Zu Weihnachten 2016 hat RTL sich Großes vorgenommen: Die Neuverfilmung der allseits bekannten Winnetou-Filme. In den 60er Jahren waren die Filme mit Pierre Brice in der Hauptrolle legendär und zogen Millionen von Menschen ins Kino. Es entstand ein regelrechter Kult um die elf Karl-May-Verfilmungen von „Der Schatz im Silbersee“ bis „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten“.
1998 hatte das ZDF eine Fernsehproduktion unter dem Titel „Winnetous Rückkehr“ gewagt, die sich lose an Karl May anlehnte. Die Kritiken waren nicht gerade berauschend. Zumindest spielte Pierre Brice noch mit, den RTL nun durch den recht unbekannten Nik Xhelilaj ersetzt. Zu Weihnachten werden drei Teile à 90 Minuten ausgestrahlt. Unter den Schauspielern befinden sich auch große Namen, wie Wotan Wilke-Möhring, der Winnetous Freund Old Shatterhand spielt, Jürgen Vogel und Mario Adorf.
Die stimmungsvolle Filmmusik hat Heiko Maile komponiert und mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg eingespielt. Maile schrieb schon Filmmusiken für diverse Tatort-Verfilmungen und für den Kinofilm „Die Welle“ und ist Teil der 80er Jahre-Band „Camouflage“. Heiko Maile verwendete teilweise die alten Motive von Martin Böttcher in seinen Kompositionen. Dieser hatte für die mega-erfolgreichen Verfilmungen der 1960er-Jahre unvergessliche Melodien geschrieben. Das Ergebnis ist bisweilen akustisch verspielt, teilweise sehr sphärisch, dann wieder mit orchestralem Bombast versehen.
Der Soundtrack enthält Auszüge aus den Musiken der drei Teile, mit einer Spielzeit von über 80 Minuten. Und (große Überraschung): das funktioniert sehr gut. Im Kopf ist Winnetou in Anlehnung an die altbekannten Melodien wieder auferstanden. Ich bin gespannt auf die Verfilmungen, die ab dem 25.12.2016 im Zwei-Tages-Rhythmus bei RTL laufen werden.