Im Herbst letzten Jahres veröffentlichten Slipknot mit „The Chapeltown Rag“ die erste neue Musik seit zwei Jahren und ließen die Fans damit auf ein neues Album hoffen. Spätestens, als Corey Taylor kürzlich bei einer Knotfest Roadshow in Ohio ankündigte, mit neuer Musik sei „very fucking soon” zu rechnen, ging die weltweite Vorfreude endgültig durch die Decke. Denn ein neues Slipknot-Album ist ein Ereignis – und am 30. September wird es passieren. Dann nämlich erscheint „THE END, SO FAR”, das neue, insgesamt siebte Werk der Grammy-ausgezeichneten Metal-Ikonen aus Iowa.
Den Anfang macht die Lead-Single „The Dying Song (Time To Sing)”, die jetzt bei allen Streamingdiensten verfügbar ist und von einem Musikvideo begleitet wird, das im YouTube-Kanal der Band angesehen werden kann. Regie führte einmal mehr Slipknots very own M. Shawn “Clown” Crahan. Auch die letztjährige Überraschungs-Single „The Chapeltown Rag“ ist Teil des Tracklistings (siehe unten).
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Ein Teil der Faszination von Slipknot ist es, dass sie zugleich unglaublich populär und zutiefst rätselhaft sind. Und dass sie immer wieder kompromisslos neue Wege beschreiten, um den Geltungsbereich von Rockmusik neu zu definieren, mit neuem Leben zu füllen und weiterzuentwickeln. „The Dying Song (Time To Sing)” ist dafür ein leuchtendes Beispiel – und es macht gespannt auf das restliche Album. Crahan sagt im Hinblick darauf: „Neue Musik, neue Kunst und neue Anfänge. Macht euch bereit für das Ende.“
Track Listing
Adderall
The Dying Song (Time To Sing)
The Chapeltown Rag
Yen
Hivemind
Warranty
Medicine For The Dead
Acidic
Heirloom
H377
De Sade
Finale
„THE END, SO FAR“ wurde von Slipknot und Joe Barresi produziert. Das Album kann ab sofort in verschiedenen Vinyl-Varianten und zehn (!) unterschiedlichen CD-Versionen vorbestellt werden, jede mit einem einzigartigem Artwork. Das letzte Album „WE ARE NOT YOUR KIND“ erschien 2019, fuhr glänzende Kritiken ein und bescherte der Band u.a. ihre die dritte aufeinanderfolgende #1 in den Billboard 200. Ähnlich groß war der Einschlag international, mit #1-Platzierungen in insgesamt 12 Ländern, darunter das UK, Kanada und Australien. In Deutschland erreichte das Werk Platz 2 der Charts.
Slipknot haben vergangene Nacht ohne Vorwarnung ihr neues Video für “The Chapeltown Rag” veröffentlicht! Die Aufnahmen entstanden während der KNotfest Roadshow 2021.
„The Chapeltown Rag“ entstand kürzlich während der Aufnahme-Sessions für ein noch unbetiteltes neues Album der Band. In bester Slipknot-Manier rast der Song mit der Geschwindigkeit eines entgleisten Güterzuges vorwärts und setzt zu einer Generalabrechnung mit der Internetkultur an: „When everything is god online… nothing is“, skandiert Corey Taylor aus tiefster Seele.
Eine Band wie Slipknot gab es nie zuvor – und wird es nie wieder geben. Wie eine Spore, die sich aus dem Mittleren Westen über den Rest der Welt verteilt, haben sie sich still und heimlich zu einer der kompromisslosesten, maßgeblichsten und einzigartigsten Bands der Welt entwickelt, deren Einfluss ebenso ansteckend wie inspirierend ist. Seit sie 1999 in Iowa die Saat für eine Revolution ausbrachten, gewannen die musikalischen Ausreißer einen Grammy Award, erlangten allein in den USA 15 Platin- und Goldzertifizierungen und 5 Mal Gold in Deutschland und Dutzende weitere Zertifizierungen weltweit, dazu kommen mehr als 8,5 Milliarden Streams und 3,5 Milliarden Views – beispiellose Zahlen für einen Rock-Act.
Der Rolling Stone zählte das bahnbrechende Platin-Album „Iowa“ (2001) zu „The 100 Greatest Metal Albums of All Time“, The Ringer attestierte: „Sie sind die wichtigste Heavy-Band ihrer Ära“. Ihr letztes Album WE ARE NOT YOUR KIND bescherte der Band in den USA die dritte #1-Platzierung in Folge und stürmte weltweit in elf weiteren Ländern auf Platz 1 (Platz 2 in Deutschland). Auch live liefern Slipknot stets ein unnachahmliches Erlebnis für alle Sinne, ob bei ihren ausverkauften internationalen Tourneen oder bei ihrem eigenen Festival KNOTFEST. Das siebte Studioalbum ist für 2022 in Planung und man kann einmal mehr sicher sein: nichts wird mehr sein, wie es einmal war.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Diesen Freitagabend schon was vor? Slipknot-Fans haben längst den Wecker gestellt, alle anderen sollten es jetzt tun. Denn Ab 2 Uhr unserer Zeit (in der Nacht auf den 6. November) lädt die Band zur ihrem allerersten Livestream-Event. Es wird im Rahmen des Knotfest Los Angeles stattfinden und zugleich die größte Headliner-Performance in der Geschichte der Band sein. Lauter Superlative also!
Das Konzert findet im Banc of California Stadium statt, HIER gibt es Tickets für den Livestream, aktuell noch zum Presale-Preis von $15 (knapp 13€). Wer die Nacht zum Samstag doch lieber schlafend verbringen möchte: das Konzert kann im Anschluss für 72 Stunden on demand abgerufen werden.
Neben dem Auftritt von Slipknot bei ihrer brandneuen Bühnenproduktion kann man sich außerdem auf eine Auswahl von Songs weiterer Heavy-Hochkaräter freuen, darunter Killswitch Engage, Fever 333, Code Orange, Vended und als Special Guests die Tanzgruppe Cherry Bombs.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Slipknot und Deutschland – das ist eine ganz besondere Beziehung. Nicht von ungefähr sind die US-Metal-Berserker schließlich mit jedem ihre letzten vier Alben auf Platz #2 der deutschen Charts geklettert. Aufgrund der enormen Nachfrage für ihre Deutschland-Shows Anfang 2020 legen Corey Taylor & Co. nun noch einmal zwei weitere Open-Air-Konzerte im Sommer nach: Am 31. Juli spielen Slipknot im RheinEnergieStadion in Köln und am 7. August geben sie sich in der Berliner Waldbühne die Ehre.
STONE SOUR veröffentlichten 2002 ihr gleichnamiges Debütalbum und wurden sofort als eine der bedeutendsten neuen Rockbands des 21. Jahrhunderts gefeiert. Das Fronter Corey Taylor auch als Sänger und Shouter von Slipknot fungiert, spielt inzwischen kaum noch eine Rolle. Spätestens mit “Hydrograd” ist die Band ganz oben angekommen.
“Hello, You Bastards: Live In Reno” ist das erste, längst überfällige Livealbum der Band. Aufgenommen wurde die Show im Oktober 2018 – und sie enthält 16 Tracks, darunter All-time-favourites wie “Absolute Zero” und “Through Glass”. Corey ist in stimmlicher Topform und macht ebenso wie die Instrumentalisten einen fantastischen Job.
Auch Gitarrist Josh Rand hatte seinen Spaß: “Es ist mir eine große Freude, die erste offizielle Veröffentlichung von Stone Sour -Live- bekannt zu geben. Das hier ist die gesamte Reno-Show, genau wie sie am 5. Oktober 2018 abgelaufen ist. Wir sind sehr stolz auf die Tatsache: 100% live ohne Overdubs! Es ist nicht perfekt, aber wir auch nicht. Als Sammler wollte ich, dass diese Limited Edition etwas ganz Besonderes ist. Das Vinyl ist auf 180g gepresst und bietet die bestmögliche Audioqualität und ist begrenzt. Ich hoffe, euch gefällt das genauso gut wie uns.”
Ist dem noch was hinzu zu fügen? Nicht wirklich. Wer STONE SOUR schon live erlebt hat, weiß, was ihn erwartet. Alle anderen haben hier eine große Gelegenheit zu sehen, was der umtriebige Corey so drauf hat.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
SLIPKNOT haben Details zu ihrem lang ersehnten sechsten Album WE ARE NOT YOUR KIND bekannt gegeben, das am 9. August bei Roadrunner Records erscheinen wird (Tracklisting unten). Bereits jetzt gibt es die erste Single „Unsainted“, die überall als Stream / Download erhältlich ist und von einem offiziellen Musikvideo begleitet wird. Gedreht unter der Regie von SLIPKNOTs M. Shawn Crahan, bieten sowohl das „Unsainted“-Video als auch der Track selbst einen Ausblick auf das, was in der nahen Zukunft von einer der populärsten und sagenumwobendsten Bands der Rockmusik zu erwarten ist.
Gitarrist Jim Root merkt an: „Wir hatten noch nie so viel Zeit, ein Album zu schreiben und gemeinsam an Sachen zu arbeiten. Eine meiner Inspirationen waren dieses Mal Künstler, die komplette Alben aufnehmen – und nicht einfach nur Songs. Während die gesamte Branche sich in Richtung Singles entwickelt, wollten Slipknot von vorn bis hinten ein Album-Erlebnis erschaffen.“
Im Juni sind SLIPKNOT für Konzerte in Deutschland, zunächst als Headliner bei Rock am Ring / Rock im Park, gefolgt von zwei Headliner Shows (siehe unten). Ab Ende Juli begibt sich die Band auf große Knotfest Roadshow Headlinertour durch 29 nordamerikanische Städte, Special Guests sind Volbeat, Gojira und Behemoth.
Vergangenen Herbst versetzten SLIPKNOT Fans rund um den Globus mit der Veröffentlichung der Standalone-Single „All Out Life” in helle Aufregung. Die Reaktionen auf den Track waren herausragend, so schoss das offizielle Musikvideo – ebenfalls unter der Regie von M. Shawn Crahan gedreht – am Tag seiner Veröffentlichung in die Trending Top Ten aller Videos weltweit. Bis heute hat „All Out Life“ weltweit 35 Millionen Streams und ebenso viele YouTube-Views angehäuft.
Tracklisting “We Are Not Your Kind”:
1. Insert Coin
2. Unsainted
3. Birth Of The Cruel
4. Death Because Of Death
5. Nero Forte
6. Critical Darling
7. Liar’s Funeral
8. Red Flag
9. What’s Next
10. Spiders
11. Orphan
12. My Pain
13. Not Long For This World
14. Solway Firth
SLIPKNOT ON TOUR 2019
08.06. Nürnberg, Rock Im Park
09.06. Nürburgring, Rock Am Ring
17.06. Leipzig, Arena
18.06. Hannover, TUI Arena
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Knapp zwei Monate vor dem Start von Rock am Ring und Rock im Park haben bereits rund 150.000 Ring- und Parkrocker ihr Ticket für die Zwillingsfestivals.
Ab sofort steht euch für Rock am Ring ein limitiertes Kontingent an Einzel-Tagestickets zur Verfügung. Die Tagestickets sind jeweils für 95,00 Euro zzgl. Buchungs- und Versandgebühr erhältlich. Weiterhin sind Weekend Festival Tickets für Rock am Ring im Verkauf. Der Preis beträgt 189,00 Euro inkl. VVK-Gebühr. Separate Camping- und Parking-Tickets können ab 50,00 Euro inkl. VVK-Gebühr erworben werden.
Für Rock im Park sind ebenfalls noch begrenzte Tagesticket-Kontingente verfügbar. Der Preis beträgt 95,00 Euro zzgl. Buchungs- und Versandgebühr. Weekend Festival Kombitickets für Rock im Park sind zu einem Preis von 239,00 Euro inkl. General Camping, Parking und VVK-Gebühr erhältlich.
Beyond The Black, BHZ, BRKN, The HU, Palisades, DVTCH NORRIS und Fiend sind neu für Ring & Park bestätigt. Mit 73 Bands & Künstlern ist das Festival-Line-up nun nahezu komplett. Natürlich weiterhin dabei Kracher wie:
Die Ärzte, Slipknot, Tool, Slayer, Marteria & Casper, The Smashing Pumpkins, Tenacious D, Bring Me The Horizon, The BossHoss, The 1975, Die Antwoord, Bonez MC & RAF Camora, Dropkick Murphys, Slash feat. Myles Kennedy And The Conspirators, Bastille, Alligatoah, SDP, Sabaton, Kontra K, Architects, Foals, Feine Sahne Fischfilet, Alice In Chains, Amon Amarth, Seiler und Speer, Alle Farben, Halestorm, Three Days Grace, Godsmack, Arch Enemy, Trivium, Cage The Elephant, Hot Water Music, Eagles Of Death Metal und noch viele mehr.
Details zu Ticketing, Parktickets, Sonderbussen zur Anreise und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie detaillierte Informationen rund um die Festivals findet ihr wie immer unter www.rock-am-ring.com und www.rock-im-park.com.
Wenn ich in der Promo zu einer live-DVD schon “Dokumentation” lese, beginnen sich die Haare zu kräuseln und einen leichten Grauton anzunehmen. Doch der Käufer dieser DVD muss sich keine Sorgen machen – er bekommt nämlich ein astreines Livekonzert ohne Kürzungen und dazwischen geschnittene O-Töne geliefert. Das war in der Kinoversion noch anders, deshalb werden manche jetzt vielleicht enttäuscht, manche aber begeistert sein.
Unter der Regie von Slipknots Bandmitglied Shawn Crahan, auch bekannt als „Clown“, dokumentiert „Day of The Gusano“ den ersten Auftritt der Band in Mexiko im Dezember 2015. Es handelt sich um die Show vom Knotfest in Mexico City, mitgeschnitten am 15. Dezember. Für die Kinofassung wurden Interviewausschnitte und Behind-the-Scenes-Material dazwischen geschnitten. Das findet sich auf der DVD gar nicht. Stattdessen gibt es das Konzert in voller Länge.
Die Setlist ist ebenso grandios wie der horrormäßige Bühnenaufbau. Auch soundtechnisch gibt es nichts auszusetzen. Etwas nervig mag die hektische Schnittfolge sein. Man hat kaum Zeit, sich auf bestimmte Elemente der Show zu konzentrieren, aber dieses Vorgehen passt zur Musik, die auch kraftvoll verstörend und Schlag auf Schlag daherkommt.
Ergänzend bleibt zu sagen: Die limitierte Deluxe Edition (die mir nicht vorliegt) soll auch eine DVD mit der Kino-Doku und das Konzert auf CD enthalten. Wäre natürlich eine Überlegung wert, sich diese als Import zu besorgen. Wer aber einfach nur eine geniale Erinnerung an die letzte Tour haben will, der ist mit der Einzel-DVD bestens bedient. Schließlich sind ist es das Zusammenspiel aus Show und Musik, das zählt.
Am ISS-Dome in Düsseldorf angekommen nehme ich mit meinem Kollegen auf dem Unterrang in Bühnennähe Platz, während die Aufbauarbeiten für Slipknot gerade in vollem Gange sind. Den Support-Act Suicidal Tendcies verpassen wir leider aufgrund der nicht gerade optimalen Anbindung mit den Öffentlichen. Kurz vor Konzertbeginn versuchen wir noch uns aufs laut den Ordnern bereits „hoffnungslos überfüllte“ Parkett zu begeben, leider erfolglos.
Auf der Stage bietet sich der Anblick des bereits von Slipknot bekannten imposanten Bühnenaufbaus: Ein riesiger Drumraiser mit Rampen zum Auf- und Abstieg, damit sich die bewegungsintensive Show der Band voll entfalten kann. Dazu ein riesiger, mittlerweile zum Standardrepertoire zählender LCD-Screen und 2 Percussion-Sets im Frontbereich, die jedem Slipknot-Fan wohl geläufig sein dürften.
Die Show beginnt mit dem Opener “XIX“ des aktuellen Albums „.5: The Gray Chapter“, zu dem auch das bizarre Musikvideo des Tracks auf dem Bildschirm zu sehen ist. Der Song wird von Dudelsackmelodien begleitet und bedient eine für die aus Iowa stammende Combo eher ruhigere Gangart. Doch wer Slipknot kennt, weiß, dass hier gleich kein Stein mehr auf dem anderen steht; sobald der letzte Akkord des Intros ausgeklungen ist, verpassen Slipknot mit ihrer Hymne „Disasterpiece“ dem westlichen Kleinbürgertum einen gepflegten Schlag ins Gesicht. Darauf hat das Publikum gewartet, und in den vorderen Reihen fallen Dutzende schwarz gekleidete Gestalten über- und untereinander her.
Wir merken schnell, dass Frontmann Corey Taylor und Co. nichts an Power verloren haben – wenn überhaupt hat ihnen der Tod ihres 2010 verstorbenen Bassisten und Gründungsmitglieds Paul Gray, dem auch das letzte Album gewidmet ist, noch einen zusätzlichen Funken Wut und Verzweiflung verliehen. So singt Taylor im nächsten Song, „Skeptic“: „The world will never see another crazy motherfucker like you // The world will never know another man as amazing as you“. Man muss nicht viel von Slipknot und ihrer Musik verstehen, um einzusehen, dass er es ernst meint.
Es folgen mehrere Tracks des neuen Albums, bei dem sich die Stimmung des Publikums etwas beruhigt, bis es dann mit Klassikern wie „Psychosocial“, „Wait and Bleed“ und „Duality“ wieder etwas mehr abgeht. Das neue Album kommt bei den Fans sichtlich nicht so gut an, was sich auf dem Parkett durch fehlende Moshpits bemerkbar macht. Man hat ein bisschen das Gefühl, als wäre das hier eine Promotour für „The Gray Chapter“, obwohl das Album schon Ende 2014 erschienen ist.
Die Show bekommt trotzdem einen gebührenden Abschluss: Nach den beiden Nu-Metal-Knüppeln „Sic“ und „Left Behind“, bei denen auch die Crowd wieder an Fahrt aufnimmt, schließt Slipknot das Konzert ganz Oldschool mit „Spit It Out“ ab, bei dem Corey Taylor mit der Halle das typische Everybody Get Down – Jump The Fuck Up-Spiel durchzieht.
Nach Konzertende habe ich als langjähriger Fan der Band ein bisschen mit der Enttäuschung zu kämpfen, dass stilprägende Songs wie „The Heretic Anthem“ oder „Three Nil“ nicht gespielt wurden, dafür aber umso mehr Tracks vom aktuellen Album. Insgesamt hat es der Show doch ein bisschen an der rohen Brutalität gefehlt, die ich aus älteren Tagen kenne.
Nichtsdestotrotz ist und bleibt Slipknot ein Act, der schon alleine in puncto Bühnenshow und Präsenz aller 9 Bandmitglieder seinesgleichen sucht – ich würde jederzeit wieder gehen. Allerdings dann lieber vor der Bühne, damit ich mir die volle Dröhnung Masken-Power to the face geben kann.
Slipknot live! Aktuelles Album „5: The Gray Chapter”
Ende Januar/Anfang Februar in Leipzig, München, Düsseldorf & Frankfurt
Im vergangenen Jahr kehrte nach sechsjähriger Pause mit Slipknot die wohl kompromissloseste Alternative-Metal-Formation der letzten zwei Jahrzehnte zurück! Die Band aus Des Moines/Iowa, die sich seit 1995 mit martialischem Äußeren und einem brachial wütenden Sound in eine eigene Liga der Härte gespielt hat, fand mit ihrem Ende 2014 veröffentlichten „5: The Gray Chapter“ zu alter Stärke zurück. Das Album, das die Spitzenposition der US-Billboard Charts sowie je Platz 2 in England und Deutschland eroberte, ist auch ein letzter Gruß an ihren verstorbenen Bassisten Paul Gray. Nach ihren atemberaubenden Konzerten im Februar dieses Jahres kehren Slipknot zwischen dem 28. Januar und 6. Februar 2016 noch einmal für vier Shows in Leipzig, München, Düsseldorf und Frankfurt nach Deutschland zurück.
Mit ihrem grimmigen Auftritt hinter furchterregenden Masken sowie einem Sound, der neben den typischen Metal-Zutaten mit intensiver Rhythmik, angsteinflößenden Klanglandschaften und DJ-Samples aufwartet, konnten Slipknot zahlloseFans auf der ganzen Welt finden. Nach dem beachtlichen Debüt „Slipknot“ (1999) stieg das neunköpfige Kollektiv mit dem Nachfolger „Iowa“ zu weltweiten Stars auf – mit Top 5-Platzierungen in den USA, England und Deutschland. Seither folgte jedes Album – „Vol. 3: (The Subliminal Verses)“ (2004) und „All Hope Is Gone“ (2008) – diesen Triumphen. Sieben Grammy-Nominierungen sowie mehr als 20 Millionen verkaufte Tonträger, elf Platin- und 38 Gold-Auszeichnungen untermauern ihre Ausnahmestellung in der zeitgenössischen Metal-Szene.
Im Anschluss an die ausgedehnte Tournee zu „All Hope Is Gone“ erlebte die Band eine Zäsur. Gründungsbassist Paul Gray erlag 2010 einem Herzversagen. Als internes Vermächtnis erschien die DVD „(sic)nesses“, woraufhin sich die Mitglieder eine längere Auszeit verordneten. 2012 wurde die Best Of-CD „Antennas From Hell“ veröffentlicht. Zudem verkündete Drummer Joey Jordison 2013 seinen Ausstieg.
Erst Anfang 2014 wurden die Arbeiten an einem neuen Album aufgenommen. Gitarrist Jim Root komponierte erste Songentwürfe, nach und nach stießen die restlichen Mitglieder hinzu: Frontmann Corey Taylor, die Percussionisten Shawn „Clown“ Crahan und Chris Fehn, Bassist Donnie Steele, Gitarrist Mick Thomson, DJ Sid Wilson sowie Sampling-Experte Craig Jones. Gemeinsam schufen sie das zugleich wütendste als auch liebevollste Slipknot-Werk. Für den an Paul Gray gerichteten Song „The Negative One“ erhielten Slipknot in diesem Jahr eine weitere Grammy-Nominierung in der Kategorie „Best Metal Performance“.
Ich gebe zu: übersinnliche Phänomene haben schon immer einen gewissen Reiz auf mich ausgeübt. Lang, lang ist es her – da habe ich die Radiosendungen von Rainer Holbe (vermutlich war es auf RTL) regelmäßig gehört. Später dann die Ergüsse von Däniken gelesen und schließlich Stephen King zu meinem Lieblingsschriftsteller auserkoren. Was das jetzt mit Corey Taylor zu tun hat? Sein neues Werk “Etwas Komisches geschah auf dem Weg in den Himmel” geht genau in diese Richtung.
Corey Taylor ist Frontmann von Slipknot und Stone Sour. Letztgenannte Band existierte eigentlich zuerst, wurde aber nach einigen Demoaufnahmen zunächst auf Eis gelegt. Erst der weltweite Erfolg von Slipknot brachte auch die Vorgängerband wieder zum Vorschein und so ist der Gute jetzt bei zwei erfolgreichen Nu-Metal-Bands tätig. Neben seiner Sangestätigkeit hat er schon in einem Sexshop gearbeitet und er schreibt seit vielen Jahren eine Kolumne für das britische Magazin “Rock Sound”.
Bereits in seinem Werk “Die sieben Todsünden” hat Taylor aus dem Nähkästchen geplaudert und philosophisches Gedankengut verbreitet. Jetzt erscheint sein zweites Werk, das ebenfalls umfangreiche autobiographische Bezüge hat. “Etwas Komisches geschah auf dem Weg in den Himmel” beginnt mit Kindern, die nachts in ein vermeintliches Geisterhaus schleichen, erzählt von einer Villa in Hollywood, in der es seit Jahrzehnten spuken soll, und berichtet schließlich von einem “Geisterjäger-Team”, das der Sache auf den Grund gehen will. Nette Zutaten für einen spannenden Tatsachen-Roman, den Taylor als Haupt-Protagonist in der Ich-Form erzählt.
Corey Taylor plaudert munter drauf los. Ich finde, er schreibt recht flüssig und es macht Spaß, seinem Monolog zu folgen. Auch wenn man über das angeblich Erlebte meist den Kopf schütteln mag, liest sich das Buch sehr unterhaltsam. In vielen Passagen erinnern mich die Gedankengänge an Romane von Stephen King. Bei dem ist es klar, dass es sich um Fiktion handelt. Corey verleiht seinen Erzählungen zumindest einen Hauch des Unheimlichen, da er sie als wahre Erlebnisse schildert und den Leser mit auf diese unglaubliche Reise nimmt.
Mit “Sound City” feiert Grammy-Preisträger Dave Grohl, der mit den Foo Fighters und Nirvana in den vergangenen zwanzig Jahren Musikgeschichte geschrieben hat, sein Debüt als Regisseur. Es ist die Dokumentation über eines der legendärsten Studios der Vereinigten Staaten. Wer sich nun fragt, was daran spannend sein soll, der sollte einfach mal einen Blick auf die Liste der Künstler werfen, die dort zwischen 1969 und 2011 zum Teil wegweisende Alben aufnahmen: Tom Petty & The Heartbreakers, Fleetwood Mac, Neil Young, Cheap Trick, Red Hot Chili Peppers, Rob Halford, Kansas, Guns N’Roses, Pat Benatar, Foreigner, Slayer, REO Speedwagon, Kyuss, Weezer und und und… Das Besondere: In Sound City, das in Van Nuys, einem Stadtteil von Los Angeles beheimatet war, wurde bis zum Schluß analog aufgenommen. Das Studio besaß eines von weltweit vier in Handarbeit hergestellten Neve 8028-Mischpulten, für viele das Kronjuwel des analogen Studio-Equipments.
Auf die Idee für seinen Film kam Dave Grohl, als er eben diese Neve-Konsole im November 2011 kaufte und in sein eigenes Studio 606 verpflanzen ließ. 1972 hatten die beiden Sound City-Besitzer Tom Skeeter und der 1992 verstorbene Joe Gottfried dafür exakt 75.175 $ bezahlt. “Es sah aus wie ein altes Modell des Raumschiff Enterprise auf Anabolika”, erinnert sich Neil Young an das Meer aus Knöpfen, Kabeln und Reglern. Nach der Premiere auf dem Sundance Film Festival am 18. Januar erscheint “Sound City” jetzt als DVD und BluRay.
Nach einer genialen Eingangsszene aus dem Foo Fighters-Studio (man beachte das Ölgemälde an der Wand!) tauchen wir ein in die beeindruckende Geschichte von Sound City. Glaubt man den beteiligten Musikern, so war es nicht nur das legendärste, sondern auch das versiffteste Studio in den USA. “Man konnte dort eine Platte aufnehmen und wenn man fünfzehn Jahre später wiederkam, sah alles noch genauso aus wie beim letzten Mal”, sagt Shivaun O’Brien, die von 1991 bis 2011 in Van Nuys als Studio-Managerin arbeitete. Aber egal, wen Dave Grohl für seinen Film interviewt hat – Rick Rubin, Josh Homme, Nick Raskulinecz, Trent Reznor, Butch Vig oder Robert Neve himself, dem er dämlich grinsend gegenübersitzt -, sie alle sprechen mit grossem Respekt und tiefer Zuneigung von Sound City. Darin liegt die eigentliche Intention der Doku: Die Suche nach der Menschlichkeit hinter der Technik. Wie schafft man es, dass Musik nach Menschen klingt? Dass sie eine Seele hat? Shivaun O’Brien bringt es auf den Punkt: “Sound City war ein Ort, an dem echte Männer Platten machten”.
Dafür hat Dave Grohl tief in den Archiven gewühlt. Mit Buckingham Nicks, aus denen später Fleetwood Mac wurden, und “Crying In The Nights” fing es an. Ihnen folgten zahllose weitere Alben, die die Welt veränderten. Für einige, etwa für Rick Springfield, entwickelte sich die Sound City-Crew gar zu einer Art Ersatzfamilie. Als in den 80er Jahren die CD eingeführt wurde und mit ihr der Siegeszug der digitalen Technik begann, konnte Sound City jedoch nicht mehr mithalten. Bis 1991 Nirvana auftauchten und dort “Nevermind” aufnahmen, jenes bahnbrechende Album, das sich schließlich über 30 Millionen Mal verkaufen sollte und – wie Butch Vig nebenbei verrät – lächerliche 60.000 $ kostete. Ohne diese Platte hätte das Studio nicht überlebt. Frank Black, Rage Against The Machine, Johnny Cash oder die Queens Of The Stone Age entdeckten Sound City anschließend neu. Trotzdem war es irgendwann finanziell am Ende. Der endgültige Todesstoß hieß letztlich “Pro Tools”, ein Programm, das es jedem noch so minderbemittelten Musiker ermöglichte Musik (oder was man dafür hielt) am heimischen Computer aufzunehmen. Dennoch verteufelt der Film die digitale Technik nicht. Josh Homme fasst es so zusammen: “Für manche Dinge ist das Internet klasse. Aber wie mit so vielem, ist es kein Ersatz für echte Buchhandlungen, Plattenläden oder Sound City”.
Die Geschichte von Sound City zu erzählen, ist die eine Sache. Die Instrumente tatsächlich nochmal einzustöpseln, sie mit dem Neve-Pult zu verkabeln und wieder auf Zwei-Zoll-Band aufzunehmen, die andere. Genau das tat Dave Grohl mit vielen der alten und neuen Recken, von Stevie Nicks, Black Rebel Motorcycle Club über Slipknot, Rage Against The Machine oder den Foo Fighters bis hin zum auch mit 63 Jahren noch völlig durchgeknallten Lee Ving. Elf der dabei exklusiv für diesen Film entstandenen Songs sind übrigens auf dem bereits vor zwei Wochen veröffentlichten Soundtrack zu finden (dessen Review gibt es hier). Man sieht und hört ihnen den immensen Spaß, die Begeisterung und vor allem den Stolz an, den die Musiker bei den Aufnahmen hatten. Sogar Dave Grohl erstarrt fast in Ehrfurcht, als Paul McCartney sein Studio betritt. Der Zuschauer hat das Gefühl, als würde er daneben stehen und ihnen über die Schulter schauen.
“Sound City” ist mehr als die bloße Hommage an ein Studio. Es ist eine fesselnde Dokumentation über Handwerk, Integrität und Leidenschaft sowie das Plädoyer für eine Musik, die handgemacht ist. Dave Grohl hat der Neve 8028-Konsole damit ein Denkmal gesetzt und ihren besonderen Zauber in 108 Minuten Film verewigt. Sie ist zweifellos ein wichtiger Teil der Rock’n’Roll-Geschichte. Man erlebt hautnah, mit wieviel Herzblut alle, die jemals dort arbeiteten, an ihr und “ihrem” Studio hingen und bis heute hängen. Oder um es mit Tom Petty auszudrücken: “Es war als würde man einen Blitz in eine Flasche packen”.
Foo Fighters-Frontmann Dave Grohl ist unter die Regisseure gegangen. Der Mann hat ja auch sonst nix zu tun. Darum hat er neben dem Video zur neuen Soundgarden-Single „By Crooked Steps” direkt mal einen kompletten Film produziert. „Sound City” ist die Dokumentation über das gleichnamige Studio in Van Nuys, einem Stadtteil von Los Angeles. Es gilt als eines der legendärsten seiner Art in den Vereinigten Staaten und gab schon vielen Musikern ein Zuhause. Cheap Trick, Neil Young, Rage Against The Machine, Metallica, die Red Hot Chili Peppers oder Tom Petty (um nur einige wenige zu nennen) nahmen dort zum Teil wegweisende Alben auf.
Die Idee für seinen Film kam Grohl, als er im vergangenen Jahr das 1972 speziell angefertigte Neve 8028-Mischpult des Sound City Studios kaufte, für viele bis heute das Kronjuwel des analogen Studio-Equipments. 1991 nahm er damit selbst noch Nirvana’s „Nevermind” auf. Und weil er seit der Veröffentlichung des letzten Foo Fighters-Albums „Wasting Light” ohnehin in blendender Stimmung war, was die analoge Technik betrifft, beschloss er, neben dem Film auch einen Soundtrack aufzunehmen. Dieser erscheint nun unter dem Titel „Real To Reel”. Übrigens als CD, auch wenn das Cover zunächst etwas anderes vermuten lässt.
Hinter den elf darauf vertretenen Songs verbergen sich einige bemerkenswerte Kollaborationen, wobei Dave Grohl in verschiedenen Rollen natürlich stets mit von der Partie ist. Teils als Sänger, teils als Schlagzeuger oder an der Gitarre. „Real To Reel” produziert hat mit Butch Vig ein alter Bekannter auf eben jener Neve 8028-Konsole im Foo Fighters Studio 606. Um ihn herum versammelten sich Peter Hayes und Robert Levon Been von Black Rebel Motorcycle Club, Corey Taylor von Slipknot und viele andere mehr. Herausgekommen ist ein 55 Minuten und 55 Sekunden langer Streifzug durch die bunte Welt des Rock. Getreu dem selbstgewählten Motto der illustren Truppe: „Be true to yourself and make the music you love”.
Der Opener “Heaven And All” galoppiert sofort wie ein wilder Mustang durch die Gehörgänge und schlägt eine Spur der Verwüstung. Besonders wenn man dabei mit dem Album das macht, was man mit dem Album unbedingt machen sollte: Laut hören! „Time Slowing Down” veredelt Masters Of Reality-Sänger Chris Goss mit seinem hymnischen Gesang, während Dave Grohl und Tim Commerford und Brad Wilk von Rage Against The Machine durch die Zeiten der Little River Band bis hin zu Led Zeppelin rocken, gewürzt mit einer kleinen Prise halluzinogener Zutaten. „From Can’t To Can’t” schlägt die Brücke zum Sleaze Rock der 80er und 90er Jahre und ist dank Corey Taylor ganz grosses Ohrenkino. Grohl-Intimus Josh Homme ist gleich bei drei Stücken fleißig vertreten: Den Lagerfeuerromantik-meets-Stoner Rock-Destillaten „Centipede” und „A Trick With No Sleeve” sowie dem hypnotischen Closer „Mantra”, der mehr als nur ein Lächeln hinterläßt. Dazwischen liegt noch die Quotenballade „If I Were Me”, gewohnt einfühlsam dargeboten von Dave Grohl himself.
Bleiben die Ausschläge nach oben und nach unten. Fangen wir „unten” an. „The Man That Never Was” sieht Rick Springfield am Mikro, begleitet von den vier Foo Fighters Dave Grohl, Taylor Hawkins, Nate Mendel und Pat Smear. Ich mochte Springfield’s etwas künstlich-gepresste Art zu singen noch nie sonderlich. Der Song ist aber nicht nur deshalb höchstens Durchschnitt. Lee Ving, der völlig durchgeknallte Frontmann von Fear (und vielleicht als Schauspieler aus „Flashdance” oder „Straßen in Flammen” ein Begriff), reißt uns allerdings schnell wieder aus dem Schlaf – und nach „oben”. „Your Wife Is Calling” entpuppt sich als herrlich überschlagender Irgendwas-in-Richtung-Punkrock-Song, abgespielt mit doppelter Geschwindigkeit. Vor allem die explodierende Mundharmonika ist einfach göttlich. „Oben” finden wir auch „Cut Me Some Slack”, das ja bereits als sogenannte „Nirvana-Reunion” beim „Concert For Sandy Relief” am 12.12.2012 im New Yorker Madison Square Garden für Furore sorgte. Dave Grohl, Krist Novoselic und Pat Smear gemeinsam mit einem rotzigen und jaulenden Paul McCartney. Fett! Den ultimativen Höhepunkt auf „Real To Reel” liefert jedoch erst Ex-Fleetwood Mac-Ikone Stevie Nicks und ihr „You Can’t Fix This”. Alleine diese Stimme sorgt für eine Gänsehaut biblischen Ausmaßes. Man möchte ihr ewig zuhören.
Das Booklet bietet einen kleinen fotografischen Ausblick auf den Film, dessen Veröffentlichung als DVD am 22.03. folgen wird. Aus eigener Anschauung kann ich schon jetzt sagen, dass die Musik in Verbindung mit den Bildern sehr viel besser funktioniert als ohne. Das ist das kleine Manko an „Real To Reel”. Für sich alleine wirkt der Soundtrack zwar knackig und abwechslungsreich, aber irgendwie auch unzusammenhängend. Trotzdem hat Tom Petty natürlich insgesamt Recht, wenn er gleich zu Beginn des Albums verkündet: „Sound City, that’s it, man”.
2008 erschien mit “All Hope Is Gone” das vierte und bislang letzte Album der Band aus Iowa. Das ist nicht gerade eine große Ausbeute für die Abermillionen Fans der Band – und doch ist ihre Beliebtheit ungebrochen. Immerhin haben Roadrunner Records, die seit einigen Jahren zu Warner Music gehören, zwei überaus feine Deluxe-Editionen (zum jeweils zehnjährigen Jubiläum) der ersten beiden Studioalben veröffentlicht. Inzwischen verstarb auf tragische Weise Bassist Paul Gray – eine Tatsache, die die Band bis heute zu umfangreicher Trauerarbeit veranlasst. Da Album Nummer 5 immer noch auf sich warten lässt, gibt es aktuell die erste Best-of-Veröffentlichung von Slipknot mit dem vielversprechenden Titel “Antennas To Hell”.
Die Collection dokumentiert ihre einzigartige Karriere und fängt den ersten Abschnitt ihrer Historie ein, in dem sie aus der Unbekanntheit zu einer der größten Rockbands der Welt aufgestiegen sind, und das nach ihren ganz eigenen Regeln. Slipknot haben weltweit elf Platinum-Alben und 38 Gold-Alben abgeliefert. “All Hope Is Gone”, debütierte auf Platz 1 der US Billboard Charts und auf Platz2 der deutschen Charts. Die Band hat einen Grammy gewonnen und wurde zudem sieben Mal nominiert.
Anhand der Tracklist lässt sich der Aufstieg der Band mehr oder weniger chronologisch verfolgen. Jedes Album ist mit vier bis fünf Titeln vertreten. Den Zeitstrahl verlässt man nur bei “Purity” vom Debütwerk, das sich in einer Liveversion in der Albummitte findet. Die Titel wurden alle schon regulär veröffentlicht – es findet sich also kein Mehrwert für langjährige Fans.
Den hat schon eher CD 2 zu bieten. Es handelt sich dabei um den Audio-Mitschnitt des Konzerts, das 2010 auf der DVD “(Sic)nesses” veröffentlicht wurde. Es war einer der letzten Auftritte von Paul Gray mit der Band, der am 13. Juni 2009 als Headliner des Download-Festivals in Donington (der früheren Spielstätte von Monsters Of Rock) vor 80.000 Fans stattfand. Die Tracks von “All Hope Is Gone”, beispielsweise “Dead Memories” und “Psychosocial” haben fast schon eine melodische Note. Unumstrittene Highlight bleiben aber “Before I Forget” und die Sing-alongs “Duality” und “People = Shit”. Alles in allem ein genial kombiniertes Livealbum.
Die DVD schließlich enthält alle offiziellen Musikvideos. Meine Highlights sind da vor allem die neuen Werke: Die in Spielfilm-Manier erzählte Geschichte zu “Snuff”, das farbenfrohe “Sulfur”, die hektischen Live-Bilder von “Psychosocial” und ein in Teilen sehr surrealistisch gedrehtes “Dead Memories”. Hinzu kommen einige neue Kurzfilme mit den einzelnen Bandmitgliedern. Alles in allem ein schön ausgestatteter Digipack, künstlerisch gestaltet. Das Booklet beispielsweise enthält nur gruselige und doch recht stilvolle Bilder, unter anderem von Folterinstrumenten. Typisch für Slipknot halt.