkgespräch unter Freund:innen in den Ohren klingt – es ist spürbar, dass wir uns in unaufhaltsamem Umbruch befinden. Und wir wissen: Umbruch, Wandel und Veränderung tut oftmals weh. Wir lassen Altes los und wissen noch nicht, was Neues auf uns zukommt, wir zittern und bangen um die Zukunft und die unserer Kinder und viele von uns arbeiten unaufhörlich und fleißig an einer besseren Welt. Doch um an dieser schöneren, friedlicheren Welt zu arbeiten, braucht man Kraft.
Klar, der Gedanke liegt nahe, dass aktuell eine Stimmung der Ernsthaftigkeit herrschen sollte, eine Ära der stillen Solidarität und Trauer: keine Zeit zu feiern. Aber das ist ein Trugschluss. Vielmehr verhält es sich doch wie in den Sicherheitsanweisungen im Flugzeug: Zuerst setzt du deine eigene Sauerstoffmaske auf, dann erst kannst du anderen überhaupt helfen und zur Seite stehen. In Zeiten wie diesen ist es ein revolutionärer Akt, sich selbst und anderen einen Moment der Leichtigkeit zu gönnen. Einen Tanz, eine Berührung, einen ausgelassenen Abend.
Genau davon erzählt LOTTEs neue Single “Lass die Musik an”. Von einer Nacht, in der die Welt besonders schwer auf den Schultern liegt, aber der urmenschliche Wunsch nach ausgelassener Freude sich dennoch einen Weg in die Hüften bahnt. Von heimlichem Hedonismus und der Sehnsucht, freizudrehen, allen Widrigkeiten zum Trotze.
“In den Gläsern und den Meeren hat sich das Eis schon ergeben“ ist die Metapher, mit der LOTTE aufzeigt, dass das Weltgeschehen sich eben doch einen Weg in unser Privates bahnt, egal wie sehr wir versuchen, es nicht an uns ranzulassen. Aber die 26-Jährige, die mit der dritten Single “Lass die Musik an” auf ihr mittlerweile drittes Studioalbum “Woran hältst du dich fest, wenn alles zerbricht?” neugierig macht, weiß: Auch wenn die Welt untergeht – die Show muss weitergehen, die Musik bleibt an. Im Text illustriert LOTTE den Club als eskapistischen Safe Space: “Draußen ist Chaos, ich kann noch nicht gehen / Alles ist gut, wenn ich dich tanzen seh’: La-la-la-la-LASS DIE MUSIK AN”.
Was durch die eingängigen Melodien hindurch aber klar wird: Hier geht es nicht darum, die Augen vor dem Bösen zu verschließen. Keine Leugnung, keine Toxic Positivity, kein „wird schon alles gut“. Atmosphärische Synths und funky Bassgitarren verführen zum Tanz, aber spätestens wenn LOTTE eine Referenz auf Midnight Oils Eighties-Klassiker “Beds Are Burning” bringt, stellt sich die Frage: “Wie können wir schlafen, wenn unsere Betten in Brand stehen?”. Die Antwort liegt, wie so oft, im Aushalten von Widersprüchen und Gleichzeitigkeiten. LOTTE lenkt den Blick auf das Gute, das uns verbindet und auf die Dinge und Menschen, die uns stärken, damit wir gemeinsam gekräftigt die Zukunft verändern können.
Zwischen den vermeintlichen widersprüchlichen Zeilen “tausend mal will ich mich drehen” und “mach dass die Zeiger stillstehen” erstreckt sich der Dancefloor, auf dem LOTTE auch mal four on the floor sein lässt, wenn draußen das Schicksal tobt. Die gebürtige Ravensburgerin ist in einer neuen Ära angekommen: Eine Ära der Oenheit, die sie mutig in die Welt singt, auch wenn diese Ehrlichkeit manchmal schmerzen kann.
So ist ihr mit “Lass die Musik an” ein tanzbarer Track gelungen, der es schat, die vielen Facetten des Lebens anzuerkennen, ohne an Lebensfreude einzubüßen. Kleine Kinder singen gerne “la la la la” und halten sich die Ohren zu, um missliebige Wahrheiten nicht hören zu müssen. LOTTE aber hört man an, dass sie die Welt als erwachsene Frau betrachtet. An ihr “la la la la” lässt sie selbstbewussten Schluss folgen: “Lass die Musik an”, egal, was kommt.
Auch wenn alles zu zerbrechen scheint, an einer tröstliche Wahrheit können wir uns festhalten: Alles dreht, alles dreht. Und so dreht sich auch die nächtliche Welt irgendwann wieder zur Sonne.
Stark wie nie: LOTTE strebt 2022 nach Neuem und zeigt sich dabei stärker und gleichzeitig so viel fragiler als je zuvor. Geprägt von persönlichen Erfahrungen und autobiographischen Geschichten, geht es in dem dritten Studioalbum der 26-Jährigen vor allem um eins: LOTTE als Frau – im Austausch mit sich und ihrer Umwelt. Die gebürtige Ravensburgerin behandelt dabei, neben den gewohnt lebensfrohen Thematiken, auch andere höchstpersönliche Themen wie Depression, toxische Beziehungen, sowie Panikattacken und andere Dämonen.
LOTTE will sich zeigen, und sie tut dies mit allem, was sie zu der gemacht hat, die sie heute ist. Mit den bereits veröffentlichten Singles »Sowie ich« und »Angst (Irgendwann wird es besser)« beweist LOTTE bereits, wie mutig Musik sein kann – intime Momente treffen auf unerwartete, intensive Passagen.
Die größte Stärke von Musik ist, Gefühle auf eine Weise ausdrücken zu können, wo uns Sprache im Stich lässt; Geschichten so kräftig nachzeichnen zu können, wo sonst jede Stiftmine abbrechen würde; Erinnerungen so realistisch ins Gedächtnis zu katapultieren, wo jegliche künstliche Intelligenz einen 404 Fehler anzeigen würde. Es ist wie gesagt ihre größte Stärke – aber auch ihre schärfste Waffe. LOTTEs neue Single „So wie ich“ ist der beste Beweis dafür.
„So wie ich“ erzählt die Geschichte eines Übergriffs und das so treffend und so schmerzhaft, wie auch befreiend. Das liegt vor allem daran, dass LOTTE Raum gibt für vermeintliche Widersprüche. Grenzenlose Wut trifft auf Verletzlichkeit, Angst steht unbändigem Mut gegenüber, Kaputtes fügt sich zu etwas Neuem, Wunderschönen zusammen. Alles davon ist echt und hängt miteinander zusammen.
Mit „So wie ich“ hat LOTTE die Oberfläche weit hinter sich gelassen und ist in die trüberen, düsteren Gefilde der Popmusik und von sich selbst hinabgetaucht. Vom fröhlichen Mädchen mit Gitarre ist sie zu einer 26-jährigen Frau mit einer vielschichtigen, komplizierten und deswegen umso interessanteren Gefühlswelt geworden. „So wie ich“ ist gerade erst der (schmerzvolle) Anfang einer neuen Ära, einer neuen LOTTE, die keine Angst hat, diesen Struggle auch zu zeigen.
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Was kann man an dieser Welt für Kinder verbessern?“ fragt DIKKA sich und seine musikalischen Freundinnen und Freunde. Für UNICEF machen sie sich auf dem neuen Song „Ihr kriegt uns nie mehr klein“ für Kinderrechte stark. Der gesamte Erlös unterstützt die weltweite UNICEF-Arbeit für Kinder in Not.
Das kleine Nashorn dikki spricht im Chorus die Erwachsenen auf liebenswerte, aber bestimmte Art direkt an und macht klar, dass Kindern die Zukunft gehört. In den Strophen äußern alle weiteren Gäste dazu, was sie sich für den Umgang mit Kindern wünschen. Mit dabei sind Alvaro Soler, Kool Savas, Annett Louisan, Cro, Deine Freunde, Lotte, Massiv, Nico Santos, Suena und Wincent Weiss.
Der gesamte Erlös aus den Verkäufen und Streams von Song und Video gehen an UNICEF. Jedes Kind hat das Recht auf eine Kindheit. UNICEF ist dafür da, dass aus diesem Recht Wirklichkeit wird – jeden Tag, überall auf der Welt. Von der sofortigen Nothilfe in Krisen und Katastrophen, bis zum langfristigen Wiederaufbau hilft UNICEF, dass Mädchen und Jungen – unabhängig von ihrer Hautfarbe, Religion oder Herkunft – gesund und sicher groß werden und ihre Fähigkeiten voll entfalten können. Auf dieser Seite könnt ihr die weltweite UNICEF-Arbeit für Kinder und ihre Rechte mit einer Spende unterstützen: www.unicef.de/dikka4unicef
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Vor vier Jahren erschien die letzte Folge der „Giraffenaffen“-Sampler und ich muss sagen, ich habe das Format wirklich vermisst. Okay – zeitweise ist das Konzept ziemlich ausgeschlachtet worden. Es gab neben den CDs auch Stofftiere, Bücher, Hörspiele zu den Fantasiefiguren. Sogar eine sehr zwiespältige Bühnenshow musste ich mal gemeinsam mit meiner Tochter über mich ergehen lassen. Besonders seltsam fand ich den „Nö mit Ö“ Dancefloor-Sampler, der komplett mit der Idee brach, dass bekannte Künstler klassische Kinderlieder neu interpretieren. Vielleicht war das auch der Knackpunkt, die Reihe einmal für vier Jahre ruhen zu lassen.
Jetzt also mit „Giraffenaffen 6“ die ultimative Wiederauferstehung. Und das Ergebnis ist besser denn je. Auch wenn ständig neue Musik für Kinder geschrieben wird, so sind es doch oft die altbekannten Lieblingslieder, die man im heimischen Wohnzimmer oder in Schule und Kindergarten immer wieder hört. Die größten deutschen Künstlerinnen und Künstler interpretieren auch in der neuen Ausgabe wieder bekannte Kinderlieder auf ihre ganz eigene Weise und machen sie so zu Songs, die Jung und Alt begeistern.
In 17 Liedern sammelt sich eine enorme Stardichte aus allen Genres, die es so nur selten auf einem Album gibt. Von Pop über Hip-Hop oder Schlager bis hin zu Punk-Rock ist für jeden was dabei – und zwar nicht nur für die kleinen Musikfans, sondern auch für Teens, Twens, Mama, Papa und alles darüber. Für mich war es schon vor Jahren das ideale Konzept, um die Kleinen nicht einseitig auf Zuckowski und Jöcker zu fixieren, sondern ihnen wirklich gute Deutschpop- und Deutschrockkünstler nahe zu bringen. Da fallen einem längere Autofahrten plötzlich viel leichter.
Den Anfang machte Afrob mit der ersten Single „Manchmal hab’ ich Wut“. Beileibe kein Heile-Welt-Song und ein perfekter Einstieg in die sechste Runde. Mit „Giraffenaffenband“ gibt es auch einen neuen Titelsong, doch der macht mich wehmütig: Niemand wird jemals den ersten Titelsong „Wir sind da“ vom seligen Roger Cicero auf der ersten CD ersetzen können. Er steht immer noch für die Reihe und ist ein Ohrwurm erster Güte.
Doch im Gegenzug gibt es viele neue schöne Sachen. „Mio, mein Mio“ ist eine wundervoll sentimentale Reise in die Kinderwelt. Lea singt mit melancholischer Stimme „Die Gedanken sind frei“, was vor allem ein Protestlied des Widerstands ist. Und Phil Siemers macht zum Schluss mit „Bunt sind schon die Wälder“ den atmosphärischen Reigen perfekt. Dazwischen gibt es Schlager von Howard Carpendale (der sich tatsächlich an das Schlumpflied wagt) und Roland Kaiser, der „Guter Mond, Du gehst so stille“ mit viel Gefühl interpretiert.
Doch auch die rockige und wilde Seite macht Spaß: Das Lumpenpack liefert eine Hommage an „Fleißige Handwerker“ aus Kinderaugen. Versengold presst „Ottokar hat Segelohren“ als Stück zu Inklusion und Diversität in ein sehr folkiges Gewand. Die Brüder Wingenfelder von Fury in the Slaughterhouse geben „Lottas Krachmacherlied“ mit den Kindern aus der Krachmacherstraße eine aktuelle Stimme. Und selbst „The Masked Singer“ Finalist Gil Ofarim legt gekonnt los – ebenso wie „Sing meinen Song“ Spezi Nico Santos – beide mit sehr optimistischen Haltungsliedern.
Alle Beteiligten haben eine gemeinsame Vision: die Lieder ihrer eigenen Kindheit für klein und groß richtig cool klingen zu lassen und so gute Musik wieder mehr in den Mittelpunkt des Familienlebens zu rücken.
Auch der soziale Aspekt ist schon seit Beginn an eine wichtige Motivation für die Giraffenaffen, weshalb sie auch weiterhin “Die Arche” Kinderstiftung mit einem Teil der Einnahmen unterstützen. Das Kinder- und Jugendwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, Kinderarmut zu bekämpfen und Kinder wieder ins Zentrum der Gesellschaft zu stellen, indem sie ihnen unter anderem Sport- und Kulturangebote ermöglichen. Dabei spielt natürlich auch die Musik eine bedeutende Rolle, was sich perfekt mit den Zielen der Giraffenaffen verbinden lässt. Kürzlich hat der Giraffenaffe sogar die Kinder in der Arche besucht und mit ihnen ein Video zu “Jetzt Alle! (Giraffenaffensong)” der Giraffenaffenband gedreht. Mit viel Spaß haben sie gezeigt, dass man gemeinsam alles schaffen kann.
Ich höre immer noch sehr gerne vor allem die ersten beiden CDs der Reihe. Und Nummer 6 setzt genau diese Tradition der ersten beiden Alben perfekt fort. Ich bin sogar geneigt zu sagen, dass es die bisher beste Giraffenaffen-Folge ist. Das mag an „Mio, mein Mio“ liegen, das mich wirklich berührt. Wer nachholen will, was er bisher versäumt hat, findet übrigens aktuell neben der neuen CD Nummer 6 auch eine Box mit den fünf älteren Silberlingen zum kleinen Preis in günstiger Verpackung. Und dann habe ich just heute das Kinderliederbuch entdeckt. Zack. Gleich bestellt.
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Was bringt einen Künstler dazu, ein bereits etabliertes Album ganz neu einzuspielen und in akustischer Form neu aufzulegen? Nicht etwa als Anhängsel zu einer „Deluxe Edition“ oder ähnlichen Marketingstrategien, sondern als ganz eigenständigen Release. Vielleicht, weil eine Geschichte, ein Konzept noch nicht zu Ende erzählt ist? Weil das neue Album als viertes Album einfach in eine konzeptionelle Reihe gehört?
So könnte ich mir das vorstellen beim neuen Werk von Max Giesinger. Das ursprüngliche Album erschien 2018 als Abschluss einer thematischen Trilogie: „Laufen lernen“ und „Der Junge, der rennt“ standen für die Anfänge seiner musikalischen Karriere. „Die Reise“ erzählte von den Ereignissen, die Max inzwischen in die erste Riege deutschsprachiger Songwriter geführt haben. Und nicht nur das. Es enthielt zudem viele nostalgische Elemente, die das Album rund machten und eine Standortbestimmung darstellten.
Zwei Jahre später also kein neues Album, sondern eine akustische Neuausrichtung. Die Texte sind gleich geblieben, doch ihre Bedeutung hat sich verändert. Und die Melodien gewinnen an Tiefe. Ich liebe es, wenn zu Beginn des ersten Stück „Bist du bereit“, die Worte „Die Reise beginnt“ unter Streicherklängen ertönen. Und weiter geht es im Takt: „Auf das was da noch kommt“ im Verbund mit Duettpartnerin Lotte, „Nie besser als jetzt“ versehen mit sanften Bläsern. Das sind zwei neue Titel, die schon lange im Radio rotieren. Gerade letzteren Titel kennt man inzwischen auch im Duett mit MoTrip als Corona-Version „Nie stärker als jetzt“.
Ab Track 4 geht „Die Reise“ weiter, aber mit veränderter Tracklist. Die melancholische Stimmung der Songs kommt noch viel stärker durch, vor allem wenn sie mit Pianoklängen begleitet werden oder die Instrumentierung in eine filigrane Percussion-Ausrichtung mit Bläsern oder sanften Gitarrenklängen geht.
Dass sich Max dem Thema des Reisens widmet, ist kein Zufall. Da singt jemand, der selbst bereits einen turbulenten Weg hinter sich hat und dabei mehr als einmal die Zweifel beiseite geschoben und den Sprung ins Unbekannte gewagt hat. Nach dem riesigen Erfolg seines zweiten Albums und Monaten des Unterwegsseins war im Frühjahr 2018 schließlich der Moment gekommen, in dem sich Max genau diesen Weg noch einmal bewusstmachte und zwar, indem er aus seinen Erlebnissen und Gedanken Songs kreierte.
Man kann Max in einer Situation begegnen, mit der die meisten Abschnitte seines musikalischen Weges begonnen haben und wahrscheinlich auch die meisten zukünftigen Abschnitte beginnen werden: mit einer Akustik-Gitarre in der Hand und einer Sammlung von Ideen, Melodien und Texten im Kopf. Es ist das Setting seiner musikalischen Wurzeln, der Grundlagen seines Songwritings. Und es ist auch das Setting seiner ersten Schritte als Musiker, also der Zeit, in der er als Straßenmusiker in Fußgängerzonen stand und sich auf unzähligen Hochzeiten, Wohnzimmerkonzerten, Grillabenden und Geburtstagsfeiern seine ersten Erfahrungen als Musiker machte.
Auch wenn sich solche Unplugged-Peformances in jedem einzelnen Max-Giesinger-Konzert wiederfinden: Es ist es nun das erste Mal, dass er ein ganzes Album neu arrangiert, die treibenden E-Gitarren durch Akustik-Gitarren ersetzt und die Keyboards und Synthesizer in Klavier und Streicher eintauscht. Das lässt nicht nur jeden einzelnen Song von „Die Reise“ noch näher, noch eindringlicher wirken. Es bietet auch den Raum für eine völlig neue Version von „Wenn sie tanzt“, das ursprünglich auf dem zweiten Giesinger-Album Platz fand.
Ich betrachte „Die Reise – Akustik“ als ganz eigenständiges Album, auch wenn man alle Titel schon kennt. Sie sind so anders arrangiert, dass man zwar die Originale noch wiederfindet, aber trotzdem den abgeklärteren Max erkennt, der sich mal wieder am Scheideweg befindet. „Nie besser als jetzt“ gibt dabei einen Ausblick in die Zukunft.
Vor zwei Jahren erschien parallel auch das Album „Liebe“ von Mark Forster – im Kampf der Deutschpop Giganten. Inzwischen hat sich erwiesen, dass Max Giesinger der nachhaltigere Songwriter ist. Die Stücke von „Die Reise“ funktionieren bis heute unglaublich gut. Das Album ist noch besser geworden, auch wenn das kaum möglich schien. Nur eins fehlt mir: Der abschließende Song „Wir waren hier“. Aber den kann man sich ja dazu denken.
Für LOTTE vergingen die letzten beiden Jahre buchstäblich wie im Steilflug. Nach dem Top 20 Chart Entry ihres Debütalbums „Querfeldein“ im Herbst 2017 war die Ravensburgerin fast permanent unterwegs. Bei all dem Trubel eigentlich ein kleines Wunder, dass sie überhaupt die Zeit für ein neues Album gefunden hat.
Das Werk mit dem Titel „Glück“ folgt einem Konzept: Es sind fast ausnahmslos Beziehungssongs, trotzdem ist es ein sehr facettenreiches Album geworden, was unter anderem an der guten Produktion liegt. LOTTE singt keine Aneinanderreihung von Balladen, sondern sie liefert schöne Melodien mit rhythmischen Finessen und einer gut angelegten Tanzbarkeit.
Da ist der Song „1995“, angelehnt an ihr Geburtsjahr, der vom Wert jugendlicher Freundschaften erzählt. Die Höhen und Tiefen des menschlichen Glücksstrebens und die Suche nach der lang anhaltenden Beziehung werden von verschiedenen Seiten beleuchtet. „Immer ein Anfang“ beschreibt das Hineinstürzen in die Liebe, „Irgendwann vermissen“ den Schmerz des Endes. „Was du nicht sagst“ hingegen ist zum einen ein erstaunter Ausruf, zum anderen beschreibt er aber auch die Macht der nicht ausgesprochenen Worte. „Zu jung“ erzählt von einer verpassten Gelegenheit und „Wenn Liebe kommt“ von der Dynamik der Gefühle.
All diese Elemente machen „Glück“ zu einem sehr dynamischen Album. Da sind die atmosphärischen elektronischen Momente im Stil von 80er-Jahre-Synthesizern, der mitreißende Klatschrhythmus von „Wenn Liebe kommt“ oder die sanfte Pianomelodie in „Alles zieht vorbei“.
Der momentan bekannteste Song mag das Duett mit Max Giesinger („Auf das was da noch kommt“) sein. Es ist ein kleiner Blick in die ungewisse Zukunft. Viel stärker aber wirken die Stücke, die zurück blicken. „Mein Album sollte ‚Glück‘ heißen und da sind viele Stücke drauf, wie ich danach suche – aber es gibt keine Geschichte darüber, wie ich dieses Glück erreiche“, sagt LOTTE. Aber es gibt den Titel „Alles zieht vorbei“, der LOTTEs Situation in den vergangenen zwei Jahren beschreibt: „Wie es ist, wenn so viel passiert, dass man es gar nicht mehr greifen kann“.
LOTTE ist in der Gegenwart angekommen und präsentiert uns ein sehr reifes Album, das seine Geschichten wie ein persönliches Tagebuch erzählt. Sehr ehrlich, sehr authentisch – und jeder Song ein Treffer.