Folgende Anekdote wird überliefert: Im Sommer 2014 führte ein zufälliges Treffen von Gavin James und Ed Sheeran in einem Pub zu einer gemeinsamen Session. Die beiden jammten und tranken die ganze Nacht Whisky. Sheeran twitterte schließlich, dass die Plattenlabels eine Chance verpassten, wenn sie seinen neuen Kumpel nicht sofort unter Vertrag nähmen.
Daraufhin folgte für den Singer/Songwriter aus Dublin ein ereignisreiches Jahr. Er unterschrieb seinen ersten Majorlabel-Deal und zeitgleich wurde das Livealbum „Live At Whelans“ überall auf der Welt zum Erfolg. Wann schafft man es schon, ohne Studioalbum eine live-CD so prominent zu platzieren? Es folgten ein Support-Auftritt für Ed Sheeran an zwei Abenden im 75.000 Zuschauer fassenden Croke Park-Stadion in der Heimatstadt Dublin und eine US-Tour im Vorprogramm von Sam Smith.
Kein Zweifel – das vergangene Jahr war für Gavin der absolute Wahnsinn. Und nun kann es weiter gehen: Im März erschien „Bitter Pill“, Gavins mit Spannung erwartetes Debütalbum. Einige seiner Songs werden „Live At Whelans“-Fans bereits kennen. Auf „Bitter Pill“ erhalten diese nun jene großen Arrangements und all die Liebe, die sie verdient haben. „Es war verdammt cool, auf dem Album endlich elektrische Gitarre spielen zu können”, sagt Gavin.
Doch keine Sorge! Es bleibt ein echtes Singer/Songwriter-Album. Die Arrangements sind nicht überfrachtet und Gavins wundervolle Falsett-Stimme beherrscht Song um Song. Da stört es nicht, wenn mal ein Titel ins Uptempo abgleitet oder die Akustikgitarre von Streichern oder Background-Vocals unterstützt wird. Die Songs sind intim und sehr persönlich. Gavin James fesselt den Zuhörer mit seiner klaren Stimme – und es ist gar nicht nötig, einzelne Songs heraus zu greifen. Klar hat der Titeltrack „Bitter Pill“ eine herausragende Stellung, doch er gibt vor allem die Richtung vor. Die Kombination von sanften Arrangements und herausragender Stimme trägt das komplette Album.
Da James in erster Linie Live-Künstler bleiben will, hat er gleich eine Bonus-CD mit dem Titel „Live in Dublin“ im Gepäck. Hier bekommen wir nochmal den puren Gavin James. Meist allein an der Gitarre stellt er die Tracks so vor, wie sie der Straßenkünstler an der Ecke dem Publikum präsentiert, und schafft eine einzigartige Atmosphäre, die auch als Liveaufnahme hervorragend funktioniert.