Im Prinzip ist „Sunsets & Full Moon“ genau das Album, auf das viele Fans der ersten Stunde gewartet haben. Die Alternative-Popper aus Irland kehren nämlich nach Ausflügen in die Elektronik und die Rap-Welt wieder zu ihren Ursprüngen zurück: hymnische Musik und ein Sinn für Romantik. Das (zugegebenermaßen äußerst kitschige) Cover könnte kaum besser gewählt sein.
Nachdem dem Trio im September 2017 mit „Freedom Child“ das vierte UK-Nummer-Eins-Album ihrer Karriere gelungen war, brach die Band zu einer Script-typischen, intensiven Welt-Tour auf, in deren Verlauf sie 56 Arena-Konzerte in 26 Ländern gaben. Danach erfolgte ein wichtiger Einschnitt: Sie entschieden sich, das neue Material selbst zu produzieren und begannen Ende 2018 mit den Arbeiten. Das Ergebnis verspricht, die Qualitäten zu beinhalten, die The Spript von Anfang an so einzigartig machten.
Schon mit der ersten Single „The Last Time“ zeigte die Band eindrucksvoll, was sie für ihre Fans so besonders macht – der Song ist eine euphorisierende Pophymne, die interessante Einblicke in das Seelenleben der Band gibt und einmal mehr ihr großartiges Talent für unwiderstehliche Melodien offenbart. „Das Lied handelt von den intensiven Gefühlen, die man erlebt, wenn einem klar wird, dass man jemanden, den man liebt, zum letzten Mal sieht“, erklärt Sänger Danny O’Donoghue.
Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern ist das Album wieder sehr homogen gehalten und verzichtet fast gänzlich auf Ausflüge in andere Genres. Wir bekommen in neun Songs den typischen „Celtic Soul“, der die Band so groß gemacht hat. Ruhig und eingängig sind alle Songs – nur in Nuancen wird es mal dynamischer mit Dancefloor-Anleihen („Something Unreal“) oder balladesk zu sanften Pianoklängen („The Hurt Game“).
Es ist das sechste Album der Iren und hat in UK und Irland wieder aus dem Stand den Spitzenplatz der Charts geentert. Warum das auf dem europäischen Festland nicht so ganz funktioniert, ist kaum zu verstehen. Die Songs sind klasse produziert und durch und durch radiokompatibel. Wer auf die Musik von Stanfour oder Keane steht, wird auch an The Script seine Freude haben.