Seit jeher gelten die Brit Awards nicht nur als die musikalisch wichtigstes Award Verleihung im Vereinigten Königreich, sondern besitzen auch global eine enorm Strahlkraft, weshalb natürlich auch die Eröffnung nicht zu kurz kommen darf. Und diese besagte Zeremonie übernahm diesmal niemand geringeres als Ed Sheeran verstärkt durch die alternative Rockband Bring Me The Horizon. Dabei präsentierten die beiden Top Acts eine völlig neue, härtere Version von Sheerans letztjährigem Hit „Bad Habits“
Begleitet von einem choreografierten Tanz, Nebel, spektakuläre Lichteffekten und Trapezkünstler:innen, teilen sich BMTH Frontmann Oli Sykes und Sheeran die Gesangsaufgaben der neue Version und verleihen dem Song so eine atemberaubende Dynamik, die sowohl musikalisch als auch visuell einiges her macht und Ed Sheerans eingängigen Pop auf die geballte Energie der Rockkombo aus Sheffield treffen lassen.
Sheeran selbst ist trotz seines Erfolgs in der Popwelt kein Fremder was härtere Musikausrichtung angeht. So erzählte er bereits der britischen Boulevardzeitung The Sun von seiner Metal-Erziehung: “Ich stand als Kind wirklich auf Death Metal. Ich habe Cradle of Filth und Slipknot und all das Zeug gehört”, er habe zwar nie selbst darüber nachgedacht habe, Metal-Musik zu machen, aber sei auch nicht dagegen.
Bring Me The Horizon hingegen ist eine der elektrisierendsten und erfolgreichsten Rockbands, die aus Großbritannien hervorgegangen sind. Die 5-köpfige Band aus Sheffield erhielt erst letztes Jahr ihre erste BRIT Award-Nominierung als “Beste Gruppe”. Letztes Jahr veröffentlichte die Band zudem ihre neue Single „DiE4U“, welche die Band von ihrer experimentellen Hyper-Pop Seite zeigt.
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Ed Sheeran hat es schon wieder getan! Mit seiner aktuellen Single “Shivers” führt der 30-jährige Brite seit Freitag die deutschen Single Charts an – und knüpft damit an den Erfolg seiner letzten Single an: “Bad Habits” hielt sich vier Wochen auf der Spitzenposition und wurde zu Deutschlands offiziellem Sommerhit 2021 gekürt. Beide Tracks stammen von Sheerans viertem Album “=”, das am 29. Oktober über Asylum/Atlantic erscheint und HIER vorbestellt werden kann. Es ist nach “+” (Plus, 2011), “x” (Multiply, 2014) und “÷” (Divide, 2017) der vierte Teil von Sheerans Symbol-Albumserie.
“Shivers” fängt das euphorische Gefühl einer neuen Liebe ein, klanglich untermalt von den großen Hooks der Produktion von Sheeran, Steve Mac und FRED. Das in Sheerans Worten “verrückte und wilde” Musikvideo wurde unter der Regie von Dave Meyers gedreht und nimmt die Energie des Songs mit mehreren energiegeladenen, metaphorischen Einstellungen auf. “Shivers” gibt es inzwischen nicht nur in der Akustikversion, sondern auch als Remix von UK-Producer Navos, dem fanzösischen House-Duo Ofenbach sowie dem brasilianischen Produzenten und DJ Alok.
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Ed Sheeran hat Details zu seinem neuen Album “=” (Equals) bekannt gegeben, das am 29. Oktober über Asylum Records erscheint und ab sofort vorbestellt werden kann. Begleitend zu der großen Neuigkeit hat der Brite seinen emotionalen Track “Visiting Hours” geteilt, der neben der bereits veröffentlichten #1-Single “Bad Habits” Teil des Tracklistings von “=” ist (siehe unten).
“=” ist der vierte Teil von Sheerans Symbol-Albumserie – und es ist seine bisher vollkommenste Arbeit. Das Album zeigt die Entwicklung eines Künstlers, der weiterhin unbeirrt neue Wege beschreitet. Über den Verlauf von 14 Tracks – die über einen Zeitraum von vier Jahren nach dem bahnbrechenden Album “÷” (Divide) Gestalt annahmen – macht Ed eine Bestandsaufnahme seines Lebens und der Menschen, die ihn umgeben. Er erkundet die unterschiedlichen Formen von Liebe (“The Joker And The Queen”, “First Times”, “2step”), Verlust (“Visiting Hours”), Widerstandskraft (“Can’t Stop The Rain”) und das Vaterdasein (“Sandman”, “Leave Your Life”), während er zugleich seine Lebenswirklichkeit und Karriere verarbeitet (“Tides”). Auch klanglich ist “=” vielseitig und unterstreicht Eds breite musikalische Palette, angefangen bei jenen gitarrengeprägten Tracks und herausragenden Balladen, für die er bekannt ist, bis hin zu druckvolleren, euphorischen Produktionen, wie man sie schon auf dem Comeback-Track “Bad Habits” hören konnte.
Während Ed seine eigenen Wahrheiten sucht, fängt “=” zum einen Intimes und Alltägliches ein, zum anderen verleiht es allgemeingültigen Erfahrungen eine tiefere Bedeutung, wie auch “Visiting Hours” zeigt, ein Track, in dem Ed den Verlust seines Mentors und Freundes Michael Gudinski verarbeitet. Geschrieben kurz nach dessen Ableben, singt Ed in dem Song unter anderem: “I wish that heaven had visiting hours / So I can just swing by and ask your advice”. Ed spielte den ergreifenden Song erstmals bei einem Tributkonzert für Michael im März. In der nun veröffentlichten Studioversion singen Michaels enge Freunde Kylie Minogue und Jimmy Barnes die Backing Vocals.
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“=” wurde in Suffolk, London, Schweden und L.A. geschrieben und aufgenommen und von Ed Sheeran, FRED (No.6 Collaborations Project) und Johnny McDaid (Divide) exekutiv-produziert. Darüber hinaus waren Steve Mac, Joe Rubel, Amy Wadge, Foy Vance, Elvira Anderfjard, David Hodges, Andrew Watt, Lou Bell, Natalie Hemby und Ben Kweller als Songwriter:innen und/oder Produzent:innen beteiligt. Auch Sheerans Bruder Matthew, ein Komponist, war involviert: er steuert die herausragenden Streicherarrangements zu “First Times” und “The Joker And The Queen” bei. Das Album-Artwork zeigt eine leuchtende Collage aus Schmetterlingsaufnahmen, die den roten Faden des Albums, “neues Leben”, symbolisieren. Unterlegt ist die Collage von einem abstrakten Gemälde Sheerans.
Ed Sheeran kommentiert:”‘=’ (Equals) ist ein äußerst persönliches Album, das mir sehr viel bedeutet. Mein Leben hat sich in den letzten Jahren tiefgreifend verändert: Ich habe geheiratet, bin Vater geworden, habe Verlust erlebt. All diese Themen verarbeite ich im Verlauf des Albums. Ich betrachte es als mein Coming-of-Age-Album und kann es kaum erwarten, dieses nächste Kapitel mit euch zu teilen.”
Im Juni veröffentlichte Ed Sheeran seine Single “Bad Habits”, die ihm im UK seine zehnte #1-Platzierung in den Single-Charts bescherte. Der Song hält sich seit nunmehr sieben Wochen an der Spitze der offiziellen britischen Single-Charts und hat zudem so schnell wie kein anderer Titel in diesem Jahr eine halbe Million Verkäufe erreicht (Quelle: Official Charts Company). Ähnlich erfolgreich läuft es in Deutschland, wo sich “Bad Habits” seit nunmehr vier Wochen auf Platz 1 der Single-Charts hält. Am 2. September wird Ed Sheeran anlässlich des zehnjährigen Jubiläums seines Debütalbums “+” ein intimes Fan-Konzert im Londoner O2 Shepherds Bush Empire spielen.
Musik-Ikone, Grammy-Preisträgerin und Grammy-Award-Show-Host Alicia Keys beginnt das Jahr 2020 mit einer brandneuen Single: „Underdog“ ist der Titel des Songs, den die 38-jährige New Yorkerin zusammen mit Ed Sheeran schrieb. Für die Produktion stand ihr Johnny McDaid (Ed Sheeran, P!nk) zur Seite. Das Musikvideo zu „Underdog“ entstand unter der Regie von Wendy Morgan. Einen „exclusive first look” gewährte Alicia den Zuschauern der US-TV-Show „Good Morning America”, die Premiere in ganzer Länge erfolgte bei MTV Live, MTV U und BET Soul, sowie auf den ViacomCBS Times Square Billboards in New York. Der Song ist ab sofort bei allen Streaming-und Download-Plattformen erhältlich.
„Manche Leute sind möglicherweise der Ansicht, dass ‚Underdog‘ ein negativer Begriff ist, doch für mich ist es ein kraftvolles Wort, das Menschen repräsentiert, die vielleicht unterschätzt werden, sich aber immer wieder Herausforderungen stellen und Erwartungen übertreffen“, erklärt Alicia. „Ich liebe dieses Lied so sehr, weil es um das wahre Leben, echte Menschen und unsere Erfahrungen geht. Wir waren alle in unserem Leben schon in Situationen, in denen wir Widrigkeiten meistern mussten. Es ist nie einfach. Einer meiner Lieblingstexte in dem Lied lautet: ‚They say I would never make it but I was built to break the mold’. Ich denke, dass es keinen Menschen auf diesem Planeten gibt, der sich schon einmal so gefühlt hat.“
„Underdog“ ein weiterer Vorab-Song aus ihrem kommenden, siebten Studioalbum „Alicia“, das im Frühling erscheinen wird. Zuvor waren bereits der funky Song „Time Machine“ und die erste Single „Show Me Love“, ein Duett mit Grammy-Preisträger Miguel, erschienen. Dies alles ist allerdings erst der Anfang eines aufregenden Alicia-Keys-Jahres. Am 26. Januar wird sie – nach dem großen Erfolg 2019 – zum zweiten Mal in Folge Host der Grammy Awards Show sein, die vom Fernsehsender CBS ausgestrahlt wird. Ihr Buch „More Myself“ erscheint am 31. März via Flatiron Publishing.
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Bevor für Ed Sheeran 2011 mit seiner Hitsingle „ The A Team“ der Aufstieg zum absoluten Superstar begann, war er schon länger als Musiker unterwegs. Neben seinen eigenen Songs hat er auch regelmäßig Stücke mit befreundeten Künstlern aufgenommen und diese „Collaborations Projects“ teilweise auch veröffentlicht. So erklärt sich der Titel seines aktuellen Albums „No.6 Collaborations Project”, das nun eben das sechste dieser Projekte ist.
Für die 15 neuen Songs hat Ed Sheeran mit insgesamt 21 verschiedenen Musikern zusammengearbeitet, darunter eine ganze Menge mehr oder weniger bekannter Rapper. Die Liste reicht hier von Newcomern wie PnB Rock oder Stormzy bis zu etablierten Genregrößen wie Eminem und 50 Cent. Der mit den beiden letzteren entstandene Titel „Remember the Name“ ist denn auch einer der überzeugendsten aus der Hip-Hop-Fraktion, mit der ich persönlich ansonsten nicht so viel anfangen kann.
Mich sprechen dann eher das eingängige „I Don´t Care“ mit Justin Bieber an oder der Opener „Beautiful People“ mit Songwriter Khalid. Mein persönlicher Favorit ist die wunderbar gefühlvolle Ballade „Best Part of Me“, in der Ed Sheeran von der noch ziemlich unbekannten, aber beeindruckende amerikanische Sängerin Yebba unterstützt wird. Ich hätte mir mehr solch ruhige Stücke gewünscht, und auch ein bisschen mehr weibliche Beteiligung. Die Frauen sind nämlich ziemlich unterrepräsentiert; lediglich Camila Cabello darf noch in“ South of the Border“ mitträllern, R’n’B -Sängerin Ella Mai groovt bei „Put It All in Me“ und Kollegin H.E.R. singt den Refrain des recht beliebig wirkenden „I Don´t Want Your Money“.
Die letzten beiden Titel des Album überzeugen mich dann wieder. „Way To Break My Heart“ entfaltet sich erstaunlich melodisch über den Beats von DJ Skrillex, und „Blow“ mit Bruno Mars und Chris Stapleton ist eine energiegeladene Rocknummer – auch davon hätte es gerne mehr geben dürfen!
Ob Ed Sheeran mit „No.6 Collaborations Project” seine Hörerschaft maximieren will, wie manche Kritiker unterstellen, oder einfach nur die Freude an der Zusammenarbeit mit Musikern verschiedener Stilrichtungen auslebt, will ich hier nicht beurteilen. Das Ergebnis ist jedenfalls recht vielseitig,, enthält durchaus einige potentielle Hits, ist mir persönlich aber zu hip-hop-lastig und wird sich daher im Gegensatz zu Ed Sheerans Soloalben nicht lange in meinem CD-Player halten.
Am Mittwochabend füllt Ed Sheeran’s Konzert die Trabrennbahn restlos. Das Konzert ist schon seit Monaten ausverkauft und auch die derzeit herrschenden 35 Grad halten die 80.000 Menschen nicht davon ab ihn knappe zwei Stunden Live zu bejubeln. Während Jamie Lawson und Anne-Marie einen ausgelassene Einstig liefern, geht die Sonne langsam unter und unter ohrenbetäubendem Jubel betritt der rothaarige Brite die Bühne.
Das Publikum ist wie zu erwarten hauptsächlich weiblich, aber auch der ein oder andere Mann ist darunter – Ed Sheeran teilt sie liebevoll in die „Boyfriends“ und Hero-Daddys“, welche ihre Töchter begleiten, ein. Insbesondere sein authentisches Auftreten während des Konzerts zeichnet den Londoner aus. Es ist eine wahre One-Man-Show, in der man zwischendurch den Eindruck hat eine ganze Band begleitet ihn, so gekonnt spielt er alle sein Gesänge, Gitarren und Beats auf seinem Loop-Pedal selbst ein.
Auf eine große Bühnenshow verzichtet der 27-Jährige größtenteils: keine Pyrotechnik dafür große LED Bildschirme, die auch aus den letzen Reihen einen guten Blick ermöglichen. Viel wichtiger ist ihm allerdings der persönliche Kontakt zum Publikum: Das erklärte Ziel ist, alle sollen singen und tanzen und das möglichst laut und enthusiastisch und sich nicht darum kümmern was andere denken könnten. Jeder wird mit einbezogen und das gelingt ihm von Anfang an.
Musikalisch zieht Ed Sheeran alle Register – von den bekannten Radio Hits wie „Perfect“, „I See Fire“ und „Photograph“ bis hin zu den unbekannteren und älteren Songs wie „The A Team“ und „Bloodstream“. Ein besonderes Highlight waren seine beiden Zugaben „Shape Of You“ und „You Need me, I Don’t Need You“, für die er sich extra umzieht und im FC St. Pauli Trikot wieder auftaucht. Einer der vielen Hinweise, wie sehr er es genießt in Deutschland und insbesondere Hamburg aufzutreten. So betont er mehrmals, wie besonders die deutschen Fans sind. Musik Fans sind hier wirklich Musikfans, die kommen um die Gigs zu hören. Das zeigt sich vor allem während seiner Ansage: Es ist es mucksmäuschenstill still, wenn Sheeran das Wort ergreift und jeder hört zu. Das ermutige ihn hier Songs zu spielen, die er sonst nicht auf Konzerten spielen würde. Was für ein Lob an die deutschen Fans! Schließlich verabschiedet er sich mit einem lauten „Dankeschön, Hamburg!“. Zurück lässt er eine Menge die kurz wie paralysiert wirkt nach einem so mitreißenden Konzert.
Ed Sheeran hat das offizielle Video zu seiner neuen Single „Happier“ veröffentlicht, das unter der Regie von Emil Nava gedreht wurde.
„Happier“ ist die jüngste Veröffentlichung von Ed Sheerans Rekorde brechendem, 14 Millionen Mal verkauften dritten Studioalbum „÷“. Das brillante Video steuert Emil Nava (Eminem, Rihanna) bei, der seit den frühen Tagen von Ed Sheerans Karriere viele seiner Videos drehte. Angesiedelt in der Kulisse New Yorks und inhaltlich der Geschichte des Songs folgend, gibt es in dem Video ein Wiedersehen mit dem Puppen-Doppelgänger von Ed Sheeran, der sein Debüt im offiziellen Video zu „Sing“ feierte und hier einmal mehr einen großartigen Auftritt hat. „Happier“ hat bereits jetzt über 400 Millionen Streams und ist weltweit 8-fach Platin- und 5-fach Gold-veredelt und konnte allein in Deutschland bereits über 22 Mio. Streams generieren.
Ed Sheeran wurde kürzlich von der IFPI zum weltweit erfolgreichsten Künstler des Jahres 2017 gekürt. Als erster Musiker knackte der 27-Jährige zudem kürzlich die Marke von 1 Milliarde Streams in Deutschland. In Großbritannien wurde er diese Woche gleich zweimal beim renommierten Ivor Novello Award nominiert.
Ed Sheeran ist derzeit auf einer weltweiten Stadiontour, die ihn u.a. im Juni für vier ausverkaufte Konzerte ins Londoner Wembley-Stadion und im Juli für fünf ausverkaufte Konzerte nach Deutschland führt.
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Ed Sheeran bricht von Tag zu Tag neue Rekorde. Das am schnellsten verkaufte Album eines männlichen Sängers, alle Songs in den Charts, zwei Singles gleichzeitig als Neu-Einsteiger an der Chartspitze… Die Aufzählung könnte noch ewig weitergehen. Zudem ist der sympathische Engländer in gefühlt jeder zweiten Fernsehshow zu sehen und bekommt einen Leitartikel nach dem anderen.
Was ist also dran an dem 26jährigen, der seine drei bisherigen Studioalben nach Rechensymbolen betitelte? Er ist der erfolgreichste Popstar der Gegenwart, wirkt aber gleichzeitig wie der nette Nachbarsjunge auf Stippvisite. Ein schüchternes, zurückhaltendes Auftreten voller Natürlichkeit, rote Harre, blasses Gesicht. Die Songs des jungen britischen Songwriters sind einfach brillant. Vergleiche mit Jamie Cullum und James Blunt sind nicht von der Hand zu weisen. Ed Sheeran hat eine weiche, betörende Stimme und singt vor allem luftig-leicht.
Und mit dem neuen Album „Divide“ legt er noch einen drauf. Das Ergebnis ist um einiges vielseitiger geworden, als die ersten Werke. Schon der Opener „Eraser“ lässt aufhorchen, denn es ist ein rockiger Rapsong mit aggressiver Attitüde. Das hätte man Sheeran kaum zugetraut – und er ist dann auch so mutig, dieses Stück an den Anfang zu setzen. Die Versöhnung mit den Fans folgt auf dem Fuße, denn „Castle On The Hill“ ist auch nach zig Hördurchgängen noch ein wundervoller Song, der hymnisch ins Ohr geht und nicht mehr raus will.
Ebenso übrigens wie die Hitsingle „Shape Of You“ mit ihrer rhythmischen Ausgelassenheit. Neben vielen zarten Balladen erwartet den Hörer auch ein Stück Weltmusik mit „Barcelona“ und dem feierwütigen „Bibia Be Ye Ye“.
Momentan haben es mir aber zwei Ohrwürmer angetan: Das hübsche „Galway Girl“, das in einer irischen Band spielt, sich aber in einen Engländer verliebt hat. Das ist geniale irische Liedermacherkunst. Und „Nancy Mulligan“ die gegen den Willen ihres Vaters mit William Sheeran durchbrennt. Ich liebe diese Songs, die eine Geschichte erzählen und Bilder erzeugen – wie den aus Zahngold gefertigten Verlobungsring. So betört man Frauen. Und Ed Sheeran beherrscht das aus dem Effeff, vor allem, wenn er autobiographische Elemente einbaut. Und man kann sich durchaus vorstellen, dass es hier um seine Eltern geht.
Vier Songs finden sich übrigens nur auf der „Deluxe Edition“. Und „Nancy Mulligan“ gehört dazu. Ebenso wie das sentimentale Sebstfindungslied „Save Myself“. Da Ed Sheeran hier tatsächlich 16 Volltreffer gelandet hat, kann ich die erweiterte Edition nur uneingeschränkt empfehlen. Die vielen zu Herzen gehende Balladen will ich jetzt gar nicht aufzählen. Ed und seine Gitarre – mehr braucht man nicht für glückliche Stunden. Ein neues Lieblingsalbum für 2017!
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Genau ein Jahr – so lange war Ed Sheeran von der Bildfläche verschwunden, um nach fünf phänomenalen Jahren eine Pause von der Musikwelt und den Sozialen Medien einzulegen und “die Welt zu bereisen, um alles zu sehen, was ich verpasst habe”, wie er seinerzeit in einem persönlichen Statement schrieb. Nun ist der Brite zurück – und wie: Der mehrfache GRAMMY-, BRIT Awards- und ECHO-Gewinner läutet das neue Jahr mit einem Knall ein und veröffentlicht gleich ZWEI brandneue Singles, “Castle On The Hill” und “Shape Of You“. Beide Songs sind ab sofort erhältlich.
Mit der Veröffentlichung seiner beiden Comeback-Singles zeigt Ed Sheeran einmal mehr, wieso er zu den tonangebenden Sängern unserer Zeit gehört. Denn die beiden Singles – Eds erste Veröffentlichungen seit 2015 – zeigen zwei ausgesprochen unterschiedliche Seiten seiner einzigartigen musikalischen Palette. “Castle On The Hill”, geschrieben von Ed und Benny Blanco (der außerdem produzierte), ist eine Hommage an das Aufwachsen in Framingham, Suffolk. Treibende Beats und Springsteen-eske Riffs treffen aufeinander und das Ergebnis ist eine weitere stadionreife Hymne. “Shape Of You”, geschrieben von Ed, Johnny McDaid und Steve Mac (der auch produzierte), demontiert moderne Popmusik, um sie anschließend wieder zusammenzusetzen – und das mit wenig mehr als einem Loop-Pedal.
Zu seinem Comeback kommentiert der 25-Jährige: “Hallo 2017! Ich habe hart an dem neuen Material gearbeitet und hoffe, es gefällt euch so gut wie mir. Mir war es wichtig, zwei unterschiedliche Seiten meiner Musik zu zeigen, für die ich gleichermaßen brenne und ich wusste einfach, dass ich zwei Songs zur selben Zeit rausbringen wollte. Ich freue mich unglaublich, zurück zu sein.”
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Leider ist noch kein drittes Album von Ed Sheeran, in Sicht. Doch er veröffentlicht zum Weihnachtsgeschäft sein zweites Werk „X“ in einer Neu-Edition, die so manchen Fan zufrieden stellen dürfte. Die „Wembley Edition“ enthält auf DVD den Konzertfilm „Jumpers For Goalposts Live At Wembley Stadium”. Der Singer / Songwriter, der schon längst von der Straßenecke in die großen Arenen umgezogen ist, gab hier drei umjubelte Konzerte, die für diesen Film zusammen gefasst wurden.
Die Mitschnitte wurden durchmischt mit Backstageaufnahmen, Interviews der Beteiligten (allen voran Ed himself) und einigen Hintergrund-Informationen. Das Ergebnis zeigt Sheeran als überaus sympathischen Künstler, der seine Bodenständigkeit keineswegs verloren hat, auch wenn er 80.000 Menschen in die Konzerte lockt. Musikalisch wird er bei zwei Songs von Sir Elton John unterstützt – auch eine Art Ritterschlag. Normalerweise mag ich ja lieber komplette Konzerte sehen als solches Gestückels, doch hier funktioniert der Kunstgriff ganz gut, den Menschen Ed Sheeran in seinem Tun und damit ganzheitlich zu zeigen.
Das Album an sich, welches sich ebenfalls im Digipack befindet, wurde bereits ausgiebig von uns reviewt. (Unsere Review Ed Sheeran X gibt es hier) findet ihr den Text. Zusätzlich enthält die „Wembley Edition“ gleich sechs Bonustracks. Der Remix von „Photograph“ wäre nicht nötig gewesen, doch die übrigen fünf Stücke – allen voran „I See Fire“ fügen sich schön ins Album und zeigen Sheeran von seiner besten Seite. Lohnt sich!
Ed Sheeran kann es sich leisten, sein zweites Album mit einem schlichten “x” zu betiteln. Seit er 2011 mit dem ebenfalls sehr reduziert benannten “+” gestartet ist, kennt die Welt seinen Namen und den Hit “The A Team”. Zudem hat Ed Sheeran alles, was man sich von einem Popstar gerade nicht erwartet: Ein schüchternes, zurückhaltendes Auftreten voller Natürlichkeit, rote Harre, blasses Gesicht. Die Songs des jungen britischen Songwriters sind einfach brillant. Vergleiche mit Jamie Cullum und James Blunt sind nicht von der Hand zu weisen. Ed Sheeran hat eine weiche, betörende Stimme und singt vor allem luftig-leicht.
Auf seinen stärksten, balladesken Songs wie “One” und “I’m A Mess” singt er allein zu akustischer Gitarre mit einer Tenorstimme, die durch Mark und Bein geht. Ein solcher Barde an der Straßenecke im lauen Sommerwind und der Tag ist gerettet. Songs die glücklich machen und die ihn in eine Reihe mit Kollegen wie Passenger und Milow stellen. Hinzu kommen bisweilen mehrstimmige Arrangements, die den Tracks enormen Drive geben.
Und dann gibt Sheeran ja nicht nur den Traum aller Schwiegermütter. Die erste Single “Sing” ist ein durchaus tanzbarer Uptempo-Song und “Don‘t” hat poppigen Rap zu bieten. Hier zeigt Sheeran, dass er seine Energie auch in echte Dancefloor-Kracher stecken kann. Am stärksten klingt der Brite allerdings, wenn er sich ganz auf den Gesang besinnt. Wie in “After Love” mit Streichern und vereinzelt eingestreuten Piano-Akkorden, “Thinking Out Loud”, einem Song, der ganz von Eds Vocals lebt, der melancholischen Ballade “Photograph” oder in dem souligen “Nina”, das mühelos einen Hauch von Motown verbreitet.
Wenn das Album auch ganz von Sheerans akustischen Stücken dominiert wird, zeigt er sich doch sehr vielseitig. Man kann hinein fallen, sich von den Texten berühren und von der Musik betören lassen. Ed Sheeran ist mit seinen 23 Jahren ganz groß und gehört an die Front der Singer / Songwriter unserer Zeit. Ein fantastisches Album.
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Der Film “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” lief am 12.06. bei uns an. Er basiert auf dem Bestseller von John Green und erzählt die bewegende Geschichte von Hazel und Gus (gespielt von Shailene Woodley und Ansel Elgort). Dabei handelt es sich um zwei außergewöhnliche Teenager, die sich bei einer Selbsthilfegruppe für Krebserkrankte kennen lernen.
Die Story lässt einen sehr melancholischen Soundtrack erwarten und natürlich wird der Hörer nicht enttäuscht. Die Zusammenstellung der Songs klingt wirklich so, als ginge man an einem trüben Nachmittag durch die Stadt und an jeder Straßenecke stehe ein weiterer Singer / Songwriter, der seinen Weltschmerz in die Welt hinaus ruft.
Allen voran steht da Birdy, die allein mit drei Songs vertreten ist und gewohnt emotional auftritt. Dann natürlich Ed Sheeran, aber auch die weniger bekannte One-Man-Garde wie Jake Bugg, Tom Odell und Ray LaMontagne. Alle mit starken eigenen Songs. Viele davon sind bisher unveröffentlicht, was bei vielen Kinogängern zur Kaufentscheidung beitragen dürfte und den Soundtrack schnell auf Platz 1 der iTunes-Charts katapultierte.
Kaum auszumachen, wer mich am meisten beeindruckte. Mit Kodaline und Grouplove habe ich mich bisher nicht beschäftigt. Deren Beiträge sind sehr eingängig und ergreifend. Ebenso das sensible “Wait” von M87. Und die wundervolle Lykke Li trägt “No One Ever Loved” bei. Aus dem Rahmen fällt nur das nervige Machwerk von Afasi & Filthy. Ansonsten ist der Soundtrack sehr stimmig und transportiert die herzzerreißende Idee des Films in den heimischen CD-Player. Sicher auch gut zu hören, wenn man parallel dazu den Roman von John Green liest.
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Am vergangenen Wochenende ging bei sommerlich heißen Temperaturen das zwölfte FM4 Frequency Festival in St.Pölten zu Ende. Das verlockende Super-Line Up zog unter den geschätzten 160.000 Besuchern auch Festivalgänger aus den Anrainern in die niederösterreichische Landeshauptstadt, die sich auf den Empfang der Massen, mit Ausnahme der normalen Verkehrsengpässe zur Hauptanreisezeit, bestens eingerichtet hatte. Das Festival mit der Kombination aus Day- und Nightpark, welches nun zum vierten Mal in St.Pölten stattfand, startete in diesem Jahr erstmalig schon mit Headliner-Konzerten am Welcome Day. Allerdings durften die Camper erst ab mittags einchecken, so dass es zeitlich mit den am Nachmittag beginnenden Konzerten schon etwas eng wurde. Als Opener heizten Cro dem Publikum schon mächtig ein, gefolgt von einem stimmungsgeladenen Auftritt von dem mit der Hitze kämpfenden Ed Sheeran, der mit seiner dynamischen Akustikperformance im Sturm die Herzen der Festivalgänger eroberte. The Black Keys lieferten einen professionellen Auftritt, gefolgt von dem eigentlichen Headliner des ganzen Festivals The Killers, die die Mehrzahl der Festivalbesucher schon zum ersten Tag zum Frequency zogen und erwartungsgemäß ein wirklich umwerfendes Konzert mit einer großartigen Lightshow spielten.
Der zweite Festivaltag hielt wunderschöne Nachmittagskonzerte für uns bereit, obwohl Friends noch vor einer Handvoll von Leuten auf der Space Stage spielten. Schon bei der wundervollen Musik von The Maccabees und We Are Augustines auf der Greenstage füllte sich das Gelände langsam, schließlich waren die meisten auch noch bis früh im Nightpark unterwegs. Das zauberhafte Konzert von Ane Brun und die in der Halle spielenden Balthazar haben viel zu wenig Zulauf gefunden, bei dem herrlichen Wetter verirrten sich leider stets nur wenige in die UK Weekender Stage. Saint Etienne und Wilco spielten eher ruhige Sets, so richtig Stimmung wollte bei mir nicht aufkommen, dafür umso mehr bei dem Unterhaltungskünstler Jan Delay, der bei allen Partystimmung verbreitete. Im Anschluss präsentierte uns der gut gelaunte Noel Gallagher mit seinen High Flying Birds ein Oasis-Stimmung versprühendes Set, dies sollten nur noch Placebo als Headliner des Abends toppen. Da war die Enttäuschung wirklich unermesslich groß, als sie bereits nach einem Song das Konzert aus gesundheitlichen Gründen abbrachen, da Brian Molko das Set offensichtlich nicht fortsetzen konnte, und uns mit einer Zusage zum nächsten Frequency vertrösteten. Das war eindeutig der Flop des Festivals, wofür natürlich keiner etwas konnte, es war nur etwas ärgerlich, weil sie bereits am Folgetag in der Schweiz schon wieder fit waren und ihr volles Set spielen konnten.
Den Freitag ließen viele dann eher langsam angehen, erst zu dem energetischen Auftritt von Yellowcard und The Hives füllte sich das Gelände so richtig. Während der Sound von Frittenbude über das gesamte Gelände schallte, mussten auf der UK Weekender Stage die eingesprungenden The Crookes und auch Fixers vor spärlichen 50-100 Leuten spielen, was ich persönlich sehr schade fand. Zu den charismatischen Bush feierte das gesamte Publikum an der Space Stage schon richtig ab, was dann bei den Beatsteaks noch einmal getoppt wurde. Ein großartiges und mitreißendes Set, Arnim und seine Jungs sind live einfach die Besten. The Beth Edges aus Wien zogen erstmalig ein großes Publikum in die Halle, und zu dem wirklich tollen Konzert von Mia. kamen trotz oder gerade wegen des parallel spielenden Headliners Korn ein Großteil der Festivalgänger. Vielleicht war Korn auch nicht gerade die richtige Headlinerwahl für das Frequency, trotzdem war der gesamte Platz an der Space Stage gefüllt und sie begeisterten das Publikum mit ihrer extrovertierten Performance.
Am vierten Festivaltag war es vor Hitze kaum auszuhalten, viele kauften sich noch Hüte als Sonnenschutz oder schnitten Bierpappen als Cap zurecht. Viele zogen es zunächst jedoch vor, in der Traisen zu baden und sich abzukühlen, anstatt sich auf das bratend heiße und sonnige Festivalgelände zu begeben. So eröffneten Cloud Nothings bei wirklich wenig Zuschauern den letzten Festivaltag auf der Space Stage, und auch Elektro Guzzi ravten mit tanzbaren elektronischen Beats vor überschaubarem Publikum. Bei Wallis Bird wurde endlich richtig die Bühne gerockt, und zu den im Anschluss spielenden, hübschen Norwegerinnen von Katzenjammer hatten sich dann doch viele Fans an der Green Stage eingefunden, um zu ihrer Musik zu tanzen und zu feiern. Milow profitierte von der guten Stimmung und machte gleich gut gelaunt weiter, die Fans waren jedenfalls hin und weg von seiner wundervollen Musik und seiner sympathischen Art. Zeitgleich mussten sich Glasvegas auf der Space Stage mit weniger Zuschauern zufrieden stellen, obwohl ihre teils epische Musik eigentlich mehr Zuspruch verdient hätte, folglich zeigten sie sich etwas mürrisch und weniger euphorisch als andere Bands dieses Nachmittags. Anders war es bei Hot Chip, den endlich wiedervereinigten Bloc Party und Parov Stelar Band, alle wurden frenetisch von ihren Fans gefeiert und machten ordentlich Stimmung. Auch die Sportfreunde Stiller füllten das Gelände um die Space Stage komplett, den krönenden Abschluss bildete das gut zweistündige Set der sagenumwobenen The Cure um Frontmann Robert Smith, sie rundeten das Festival Line Up mit ihrer Headlineshow noch einmal zu aller Zufriedenheit ab.
Nach insgesamt vier Festivaltagen, großartigen musikalischen Highlights und Sommerwetter pur blicke ich trotz brennender Füße und leichter Hitzeerschöpfung auf ein tolles Frequency Festival 2012 zurück. Bei so vielen Top Acts frage ich mich lediglich, warum das Festival eigentlich nicht ausverkauft war, umso mehr freuten sich andere, dass sie Tagestickets erwerben und für einen Tag mit dabei sein konnten. Der Shuttlebus zum Nightpark, Bahnhof und nach Wien funktionierte prima und war nach anfänglich schlechter Ausschilderung und schlecht informiertem Ordnerpersonal schon am zweiten Tag super zu finden. Das einzige, was mich als Anreisender aus Deutschland etwas gestört hat war die Kommunikation des Veranstalters zum Welcome Day. Zu Beginn sollte das Festival von Donnerstag bis Samstag stattfinden, dass schließlich DER Headliner des Festivals The Killers auf den Mittwoch angekündigt wurde, war sicherlich für viele dann eine echte Überraschung. Glücklicherweise konnte ich es doch noch einrichten, rechtzeitig am Festivalgelände einzutreffen, allerdings war auch der Shuttlebus nach Wien nicht darauf abgestimmt und fuhr nachts nicht mehr zurück. Als konstruktive Kritik möchte ich anbringen, dass es zukünftig schön wäre, wenn wenigstens 1 Liter Tetrapacks zugelassen werden würden, so wie es auf vielen anderen Festivals üblich ist, da gerade bei solchen Temperaturen eine ständige Flüssigkeitszufuhr unabdingbar ist, auch wenn man innerhalb der ersten Welle steht. Alternativ wäre auch der Zugang zu einer Bar dort denkbar. Was das kulinarische angeht denke ich, dass da ist auf jeden Fall noch Verbesserungspotential vorhanden ist, nicht jeder will Fast Food essen, der Handbrot- und Burrito-Stand waren da die einzigen positiven Beispiele.
Alles in Allem waren es aber vier wundervolle Tage, da kann man sich jetzt schon auf das nächste FM4 Frequency Festival in St. Pölten freuen. Ich werde auf jeden Fall mit dabei sein!
Vorfreude ist ja bekanntlich die größte Freude, endlich ist es nun soweit, das Hurricane Festival am Eichenring in Scheeßel geht in die sechzehnte Runde! Das zweitgrößte Rock-Open-Air Spektakel Deutschlands mit seinem Zwillingsfestival Southside war aufgrund des sagenhaften Line Ups dieses Jahr bereits Anfang Mai komplett ausverkauft. Wer es sich leisten konnte erwarb noch eins der verfügbaren VIP-Tickets, jedoch waren diese mit 299 Euro für drei Tage so gut wie unerschwinglich, so dass leider viele den unzähligen Ticketbetrügern zum Opfer fielen. Zunächst sorgte die erstmalige Einführung der Eccos-Chip-Bändchen und die im Folgenden nicht fehlerfrei verlaufende Aktivierung und Zusendung für große Unsicherheit. Der Veranstalter musste schließlich wegen technisch nicht einwandfreier Funktionstüchtigkeit sogar kurzerhand das ganze Chip-Vorhaben doch noch canceln, was zu weiterer Verwirrung führte. Hoffen wir mal, dass all diese Unwegsamkeiten bis zum nächsten Jahr dann ausgeräumt werden können.
Jedoch sind all diese Sorgen bei herrlichstem Sommerwetter am Donnerstag so gut wie vergessen, die PKW- und Womo-Karavanen machen sich auf den Weg nach Niedersachsen, um wieder einmal in das kleine Örtchen Scheeßel einzufallen und für drei Tage in den Ausnahmezustand zu versetzen. Die gut informierten Donnerstagsanreiser kommen abends in den Genuss des Überraschungsgigs von Madsen auf dem Campinggelände, die erst am Samstag ihr reguläres Set spielen, und feiern im Anschluss noch bis zum Morgengrauen im Motorbooty-Zelt. Auch in diesem Jahr haben die Veranstalter für alle Fußballfreunde einen Public Viewing Bereich zur EM-Fußballübertragung aufgebaut, bezüglich des anstehenden Viertelfinales mit deutscher Beteiligung muss also keiner zu Hause bleiben. Neben den neuen RFID-Bändchen wird die Red Stage dieses Jahr erstmalig zu einer vollwertigen Open-Air Bühne und das Zelt der White Stage wesentlich größer, um den Festivalmassen diesmal gerecht zu werden. Leider sagten The Vaccines schon wieder ihren Hurricane Auftritt ab, weil sie schon letztes Jahr unerwartet nicht auf der Bühne erschienen ist dies natürlich doppelt enttäuschend. Des Weiteren sagten The Inspector Cluzo und City and Color kurzfristig ab.
Der erste Festivaltag startet ebenfalls mit traumhaftem Wetter, die Stimmung auf den Camping- bzw. Womo-Plätzen ist ausgelassen, es wird gegrillt und betriebsam Flunkyball gespielt, da die Konzerte erst am Nachmittag beginnen. Alle scheinen sich nicht nur gut auf das Festival an sich, sondern auch auf das Viertelfinalspiel Deutschlands vorbereitet zu haben, denn überall sieht man grüne und weiße Trikots sowie unzählige Deutschlandflaggen auf dem Gelände. Der Empfang erfolgt dieses Jahr über den neugestalteten Eingang zum Gelände, über dem ein imposanter Hurricane-Schriftzug thront, welcher mit seiner Krone etwas an die besagte Kaffeemarke erinnert. Trotz der auf das Gelände strömenden Menschenmassen erfolgt der Einlass zügig und stressfrei.
Mein erster Weg führt mich unmittelbar zur Greenstage, wo das Londoner Quartett Bombay Bicycle Club (15:50 Uhr Green Stage) gut gelaunt ihre perfekt zum Sonnenschein passenden Indie-Pop-Perlen präsentiert. Für ihren Auftritt beim Hurricane Festival hat sich die junge Band Verstärkung auf die Bühne geholt u.a. auch Singer-Songwriterin Lucy Rose, die bereits an ihrem Album “Flaw” mitgewirkt hatte und schon 2011 mit auf der Bühne stand. Die leichten, beschwinglichen Gitarren und der sanfte Gesang von Frontmann Jack Steadman lassen die Fans bei “Ivy & Gold”, aber auch bei den rockigeren Nummern aus früheren Alben wie “Morning/Evening” schon ordentlich mittanzen. Mit einer abwechslungsreichen Mischung aus Indie Rock, Folk und teils auch elektronischen Parts spielen sie ein durchweg fröhliches Set und liefern eine schöne musikalische Mischung aus ihren drei bisher erschienenen Alben. Sie verabschieden sich von dem “amazing”-Publikum mit dem Song “Shuffle” aus ihrem aktuellen Album “A Different Kind of Fix”, zu dem noch mal so richtig mitgesprungen, geklatscht und gefeiert wird. Hoffen wir mal, dass sie im Rhythmus “Jedes Jahr ein Album” weitermachen und uns schon bald mit einer weiteren innovativen Platte überraschen.
Im Anschluss geht es bei Royal Republic (16:50 Uhr Green Stage) nach einem royal anmutenden Orchester-Intro dann standesgemäß etwas rockiger zur Sache. Adam Grahn und seine schwedischen Jungs rocken die Green Stage einmal richtig durch, so wie sich das für ein richtiges Rockfestival gehört. Die vier Schweden werden am 24.August ihr zweites Album “Save The Nation” veröffentlichen und zeigen uns jetzt schon, was in ihm als auch in ihnen steckt. Auf der Bühne wird so richtig Gas gegeben, ihr energiegeladener Auftritt mit deftig lautem Rocksound reißt die gesamte Zuschauermenge komplett mit. Spätestens zum zweiten Song “All Because Of You” bebt bereits das ganze Publikum an der Green Stage. Treibende Drums, scheppernde Schlagzeugbecken, fetzige Rockgitarren und dazu die ausgeprägte Rockstimme Grahns bestimmen den Sound in “Cry Baby Cry” oder auch ihrer ersten Singleauskopplung “Addictive” des angekündigten Albums. Der Höhepunkt wird schließlich bei “Full Steam Spacemachine” erreicht, wo Frontmann Adam das Versprechen vom Publikum fordert, so hoch zu springen wie möglich. Die Fans machen sofort mit, diverse Circle Pits bilden sich und Drummer Per Andreasson peitscht die Becken dazu im Stehen, laut krachend und explosiv beendet Royal Republic das Set absolut headlinerwürdig mit “Tommy-Gun” und einer über der Green Stage verbleibenden Staubwolke.
Mittlerweile ist das Festivalgeschehen in vollem Gange, dichtes Gedränge herrscht auf dem Gelände, jedoch bei wirklich entspannter Atmosphäre. Hier und da werden die Besucher mit den lustigen “Walking-Acts” unterhalten, die einem aber kaum mehr in den ganzen Menschenmassen auffallen. Mein Musikprogramm ist heute stiltechnisch stark durchmischt, so begebe ich mich jetzt zu dem sympathischen live-Unterhalter Axel Bosse (17:30 Uhr Blue Stage), der schon am Mittwoch Abend ein restlos ausverkauftes Warm-Up Konzert im Hamburger Knust spielte. Mit dem Opener “Metropole” beginnt das Publikum direkt textsicher mitzusingen, auch bei “3 Millionen” kennt jeder hier an der Blue Stage mindestens den Refrain, unglaublich treue Fans hat sich Bosse da mit seinen unzähligen Live-Performances erspielt. Nachdem Axel noch mal ausdrücklich den Wettergott lobt, spielt er als Lobeshymne auf das großartige Wetter dann auch gleich “Der Sommer ist noch lang”. Mit seiner freundschaftlichen Art hat er sofort alle Zuhörer auf seiner Seite und sicherlich hunderte neuer Fans im Gepäck. Auch zu “Weit Weg” springt, klatscht, tanzt fast jeder im Publikum, so wird auch dieser Gig wieder ein großartig stimmungsvolles Konzert, so wie wir es von Bosse kennen. Er performt all unsere Liebling-Hits quer durch seine vier bisher erschienenen Alben von “Taxi” bis “Wartesaal” und spielt sich damit wieder einmal in die Herzen seiner unzähligen Fans.
Sehr gespannt bin ich im Folgenden auf den Newcomer Ed Sheeran (19:15 Uhr White Stage).Der äußerst musikalische junge Brite schrieb schon mit 11 Jahren seine ersten eigenen Songs und spielte 2011 ausschließlich ausverkaufte Konzerte in Deutschland. Dementsprechend ist es schon eine halbe Stunde vor Beginn im Zelt brechend voll, erste Rufchöre und munteres Gekreische, vor allem der englischen Festivalbesucher, erinnern stark an ein Boygroup-Konzert. Der Enthusiasmus der vorwiegend jungen Fans kennt keine Grenzen mehr, als der talentierte Rotschopf die Bühne betritt. Schon im Opener “Give me Love” zelebriert Ed Sheeran sein ganzes Repertoire an Möglichkeiten, das Zusammenspiel der kraftvoll angeschlagenen akustischen Rhythmusgitarre und seiner ausdrucksstarken aber auch mal sanften Stimme in Kombination mit diversen geloopten Sequenzen, und lässt die gesamte White Stage in wahre Euphorie verfallen. Überrascht bin ich von seiner tollen Bühnenpräsenz, wie er seine Fans im Griff hat, sie zum Mitsingen und Klatschen animiert und es in jedem seiner Songs schafft die Menge zum Ausflippen zu bringen. Zu “Lego House” sowie zu seinem Erfolgshit “A-Team” wird kollektiv fehlerfrei mitgesungen. Nicht ohne Grund hat der Youngster bei den BRIT Awards 2012 ordentlich abgeräumt, auch mich hat er heute mit seiner Power und seiner vielseitigen Performance von seinem Talent überzeugt.
Wieder zieht es mich zurück zur Green Stage, wo The XX (20:45 Uhr Green Stage) stilistisch passend vor The Cure ihr Set spielen. Ja, heute hat es das zurückhaltende britische Trio wirklich nicht leicht, und die Sportfreunde Stiller auf der Blue Stage auch nicht, denn eigentlich hätte wohl jeder gern das Spiel Deutschland – Griechenland live verfolgt. Dennoch haben sich eine Vielzahl von Fans für die Musik entschieden, zumindest wird der aktuelle Spielstand auf den großen Screens der Bühne eingeblendet. Zunächst geht es hier eher ruhig zu, in ihrer sanften Reduziertheit spielen Romy Madley Croft, Oliver Sim und Jamie Smith ein melancholisches Set mit wundervollen Harmonien in Gesang und Instrumentierung (Synthies) begleitet von tiefen, durchdringenden Basslinien und lassen die Fans mit Songs wie “Infinity”, “VCR” und “Crystalized” ins Träumen geraten. Zumindest solange bis das 1:0 eingeblendet wird, denn da bricht der Jubel der Festivalbesucher mitten in “Shelter” aus. Doch The XX tragen die Unterbrechung mit Fassung und setzen ihr Set professionell mit ihrem durchweg atmosphärischem aber reduzierten Indie-Pop aus ihrem Debütalbum von 2009 fort. Klar, beim 4:2 Endstand wird abermals gejubelt, jedoch schwächt dies nicht unbedingt die Aufmerksamkeit des Publikums, und so werden alle von den kunstvoll schlicht arrangierten aber fesselnden Melodien in ihren Bann gezogen. Gegen Ende des Set wird der Sound dann etwas elektronischer, die Bühne wird hierzu in blauviolettes Licht getaucht, so dass die Fans fröhlich in ihrem Siegestaumel in die Dämmerung hinein tanzen.
Und da ich schon ganz vorne stehe, bleibe ich natürlich auch zu DER Kult-Band schlechthin The Cure (22:30 Uhr Green Stage), auf dessen Set ich mich seit Monaten wie verrückt freue. Sie schreiben schon über 30 Jahre Bandgeschichte mit ständig wechselnden Besetzungen und einem letzten Studioalbum im Jahr 2008 und noch nie habe ich die Lieblingsband meiner Jugend live gesehen. Dramaturgisch in Szene gesetzt betritt Frontmann Robert Smith mit seiner Band im Halbdunkeln die Bühne und kommt nur zögernd nach vorn ins Rampenlicht. Es ist unglaublich, wie charismatisch der sichtlich gealterte Robert Smith mit dem typisch geschminktem Gesicht und rotem Lippenstift immer noch daher kommt. Sie eröffnen ihr Set melancholisch mit “Plainsong” (Desintegration 1989) und beglücken uns in ihrem gut zweistündigen Set sowohl mit “Best Of” Titeln aus frühen Jahren wie “A Forest”, “Inbetween Days” oder “Just Like Heaven”. Die Performance wirkt eher ein wenig statisch, mal abgesehen von dem daueraktiven Bassisten, der unaufhörlich über die Bühne tänzelt. Ansonsten lebt die Szenerie von den stimmungsvollen Beleuchtungseffekten und in der Hauptsache von ganz viel Nebel. Doch zu Songs wie “Lullaby” geht sogar Legende Robert Smith ein wenig aus sich heraus und fängt an, ein wenig zu performen. Zu absoluten Klassikern wie “Friday I´m In Love” und “Boys Don´t Cry” kennt das Publikum selbstverständlich den gesamten Text und singt und tanzt, trotz der mittlerweile frischen Temperaturen und bedrohlichen Wolkenfronten am Himmel, fröhlich mit.
Die nicht ganz so bekannten Stücke von ihren letzten Alben wie z.B. “The Hungry Ghost” (4:13 Dream 2008), wirken nicht mehr ganz so düster und sind schon eher dem Rock/Pop zuzuordnen. Insgesamt spielt The Cure ein qualitativ hochwertiges Konzert mit einem gelungenen Querschnitt durch ihr gesamtes Repertoire und lassen das Herz eines jeden Cure-Fans höher schlagen. Das war einfach großartig und definitiv mein Highlight des heutigen Festivaltages!
Nachdem ich an diesem Freitag so viele großartige Konzerte gesehen habe, sind The Stone Roses (00:30 Uhr Blue Stage) für mich die Enttäuschung des Festivals schlechthin. Zwar gelten sie als eine der einflussreichsten Bands Englands der späten 80-iger und frühen 90-iger Jahre und der Hype um ihre Wiedervereinigung im letzten Jahr lässt nun viele Fans wieder hoffen, jedoch täuscht das nicht über die Tatsache hinweg, dass Sänger Ian Brown hier heute keinen einzigen Ton trifft. Da hilft auch nicht sonderlich, dass der Rest der Band ihren Job eigentlich super macht, ich kann einfach nicht mehr länger hinhören und ziehe es vor, mich mit dem fantastischen The Cure-Sound im Ohr auf den Weg zurück zum Womo-Platz zu machen.