Endlich mal wieder Good News in diesen chaotischen Zeiten: Anstatt durchzuhängen hat Udo mal eben ein paar neue Songs für euch geschrieben. Der erste ist gerade an den Start gegangen und ballert euch ne Ladung frische Energie rein: “Ey, Willkommen mittendrin!!” Dieser Song ist der erste Vorbote zum neuen Best-Of-Mega-Album-BÄMM, für das Udo extra vier neue Songs gemacht hat, und das am 14.5.2021 erscheint.
“mittendrin” – heisst natürlich auch: mittendrin im auge des orkans bzw. des hurricans , da wo es gaaanz cool ist und der udonaut relaxt und seine power nachladen kann, bevor er wieder rausspringt in den rock’n’roll-wirbelsturm, in die volle action (muss ja demnext mal WIEDER LOSGEHN in den arenen und stadien, ne?) und unter uns: nur so kann man ja 50 jahre rock’n’roll-tumult überstehen. nicht die ‘die young – stay beautiful – & famous’ – methode. ne, bei uns heißt das: grow old, stay trotzdem good looking and even more famous.” – so Udo über seinen neuen Hit, den er zusammen mit dem genialen Johannes Oerding geschrieben hat.
Und jetzt, in diesen kulturarmen Zeiten, nach all dem grausamen kalten Entzug, kommt ein ganzes udopisches Panik-Album auf uns zu. Es ist die Antwort auf die Frage, wie man überhaupt jemals das epische Gesamtwerk dieses Mannes zusammenfassen kann. Such mal raus aus ca 1000 Udo-Songs – eigentlich unfassbar, dennoch voll gelungen. Ikone des deutschen Rock, Verfechter der Bunten Republik Deutschland und Legende ohne Ende, – diese gigantische Sammlung von Songs (75 songs a gogo)! Das Mega-Album trägt den Namen „UDOPIUM – Das Beste” (bis jetzt) und erscheint am 14. Mai 2021. Eine komplette Werkschau aus 50 Jahren Udo. Das ist in dieser Form einzigartig. Und es wird gekrönt durch vier ganz neue Songs von Udo Lindenberg, „Mittendrin“, „Kompass“, „Land in Sicht“ und „Wieder genauso“.
„UDOPIUM – DAS BESTE“ erscheint am 14. Mai 2021 digital, als 2CD, 4CD und Fanbox. Eine 8LP-Vinylbox folgt am 11. Juni.
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Ist doch stark, wenn man mit 73 Jahren erleben darf, wie man selbst als Legende und Ikone der deutschsprachigen Rockmusik gefeiert wird. Wenn man das eigene Biopic noch im Kino erleben und den roten Teppich durchwandern darf. Oft gibt es solche Streifen ja erst nach dem Tod des Protagonisten – doch Udo mit seiner kultigen Lebensgeschichte hat halt den Absprung von Drogen und Alkohol geschafft und sich selbst ein gesundes Leben im Alter beschert. Das soll belohnt werden!
Das neue Jahrtausend hat viel gesehen: Zwei starke (Nummer 1-)Alben, großartige und energiegeladene Livealben, gleich zwei “MTV unplugged” – Udo Lindenberg ist halt “Stark wie zwei” und “Stärker als die Zeit”. Auch das Musical “Hinterm Horizont” war überaus erfolgreich und beleuchtete einen kurzen Abschnitt aus Lindenbergs Karriere. Biografien gibt es ja schon unzählige und alle sind in sich lesenswert. Was aber noch fehlte, war ein Biopic über die Anfänge des Künstlers. Udos “Bohemian Rhapsody” heißt “Mach dein Ding” und kommt am 16. Januar 2020 in die Kinos.
Die Geschichte handelt von seiner Kindheit in der westfälischen Provinz bis zu seinem Durchbruch im Hamburg der 70er Jahre. Ausnahmetalent und Shooting-Star Jan Bülow brilliert in der Rolle des jungen Udo Lindenberg. Zu dem hochkarätigen Cast zählen außerdem Detlev Buck, Max von der Groeben, Charly Hübner, Julia Jentsch und viele mehr. Der Titelsong “Niemals dran gezweifelt”, der für den Film entstanden ist, unterstreicht die packende Geschichte von Udo Lindenberg und ist Teil des Soundtracks zum Film, der am 10. Januar erscheint.
Neben dem Soundtrack gibt es (natürlich) auch ein Buch zum Film. Und das ist sehr gelungen, denn es verbindet die Biografie mit Bildern des Films. Will heißen: In erster Linie wird die frühe Geschichte von Udo erzählt. Seine Familie spielt eine große Rolle, die ersten Erfahrungen als Schlagzeuger, die Mitglieder des Panikorchesters, aber auch große Förderer wie Klaus Doldinger und die WG-Kollegen im Hamburger Künstlerhaus, Otto Waalkes und Marius-Müller Westernhagen. Kaum zu glauben, wo Udo überall seine Finger drin hatte, bis er dann 1973 mit seiner ersten großen Tournee den Durchbruch schaffte.
Diese Story wird reich bebildert mit Originalfotos und mit kurzen Texten erzählt. Hinzu kommen Szenenfotos aus dem Kinofilm, die Realität und Fiktion wundervoll durchmischen. Das Buch beinhaltet viele weitere O-Töne und Anekdoten von alten Freunden und Weggefährten, unter anderem Inga Rumpf, Tine Acke, Steffi Stephan, Klaus Doldinger und Benjamin von Stuckrad-Barre. Außerdem enthalten sind zahlreiche Zeichnungen und Abbildungen aus den Jahrzehnten und Udos Lebenswelt, sowie Notenblätter und andere Kleinode für echte Udo-Fans. Es ist vielleicht kein Standardwerk über Udos Karriere – da gibt es bessere – aber es ist die perfekte Vor- und Nachbereitung zum Biopic!
Die Autoren:
Frank Bartsch, Jahrgang 1970, Wahlberliner, ist Lindenberg-Fan seit 1977. Nach einer Karriere als Bänker und Vertriebsleiter, leitet er seit 2012 das umfangreiche Archiv von Udo Lindenberg.
Peter Feierabend, Herausgeber, Autor und früherer Musiker, traf Udo Lindenberg vor diesem Buchprojekt bereits zweimal per Zufall: 1976 auf der Bühne tanzend im Kuppelsaal Hannover und 1996 über gemeinsame Bekannte im Hotel Atlantik in Hamburg.
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Der Name Udo Lindenberg steht wie kein anderer für deutsche Rockmusik. Über 700 Songs, zehn Top-10-Alben, davon zwei auf der #1, eine ausverkaufte Stadiontournee nach der anderen. Der Beginn seiner großartigen Geschichte kommt jetzt auf die Kinoleinwand.
LINDENBERG! MACH DEIN DING startet am 16. Januar 2020 bundesweit in den Kinos und erzählt mit einem hochkarätigen Cast die frühen Jahre der deutschen Rock-Ikone – von seiner Kindheit in der westfälischen Provinz bis zu seinem Durchbruch im Hamburg der 70er Jahre. Ausnahmetalent und Shooting-Star Jan Bülow brilliert in der Rolle des jungen Udo Lindenberg. Zu dem hochkarätigen Cast zählen außerdem Detlev Buck, Max von der Groeben, Charly Hübner, Julia Jentsch und viele mehr. Der Titelsong NIEMALS DRAN GEZWEIFELT, der für den Film entstanden ist, unterstreicht die packende Geschichte von Udo Lindenberg und ist Teil des Soundtracks zum Film, der am 10. Januar erscheint.
Zum Film:
Von seiner Kindheit im westfälischen Gronau bis zum ersten, alles entscheidenden Bühnenauftritt in Hamburg 1973; von seinen Anfängen als hochbegabter Jazz- Schlagzeuger und seinem abenteuerlichen Engagement in einer US-amerikanischen Militärbasis in der Libyschen Wüste, über Rückschläge mit seiner ersten LP bis zu seinem Durchbruch mit Songs wie „Mädchen aus Ost-Berlin“ oder „Hoch im Norden“ und „Andrea Doria“: LINDENBERG! MACH DEIN DING erzählt die Geschichte eines Jungen aus der westfälischen Provinz, der eigentlich nie eine Chance hatte, und sie doch ergriffen hat, um Deutschlands bekanntester Rockstar zu werden – ein Idol in Ost und West.
Verkörpert wird Udo Lindenberg von Ausnahmetalent und Shooting-Star Jan Bülow („Abgeschnitten“, „Der Nanny“). Der Film ist in den weiteren Rollen hochkarätig besetzt: Detlev Buck („Das Pubertier“, „Wuff“), Max von der Groeben („Fuck Ju Göhte“, „Bibi&Tina“), Charly Hübner („Magical Mystery“, „3 Tage in Quiberon“), Julia Jentsch („Sophie Scholl“, „24 Wochen“), Martin Brambach („25 km/h“), Ruby O. Fee („Bibi&Tina“, „Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier“), Christoph Letkowski („Gras viel grüner“), Ella Rumpf („Tiger Girl“, „Asphaltgorillas“), Jeanette Hain („Werk ohne Autor“, „Klassentreffen“) und Saskia Rosendahl („Wild“, „Wir sind jung. Wir sind stark“) uvm agieren vor der Kamera von Sebastian Edschmid („Sauerkrautkoma“).
Regie führt Hermine Huntgeburth („Die weiße Massai“, „Tom Sawyer“) nach einem Drehbuch von Alexander Rümelin, Christian Lyra und Sebastian Wehlings.
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Im brisanten Wahljahr 2019 stehen nach der bereits erfolgten Europawahl am 1. September die Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg bevor, am 27. Oktober folgt Thüringen. Sebastian Krumbiegel, Sänger der Prinzen, beobachtet die aktuellen politischen Entwicklungen nicht nur, sondern engagiert sich seit Jahren bei diversen Veranstaltungen und Organisationen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus. Auftritte bei „Leipzig zeigt Courage“ oder dem Feine Sahne Fischfilet-Festival „Wasted in Jarmen“ zählen da nur zu den musikalischen Einsätzen. Für seine Hingabe wurde er mit dem Humanismus-Preis des Deutschen Altphilologenverbands und dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet.
Verschiedene Songs rund um das Anliegen schrieb er in den letzten Jahren, als unüberwindbare Herausforderung schien es Sebastian bisher aber das Thema Demokratie auch in seinen Liedtexten zu bearbeiten. Der langsam fortschreitende Ruck nach Rechts und die Landtagswahlen in seinem Heimatbundesland Sachsen, die ihre bedrohlichen Schatten vorauswerfen, bewegten ihn dazu, im Jahr 2019 doch über die Bedeutung der Demokratie zu singen und eine politische Solo-EP zu veröffentlichen: „Mein Vater, Jahrgang 1936, sagte mir vor Jahren schon: Junge – mach doch mal ein Lied über die Demokratie!
Das geht nicht – sagte ich – viel zu sperrig und zu theoretisch, darüber kannst du keinen Popsong schreiben. Jetzt hat sich in den letzten Monaten und Jahren einiges verändert. Nicht nur in der politischen Landschaft ist der Ton rauer geworden, auch ganz allgemein, im täglichen Miteinander scheinen wir gerade zu verlernen, anständig oder eben respektvoll mit einander umzugehen. Ich habe schon immer versucht, meine Bühne für mehr zu nutzen als für Herz und Schmerz und jetzt hab ich doch ein Lied geschrieben, das sich mit diesem vermeintlich sperrigen Thema beschäftigt:
DIE DEMOKRATIE IST WEIBLICH – das ist eine Tatsache und dass ich nun doch auf den Rat meines Vaters gehört habe, freut ihn genauso wie mich selbst. In drei ostdeutschen Bundesländern finden in diesem Jahr Landtagswahlen statt, und manch einer rechnet mit bösen Überraschungen. Ich kann und will keinem sagen, was er zu tun, zu lassen oder zu denken hat, ich will nur für ein paar Dinge geradestehen, die mir wichtig sind. Das ist der Kompass, den meine Eltern mir mitgegeben haben, und deswegen hab ich dieses Lied gemacht und hoffe nun, dass es viele hören…“
Wie viele Menschen im Land seine Gefühle und Engagement teilen, macht das beeindruckende Video zu „Die Demokratie ist weiblich“ deutlich, das der Leipziger Comic-Künstler Schwarwel umgesetzt hat. Mit der Idee möglichst viele prominente Gesichter für den Clip zu gewinnen, begann Sebastian zu einem breiten Spektrum an Personen des öffentlichen Lebens Kontakt aufzunehmen und so gut wie alle waren sofort dabei: Von Iris Berben und Udo Lindenberg über Anna Loos und Til Schweiger und bis hin zu Anja Reschke und Herbert Grönemeyer sendeten fast 70 von ihnen kleine Videos ein, um die Botschaft zu unterstützen. Ein vergleichbares Staraufgebot findet sich für wohl kaum einen anderen Zweck zusammen!
„Die Demokratie ist weiblich“ erschien am 07.08. als Leadtrack der EP und wurde vom Leipziger Florian Sievers produziert. Die Solo-EP von Sebastian Krumbiegel wird mit drei weiteren Songs am 20.08. folgen.
Und wer ist dabei? Hier das Listing: Iris Berben, Janin Ullmann, Julia Neigel, Tahnee, Anja Reschke, Cesy Leonard, Mo Asumang, Kamilla Senjo, Katia Saalfrank, Alice Francis, Luci van Org, Marla Glen, Silja Meyer-Zurwelle, Judith Döker, Christina Stürmer, Anna Loos, Sarah Lesch, Shermin Langhoff, Nova Meierhenrich, Til Schweiger, Olli Dittrich, Smudo, Mousse T., Alex (The BossHoss), Toni Krahl, Johannes Oerding, Stefan Stoppok, Armin Mueller-Stahl, Arnd Zeigler, Nilz Bokelberg, Jan Josef Liefers, Sky DuMont, Olivia Jones, Franziska Schenk, Sibylle Berg, Jan Delay, Götz Alsmann, Hartmut Engler, Gitte Haenning, Axel Prahl, Markus Kavka, Rachel Rep, Hella von Sinnen, Olaf Schubert, Ben Becker, Klaas Heufer-Umlauf, Heribert Prantl, Udo Lindenberg, Heinz Rudolf Kunze, Rommy Arndt, Katrin Sass, Peter Maffay, Ole Plogstedt, Bülent Ceylan, Eko Fresh, Claus-Peter Reisch, Herbert Grönemeyer, Sebastian Krumbiegel, Tom Buhrow, Der Schulz, Urban Priol, Laura Wontorra, Dieter „Maschine“ Birr, Dietmar Bär, Katja Ebstein, Mono & Nikitaman, Hooligans gegen Satzbau und Andrea Ballschuh.
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Natürlich sind die Samstage und vor allem die Samstagabende sehr verklärt, wenn man nostalgisch in die Vergangenheit schaut. Wie war das noch? Mit dem Papa Auto waschen? Gesetzt. Dann Sportschau, danach in die Badewanne – und zum Schluss im Schlafanzug auf die Couch. Wer war der absolute Held? Thomas Gottschalk mit “Wetten, dass…?”, aber auch Joachim Fuchsberger war hoch im Kurs, Kulenkampff und natürlich “Verstehen Sie Spaß?” mit Paola und Kurt Felix. Wenn keine große Show angesagt war, dann halt ein Winnetou-Film. oder das Ohnsorg-Theater. Dieser Abend war für die Familie heilig.
Ob diese Erinnerungen aber für einen dicken Wälzer ausreichen, der sich ganz den Helden dieser Zeit widmet? Und ob! Das beweist Tim Pröse mit vorliegendem Buch. Der Journalist und Autor schrieb für die Münchner Abendzeitung und das Magazin Focus. In vielen Begegnungen mit einigen der oben genannten Stars konnte er ihnen Geschichten und Anekdoten entlocken, die sich nun auf unterhaltsame Art in dieser Sammlung wiederfinden.
Pröse trifft Thomas Gottschalk, Christiane Hörbiger, Hape Kerkeling, Konstantin Wecker, Jan Fedder, Alfred Biolek und lässt Legenden wie Udo Jürgens, Loriot, Hans-Joachim Kulenkampff, Harald Juhnke, Günter Strack und andere noch einmal für uns aufleben. Mit Udo Lindenberg fuhr er auf dessen “Rockliner”, Barbara Schöneberger erlaubte ihm als bisher einzigem Journalisten wirklich private Einblicke, Götz George und Pierre Brice gaben ihm ihre letzten Interviews.
Das Buch besteht aus kleinen Geschichten, in denen Pröse – durchaus emotional angehaucht – seine persönliche Beziehung zu den Protagonisten erzählt, kleine Geschichten und Anekdoten sowie viele O-Töne einfließen lässt. Das ist flüssig lesbar und durch den roten Faden des Samstagabend-Themas hangelt man sich vergnügt von Kapitel zu Kapitel. Es sind schöne Porträts, die eine Zeit nostalgisch wieder aufleben lassen, die schon so lange vergangen scheint und in unseren Herzen doch noch so präsent ist. Wundervoll!
Seit Jahren bringt uns die Reihe “MTV unplugged” intime Konzert-Atmosphäre direkt ins Wohnzimmer. Und das ist mehr als ein Regelwerk, beispielsweise sitzend vor Publikum zu spielen, Gastmusiker auftreten zu lassen und eigene sowie fremde Songs neu zu interpretieren. Es ist vor allem das Vermitteln eines musikalischen Lebensgefühls durch Geschichten.
Es gibt Gänsehautmomente, wenn die Scorpions in 300 Metern Höhe in einem Freilufttheater in Athen spielen – und zugleich damit MTV unplugged-Geschichte schreiben. Eine Entführung in die Unwirklichkeit, wenn die Klänge der Fantastischen Vier von den Mauern einer Tropfsteinhöhle im Sauerland widerhallen. Da sind Menschen, die mit ihrer Heimat verbunden sind, so wie Rapper Sido, der für sein Unplugged Konzert zu den Wurzeln zurückkehrte und im Märkischen Viertel in Berlin performte. Menschen, die ihre Ängste überwinden, so wie Westernhagen, den es sage und schreibe 20 Jahre kostete, bis er sich traute, sein Unplugged aufzunehmen.
Die Songauswahl für diesen Sampler könnte passender nicht sein. Westernhagen macht den Anfang mit “Freiheit”. Die Toten Hosen liefern den Hit aus ihrem Horrorshow-Konzeptalbum “Hier kommt Alex”. Udo Lindenbergs Beitrag ist sein formidabler Comeback-Hit “Cello” im Duett mit Clueso. Wir dürfen uns auf das melancholisch-schrille “Ein Kompliment” von Sportfreunde Stiller freuen und auf fantastischen Rap von den Fantas, von Max Herre, von Samy Deluxe, von Cro und von den Söhnen Mannheims.
Andreas Gabalier und Max Giesinger, Peter Maffay und Johannes Oerding, Sido und Adel Tawil gibt es im Doppelpack. Oerding ist gleich mit zwei Features vertreten, da er auch Revolverheld unterstützt. So bietet die Compilation das Beste aus deutschen Landen bis hin zu den altehrwürdigen Scorpions. Und die Tracklist ist eine feine Bestandsaufnahme der letzten drei Musik-Jahrzehnte.
Etwas unpassend finde ich das “Auffüllen” der Songliste durch a-ha, Mando Diao und Placebo. Auch sehr geile Titel, aber es stört das “German Sessions”-Konzept. Was soll’s. Wer hier zuschlägt, bekommt einen starken Hit-Sampler voll filigraner Arrangements. MTV unplugged ist und bleibt eine Bank.
Er hat’s schon wieder getan! Udo Lindenberg gönnt sich und seinen Fans ein zweites “MTV unplugged”. Teil 1 erschien unter dem Titel “Live aus dem Hotel Atlantic” im Jahr 2011 und hielt sich ganze 117 Wochen in den deutschen Charts – ein Rekord auch für den Panikrocker mit seinen unzähligen Veröffentlichungen. Vor allem die Neuauflage von “Cello” im Duett mit Clueso sorgte für Dauer-Airplay im Radio.
Sieben Jahre später heißt die Fortsetzung “Live vom Atlantik”. Der Kapitän der deutschen Musikszene ist wieder in See gestochen und holt eine ganze Reihe alter und neuer Freunde mit auf die Reise. Der Release erscheint in verschiedenen Formaten – ob DVD, BluRay, CD oder Vinyl. Mir liegt zur Review die sogenannte “Zweimaster-Edition” auf zwei CDs vor. Mitgeschnitten wurde das Konzert (wie auch die erste unplugged-Version) im Hamburger Kampnagel. Drei Abende waren es vom 4. bis 6. Juli 2018. Eine Auswahl von 27 Songs wurde hier zusammengestellt.
Tja. Wo soll man anfangen? Udo ist in Topform, wie stets im neuen Jahrtausend. Die großen Krisen der 90er Jahre sind längst vergessen. Und wer irgendwie auf die Idee kommen sollte, Teil 2 müsse naturgemäß ohne die großen Hits auskommen, irrt gewaltig. Der Deutschrock-Barde hat noch einiges in petto. Vielleicht nicht immer sofort zum Mitsingen für Otto Normalhörer, doch die Songs aus alten und jüngeren Tagen gehen so schnell ins Ohr, dass dies kein Problem ist.
“Ich träume oft davon, ein Segelboot zu klau’n” ist ein wundervoll melancholischer Start. Dann folgt “Hoch im Norden” – mit dem passenden nordischen Duettpartner Jan Delay, Lindenbergs Spezi seit vielen Jahren. “Du knallst in mein Leben” ist der erste große Hit zum Abfeiern und Nathalie Dorra verfeinert den Titel “Meine erste Liebe”.
Von Andreas Bourani erwartet die Musiklandschaft schon seit Jahren Neues. Udo hat ihn für den “Radio Song” an Bord. 1976 erstmals erschienen – jetzt aber wieder ganz weit vorne. Die nächsten vier Songs gefallen mir ganz besonders: “Kleiner Junge” aus dem Jahr 1983 gibt es jetzt zusammen mit Reggae-Freund Gentleman. Dann schmettert die Kindertruppe Kids on Stage, die schon häufiger mit Udo unterwegs war, “Wir ziehen in den Frieden”, Klaus Doldingers “Tatort”-Melodie erklingt und Maria Furtwängler singt “Bist du vom KGB”.
Mit Udo und Alice Cooper stehen zwei alte Herren auf der Bühne, die ihre Alkoholsucht im letzten Jahrtausend erfolgreich überwunden haben um danach wieder kräftig durchzustarten. Die neue Version von “No More Mr. Nice Guy” ist zwar überraschend brav geraten, wurde aber von Udo mit “So’n Ruf musste dir verdienen” stellenweise solide eingedeutscht. Marteria verpasst “Bananenrepublik” eine Verjüngungskur. Und mit Angus und Julia Stone sorgt ein australisches Geschwisterpaar für ordentlich Pep bei “Durch die schweren Zeiten”.
Zum Ende hin bekommt das legendäre Panikorchester genügend Raum, um einige Titel wie “Rock’n’Roller” und “Good Bye Jonny” stilgerecht zu begleiten. Und mit Jean-Jacques Kravetz endet das zweite unplugged-Album ganz hymnisch und zukunftsorientiert: “Sternenreise” ist definitiv eines der Highlights.
Der Rundumschlag durch Udos Karriere wirkt umfassend und spürbar zeitlos, vor allem in den filigranen akustischen Arrangements. Hier kann man so manche Perle wiederentdecken. Den optischen Eindruck kenne ich nur von den inzwischen veröffentlichten Videos – es scheint aber eine sehr entspannte Atmosphäre gewesen zu sein. Muss man noch erwähnen, dass das Digipack mit dem Artwork aus Udos Likör-Feder wieder wundervoll gelungen ist? Lindenberg hat sich mit inzwischen 72 Jahre ein weiteres Mal neu erfunden. Wie ein alternder Staatsmann, der sich mit jungen Weggefährten umgibt und seine Karriere Revue passieren lässt. Aber müde wird er nicht. 2019 steht eine fulminante Tour ins Haus – und das nächste Studioalbum ist vermutlich auch längst in der Mache. Weiter geht’s.
Besondere Künstler erfordern besondere Maßnahmen. Uns allen war vermutlich klar, dass es bei Udo Lindenberg noch einiges zu entdecken gilt. Wenn man seine eigenen Aussagen hört, gab es doch einige dunkle Jahre vor allem zum Ende der 80er und in den 90ern. Zum Glück hat er die Kurve wieder gekriegt und wurde im neuen Jahrtausend auch im Blick der Öffentlichkeit zu dem Ausnahmekünstler, der er eigentlich immer war. Und noch mehr: „Stark wie zwei“ und „Stärker als die Zeit“ waren die ersten Nummer-1-Alben seiner langen Karriere. Und mit dem Livealbum „MTV unplugged“ schlug er in die gleiche Kerbe.
Nun folgt im Dezember 2018 die Fortsetzung und Udo gehört zu den wenigen Musikern, denen die Ehre eines zweiten „MTV unplugged“ zuteil wird – und das in so kurzem Abstand zum ersten. Vorher aber arbeitet das Polydor-Label seine 15 Jahre mit Udo Lindenberg in einem grandiosen Boxset auf. Es ist wirklich eine große Freude, dieses Teil in Händen zu halten.
Die ersten (nicht chartrelevanten) Alben von Udo erschienen 1971 und 1972. Im Jahr 1973 ging es dann mit „Alles klar auf der Andrea Doria“ und dem gleichnamigen Hit – den man wohl noch als Rockschlager bezeichnen muss – in die Vollen. Er hatte sich von der englischsprachigen Musik des ersten Albums hin zum ersten echten Deutschrocker entwickelt und damit Pionierarbeit für Künstler wie Westernhagen und Grönemeyer geleistet.
Der Labelwechsel zu Polydor stand 1983 an und prompt wurde sein Album „Odyssee“ mit dem geschichtsträchtigen „Sonderzug nach Pankow“ zum bis dato größten kommerziellen Erfolg. Außerdem bot das Album den All-time-Favourite „Du knallst in mein Leben“.
Die Beschäftigung mit dem kalten Krieg, mit der DDR und Moskau wurde für Udo in vielen Punkten zum beherrschenden Thema, das ihm großes Medieninteresse entgegen brachte. „Götterhämmerung“ ist fast schon ein Konzeptalbum für diese Zeit und enthält mit „Sie brauchen keinen Führer“ einen weiteren Klassiker. 1985 erschienen zwei Alben, wobei „Radio Eriwahn“ hauptsächlich aus Liveaufnahmen aus Russland besteht.
Die Musik enthielt inzwischen viele elektronische Momente, sprang aber nie komplett auf den NDW-Zug auf. Stattdessen versuchte Udo sich an Experimenten wie „Phönix“ mit Vertonungen von Gedichten des großen Bert Brecht. Oder „Hermine“ zu Ehren seiner Mutter, das aus Chansons aus den Jahren 1929 bis 1988 besteht. Filigrane und ernsthafte Kunst wurde da geboten – und parallel gab es weitere Hits wie „Ich lieb‘ dich überhaupt nicht mehr“ und „Die Klavierlehrerin“.
1989 erlitt Udo einen Herzinfarkt, die Mauer fiel und mit „Bunte Republik Deutschland“ erschien ein Album, das zumindest im Titel den Zeitgeist perfekt einfing. Es gab Udo einen starken Schub, dass die Menschen in Ostdeutschland seine Alben endlich legal erwerben konnten. Mit den neuen Werken in den 90ern konnte er aber nicht an alte Erfolge anknüpfen. Vielleicht lag es daran, dass er bisweilen zwischen traditioneller Rockmusik und ambitionierten Projekten wechselte.
„Panik-Panther“ und „Kosmos“ enthielten respektable Rocktitel ohne Anbiederung an den Massengeschmack. Das Album „Gustav“ brachte zum größten Teil selbstgeschriebene Songs im Stil der 50er Jahre zu Ehren seines Vaters. „Benjamin“ war ein Konzeptalbum, das die Geschichte eines jungen Boxers erzählte. Und mit „Belcanto“ konnte Udo endlich wieder groß aufleuchten, als er 1997 mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg alte Hits und neue Songs im Chanson-Stil der 20er Jahre interpretierte.
„Zeitmaschine“ beendete schließlich die 15jährige Zusammenarbeit zwischen Udo und Polydor. Alle 17 Studioalben dieser Zeit gibt es nun in remasterter Version im Boxset „Das Vermächtnis der Nachtigall (1983-1998)“. Und hinzu kommen einige Extras, zu denen ich mich später noch auslasse.
Zunächst einmal zur Aufmachung: Das Boxset ist ein dickes Buch im LP-Format und steckt in einem stabilen Schuber. Man muss sich also keine Sorgen mache, dass dem guten Stück etwas zustößt. Die CDs stecken in stabilen Einstecktaschen. Man bekommt also keine Booklets oder Cover mitgeliefert, sondern nur die puren Silberlinge. Alle Informationen ergeben sich aber aus den 68 Seiten des Buches. Mit einem Vorwort von Udo himself, Liner Notes des Journalisten Michael Fuchs-Gamböck und einer Weltchronik, die Daten der Weltgeschichte zu Udos Gesamtwerk in Bezug setzt. Jedes Album wird detailliert betrachtet. Hinzu kommen viele Fotos und Abdrucke von Konzertkarten. Am Ende werden die Tracklisten der Alben abgedruckt. Als Posterbeilage kann man sich das Cover von „Sündenknall“ auseinanderfalten.
Das 96er Album „Und ewig rauscht die Linde“ wurde als einziges komplett neu abgemischt. Es war Udos Rückkehr zum knallharten Rock ohne elektronische Einsprengsel und ohne filigrane Ambitionen. Dieser erdige Sound kommt jetzt noch besser durch als beim Original.
Und vier besondere Scheiben enthält das Set, die man auch als knallharter Fan der ersten Stunde nicht unbedingt im Regal hat: Ende der 80er Jahre hatte Udo erneut zwei Alben in englischer Sprache aufgenommen. „I Don’t Know Who I Should Belong To“ mit Titeln wie „Horizon” und Jonny Boxer” erschien bisher nur im Vinyl-Format und war kaum noch erhältlich. Die englische Ausgabe von „CasaNova“, eine 1:1-Übertragung des gleichnamigen Albums aus dem Jahr 1988, blieb sogar bis heute gänzlich unveröffentlicht, was vermutlich eine direkte Auswirkung des Mauerfalls und der neuen Popularität Udos im deutschsprachigen Raum war. Jetzt wird dieses Kleinod der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Raritäten-CD „Das Vermächtnis der Nachtigall“ enthält Maxi-Versionen und Remixe bekannter Titel. Nichts wirklich Weltbewegendes, aber einige Perlen wie die lange Version von „Airport“ (mit sieben Minuten Spieldauer) und eine schmissige Rockversion von „Ich schwöre“. Die 44minütige Bonus-DVD bietet zwölf Musikvideos aus dieser Ära.
Das Boxset ist eine gelungene Hommage an die mittlere Epoche einer ganz großen Karriere. Es macht unendlichen Spaß, das Teil in Händen zu halten, durch das Buch zu schmökern und einzelne Scheiben im CD-Player aufzulegen. Die Aufmachung ist grandios und wer einen etablierten Udo-Fan im Freundes- oder Verwandtenkreis hat, der sich ein solches Teil vielleicht niemals selbst kaufen würde, kann diesem zu Weihnachten sicher Freudentränen in die Augen treiben.
Sein Status lautet längst: Lebende Legende! Und das nicht nur, weil Udo Lindenberg seit Dekaden zum harten Kern der deutschsprachigen Rockmusik gehört. Im Grunde ist er ja sogar deren Protagonist, der eigentliche Begründer. Sondern auch, weil er ein künstlerisches Unikat ist, ein Mann mit unverrückbaren Standpunkten, mit klaren Aussagen trotz oder gerade wegen seiner faszinierenden Sprachkreationen oder dem nuscheligen Gesang, ein Live-Performer, der immer und immer noch alles gibt. Dafür lieben ihn seine Fans zutiefst. Vor allem ist er aber auch eine bedeutsame Stimme in der hiesigen Popkultur, die nicht zuletzt den innerdeutschen Dialog maßgeblich mit beeinflusste, etwa als er 1983 die fabelhafte Glenn Miller-Adaption “Sonderzug nach Pankow” veröffentlichte und in der DDR auftrat oder 1987 den damaligen DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker mit Lederjacke und Gitarre nach dem Motto “Gitarren statt Knarren” beschenkte und dafür im Gegenzug eine Schalmei erhielt. Alle diese Items sind inzwischen in Museen zu finden, die Ereignisse sind Geschichte.
Genauso Geschichte wie seine Musik aus dieser Zeit und den Jahren danach, genauer gesagt den Jahren 1983 bis 1998, als er auf dem Polydor-Label für einen riesigen Fundus an Hits, Songs und Alben für Furore sorgte, Sachen, die später teilweise aber auch und natürlich zu Unrecht wieder in der Versenkung verschwanden. Der kleine Dorn im Auge des Künstlers wird jetzt endlich entfernt: In Zusammenarbeit mit Udo Lindenberg hebt Universal diesen Schatz und veröffentlicht am 07.12.2018 mit “Das Vermächtnis der Nachtigall 1983 – 1998” seinen gesamten Polydor-Katalog in einem edlen Box Set.
Die streng limitierte und zudem nummerierte Box im angemessenen klassischen LP-Format umfasst sämtliche 17 Studio-Alben aus dieser Zeit, angefangen von “Odyssee” (1983) bis hin zur “Zeitmaschine” (1998). Dazwischen finden sich neben Lindenberg-Klassikern wie “Götterhämmerung” (1984), “Phönix” (1986) samt Mega-Hit “Horizont” oder “Bunte Republik Deutschland” (1989) auch die beiden Hommage-Kollektionen an seine geliebten Eltern “Hermine” (1988) und “Gustav” (1991) sowie “Belcanto” (1997), das mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg eingespielt wurde. Zudem wurde das 1996er-Album “Und ewig rauscht die Linde” hierfür komplett neu abgemischt. Alle 226 Songs dieser Studio-Alben wurden sämtlich remastered!
Zu den Pretiosen dieser umfassenden Edition zählen auch die beiden englischsprachigen Alben “I Don’t Know Who I Should Belong To”, erstveröffentlicht 1987 und jetzt erstmals auf CD zu haben, sowie “Casanova”. Diese 1988 aufgenommene Scheibe blieb bis heute unveröffentlicht. Ein zusätzliches spezielles “Raritäten”-Album enthält seltene Tracks, Remixe und alternative Versionen, eine Bonus-DVD offeriert Highlights aus Udo Lindenbergs Musikvideo-Historie. Das 68-seitige Hardcover-Buch enthält ein Vorwort vom Maestro persönlich, exklusive Liner Notes zu jedem einzelnen Album vom arrivierten Musikjournalisten Michael Fuchs-Gamböck, eine Weltchronik zu den besagten Jahren und zu guter Letzt zahlreiche rare Fotos und Memorabilia aus dem Udo Lindenberg-Archiv. Ein weiteres Sammler-Schmuckstück ist das doppelseitige Poster mit dem “Sündenknall”-Gemälde auf der einen und dem UDO-Mosaik auf der anderen Seite.
Auch wenn Udo Lindenberg so dermaßen mit Hamburg assoziiert wird wie sonst vielleicht nur noch Hans Albers oder Freddy Quinn – mag mit seiner langjährigen Residenz im noblen Hotel “Atlantic” zu tun haben -, der eigentliche Startpunkt von Leben und Karriere liegt im westfälischen Gronau nahe der holländischen Grenze, wo er 1946 geboren wurde. In seiner Jugend war er vor allem als Schlagzeuger aktiv. Nach einer Kellner-Lehre in Düsseldorf, wo er in den Altstadtkneipen trommelte, und einem einjährigen Gastspiel auf einem US-Luftwaffenstützpunkt im lybischen Tripolis, einem begonnenen Musikstudium im Münster und dem Wehrdienst ging er im Jahr 1968 nach Hamburg. Dort schloss er sich der Folk-Combo City Preachers an, gründete zusammen mit Peter Herbolzheimer die Band Free Orbit, und spielte bei der Brass Rock-Formation Emergency sowie dem Percussion-Ensemble Niagara. Die vielleicht wichtigste Etappe dieser Zeit war sein Engagement bei Klaus Doldinger in dessen Bands Motherhood und Passport. Übrigens ist er auch der Drummer auf Doldingers legendärer “Tatort”-Musik.
Parallel erschien 1971 mit “Lindenberg” die erste eigene und noch englischsprachige Scheibe, die wenig Widerhall erzeugte. Ein Jahr später kam das erste deutsche Album “Daumen im Wind” heraus, das sich dank der Single “Hoch im Norden” schon besser verkaufte. Mit der 1973 veröffentlichten Platte “Andrea Doria” kam dann der Durchbruch auf breiter Publikumsfront. Mit seinen ungewöhnlichen Texten, den von ihm kreierten skurrilen Figuren und dem satten Rock seines Panikorchesters begeisterte er und fand, besser erfand er sein eigenes Genre. Nach zwölf Jahren beim Telefunken-Label wechselte er 1983 zur Polydor und landete mit besagtem “Sonderzug nach Pankow” gleich einen Mega-Hit. Nach zahlreichen Höhen, aber auch dem ein oder anderen Tiefschlag – zum Beispiel erlitt er 1989 einen Herzinfarkt – wechselte er Ende der 1990er Jahre nochmals das Label und verließ die Polydor.
Produktiv blieb er aber wie eh und je. Musikalisch und live on stage sowieso. Und die Liste seiner Tätigkeiten und Errungenschaften liest sich eher wie die Karriere mehrerer Leute. Unter anderem malt er, kreierte Briefmarken für die Bundespost, es gibt das auf seinen Songs basierende Musical “Hinterm Horizont”, es wurden Plätze und eine Schule nach ihm benannt, er rief die Udo-Lindenberg-Stiftung ins Leben und er erhielt zahllose Preise und Auszeichnungen.
Verstehen wir somit auch “Das Vermächtnis der Nachtigall”, diese umfassende neue Edition mit 20 CDs und einer DVD, als notwendige Hommage an diesen großartigen Künstler. Oder wie es Udo Lindenberg in seinem Vorwort typisch umschreibt: “Ist ja echt alles super liebe- und ehrenvoll aufbereitet hier.”
Udo Lindenberg war schon in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Legende – und im neuen Jahrtausend tat er alles, um diesen Status zu festigen und weiter zu mehren. Mitte der 70er Jahre führte Udo den Rock’n’Roll in den deutschen Sprachraum ein. Dafür musste er sich viel Häme gefallen lassen, aber er hat sich durchgesetzt. 50 Jahre später ist er immer noch da und größer denn je. Die Alben der Neuzeit sind die bestverkauften in seiner Karriere. Auf “Stark wie zwei” hat er so viele Klassiker geschaffen, dass seine Livekonzerte auch ohne alte Hits funktionieren würden. Für Tourneen bucht er nur die größten Stadien – und zugleich bleibt Zeit und Raum für ein zweites (!) “MTV unplugged” innerhalb relativ kurzer Zeit.
Die Biographie “Udo” erzählt die ganze Geschichte, die Abstürze und die Triumphe, die Niederlagen und Siege. Basierend auf Udo Lindenbergs Erinnerungen, auf Berichten von Wegbegleitern und Mitgliedern des Panikorchesters, aufgeschrieben vom Spiegel-Journalisten Thomas Hüetlin. Wir hören von der berühmten Hamburger WG mit Westernhagen und Otto Waalkes. Wir erleben hautnah die historischen Kabbeleien mit Erich Honecker. Wir erfahren auch von Tina Acke – seiner Gefährtin seit den 90er Jahren – aber das nur am Rande.
Das Buch beginnt in der heutigen Zeit und reist dann zurück nach Gronau. Es gibt viel philosophisches Gedankengut über die Entstehung mancher Songs und wir können auch die Liedtexte mitlesen – schön eingepasst in die entsprechenden biographischen Textstellen (“Mädchen aus Ostberlin”). So entsteht ein wunderschönes Gesamtbild des Künstlers, der uns schon viele Jahrzehnte begleitet, sicherlich auch seine Tiefpunkte hatte, aber immer wie ein Stehaufmännchen zurück kam. “Thomas Hüetlin hat mein Leben aufgeschrieben wie einen langen Song von mir. Meine definitive Biographie. Mein Ding”, so sagt der Meister selbst zum Buch.
Was mich zeitweise etwas nervt, sind der flapsige Tonfall und die kurzen Sätze. Das passt zwar zu Udo, es stört aber bisweilen den Lesefluss. Wer sich darauf einlassen kann, hat ein starkes, authentisches Buch, das uns den wahren Udo zeigt. Für Fans unverzichtbar (denn selbst der Die-hard-Panikfreund kann hier noch Neues erfahren) und für Freunde deutschsprachiger Rockmusik ein fantastischer Lesegenuss mit vielen Hintergrundinfos wie Diskographie und Personenregister.
Man könnte sagen, 2016 war das Jahr von Udo Lindenberg. Aber seit gut einem Jahrzehnt ist fast jedes Jahr das Jahr von Udo Lindenberg. Der Altmeister (manche sagen: Erfinder und Begründer) der deutschsprachigen Rockmusik hat im Alter nochmal kräftig zugelegt. „Stark wie zwei“ war seine phänomenale Rückkehr und acht Jahre später platzierte er auch „Stärker als die Zeit“ auf Platz 1 der deutschen Charts. Was beiden Alben folgte, war ein nicht enden wollender Triumphzug durch die großen Arenen und Stadien.
Die gigantomanische Tour läuft seitdem eigentlich ununterbrochen fort. Es gab neue Show-Elemente, das Zeppelin wurde zum Ufo, auf hoher See findet sich nun der Rockliner, mit dem aktuellen Album kamen eine Menge neuer Songs ins Spiel – aber irgendwie ist es immer Udo, der sich zu Recht als Gesamtkunstwerk feiern lässt. Lässig, schnoddrig und unantastbar. Die hochkarätige Band und die Gaststars verblassen fast neben dem Meister, doch er gibt ihnen genügend Raum – vor allem den Artisten und den Showkindern Kids On Stage.
Mitschnitte gab es einige in diesen erfolgreichen Jahren. „Stark wie zwei – live“ schon im Jahr 2008, dann die Aufsehen erregende MTV unplugged Show, die einige ältere Titel in ganz neuem Glanz erstrahlen ließ. „Ich mach mein Ding – die Show“ zur fulminanten Show 2012, die ihn vor allem in die größten Stadien führte, und jetzt „Stärker als die Zeit – live“ als logische Fortsetzung mit ebenso gigantischem Konzept und wieder jeder Menge Gaststars.
Clueso ist mit dabei, Daniel Wirtz und Josephin Busch, die Hauptdarstellerin des Udo-Musicals „Hinterm Horizont“. Till Brönner und Stefanie Heinzmann, Gentleman und Otto Waalkes – das Namedropping könnte man noch lange fortsetzen. Musikalisch geht es durch die ganze Karriere mit leichten Schwerpunkten auf den aktuellen Alben. Showtechnisch kann momentan keiner Udo das Wasser reichen, wenn er durch die Halle schwebt, ein Schiff und ein Ufo einfahren lässt, Artisten die Lüfte unsicher machen – es gibt verdammt viel fürs Auge.
800.000 Menschen haben in den vergangenen Jahren Udo live erlebt, sein aktuelles Album ist das bis dato meistverkaufte in diesem Jahr in Deutschland veröffentlichte Album eines Künstlers. Einer der absoluten Höhepunkte der umjubelten Tournee war das Abschlusskonzert seiner Open Air-Trilogie in der Leipziger Red Bull-Arena. Und diese Konzertaufzeichnung ist der Dreh- und Angelpunkt der Filmaufzeichnungen. Die einmalige, multimediale Bühnenshow mit zahlreichen Extras, eine Referenz von Udo an seine Fans, denen er auch am Ende im Booklet das Werk widmet: „Meiner ganzen grooossen fantastischen Panikfamilie! Billionen Küsschen, Euer Udo 4Ever.“
Dem ist kaum noch was hinzuzufügen. Außer vielleicht das Setting der verschiedenen Formate, in denen der Mitschnitt erhältlich ist. Wenn dies auch etwas kompliziert scheint: DVD und BluRay enthalten das Leipzig-Konzert, im Bonusteil einige Tracks von anderen Konzerten und die 44minütige Tour-Doku „Backstage“. Die 3CD-Version liefert neben dem Leipzig-Konzert ebenfalls eine CD mit Bonustracks. Als Super Deluxe Box gibt es all das zusammen (wahlweise DVD oder BluRay) und zusätzlich das aktuelle Studioalbum plus die DVD Album Doku “Stärker als die Zeit” inklusive Bonusvideos. Euch wird in den Weihnachtsferien gern mal langweilig? Hier habt ihr die Lösung.
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Die lieben Kollegen Edith und Rainer Keuenhof haben ja schon mehr als ausführlich über Udo Lindenbergs Tourstart in Gelsenkirchen berichtet. Doch der gute Herr fährt zweigleisig momentan und bringt seine Show in Stadien und Hallenarenen auf die Bühne. So haben wir uns also entschieden – auch wenn die Setlist identisch war – zusätzlich dem Konzert am 21. Juni 2016 in Frankfurt unsere Aufmerksamkeit zu widmen. An zwei Abenden war die Festhalle ausverkauft. Und die Show war mal wieder gigantisch.
Auch hier war der Start etwas später als geplant. Riesenchaos in und um Frankfurt. Da anscheinend alle rechtzeitig zum EM-Spiel der Deutschen zuhause sein wollten, hatte sich der Berufsverkehr auf die Zeit zwischen 17 und 18 Uhr konzentriert. Bis 20.15 Uhr war aber fast jeder an seinem Platz und uns Udo konnte in die Halle einfliegen.
Einfliegen? Yes. Auf der riesigen LCD Leinwand wurde die stürmische See gezeigt und der Rockliner brach dreidimensional durch die Wand. Dann flog der Meister – von Stahlseilen gehalten – durch die Menge vom hinteren Ende der Halle bis auf die Bühne. Ein fulminanter Einstieg. Und die dreistündige Show hatte noch einige Überraschungen parat.
Es war ein sehr vielseitiges Konzert, mit rockigen Klängen und E-Gitarren, zarten Balladen zum Piano, vielen Gästen und (vor allem zum Ende hin) einer kunterbunten Revue voller seltsamer Gestalten aus Udos musikalischem Universum.
Die Setlist zog sich durch alle Bandphasen, wenn auch der Schwerpunkt im neuen Jahrtausend lag. Viele Elemente kannte man schon aus den Stadion-Shows 2015, doch es gibt auch ein neues Album. Und das kam nicht zu kurz. Es war schon ein schöner Moment, als die Kids On Stage aus Düsseldorf die Bühne enterten und mit Udo „Coole Socke“ anstimmten.
Schon früh war die Stimmung am Kochen. „Frankfurt, ihr seid geil am Start. Mir geht einer flitzen“, verkündete Udo nach kurzer Zeit. Als erster Gast war Daniel Wirtz mit an Bord, um den Klassiker „Cello“ zu interpretieren, während sich eine artistische Cellistin akrobatisch in der Luft drehte. Solche Hingucker gab es immer wieder und das begeisterte Publikum hob nach dem Hit „Ich lieb dich überhaupt nicht mehr“ zu ersten „Udo, Udo“-Rufen an.
Besonders laut wurde es bei den wirklich alten Songs. „Rock ‘n‘ Roller“ wurde gewaltig abgefeiert. Und dann kam der Magische Moment, als Udo mit einer Solistin der Kids On Stage „Wozu sind Kriege da“ vortrug. Ein Song zum Niederknien – heute so aktuell wie vor dreißig Jahren. Das bewegte Udo zu der Ansage, dass der kleine Pascal, damaliger Jungsolist, ihn heute am Piano begleitet.
Politisch wurde es weiter mit Udos spektakulären Anti-Nazi-Songs. „Heute gehen die falschen Leute auf die Straße“, bedauerte er in Richtung von Pegida und AFD, um dann „Straßenfieber“ und „Sie brauchen keinen Führer“ anzustimmen.
Als weitere Gäste erschienen Josephine Busch, Hauptdarstellerin des Lindenberg-Musicals, für „Gegen die Strömung“ und Stefanie Heinzmann, die gewohnt quirlig mit Udo „Ich brech die Herzen der stolzesten Frau‘n“ vortrug. Ole aus Hamburg lieferte sich mit Daniel Wirtz ein Rap-Battle zur aufgepimpten Version von „Bunte Republik Deutschland“, während Wirtz einen Falco-Klassiker kurzerhand in „Rock Me Ama Udo“ umwandelte.
„Sternenreise“ verwandelte die Festhalle in ein Lichtermeer aus Handylichtern. Ein UFO schwebte ein und Schauspieler Axel Prahl gab mit rauer Stimme den Gerhard Gösebrecht. Als weiteren ruhigen Moment gab es „Hinterm Horizont“, doch zum Ende der Show wurde die Stimmung immer ausgelassener.
Bodo Ballermann sah das komplette Backing-Ensemble im schrillen Fußball-Outfit. Die alten Hits wie „Sonderzug nach Pankow“, „Alles klar auf der Andrea Doria“ und „Candy Jane“ wurden als zünftige Rock’n’Roll Revue zelebriert und Udo schwebte wieder durch die Halle. Diesmal auf einem Stehpodest, das ihn in jeder Richtung durch die Zuschauerränge trug, damit er Tuchfühlung zu den Fans aufnehmen konnte.
Viele waren gekommen, um den 70jährigen zu sehen. Und der gab sich keine Blöße. Die Zeit von Alkohol und Exzessen ist längst vorbei. Udo Lindenberg hat die Kurve gekriegt, bietet gute, zeitlose Musik und hält sich fit, um diese Glanzzeit seiner Karriere noch lange zu genießen. Den Abend beendete er mit einer Hommage an die „Reeperbahn“, dem neuen Stück „Eldorado“ und seinem Lieblings-Rausschmeißer „Ich schwöre“. Der Abend endete nach drei Stunden mit einem Hallenfeuerwerk und alle waren sich einig: 70? Pah! Udo darf noch oft wiederkommen.
Setlist – Udo Lindenberg, Frankfurt, 21.6.2016
Odyssee
Einer muss den Job ja machen
Ich mach mein Ding
Coole Socke (Gäste: Kids On Stage)
Cello (Gast: Daniel Wirtz)
Ich lieb’ Dich überhaupt nicht mehr
Durch die schweren Zeiten
Plan B
Rock ‘n’ Roller
Wozu sind Kriege da (Gäste: Kids On Stage)
Straßenfieber
Sie brauchen keinen Führer
Gegen die Strömung (Gast: Josephine Busch)
Das kann man ja auch mal so sehen
Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frau’n (Gast: Stefanie Heinzmann)
Bunte Republik Deutschland (Gäste: Ole Feddersen und Daniel Wirtz)
Nur knapp 100 km von seinem Geburtsort entfernt startet Udo Lindenberg seine neueste Tour “Keine Panik”. Alle Achtung, denn viele Leute in seinem Alter haben sich schon vor ein paar Jahren in den Ruhestand zurück gezogen. Aber ich denke, da sind Künstler einfach anders. Sie haben sich ihren Traum zum Beruf gemacht. Das trifft auf jeden Fall auf den Akteur des heutigen Abend zu, der vor drei Tagen 70 Jahre “jung” wurde.
Das Publikum freut sich auf ihn, dies ist klar und deutlich zu erkennen. Um 20.00 Uhr soll es los gehen. Aber auf einmal hört man eine Stimme, die darauf hinweist, dass Udo Lindenberg den Start des Konzerts eine Viertelstunde nach hinten verzögern möchte und das mit der Begründung, dass sich noch viele seiner Fans auf den heute sehr vollen Autobahnen befinden. Er möchte, dass auch sie das Konzert von Anfang an mitbekommen. Ist das nicht ein toller Zug von ihm!? Ich find’s klasse. Aber nicht nur ich denke so. Die gesamte Arena klatscht zustimmend.
Dann endlich erfolgt das Intro mit dem Titelsong aus “Der Pate”. Udo kommt im wahrsten Sinne rein geschwebt. An einem Seil, in einem Käfig.
Und dann beginnt die Show! Ja, Udo gibt kein Konzert, er macht eine Show. Es ist ein Abend mit so vielen Highlights, wie ich lange nicht mehr erlebt habe. Es ist ein auf und ab. Nicht von Darbietungen, nein für das Publikum! Leiser gediegener Song, sitzen. Dann Action, Publikum auf und rockt mit ab! Sie sind alle dabei und unterstützen mit klatschen, singen und Handyleuchten.
Eine Supershow!
Im Hintergrund und später natürlich mit einigen Einzelaktionen das unvermeidliche Panik-Orchester mit Stephan, Kravetz, Engel, Sander u.v.m., die schon teils über 40 Jahre mit dabei sind.
Udo im Duett mit Daniel Wirtz, welcher bereits das Vorprogramm dargeboten hat, über die Dame mit dem Cello, das heute allerdings im “Keller von Schalke” steht. Ganz tolle Darbietung und perfekter Duetpartner!
Adel Tawil, der davon singt, dass wir keine Kriege brauchen.
Auch der Song “Wozu sind Kriege da” ist eine kleine Geschichte für sich. Der Junge, der in der Startzeit des Songs, so in den 80igern den Hauptakt gesungen hat, sitzt heute am Klavier. Seinen Part in dem Lied übernehmen, übrigens als Begleitung für die ganze Tour, die “Kids on Stage” aus Düsseldorf.
Dann natürlich auch was super-, supertolles, die Auftritte mit seinem alten Kumpel Otto Waalkes, der sich mit einer leicht abgewandelten Version des AC/DC-Song “Highway to hell” probiert und das echt nicht schlecht. Vielleicht kann er ja mal aushelfen, wenn Axl nicht kann. :-)
Ein weiterer Ex-Mitbewohner aus der Villa Kunterbunt stand noch kurz vorher mit Udo auf der Bühne. Marius Müller-Westernhagen mit dem rauhen Wortlaut des Wortes “Sexy”!
Jede Menge habe ich jetzt über seine Gäste erzählt, aber natürlich ist er die Hauptattraktion. Das weiß jeder der ca. 40.000 Besucher. Und das weiß auch Udo selbst. Er liebt es und er feiert es und sich.
Seien es Balladen wie “Ich lieb dich überhaupt nicht mehr” oder Rocksongs wie “Andrea Doria”, er meistert alles mit Bravour.
Das Tanzen und Bewegen mit all seinen tollen Bühnendarstellern sieht absolut noch sehr fit aus und das über satte 180 Minuten Show.
Hut ab! Auch wenn der Hut stilecht immer drauf bleibt.
Er ging immer seinen eigenen Weg und ließ sich nie von anderen reinreden. UDO LINDENBERG ist die Ikone des konsequenten Rock’n’Roll-Lebens, ein Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit, das sich nicht klein kriegen lässt. Und ein Mensch, wie es ihn kein zweites Mal gibt. Auf seiner aktuellen Single “Plan B” macht Deutschlands aufrichtigster Rocker klar, dass er sich immer selbst treu geblieben ist – und dass dies auch so bleiben wird: “Ich werde mich nicht ändern, werd’ kein anderer mehr sein. Ich habe tausend Pläne, doch‘n Plan B brauch ich kein‘“. Jetzt, am 17. Mai, wird UDO LINDENBERG 70 Jahre alt! Und zu diesem Anlass haben UDO und Kim Frank einen ganz besonderen Videoclip zur Single “Plan B” gedreht. Der Kurzfilm zeigt viele zum Teil private Fotos, die UDOs ereignisreiches Leben im Schnelldurchlauf an uns vorüberziehen lassen – von der Kindheit bis zur Gegenwart. Eine packende Autobiografie in dreieinhalb Minuten, die man unbedingt gesehen haben muss.
UDOs neuesten Album “Stärker als die Zeit” erschien am 29. April und katapultierte sich sofort auf Platz 1 der Charts. Es ist das in der ersten Woche meistverkaufte Album in diesem Jahr und hat schon jetzt Platinstatus erreicht! Aber das große Highlight kommt erst noch: Ab dem 20. Mai wird UDO mit einer sagenhaften Show durch Deutschland touren. Überdies werden im Laufe dieses Jahres sämtliche Alben UDO LINDENBERGs aus dem Warner Music-Katalog als Vinyl veröffentlicht! “Stärker als die Zeit” erscheint ebenfalls auf Vinyl mit einem Deluxe Case, in dem alle Vinyl-Wiederveröffentlichungen Platz finden werden.
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Es dauerte gerade mal 100 Stunden vom Chart-Entry auf den Spitzenplatz der Offiziellen Deutschen Albumcharts bis zum Erreichen der Platinmarke für Udo Lindenbergs aktuelles Album “Stärker als die Zeit“!
Damit nicht genug – das neue Studioalbum, das von Medien und Fans gleichermaßen hymnisch gefeiert wurde, verkaufte sich häufiger als jedes andere, 2016 erschienene Album in der ersten Chart-Woche. Was sich gleich nach Veröffentlichung abzeichnete, wurde jetzt bestätigt – zu Gold kam auch die Platinauszeichnung für 200.000 verkaufte Alben.
Am 20. Mai startet Udo Lindenberg seine finale Stadion- und Hallentour. Neben seinen Hits wird er den Fans auf der Tour natürlich auch Songs aus dem neuen Album präsentieren.
Am 17. Mai wird er 70 Jahre alt, der Begleiter durch so viele Jahrzehnte. Er macht Musik, seit ich denken kann – man kann und will sich nicht vorstellen, dass das irgendwann mal vorbei sein könnte. Vor allem in den 90er Jahren gab es eine lange Durststrecke zu überwinden. Zwar konnte man sich auch mit „Belcanto“ und „Atlantic Affairs“ anfreunden, doch die Alben zwischen „Panik-Panther“ und „Der Exzessor“ hatten einen bösen Hauch von Massenware und Immer-das-Gleiche. Die letzte Platte, die mich wirklich bewegte, war „Bunte Republik Deutschland“.
Doch die Jahrtausendwende brachte uns einen neuen Udo, der mit „Stark wie zwei“ nach acht Jahren Studiopause das erste Nummer-1-Album seiner Karriere vorlegte. Was für ein Ding! Die Kooperationen mit Clueso und Jan Delay waren eine Frischzellenkur für den Künstler. Hinzu kam das Musical „Hinterm Horizont“, das den alten Recken ebenfalls in die Gegenwart pushte und ihm neues Selbstbewusstsein verlieh. Krönung der neuen Zeit war schließlich das „MTV unplugged“. Der Ritterschlag, den Udo auch als solchen empfand.
Jetzt sind schon wieder acht Jahre vergangen. Im Album „Stärker als die Zeit“ arbeitet Udo Lindenberg all diese Geschichten auf. Das hat er schon mit „Stark wie zwei“ getan, doch das neue Werk ist noch ein Stück weit persönlicher und tiefgreifender. Es beschäftigt sich mit der eigentümlichen Persönlichkeit und trägt deutliche Züge einer Rückschau. Von einem Alterswerk will man lieber nicht sprechen, denn wenn Udo so agil weiter macht, kann noch einiges kommen.
Songs wie „Durch die schweren Zeiten“ und „Plan B“ sind nostalgische Reisen, mit denen Lindenberg sich wie in einem Mantra bestätigt, alles richtig gemacht zu haben und nichts zu bereuen. Der Titeltrack „Stärker als die Zeit“ gibt ihm Recht dabei. Viele Songs sind sehr balladesk gehalten. Dazu kommen aber auch echte Rocktitel wie „Einer muss den Job ja machen“ und „Blaues Auge“.
Was die größte Stärke des Albums ist: Endlich wieder eine CD, die uns den puren Udo zeigt. Ohne Kollaborationen. Einfach Udo, wie er mit Panikorchester oder symphonischer Begleitung seine Lieder zu Gehör bringt. Sehr bewegend klingt „Der einsamste Moment“, der den ganz intimen Moment vor einem Livekonzert beschreibt. Nur vom Piano begleitet. Ein Gänsehautsong!
Udo ist und bleibt die „Coole Socke“, als die er sich selbst besingt. Man mag es belächeln, wie ruhig und nachdenklich das Album insgesamt gehalten ist. Wie manche Titel in Pop- und Schlagerelemente abgleiten. Doch Udo macht genau das Richtige: Er beschert uns ein Album zwischen Pianoklängen, Orchester und Gitarrensoli. Bisweilen verstärkt ein Kinderchor den Gesang, Ole Fedderson und Nathalie Dora wirken im Background mit. Wieder hat Udo seinen Co-Autor Andreas Herbig als kongenialen Partner mit an Bord, aber auch andere Songwriter wie Ali Zuckowski und Martin Tingvall. Selbst Lyriker Benjamin von Stuckrad-Barre trägt sein Scherflein bei. Und man gönnt es Udo, die Orchesterpassagen in den Abbey Road Studios aufgenommen zu haben.
Udo Lindenberg ist mit 70 Jahren auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Nicht als Rentner und belächelter Altstar, der höchstens mal einen Lebenswerk-Preis abgreift. Nein – er ist kreativ wie eh und je, hat Ideen über Ideen. Wir dürfen uns schon auf die kommenden Hallenkonzerte freuen. Und bis dahin die neue CD hören. Immer und immer wieder.
Was ist besser als ein Udo Lindenberg? Zwei Udo Lindenbergs natürlich! Im Musikvideo zu “Durch die schweren Zeiten”, das soeben Premiere feierte, bekommen wir es mit einem Udo-Doppelgänger zu tun, gespielt von Tommy Richter. Er begleitet den echten Udo durch die Hamburger Nacht – als Schatten, Schutzengel, guter Freund. Denn wie heißt es doch gleich im Song: “Ich trag dich durch die schweren Zeiten so wie ein Schatten werd ich dich begleiten, ich werd dich begleiten. Denn es ist nie zu spät, um noch mal durchzustarten, weil hinter all den schwarzen Wolken wieder gute Zeiten warten”.
Schwarze Wolken gibt es in dem Video reichlich zu sehen und auch sonst beeindruckt der Clip mit naturgewaltigen Hintergründen und satten Filtern. Verantwortlich dafür zeichnet Kim Frank, früherer Frontmann von Echt und seit vielen Jahren ein angesehener Musikvideo-Regisseur. Neben der Regie gehen hier auch Buch, Kamera und Schnitt auf sein Konto. Als Schauplätze gibt es in dem Video unter anderem das Hotel Atlantic zu sehen, bekanntlich Udo Lindenbergs Zuhause, den Jazzclub “Birdland” und den Elbstrand.
Seht Euch das Musikvideo zu “Durch die schweren Zeiten” an und holt Euch die Single als Download, auch beim Vorbestellen des neuen Albums “Stärker als die Zeit” von Udo Lindenberg, das am 29.04. erscheint.
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Acht Jahre ist es her, dass Udo Lindenberg ein beispielloses, noch immer andauerndes Comeback mit seinem Album “Stark wie Zwei“ gelang, seinem ersten Nr. 1 Album im Laufe seiner nunmehr über 40jährigen Karriere. 2011 folgte dann das noch erfolgreichere Nr. 1 Album “MTV Unplugged – live aus dem Hotel Atlantic“.
Dafür gab es 11 Mal Gold und 5 Mal Platin und zwei Echos, zudem katapultierte sich die Single “Cello” auf Platz 4 der Single-Charts. Dazu kamen weitere Charterfolge mit Singles wie “Ein Herz kann man nicht reparieren” (2011) und die Unplugged-Version “Reeperbahn 2011 (What It’s Like)” im Jahr 2012. Überwältigend war auch der Erfolg der “Ich mach mein Ding”-Tournee im Jahr 2013, die zu den besten und aufwendigsten Shows gehörten, die ein deutscher Künstler je auf die Beine gestellt hat. Die daraus resultierende Live-DVD/Blu-ray/Audio-CD “Ich mach mein Ding – Die Show” hielt sich wochenlang auf Platz 1 der DVD- und Platz 3 der Musik-Charts und erreichte Gold. Darauf folgte 2014 seine erste ausverkaufte Stadion-Tournee, 2015 die zweite und 2016 bildet den glanzvollen Abschluss der Stadion-Trilogie.
2016 ist das Jahr, in dem sich Deutschlands erfolgreichster deutscher Künstler, Ikone des deutschen Rocks mit einem neuen Studio-Album zurückmeldet: “Stärker als die Zeit” erscheint am 29. April und enthält 15 lupenreine LINDENBERG-Songs, die von Andreas Herbig, Henrik Menzel & Peter “Jem” Seifert in Szene gesetzt wurden, die auch für “Stark wie Zwei” als Produzenten verantwortlich zeichneten. Bereits am 26. Februar wird die Single “Durch die schweren Zeiten” veröffentlicht und feiert gleichzeitig ihre Radiopremiere. Ab diesem Zeitpunkt kann auch das Album vorbestellt werden.
Mit “Stark wie Zwei“ hatte Lindenberg sich künstlerisch komplett neu entworfen – indem er zu sich selbst zurückgefunden hatte, die Platte klang wie die besten der ganz frühen Lindenberg Werke – aber mit der Erfahrung eines sehr bewegten Lebens: er hatte alle Tiefen und Dunkelzonen ausgemessen, jetzt hatte er uns wirklich etwas zu erzählen. “Stark wie Zwei“ handelte vom Überleben, das neue Album geht schlüssig einen Schritt weiter und reflektiert die sagenhaften acht Jahre, in denen Lindenberg alles gelang, “Stärker als die Zeit“ also handelt von der Unsterblichkeit. Wenn jemand darüber etwas weiß, dann ja wohl er: Udo Lindenberg.
Wer in den letzten Jahren und Jahrzehnten ein Konzert von Udo Lindenberg besucht hat, dem ist auch der Name oder zumindest das Gesicht von Eddy Kante ein Begriff. Über lange Zeit war er Udos Bodyguard und Mädchen für alles – verhinderte unbequeme Annäherungsversuche und brachte das obligatorische Tablett voller Eierlikör zu den Kunstschaffenden. Dass dadurch ein enges Vertrauensverhältnis zum Meister des Deutschrock bestehen musste, ist selbstverständlich. Eddy Kante war Teil der Show und Mitglied der großen Panik-Familie.
In gewissem Sinn war er aber auch eine Figur, die ihre Rolle zu spielen hatte und um die ein mystischer Schleier gelegt wurde. Ex-Knacki, raue Gestalt, der Mann fürs Grobe. Kante sagt selbst, dass er eine Kunstfigur war. Jemand, der Udo den Nimbus des Unnahbaren verleihen und ihn nach außen als Superstar erscheinen lassen sollte. Mit dem neuen Jahrtausend hat Udo diesen Status unwiderruflich inne und braucht keine symbolhaften Gestalten mehr – vielleicht ein Grund für den Bruch, den es letztlich zwischen Star und Bodyguard gab.
Eddy heißt eigentlich Frank Uwe Axel Schröder und wurde in Hagen geboren. Als er die vorliegende Autobiografie ankündigte, ging ein Raunen durch die Medienlandschaft und der Rechtsstreit um die Veröffentlichung des Buches wurde viel kommentiert. Alles Promo-Getue? Könnte natürlich sein, denn um ein Buch ordentlich zu bewerben, braucht man den Skandal. Die Seite 1 in der Bild am Sonntag – oder ähnliches. Nach den ersten Ankündigungen hat sich der Erscheinungstag des Buches um ein gutes halbes Jahr verschoben. Vielleicht doch ein Zeichen dafür, dass die Differenzen zwischen den beiden Protagonisten echt sind und juristisch ausgefochten werden mussten.
Aber ist es wirklich so schlimm, was Eddy da schreibt? Er war ein Straftäter und entstammt einer brutalen Szene. Das ist nun wahrlich kein Geheimnis. Wegen stinkender Füße landet nun mal keiner im Knast. Und dass er ein großer Fan von Udo war, der sich in den Kopf setzte, für sein Idol zu arbeiten, ist einfach eine rührende Geschichte. Man muss auch gar nicht sagen, dass er ein großer Fan war. Er ist es immer noch. Trotz der Differenzen schreibt Eddy äußerst respektvoll über alles, was Udo angeht, und drückt (wenn nicht wörtlich so doch zwischen den Zeilen) seine Liebe aus.
Eddy erzählt aus seinem Leben. Er nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und gibt interessante Einblicke ins Rocker-Milieu. Solcherart Selbstoffenbarungen gibt es aber inzwischen viele. Und der geläuterte Held, der rückblickend seine Verfehlungen betrachtet, hat nun mal ein Alleinstellungsmerkmal: Die Nähe zu Udo Lindenberg. So gibt Eddy auch einige Anekdoten zum Besten, bleibt dabei aber recht oberflächlich. Udo muss sich wirklich keine Sorgen machen, dass er als Person entzaubert oder irgendwie in ein schlechtes Licht gestellt wird.
Das Buch ist im schnoddrigen Stil geschrieben und lässt sich locker-flockig konsumieren. Jenny Bauer, Journalistin vom Hamburger Abendblatt, hat es übernommen, den Monolog in lesbare Form zu bringen. Trotzdem klingt alles noch authentisch. Die Vorgeschichte nimmt vielleicht zu viel Raum ein, aber Kante hat sein Werk ja bewusst nicht “Mein Leben mit Udo” genannt. Bleibt zu hoffen, dass die beiden sich bald wieder vertragen. Wer soll sonst den Likör verteilen?
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