Seit 1982 gehören SODOM aus Gelsenkirchen zur Speerspitze des deutschen Heavy Metal und sind ein Garant für Thrash Metal vom Feinsten. Neben KREATOR und DESTRUCTION sind sie die erfolgreichsten deutschen Vertreter des Genres. Also Grund genug, um das Jubiläum gebührend zu feiern. Dafür hat man nicht etwa eine lieblose Best-of zusammen gestückelt, sondern Hits aus vier Jahrzehnten der Band mit der aktuellen Besetzung neu eingespielt. Dies allerdings ohne die Arrangements entscheidend zu verändern. Geboten werden also den Fans seit langem vertraute Stücke mit frischem Klang.
„Unser Ziel war es, von jedem unserer bisherigen Alben jeweils einen Song neu aufzunehmen. Nicht unbedingt die offensichtlichsten, sondern auch Raritäten oder Tracks, die wir nie oder sehr selten live gespielt haben.“ So die Worte von Gründungsmitglied und Frontmann Tom Angelripper.
Die Musik ist so martialisch wie das Albumcover. Frank Blackfire (Gitarre), Yorck Segatz (Gitarre) und Toni Merkel (Drums) legen gemeinsam mit Angelripper ein fantastisches Riff- und Rhythmusgewitter hin. Dabei gibt es 17 gewaltige Stücke auf der regulären CD – die auch im Vinylformat erhältlich ist – und eine EP mit vier Songs, die als Reminiszenz ans Gründungsjahr den ganz neuen Titel „1982“ enthält.
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Ein Knaller für alle Anhänger und Metalfans ist die hochwertige Fanbox mit allem, was das Herz begehrt: Kernstück ist neben CD, EP und einer andersfarbigen Doppel-LP ein großformatiges Hardcover-Buch mit einer spannenden Einleitung Toms zu den Anfängen 1982. Zudem wird hier auf jeweils zwei vollen Seiten jedes bisherige Album inklusive seines originalen Artworks und allen Produktionsinfos gewürdigt. Essentiell!
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Es war definitiv Zeit für ein neues Album von MEGADETH. Noch nie ist man in Deutschland und UK so hoch gechartet. Seit langem zählt die Band zusammen mit Metallica, Slayer und Anthrax zu den „Big Four“ des Thrash Metal, was man vor einigen Jahren auf einer gemeinsamen Tour feierte. Doch MEGADETH können gut für sich allein stehen. Das letzte Album „Dystopia“ erschien vor sechs Jahren. Düster, aggressiv und mit nervenaufreibender Genauigkeit.
Zum 35jährigen Bestehen gab es dann vor drei Jahren eine Anthologie mit dem Namen „Warheads on Foreheads“, welche die Geschichte des Quartetts um Dave Mustaine gehaltvoll zusammenfasste. Doch jetzt ist nach sechs Jahren endlich Zeit für neues Material. Und was für ein Brett!
„The Sick, the Dying… and the Dead!“ liefert zwölf explosive neue Tracks. Den Start dieses neuen Kapitels markierte der Song „We’ll Be Back“, ein durch und durch klassischer MEGADETH Track, gemeinsam mit dem Kurzfilm „We’ll Be Back: Chapter I“, der von den Ursprüngen des Megadeth Maskottchen Vic Rattlehead erzählt.
Das Album enthält einige der stärksten Songtexte, die Leadsänger Dave Mustaines je geschrieben hat, glänzt aber auch mit Beiträgen der anderen Bandmitglieder und vereint alles, was MEGADETH und ihren Sound aufregend und unverwechselbar macht: unvergleichliche Riffs, beeindruckende Soli und einzigartige Vocals.
Dave Mustaine wirbelt mit rauer Stimme durch die Tracks. Man merkt ihm seine 60 Jahre inzwischen an, doch das bringt ordentlich Charisma. Man höre sich nur „Célebutante“ an. Da geht es doch nach verhaltenem Start so kraftvoll in die Vollen, dass man sich umgehend in die Glanzzeiten der 80er zurückversetzt fühlt. Moderner klingt das düstere „Night Stalkers“ mit einer Einlage von Rap-Legende Ice-T. „Dogs Of Chernobyl“ reist mit wirkungsvollen Klängen weit in die Vergangenheit während „Mission To Mars“ ganz futuristisch daherkommt.
Für Abwechslung ist also gesorgt und MEGADETH lassen alte Qualitäten gekonnt hochleben. Sie erfinden sich nicht neu, laden aber zu einem soliden Thrash-Metal-Trip ein, der auch einige Überraschungen zu bieten hat.
2020 stiegen die Progmetaller CONCEPTION aus Norwegen nach über zwanzig ruhigen Jahren wie Phönix aus der Asche. Der neue Longplayer “State of Deception” hielt die für CONCEPTION typische Weite progressiver Sounds perfekt fest, vom symphonischen Melodrama bis zur Rockriff-Utopie. Die Euphorie war im Nachgang des aktuellen Albums so groß, dass Noise Records jetzt auch die vier genialen Alben aus den 90er Jahren neu auflegen – als CD Digipacks, auf Vinyl, jeweils mit bisher unveröffentlichten Bonustracks. Ein Fest für jeden Fan!
CONCEPTION wurde 1989 in Norwegen vom Dag Østby (Vocals), Tore Østby (Gitarre), Werner Skogli (Drums) und Freddy Samsonstuen (Bass) gegründet. Schon nach einem Jahr stieg Sänger Dag noch vor Erscheinen des Debütalbums aus und der kongeniale Roy Khan kam mit seiner Opernstimme ins Spiel, der nach dem Ende von CONCEPTION bei den US-Metallern KAMELOT tätig wurde.
Zunächst wollte man die aufkommende Thrashmetal-Welle reiten, doch nach und nach kristallisierte sich heraus, dass es in eine ganz andere musikalische Richtung gehen sollte. Das Line-Up wurde an den sich entwickelnden Musikstil angepasst und die lokalen Talente Arve Heimdal am Schlagzeug und Ingar Amlien am Bass verliehen der Band eine solide, groovy und einzigartig klingende Rhythmus-Fraktion. Zudem hatte man mit Roy jetzt einen Vokalisten, der kraftvoll und melodisch interpretierte und Bombast sowie Pathos den Boden bereitete.
„The Last Sunset“ war das Debüt und erschien mit altertümlichem Bandfoto-Cover auf eigenem Label. Nach ersten Erfolgen wurde es von Noise Records mit alternativem Cover neu veröffentlicht. Das Album wartete noch mit einem sehr harten Sound auf, der die Wurzeln im Thrashmetal deutlich machte. Roy brachte aber schon seine persönliche, sehr melodische Note mit ein. Und gerade diese Mischung sorgte für Aufsehen und machte das Album so einzigartig.
Nach dem Intro „Prevision“ liefert „Building a Force“ den perfekten Einstieg, der ebenso machtvoll klingt wie es der Songtitel andeutet. „Bowed Down With Sorrow“ und „Fairy’s Dance“ bestechen durch ihre energische Dynamik. Es gibt aber auch akustische Gitarren und gar Flamenco-Einlagen von Tore Østby. Der Grundstein für einen ganz eigenen Sound war gelegt. Während Grunge langsam aber sicher die rockigen Charts beherrschte, gingen CONCEPTION einen ganz anderen Weg und schufen sich ein melodisches Alleinstellungsmerkmal.
Als Bonus gibt es mit der Neuauflage drei Demoversionen, die es nicht zur Songreife geschafft haben.
Das erste reguläre Album bei Noise Records war „Parallel Minds“. CONCEPTION hatten sich inzwischen zur formidablen Liveband entwickelt und gossen ihre Energie in neue Songs. Khan und Østby hatten sich endgültig als Songwriter-Duo gefunden, da der Sänger jetzt alle Lyrics lieferte.
Es ist ein druckvolles und zugleich melodisches Album in der Tradition des Powermetal. Zudem machte die instrumentale Brillanz es auch für Freunde von Progressive Rock und Progmetal gut hörbar. Die Gesangs- und Melodielinien variieren von majestätisch bis leidenschaftlich. Ein sporadischer Einsatz von Keyboards rundet den endgültigen Klangkosmos ab, mit dem sich CONCEPTION in der Szene etablieren. Vom rockigen „Roll the Fire“ bis hin zum hymnischen Titelsong ist alles möglich.
Im Bonusbereich gibt es das Demo von „Silent Crying“ und die genannten Stücke „Roll the Fire“ sowie „Parallel Minds“ in fulminanten Liveversionen.
Das dritte Album bietet wie der Vorgänger ein fantastisches Cover, das man sich am besten im LP-Format anschaut. Es ist komplexer und progressiver als die Vorgänger und orientiert sich hörbar an Bands wie Queensrÿche sowie den komplexeren Werken von Iron Maiden. Dabei ist es immer Khans Ausnahmestimme, die den Tracks einen besonderen Drive mitgibt.
“Missionary Man“ und „Some Wounds“ schaffen eine recht mystisch-geheimnisvolle Atmosphäre, während „A Million Gods“ als Achtminüter sehr komplex und mit monumentaler Stärke daherkommt. Insgesamt ist „In Your Multitude“ ein wirklich episches Album mit komplexen Songstrukturen, das man keineswegs auseinanderreißen darf und immer am Stück hören sollte.
Ergänzt wird der neue Release wieder von zwei Demoversionen, darunter der Titelsong, und vom Stück „Gravity“, das sich ursprünglich als Bonus auf der japanischen Fassung fand.
Bis zum vorläufigen Ende haben CONCEPTION konsequent den Zweijahresrhythmus eingehalten und so erschien auch „Flow“ pünktlich im Jahr 1997. Doch musikalisch war plötzlich alles ganz anders, was man schon dem futuristischen Albumcover ansehen konnte. Plötzlich mischten sich elektronische Beats in die Tracks, ohne dass dies aber dem Hörgenuss schadete.
Schon der Opener „Gethsemane“ kommt mit sphärisch sterilen Klängen und läutet damit das moderne Albumkonzept ein. Erst wenn Gitarre und Vocals einsetzen, hört man wieder den typischen CONCEPTION-Sound. Roy Khan hat dabei eine sehr erzählende Ausrichtung, die dem Album keineswegs schadet. Mit “Tell Me When I’m Gone” und “Would It Be The Same” geht es dann auch wieder in hart rockende Gefilde. Geheimnisvoll mit einer Mischung aus Synthesizerklängen und starken Riffs war das vorerst letzte Album der Band ein respektablrer Parforceritt, der das Ende der Band umso schmerzvoller machte.
Im Bonusbereich finden sich diesmal das Demo von „Cry“, der Song „Hand on Heart“ von der japanischen Pressung und „Sundance“, das ursprünglich ein Bonus auf der „In Your Multitude“ LP war.
Zur Neuauflage kommen die genialen Macher nochmal selbst zu Wort:
Tore: “Die Band zusammenzustellen und sich gemeinsam auf diese musikalische Reise zu begeben war ein wahres Abenteuer. Mit einem gemeinsamen Drang zu entdecken und uns selbst und unsere Musik weiterzuentwickeln zeigt jedes Album ganz klar die verschiedenen Phasen, die wir von Album zu Album durchlaufen haben. Wir sind heute genauso stolz auf jedes Album wie an den Tagen, als wir die Arbeit an ihnen abgeschlossen haben.”
Roy: “Es hat über die Jahre eine wachsende Nachfrage nach unseren ersten Alben gegeben und wir sind sehr froh, sie in Kooperation mit BMG endlich verfügbar machen zu können. Außerdem freuen wir uns sehr, in diesem Paket auch einige sehr alte Demos und bisher unveröffentlichte Songs aus den absoluten Anfangszeiten von Conception zu veröffentlichen. Diese frühen Demos demonstrieren noch eindeutiger die Reise und Entwicklung der Band vom Anfang bis dahin wo wir heute stehen. Viel Spaß damit!”
Alle vier Alben aus den 90ern seien versierten Metallern ans Herz gelegt. Wer CONCEPTION bisher noch nicht entdeckt hat, sollte jetzt schleunigst zuschlagen. Skandinavische Bands waren schon immer eine Wucht und sind es bis heute.
„Unser Ziel war es, von jedem unserer bisherigen Alben jeweils einen Song neu aufzunehmen. Nicht unbedingt die offensichtlichsten, sondern auch Raritäten oder Tracks, die wir nie oder sehr selten live gespielt haben.“ (Tom Angelripper)
40 Jahre Sodom, 40 Jahre unbarmherziger Thrash Metal „Made in Germany“. Was 1982 in Gelsenkirchen-Buer entstanden ist, hat auch vier komplette Dekaden später nichts an Authentizität und Urwüchsigkeit verloren. Nach wie vor zählen Tom Angelripper und seine Mannen zur Speerspitze einer Musikrichtung, die ihre Energie aus purer Entschlossenheit, Kompromisslosigkeit und Unbeugsamkeit zieht. Zudem schaffen es Sodom immer wieder, ihre Fans in aller Welt zu überraschen. Das gelingt ihnen besonders mit „40 Years At War – The Greatest Hell Of Sodom“, einem mehr als nur würdigen Anniversary-Album, das – in unterschiedlichen Formaten – die bisherige Bandgeschichte auf ungewöhnliche und höchst ambitionierte Art zusammenfasst. „Unser Ziel war es, von jedem unserer bisherigen Alben jeweils einen Song neu aufzunehmen“, erklärt Tom. „Nicht unbedingt die offensichtlichsten, sondern auch Raritäten oder Tracks, die wir nie oder sehr selten live gespielt haben.“
Die CD und auch die vinyle Doppel-LP mit ihrem martialischen Cover-Artwork aus der Feder von Eliran Kantor (u.a. Kreator, Testament, Gwar) umfassen 17 Tracks, allesamt von der aktuellen Sodom-Besetzung neu eingespielt zu der auch Frank Blackfire (Gitarre), Yorck Segatz (Gitarre) und Toni Merkel (Drums) gehören. Tom: „Wir covern die Songs eins zu eins, sprich: in exakt der gleichen Tonart und mit den Originaltexten. Natürlich sind wir heute bessere Musiker als damals, deswegen klingen die neuen Versionen tighter und aktueller. Aber die Arrangements der Songs wurden bewusst nicht verändert.“
Glanzstück der neuen Scheibe ist natürlich das reichhaltig bestückte Box-Set, inklusive einer zusätzlichen 4-Track-EP (Artwork: Koloss-Skateboards-Grafiker Sebastian Feld aka. Besil Wrathbone), u.a. mit dem brandneuen Song „1982“ (zugleich die erste Single/Video, VÖ.: 12. August 2022), in dem Tom die Anfänge Revue passieren lässt: „Anfangs wollten wir einfach nur eine Band sein, die Musik war fast zweitrangig. Wir waren gegen alles und jeden, wollten schocken, und je mehr uns die Leute hassten, umso motivierter waren wir. Niemand hätte damit gerechnet, dass wir 40 Jahre später immer noch leben und weiterhin aktiv sind. Diese 40 Jahre sind zwar unfassbar schnell vergangen, aber wir blicken weiterhin nach vorne.“
Kernstück des Box-Sets ist neben der CD und einer andersfarbigen Doppel-LP mit sämtlichen Songs ein großformatiges Hardcover-Buch mit einer spannenden Einleitung Toms zu den Anfängen 1982. Zudem wird hier auf jeweils zwei vollen Seiten jedes bisherige Album inklusive seines originalen Artworks und allen Produktionsinfos gewürdigt. Zu den Highlights des Buchs gehören auch zahlreiche Fan-Statements, zu denen Sodom im vergangenen Jahr aufgerufen und um Anekdoten und Erinnerungen gebeten hatten. Tom: „Wir haben die Fankultur schon immer besonders gepflegt. Deshalb existiert auch eine Reihe von Fotos, auf denen sich unsere Anhänger mit uns haben fotografieren lassen.“
Sein Sahnehäubchen bekommt das Box-Set durch eine Audio-Kassette (!) mit allen Songs der CD/LP plus eines exklusiven Bonustracks, nämlich der neu aufgenommenen Version von „Equinox“, im Original auf dem 1986er Album „Obsessed By Cruelty“ zu finden. Tom erinnert sich: „Als wir vor 40 Jahren anfingen, wussten wir zuerst nicht einmal, wer welches Instrument spielen soll. Für mich blieb schließlich der Bass übrig. Geprobt wurde in der Aula einer Realschule, später im Keller eines Einfamilienhauses, das den Eltern eines Kumpels gehörte. Wir standen voll unter Strom, überall erlebte man den absoluten Aufbruch.“
Die Festivitäten der Band zum 40-jährigen Jubiläum setzen sich im kommenden Herbst auch in den Konzerten fort. „Wir werden nicht nur die Sodom-Klassiker spielen, sondern auch Fan Wünsche berücksichtigen. Wir starten einen Aufruf, welche Songs, die wir selten oder noch nie live im Programm hatten, die Fans hören wollen.“
Genauso kennt man Sodom: Fan-nah, ideenreich, tatendurstig und immer mit dem Blick zielsicher nach vorne gerichtet. Tom: „Wenn man ein Resümee der zurückliegenden vier Dekaden ziehen möchte, dann kann es nur lauten: 40 Jahre sind vorüber, aber wir sind immer noch da!“
TRACKLISTING
1. Sepulchral Voice 3:55
2. After The Deluge 5:00
3. Electrocution 3:20
4. Baptism Of Fire 4:00
5. Better Off Dead 3:40
6. Body Parts 3:05
7. Jabba The Hut 2:30
8. Gathering Of Minds 4:10
9. That`s What An Unknown Killer Diarized 4:30
10. Book Burning 2:35
11 Genocide 4:30
12. City Of God 4:30
13. Ashes To Ashes 4:20
14. In War And Pieces 4:10
15. S.O.D.O.M. 3:35
16. Caligula 4:15
17. Euthanasia 4:00
Bonus EP
1. 1982
2. Witching Metal
3. Victims Of Death
4. Let`s Fight In The Darkness Of Hell
Seit 2004 ist die Band aus Balingen aktiv und hält die Fahne für Thrash Metal aus Deutschland aufrecht. 2009 nannte man sich in TRAITOR um, da die ursprünglichen Versuche Patricide und Premature Burial nicht gefruchtet hatten. Auf das vielbeachtete Debüt „Thrash Command“ (2012) und dem mindestens eben so starken Nachfolger „Venomizer“ folgte Anfang 2018 der dritte Streich „Knee-Deep In The Dead“. Die Albumtitel sind schon ein Hinweis, das man gerne auch mit einem Augenzwinkern arbeitet und sich wie in letzterem Fall an einem Videospiel orientiert.
Mit „Exiled To The Surface“ erscheint nun Album Nummer 4 wiederum mit exorbitant geilem Fantasy-Cover, bei dem man sich direkt eine Vinylausgabe in die Hände wünscht.
Allerdings muss gesagt werden, dass „Exiled To Surface“ kein homogenes neues Studioalbum ist. Es gibt nur vier gänzlich neue Tracks. Außerdem die vier Stücke, die 2019 auf der Werkschau „Decade Of Revival“ gemeinsam mit einer Anzahl starker Livetracks veröffentlicht wurden.
„Total Thrash“ ist der Titelsong der im Sommer in den Kinos laufenden Doku über deutschen Thrash Metal – mit Guestvocals der alten Meister Tom Angelripper (SODOM) und Holger Ziegler (ABANDONED), Und als ganz besonderes Schmankerl gibt es einen Coversong, den wohl niemand erwartet hätte: WHAMs „Careless Whisper“, allerdings nicht geschmachtet von George Michael, sondern brutal gegrowlt von Andreas Mozer.
Ist diese Zerstückelung ein Problem? Aber keineswegs! TRAITOR stellen ihre Vielseitigkeit unter Beweis und bieten ein krachendes Thrash-Metal-Brett voller genialer Riffs, Aggressionen und emotionaler Momente. Dieses Album trägt die Energie der 80er Jahre in sich und klingt doch nicht altbacken.
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Das Album beginnt wie ein italienischer Western mit dem Intro „Sergio Corbucci Is Dead“, doch dann geht es umgehend und fulminant in den Titeltrack über – mit einem ausufernden Schrei von Mille Petrozza, aggressiven Vocals, extrem schnellen Läufen an den Instrumenten und einer Parole als Refrain, die direkt zum Ohrwurm wird. So eröffnet man sein 15. Studioalbum mit einem Paukenschlag und KREATOR machen von Beginn an deutlich, dass sie die Nummer 1 im Metal aus deutschen Landen sind und bleiben wollen. Womit? Mit Recht!
Das Album ist zu gleichen Teilen heiliges High-Energy-Geballer direkt aus dem Herzen der Bestie, wie präzise auf den Punkt getextete Zeitgeistdiagnostik. „Der Mensch ist des Menschen Wolf“ lautet der Sinnspruch des Philosophen Thomas Hobbes. Im neuen Werk der Thrash Metaller dreht sich in diesem Sinne alles um die Selbstzerstörung der Menschheit und die Wut, die man deshalb empfinden muss. So verwundert es nicht, dass ein aggressives Brett das andere jagt. KREATOR sind auf dem Höhepunkt ihrer musikalischen Experimentierfreude.
Okay. Metaller mögen Experimente nicht unbedingt, aber es gibt genügend Material, um der Lieblingsband die Stange zu halten. Die ersten Songs bieten klassischen Thrash wie man ihn zu lieben gelernt hat. Voller Kraft und Spielfreude mit einer inhaltlich starken Ausrichtung. Ausgiebige Soli prägen das Bild, aber es gibt nicht zu viel Firlefanz drumrum. Konzertgänger werden die wichtigsten Refrainzeilen direkt im Ohr haben. Ein gnadenloses Liveerlebnis ist garantiert.
Und dann gibt es „Conquer and Destroy“ als Hymne im Mittelfeld, die zunächst etwas Tempo raus nimmt und später in Richtung Powermetal ausartet. Oder „Midnight Sun“ mit einem Feature der Kieler Songwriterin Sofia Portanet, die eine sehr melodische Ausrichtung in den Refrain bringt. Der Sechsminüter „Dying Planet“ bringt schließlich das Album thematisch zu einem düsteren Ende und hat zugleich starke Progmetal-Anleihen.
Mit dem roten Faden von „Hate über alles“ bringt Petrozza tatsächlich vieles auf den Punkt, was aktuell Gesellschaften zu zerfetzen und ein verträgliches Miteinander unmöglich zu machen droht. Das Virus, von dem er in den Lyrics spricht, ist nicht etwa Corona, sondern der Hass in den sozialen Medien, die Verrohung des Diskurses, der Vormarsch totalitärer Ideologien. „Die Leute schreien sich nur noch an und gehen sich direkt an die Gurgel“, sagt Mille. „So wird Hass zum Druckmittel: Wenn ihr nicht macht, was wir sagen, wählen wir AFD.“
KREATOR packen all diese Themen in ein facettenreiches Album, das mir von Anfang bis Ende gefällt. Stark, voll Abwechslung und auch ein klitzekleines bisschen experimentell.
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Eingängige Refrains, schnelle, vom Bay Area Thrash beeinflusste Riffs mit progressivem Einschlag und intensive Texte sind die Markenzeichen von MIND PATROL, die auf „Milking The Masses“ weder musikalisch noch aussagetechnisch leise Töne einschlagen.
Seit 2012 ist die vierköpfige Formation um Sänger Yves und Gitarrist Christian auf den Bühnen Europas unterwegs und hat schon einige Genregrößen erfolgreich supportet. Im Jahr 2018 hat die Schweizer Band ihr Debüt „Against All Predictions“ als Eigenproduktion vorgelegt. Der Zweitling erscheint nun bei Sonic Attack.
Zunächst wurde die Single „Liars To Impale“ veröffentlicht, die eines klar macht: Der Härtegrad wurde nochmal um einiges hoch gefahren. Ruhig lässt man es eigentlich nur im Opener „Introduction To Milk Production“ und im ruhigen Zwischenspiel „Stones And Spears“ angehen. Ansonsten wird gebrettert, was das Zeug hält. Allerdings nicht ohne Sinn und Verstand. Songs wie „Liars To Impale“ mit seiner klar gesungenen Traumsequenz und das Marionetten-Stück „S.O.S.“ („I have strings, I’m never free“) mit atmosphärischem Einstieg zeigen klare Kante und erzählen gekonnt ihre Geschichte.
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Meist gibt es allerdings harte Thrash-Gitarren und eingängige Hooklines mit Progmetal Einflüssen. Yves brüllt seine sozialkritischen Texte öfter heraus, als dass er sie klar singt, doch erstaunlicherweise ist seine Message bei aller Aggressivität stets klar verständlich – selbst in Krachern wie „Whoreship Materialism“. Das imponiert mir schon.
Das 13 Songs starke Album wurde von Toni Watzinger in den Music Passion Studios im schweizerischen Biel produziert und ist mit seiner Thematik über die gezielte Verdummung der Massen, Konsumterror und emotionale Verrohung der Gesellschaft in einer dystopischen Szenerie geradezu bedenklich aktuell.
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Gegründet 1982 sind SODOM aus Gelsenkirchen bis heute ein Garant für Thrash Metal vom Feinsten und gehören neben KREATOR und DESTRUCTION zu den erfolgreichsten deutschen Vertretern des Genres. Vor allem ihr enormer Härtegrad machte sie über Jahrzehnte zu Fanlieblingen.
Im Jahr 2001 erschien das Konzeptalbum „M-16“. Mit dem Schlagzeuger Bobby Schottkowski und dem Gitarristen Bernd „Bernemann“ Kost hatte Mastermind Tom Angelripper einige Jahre zuvor eine neue Bandbesetzung gefunden, die die Band zu den Ursprüngen zurückführte. Schon „Code Red“ hatte eine deutlich härtere Ausrichtung als die Vorgänger, die nun noch ausgeweitet wurde.
Statt experimenteller Alben gab es endlich wieder zündende Riffgewitter. Das Konzept um den Vietnamkrieg, der in den 1960ern zwischen Nord- und Südvietnam tobte und in dem sich zeitweise 500.000 US-Soldaten erbitterte Kämpfe mit Verbänden des Ostblocks lieferten, wurde in Songs wie “Among The Weirdcong”, “Napalm In The Morning”, “Minejumper” oder “Cannon Fodder” erzählt, die auf eindrucksvolle Weise Bilder von Krieg, Verrohung und Verwüstung, von Missständen und Auswüchsen westlicher Zivilisation in harsche Metal-Klänge und unmissverständliche Worte kleideten.
Auch wenn mit Platz 88 in den Charts nur ein dürftiger kommerzieller Erfolg zu verzeichnen war, wurde „M-16“ doch zu einem der wichtigsten Alben in der Karriere der Band und zu Recht von der Kritik gefeiert. Kein Wunder, dass es zum 20jährigen Jubiläum neu gemastert von SODOM-Schlagzeuger Toni Merkel mit umfangreichem Bonusmaterial und attraktiven Fan-Items in einer hochwertigen Aufmachung wieder veröffentlicht wird.
Als Bonus gibt es mit „Remember The Fallen“ und „Blasphemer“ zwei geniale Livetracks vom 2001er WACKEN-Festival, die SODOMs einzigartigen Shouter Tom Angelripper in Bestform zeigen.
Auch in der Retrospektive von zwei Jahrzehnten bleibt “M-16” für den Bandleader ein ganz besonderes Album: „Die Scheibe gehört zweifellos zu den Sodom-Klassikern, allein schon wegen des durchgehenden thematischen Konzepts. Außerdem war es unsere letzte Zusammenarbeit mit Produzent Harris Johns und beendete somit eine wichtige Ära der Band. Ich bin sehr glücklich, dass M-16 jetzt als 20th Anniversary Edition in neuen Versionen und mit viel Liebe zum Detail ausgestattet wieder auf den Markt kommt.“
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Ihr Debütalbum erschien im Jahr 2019 – nun legen die Hardrocker aus NRW mit einer gut 18minütigen EP nach. Obwohl auch Helltrail pandemiebedingt im letzten Jahr alle geplanten Shows absagen mussten, hat das Quartett die Zeit keineswegs vertrödelt. Sänger/Gitarrist Achim Lanzendorf, gleichzeitig künstlerischer Kopf der Band, sagt: „Wir haben viel Zeit darauf verwandt, lange an jedem neuen Song zu feilen. Es hat sich zwischenzeitlich ein ganz neues Team um uns eingefunden, um der Band von Audio bis zur PR nochmal einen gehörigen Schub zu geben.“
Der Stil orientiert sich dabei nach wie vor an der Traditionslinie von Motörhead, Black Label Society und Psychopunch, aber auch furiosen Gitarrenattacken der frühen Metallica/Megadeth bis hin zu thrashigen Uptempo-Beats im Stil von Testament. Die Tracks gehen voll Power gradlinig nach vorne und strotzen vor starken Gitarrenriffs. Die Vocals erklingen rau und energisch – als käme die Band frisch aus den 80ern zu uns. Wie auf dem Debüt serviert das Quartett harte Grooves, eingängige Melodien und knackige Shout-Refrains.
Der Opener „Monkey On My Back“ zitiert melodisch die New Wave of British Heavy Metal. „Final Hour“ und „Constant Resistance“ kommen hingegen sehr düster daher. Ein schwerfälliger Groove – und trotzdem purer Rock’n’Roll. Überraschend ist auf jeden Fall der vierte Titel „The Man in the Mirror“. Diese akustische Gitarrenballade zeigt eine ganz andere Seite des Quartetts, schließt dann aber mit einem epischen Finale ab.
Die Vielfalt ist stimmig. Cool, wie man in vier Songs die stärksten Facetten zeigen kann. Bleibt zu hoffen, dass die Tourdaten bald nachgeholt werden können.
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Genau das war es doch, was wir uns wünschten, als wir gehört haben, dass nach vier Jahren ein neues Werk von SODOM ins Haus steht: Knallharte Riffs und Thrash vom Feinsten. Und Fans werden auch nach der zigsten Band-Umbesetzung nicht enttäuscht! Seit 2018 ist wieder einmal nur Shouter und Gründungsmitglied Thomas Such alias Tom Angelripper als Konstante übrig. Doch die beiden Neuen (Yorck und Toni) machen einen fantastischen Job. Und Frank Blackfire, der schon Ende der 80er mit an Bord war, tut alles, um SODOM in einen neuen Höhenflug zu heben.
Dafür hat Tom seine Bandphilosophie in die Realität umgesetzt. „Ich will Jungs aus dem Pott, aus meinem Dunstkreis, mit denen man kontinuierlich proben und arbeiten kann.“ Ein Wunsch, der anno 2020 mehr denn je fruchtet. Denn bereits mit den ersten Lockerungen des Pandemie-bedingten Lockdowns konnten SODOM sofort wieder kreativ arbeiten. Auch deshalb ist „Genesis XIX“ genau das geworden, worauf es die Beteiligten angelegt haben: eine der härtesten und vielseitigsten Studioscheiben, die es von SODOM je gegeben hat.
Das dystopische Cover gibt die zerstörende Urgewalt als Thema vor. Da passen Songs wie „Sodom & Gomorrah“, „Euthanasia“ und „Nicht mehr mein Land“, das den Zustand westlicher Gesellschaften aufzeigt, wie die Faust aufs Auge in dieser orientierungslosen Welt. „Thrash-Metal-Storys müssen natürlich martialisch sein, bei uns sind sie jedoch niemals böse oder respektlos gemeint“, bekräftigt Tom und erklärt seinen textlichen Ansatz: „Ich singe einfach über das, was mir auf der Seele brennt.“ Was das sein kann? In „The Harpooneer“ vertont er die bekannte Moby Dick-Erzählung um den herrischen Käpt’n Ahab. In „Glock´n`Roll“ beschreibt er die Geschichte eines Serienmörders. Und in „Waldo & Pigpen“ erinnert er an die gleichnamigen US-Kampfpiloten, deren Funkverkehr bei ihrem Einsatz in Vietnam für die Nachwelt erhalten blieb.
„Genesis XIX“ kommt angenehm oldschool und haut uns den Thrash so gewaltig um die Ohren, dass man nur damit schlackern kann. Wie die Ruhrpott-Kollegen von KREATOR zelebrieren auch die Gelsenkirchener SODOM hier die knallharte Idee des Metal, der Hörern keine Zeit zum Rasten oder Atem holen lässt. Mindestens so stark wie „Decision Day“ und damit mit das stärkste Album der Band im neuen Jahrtausend.
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