Die Rechnung wird aufgehen! Im Juni gibt es zum wiederholten Male Porta hoch drei und der Vorplatz der Porta Nigra in Deutschlands ältester Stadt wird zum schönsten Open-Air-Gelände Deutschlands.
Max Giesinger – 20.6.24
Nach seiner bis dato größten Tour 2023, legt der Singer-Songwriter im Sommer 2024 mit weiteren Terminen nach!
2023 war ein mehr als erfolgreiches Jahr für den Singer-Songwriter Max Giesinger. Bei 27 Club-Shows mit insgesamt 65.000 Zuschauer*innen im Rahmen der „Irgendwann ist jetzt“-Tour sowie bei 18 Festivalshows, hatten seine Fans mehr als nur einmal die Möglichkeit, die unglaubliche Liveshow des Künstlers zu erleben. Seine größte Tournee überhaupt!
Mit seiner Single „More To This Life“, die er im Herbst 2022 gemeinsam mit Michael Schulte veröffentlichte, konnte der Wahl-Hamburger einen echten Hit verbuchen. Der Song landete auf Platz 11 der deutschen Airplay-Charts.
Pause machen und zurücklehnen? Nicht mit Max Giesinger! Die Ära 2023 lässt der Sänger mit einem Jahresabschlusskonzert an zwei Abenden in Karlsruhe solo, hautnah und akustisch ausklingen. Ein intimes Setting, bevor im neuen Jahr wieder alles größer und lauter wird. Im Sommer 2024 ewarten die Max Giesinger-Fans wieder viele Konzerte auf den Bühnen Deutschlands!
Jan Delay – 21. & 22.6.24
Wann hast du Jan Delay zum ersten Mal gehört? Im Weserstadion, als zur Abwechslung mal ein richtig gutes Fußball-Lied durchs Oval schepperte? Auf einem Festival, du tanzend im Publikum, oben auf der Bühne ein Vollstyler und Vollblutentertainer im durchgeschwitzten Maßanzug mit der wirklich allerbesten Band der Welt im Rücken? Im Radio, als Nena plötzlich nach Reggae und deutsche Popmusik auf einmal verdammt cool klang? Oder schon in den neunziger Jahren auf irgendeiner HipHop-Jam zwischen Mainz und Itzehoe, als eine winzige Gruppe von Überzeugungstäter:innen das Fundament legte für das, was deutsche Popkultur heute ist?
Irgendwie, irgendwo, irgendwann wird es gewesen sein. Ihren persönlichen Jan-Moment haben quasi alle, die in den letzten gut 30 Jahren nicht unter einem Stein gelebt haben und einen gepflegten Beat zu schätzen wissen. Ob Alt-68er und 187er. Rap-Nerd oder Rabe- Socke-Fan. Alte Schule, Gen-Z oder ganz egal. Niemand hat Musik in diesem Land so geprägt wie Jan Delay. Und niemand hat sich selbst so konstant, so konsequent weiterentwickelt, von Album zu Album, von Zeitalter zu Zeitalter, von Flash zu Flash. Fünf Solo-Platten. Vier Live-Alben. Drei stilprägende Bands. Und unzählige Shows, vom Jugendzentrum bis hin zu Rock im Park. Forever Jan? Zumindest Zeit für einen kleinen feierlichen Rückblick.
Kurz die Fakten: Am 03.05.2024 erscheint Jan Delays Best-Of “FOREVER JAN (25 Jahre Jan Delay) ”. Darauf sind seine größten Hits und zwei komplett neue Songs. Zusätzlich gibt es eine Sammlung legendärer Nebenprojekte und Raritäten (Ehrensache für einen, der stets unter der Oberfläche gediggt hat und dessen zweiter Song überhaupt eine Ode an die B- Seite war) sowie die besten Momente seiner Lockdown-Initiative Diskoteque. Das alles gibt es natürlich in diversen Konfigurationen, vom formschönen limitierten Vinyl Box zum Ausstellen bis hin zur CD zum sofortigen Aufdrehen und Abgehen. Denn wenn der Kinginseimding zum Rave lädt, ist Showtime. Egal ob 1999 oder 2024.
“FOREVER JAN (25 Jahre Jan Delay) ” packt diese 25 ( ) Jahre in die derbstmögliche Compilation – und macht, bei aller stilistischen Diversität, vor allem den roten Faden dieser in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Karriere erkennbar. Jan Delay ist eine Ikone des deutschen Pop. Er hat ganze Generationen dazu inspiriert, auf ihr Raveheart zu hören und konsequent ihr Ding zu machen. Vor allem aber ist er immer Fan geblieben. Wer einmal morgens um fünf Uhr einen Dancefloor mit Jan geteilt oder mit ihm über die letzte Platte von Soundso diskutiert hat, ja wer ihn auch nur einmal auf der Bühne erlebt hat, weiß, was ihm Musik bedeutet, wie sie ihn antreibt, wie sie sein Wirken definiert. Die Beats, der Bass, der ganze Bumms: Das ist das Element von Jan Delay. Und er hat diese Leidenschaft stets sehr direkt in seine eigenen Projekte überführt.
Ob er als junger Mann ein Refugium in der alten Seele des Roots Reggae fand, als ihm der Deutschrap-Hype zu bunt und die Stimmung im Land finster wurde. Ob er dem Schland der Körperkläuse und Bewegungsbertas seine originäre Form von Tanzmusik schenkte (und sich selbst damit eine neue Karriere). Ob er seine persönliche Begeisterung für geile Gitarrenmucke in eine ureigene Version von Rock On & On & On übersetzte. Oder ob er all seine Einflüsse – den Rap und den Reggae, den Funk und den Soul, Udo und Dr. Dre, Hamburg und die Welt – zusammenwarf und einfach drauflos vibete: Jan Delay hat Feuer genommen und neues Feuer geschaffen.
Im Sommer 2024 geht JAN DELAY dann mit seiner phänomenalen Band DISKO No.1 auf große „Best of 25 Years“ Sommertournee.
Und es ist natürlich nicht nur die Reeperbahn. Jährlich Ende September wird Hamburg seit vielen Jahren zur Musikhauptstadt der Welt. Das merke ich allein schon durch die Frequenz an Promoter*innen, die mir Auftritte ihrer Acts ans Herz legen oder ganz allgemein darauf hinweisen, dass sie in Hamburg zu finden sein werden. Kein Wunder, denn das Reeperbahn Festival ist nicht nur das vermutlich größte Clubfestival der Welt (diesmal mit 40.000 Besuchern und über 400 Konzerten in unzähligen Locations) sondern auch Dreh- und Angelpunkt der Musikindustrie mit einer großen Menge an Fachbesucher*innen, die das Event als große Messe wahrnehmen und neben den Events auch an Vorträgen sowie Diskussionen verschiedenster Art teilnehmen. Das alles in einer Branche, die es so nötig hat wie nie.
Das Reeperbahn Festival hat sogar in den Jahren stattgefunden, als alles still gelegen hat. Klar musste man in den letzten beiden Jahren die Besucherzahl zurückfahren. Das ausgeklügelte Hygienekonzept war aber vorbildlich, wurde europaweit viel beachtet und später auch kopiert. Jetzt ist wieder Normalität eingekehrt. Und das Renommee des Festivals sorgte im Jahr 2022 vier Tage lang dafür, dass die Clubs nicht – wie so oft im Moment – mit gähnender Leere glänzten sondern aus allen Nähten platzten.
Okay. Das konnte auch mal nervig sein, wenn die Schlange zu lang war, um noch mit guten Chancen zum gewünschten Konzert eingelassen zu werden. Doch die Menschen waren gelassen. Man blieb entspannt und stillte seinen Konzerthunger am Ende einfach da, wo noch Platz war. Notfalls open air auf dem Heiliggeistfeld oder dem Spielbudenplatz, wobei letzterer sogar dem Publikum ohne Bändchen offen stand, also den Menschen, die einfach ein wenig Festivalluft atmen wollten. Auf jeden Fall ein feiner Zug der Veranstalter!
Zum Programm und den Highlights:
Die größten Überraschungen gab es gleich zu Beginn. Ich nenne mal Kraftklub, die als Überraschungsgäste des Festivals dezent die komplette Reeperbahn mit ihrer Bühne blockiert haben und dann auch drastisch eskaliert sind. Gastauftritte von Casper und Bill Kaulitz inklusive.
Vorher hatte schon das „Opening“ im Stage Operettenhaus für Furore gesorgt, als plötzlich Udo Lindenberg, der frisch gebackenen Ehrenbürger der Hansestadt, auf der Bühne stand. Den hatte nämlich Jan Delay bei seinem Opening-Auftritt kurzerhand im Schlepptau. Überhaupt war das Opening ein Megaevent mit Momenten zum Jubeln, zum Träumen und zum Innehalten. Abgesehen von den oben genannten Herren war die Eröffnung dabei übrigens fest in Frauenhand. Somit setzte das RBF durchaus ein Zeichen, war doch in den letzten Monaten viel Kritik an männerlastigen Events wie „Rock am Ring“ laut geworden. In Hamburg hatte man fast das Gefühl, Carolin Kebekus hätte das Booking übernommen – so viele weibliche Acts waren zu finden.
Die Frauenpower startete mit der wundervollen Ellie Goulding, die neben ihren Songs auch eine bewegende Rede zum Zustand der (Musik)Welt hielt. Natürlich konnte man den Ukraine-Krieg nicht verschweigen. So trat die Rapperin Alyona Alyona auf, die 2019 den ANCHOR Award gewonnen hatte und leitete über zu einer bewegenden Rede von Natalia Klitschko, die in ihrer Keynote von den Auswirkungen des Krieges auf die Kultur berichtete, aber auch von der Stärke, die ein unterdrücktes Land im kulturellen Austausch gewinnt. Es folgten Performances von Zoe Wees, dem Cast des Musicals „Hamilton“, das in Kürze ebenda im Operettenhaus starten wird, und von besagtem fulminantem Duo Jan & Udo.
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Gerade aus dem Veranstaltungssaal getreten, konnte man dann Kraftklub mitten auf der extra gesperrten Reeperbahn entdecken. Was für eine Show, die allen Menschen rundum sagte: „Wir sind hier. Das Festival ist gestartet.“ Da passte ein Song wie „Ich kann nicht singen“ natürlich wie die Faust aufs Auge. Nicht schön, aber selten, war die Devise. Oder besser: Authentisch, rau und bodenständig. Zu „Wenn du mich küsst“ erschien plötzlich Casper als Feature-Gast auf der Bühne und später gab sich auch Bill Kaulitz von Tokio Hotel die Ehre, der ein Teil der ANCHOR-Jury 2022 war.
Jetzt konnte das Festival richtig losgehen und Highlight reihte sich an Highlight.
Da wäre ClockClock, definitiv die Band der Stunde. Mit „Brooklyn“ (einem Feature bei Glockenbach) und seinem Megahit „Sorry“ sprengt der Pfälzer Bojan Kalajdzic momentan jede Radioplaylist. Im glanzvollen Spiegelzelt zeigte er zudem eine große Nähe zum Publikum und legte einen absolut sympathischen Set hin.
Anaïs, deutsche Nachwuchskünstlerin mit belgischen Wurzeln, stellte den Mojo Club auf den Kopf. Sie traf in Klang und Text einen emotionalen Nerv, den andere oft genug verfehlen. Eine echte Powerfrau mit betörender Präsenz.
Der britische Rapper Loyle Carner gab schließlich das offizielle Eröffnungskonzert des Festivals im STAGE Operettenhaus vor 1.200 Zuschauern. Neben den Konzerten in der Elbphilharmonie sicher das größte Einzel-Event des Festivals.
Zum Abkühlen gab es dann mittwochs noch Charles Watson im Bahnhof Pauli. Solche Clubkonzerte sind das Salz in der Festivalsuppe. Dieser Mann der leisen Töne war ganz allein mit Gitarre auf der Bühne und lieferte einen melancholischen Abschluss des Mittwochs.
Tags drauf gaben sich die Schweden von Mando Diao im Saturn, dem großen CD-Laden am Hauptbahnhof. die Ehre und lieferten einen kleinen Acoustic Gig zu zweit. Auch wenn Gustaf Norén nicht mehr dabei ist, macht Björn Dixgård doch einen klasse Job am Mikro. Seine tiefe Stimme ging durch Mark und Bein. Es gab neue Stücke wie „Stop The Train“ und zum krönenden Abschluss den Superhit „Dance With Somebody“ in einer genial reduzierten Version.
Sebastian Madsen ist ja neuerdings solo unterwegs und veröffentlicht in Kürze sein Debüt. Gebucht wurde er als Ersatz für einen ausgefallen Act erst zwei Tage zuvor. Um so besser war seine Performance. Multiinstrumentalistin Anne de Wolff begleitete ihn und seine Band. Es gab Songs wie „Sei du selbst“, das normalerweise von Drangsal gefeatured wird, und „Baby, ich liebe dich“ in einer schönen Version für Klavier und Violine.
Annie Chops ist mir schon 2021 äußerst positiv aufgefallen. Und diesmal legte sie noch einen Zahn zu! Open Air auf der Spielbude verzauberte sie ihr Publikum mit einer fulminanten One-Woman-Show. Gitarre und Loop Station waren am Start – dazu eine mitreißende Performance. Annie ist leidenschaftliche Straßenmusikerin. Und so machte sie halt die Bühne zu ihrer Straße und brachte die Reeperbahn zum Tanzen. Von Soul bis Hip Hop war alles dabei und es gab erstmals zwei deutschsprachige Stücke: „Eins durch zwei“ und „Verlieben zählt nicht“. Stand ihr gut!
Danach feierten KLAN im Bahnhof Pauli einen ordentlichen Abriss mit fettem Sound. Stimmung, Spaß und gute Laune vor vollem Haus. Stefan und Michael Heinrich haben es vom Kirchenchor über das Straßenmusikerdasein bis zum profilierten Musikerduo geschafft und man muss sie im Auge behalten. Das Duo ist gekommen, um zu bleiben.
Zu nächtlicher Stunde ging es in die St. Michaelis Kirche, den berühmten „Hamburger Michel“. Dort spielte die Band HUNDREDS mit dem Ensemble Berlin Strings. Die Atmosphäre in diesen heiligen Hallen ist ohnehin immer ganz besonders. Die Akteure erzeugten einen wundervollen Sound zwischen atmosphärischem Elektropop und knallharten Techno Beats. Das hat der ehrwürdige Michel vermutlich noch nicht oft erlebt.
Auch freitags gab es nach einigen kleineren Konzerten wieder ein Highlight im Michel: Manuel Bittorf aka Betterov hatte sich eine illustre Schar von Gästen eingeladen. Neben einem klassischen Ensemble gab es an den Vocals auch Novaa, Paula Hartmann, Fil Bo Riva und den sensationellen Olli Schulz. Vor allem die gefühlvollen Momente schlugen voll durch. Olli Schulz stimmte extra für Manuels Papa, der großer Springsteen-Fan ist, „No Surrender“ an. Und zum Schluss traf er mit „Als Musik noch richtig groß war“ den Nerv aller Anwesenden.
Dann ging es zu dem ersten von zwei Konzerten in die Elbphilharmonie. Was für ein Haus, was für eine Kulisse, was für ein Sound! Die britische Soul und R&B Künstlerin Joy Crookes, die gerne mal mit Amy Winehouse verglichen wird, legte einen gefühlvollen Set hin und war stets in gutem Kontakt zum Publikum, das durchweg an ihren Lippen hing. Sie trat selbstbewusst, aber gar nicht divenhaft mit großer Band auf, konnte aber ganz zum Schluss allein am Piano die meisten Herzen für sich gewinnen.
Tags drauf waren es die belgischen Klangkünstler Warhaus, die die Elbphilharmonie beseelten. Maarten Devoldere hat mit seiner rauchigen Stimme, die stets ein wenig an Nick Cave erinnert, früher schon der Band Balthazar vorgestanden. Jetzt gab er dem Bandprojekt Warhaus ein Gesicht, das mit endlosen Klangcollagen und verspielten Instrumentalpassagen überzeugte. Zum Ende hin gab es per Loop-Verstärkung ein Soundgemälde epischen Ausmaßes, bei dem Künstler und Publikum nur die Luft anhalten konnten, bevor riesiger Jubel losbrach.
Damit ging für mich ein phänomenales Festival zu Ende. Ich will aber nicht die Berliner Künstlerin Wilhelmine unerwähnt lasen, die zuvor im Club „Uebel und gefährlich“ ein einstündiges Konzert gab. Ihre anfängliche Unsicherheit überspielte sie mit viel Energie und war mega sympathisch. Songs wie „Komm wie du bist“, „Meine Liebe“ und „Das Mädchen mit der Latzhose“ zeugten von Popmusik, die etwas sagen möchte. Durch authentische Ansagen gelang ihr das mit Bravour.
Das Reeperbahn Festival lebt von seiner Vielfalt. Ironischer Schlager, Pop, Soul, Indie auf der einen Seite, Alternative Rock, Rap und Metal auf der anderen. Für jeden ist etwas dabei und Überraschungen gibt es viele. Vermutlich kann sich jeder Besucher seine eigene Geschichte von Highlights und Neuentdeckungen spinnen – und das ist gut so. Das Herz der Musikwelt schlägt jeden September für vier Tage in Hamburg. Vom 20.09.2023 bis 23.09.2023 ist es wieder soweit. „Early Bird Tickets sind“ bereits erhältlich!
Es war ein würdiger Start nach zwei Jahren Corona-Zwangspause. Was für eine geile Idee, die DONOTS als Opener quasi am frühen Morgen (geplant war ein Start um 13.40 Uhr) auf die Hauptbühne zu lassen. Dann wurde es aber doch 14 Uhr. Ingo und seine Gang sind ja inzwischen so etwas wie die Patrone und Hausherren des Festivals – ein Status, den sie sich redlich verdient haben. Gerade erst haben die DONOTS angekündigt, dass ihr neues Album „Heut ist ein guter Tag“ im Februar 2023 erscheinen wird. Yeah! Und natürlich gab es ein entsprechendes Banner im Bühnenhintergrund: Ein Strauß Blumen für die Fans. Schnell wurde der Albumtitel zum Motto des Tages, denn heute sollte alles passen.
Von den angekündigten Gewittern und Regenschauern war nichts zu bemerken. Es blieb trocken bis zum Schluss und die milden Sommertemperaturen sorgten für das ideale Festivalwetter. Der Ring war mit 90.000 Fans ausverkauft und das Programm sah eine Menge Partykracher für ausgelassene Stimmung vor – so auch bei den DONOTS. Zehn nach vorn treibende Songs zeigten die Feierlaune des Quintetts im Einklang mit seinem Publikum. Die Mischung ging durch die gesamte Karriere, startend mit „Calling“ und „Wake The Dogs“, endend mit „Auf sie mit Gebrüll“ und „So Long“.
Dazwischen gab es eine Überraschung, auf die viele gehofft aber mit der die meisten nicht wirklich gerechnet hatten: Die TOTEN HOSEN waren auch im Jahr 2022 auf dem RING! Was wären auch das (verschobene) Jubiläum und der Neustart ohne diese Dauergäste? Zunächst spielten die DONOTS selbst „Hier kommt Alex“, doch dann waren plötzlich die Freunde, sprich: Campino und Band, mit auf der Bühne und der Jubel im Publikum grenzenlos. Kann man das noch toppen? Ja – mit einem ÄRZTE Song: Der „Schrei nach Liebe“ aus 90.000 Kehlen ließ das Gelände beben.
Es waren, laut Ingo, 888 Tage seit der letzten DONOTS-Show. Die Disziplinen Springen, Rudern und Laufen im Circle Pit funktionierten aber noch. Und wie!
Der Timetable war ein wenig im Eimer. YOU ME AT SIX starteten nochmal eine halbe Stunde zu spät und mussten ihren Gig verkürzen. Sie standen vermutlich im Stau. Der Auftritt war trotz dieser Widrigkeiten sehr stark. Der Sound komplex und von einem starken Beat getragen. Die Tracks pendelten gerne mal zwischen Pop und Rock, am liebsten aber rockte das Quintett seine breitwandigen Hymnen straight nach vorne und baute enorme Klangwände auf, die trotz aller Elektronik nie nervig wurden. Josh Franceschi sang, schrie und hielt die Fäden in der Hand. Seine Ansagen enthielten die corona-typische Wehmut: Der erste Auftritt in Deutschland seit 2019 – und zugleich der „fucking dream to play the main stage“ bei ROCK AM RING. Geschafft!
Die Alternative Rocker WEEZER brachten ihre melodische Seite auf die Main Stage. Gitarrenlastig zwischen Punk und College Rock. Als Intro gab es Van Halens „Jump“, womit die Zeichen auf einträchtiges Springen im Publikum gestellt waren. Die Setlist reichte von „Hash Pipe“ über „My Name Is Jonas“ bis hin zu „Island In The Sun“. Wer bis dahin noch nicht textsicher war, durfte sich über das TOTO-Cover „Africa“ freuen. Sänger Rivers Cuomo interpretierte den Song definitiv besser als weiland Totos Bobby Kimbell. Mit „Buddy Holly“ endete ein respektabler Set.
Es folgte die „Band der Stunde“. Måneskin aus Rom sind seit ihrem Sing beim ESC 2021 zu Recht in aller Munde und konnten den Erfolg schnell über Europa hinaus ausdehnen. Recht früh im Set präsentierten sie „Beggin'“, ein Cover der Four Seasons, ihren viralen Hit, der auch in den USA mit Platin ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus gab es „Zitti e buoni“, den ESC-Siegertitel. Und das schon ganz zu Beginn des Sets. Aber die Band war keineswegs „leise und brav“. Es wurde gerockt, was das Zeug hielt, wobei der exzentrische Fronter Damiano David ganz im Mittelpunkt stand und seine Show gekonnt zelebrierte. Alles in allem ein ordentlicher Abriss für die Hauptbühne.
The Offspring aus Orange County in Kalifornien sind nicht mehr die Jüngsten. Sänger Dexter Holland geht auch schon auf die 60 zu, was für die Punkband aber kein Hindernis war. 2021 gab es nach neun Jahren Funkstille mit „Let The Bad Times Roll“ einen neuen Longplayer. Die Frage darf gestellt werden: Braucht man so ein Album samt Titel überhaupt noch? Hat der Punk ausgedient? Ja und nein heißt hier die Antwort. Dieses Album kam genau zur richtigen Zeit und zeigte, dass Punkrock in den USA noch nicht am Ende war. Live berufen sich Dexter Holland & Co. auf alte Stärken und zelebrieren ihre Klassiker mit großer Lightshow und Leinwandvideos, die sich dann am frühen Abend (es war inzwischen 19.30 Uhr) auch lohnten. Der Tag ging mit Sonnenschein und Kaiserwetter zu Ende – The Offspring brachten den Lichterglanz vom Himmel zur Bühne.
Jan Delay mit Disko Nr. 1 und die Metalcorer Caliban spielten parallel auf Mandora und Orbit Stage. Schwierige Entscheidung, die dann aber doch zu Gunsten von Jan Philipp Eißfeldt ausfiel. Der Meister des genuschelten Wortes ging direkt in die Vollen und ließ es vom ersten Song an nicht zu, dass das Publikum sich zur Ruhe setze. „Klar“, „Spaß“, „Large“ und „Disko“ ließen den Funk hoch leben und das Publikum tanzen. Das aktuelle Album heißt „Earth, Wind & Feiern“, was zur Mottoparty einlädt. Von dem gab es dann auch viel Material zu hören. Mit Blechbläsern und weiblichem Backgroundgesang war Einiges aufgefahren und die formidable Lightshow tat ihr Übriges dazu.
Zwischenzeitlich zelebrierten Caliban Headbanging, Circle Pits und ein aggressiv-freundliches Aufeinanderlosgehen mit klaren Ansagen gegen Nazis und Intoleranz. Während Jan Delay noch den Sonnentag feierte, ging es hier düster zur Sache – auch wenn das Rammstein Cover „Sonne“ ertönte. Das Publikum zog mit und der Refrain „Eins – hier kommt die Sonne“ wurde textsicher gefeiert. Der Titelsong des neuen Albums heißt „Dystopia“ und beschreibt sowohl den Zustand der Welt als auch die Widrigkeiten der Lockdown-Zeit. Das sprach mal wieder vielen aus der Seele. Gut, dass die Zeit von Masken und Impfausweis (vorerst) ad acta gelegt scheint.
Die Broilers zeigten sich auf der Hauptbühne „Utopia Stage“ von ihrer besten Seite und hielten die Feierlaune am Kochen. Sammy Amara war ein extrem sympathischer Frontmann und schaffte es, die Punk-Atmosphäre in den Abend zu retten und das Feld für Green Day zu bereiten. Dabei waren die Broilers selbst ein würdiger Headliner. „Zurück zum Beton“ passte perfekt als Eröffnungssong – standen doch die Zuschauer feste springend auf der Asphaltfläche. Atmosphärisch war es ein hervorragendes Konzert mit wehmütigen und kritischen Texten. Der epische Bläserklang der Band verband gekonnt Funk und Punk. So soll das sein! Sehr engagiert gab es große Circle Pits, auch und gerade als Sammy – auf sein Alter anspielend – die „Jugendlichen von 40 Jahren“ ansprach. Es gab einen Kniefall des Publikums und ausgelassenes Springen. Und natürlich bekamen „Alice Weidel und die ganze Nazischeiße“ zum Song „Alice und Sarah“ ordentlich ihr Fett weg. So gehört sich das!
Der Rostocker Marteria ist auf „Vollkontakt Tour“. Das mit dem Körperkontakt ist nicht so einfach als Künstler bei ROCK AM RING. Auf der „Mandora Stage“ gab es einen lauten Set mit viel Elektronik. Die Produktion von DJ Koze zeigt Wirkung. Daher war es nicht so atmosphärisch wie im Doppelpack mit Casper vor drei Jahren. Immerhin schaffte es der gute Marten, den Anwesenden Frauen mehr Geltung zu verschaffen. Zu „Marteria Girl“ sollten alle Girls auf die Schultern ihrer Begleiter. Das klappte sichtlich gut und Marteria konnte den Song allen Girls widmen. Für „El Presidente“ gab es hingegen eine komplett neue Strophe, die den Krieg in der Ukraine thematisierte. Verdammt passend! Dass Campino auch noch hier auf der Stage auftauchte, um Zungenküsse mit Marteria auszutauschen und ihre Ossi-Wessi-„Feindschaft“ ausgiebig zu zelebrieren, sei nur am Rande erwähnt.
Auf der „Utopia Stage“ begann nun das gespannte Warten auf Green Day. Und als die US-Band, die in den 90ern das Revival des Punkrock eingeläutet hatte, endlich auf der Bühne stand, kamen ihre Headliner-Qualitäten voll zur Geltung. Was für eine geile Show! Einziges Manko: Die Zuschauer im hinteren Bereich der großen Fläche konnten nur einen Bruchteil des Sounds genießen, da die entsprechenden Boxen aus unerfindlichen Gründen entweder ausgeschaltet oder sehr leise eingestellt waren. Alles Hadern nutzte nichts – vorne brachten Billie Joe Armstrong und Green Day die Menge zum Kochen. Der Opener „American Idiot“ schlug direkt ein, aber es gab auch stille Momente. Was für ein Bild, als Billie die Fans zu „Boulevard Of Broken Dreams“ an die Handys bat: Ein Meer aus Lichtern beleuchtete das Festivalgelände und stimmgewaltig wurde der Song mitgegrölt. Der Frontmann war ständig im Kontakt zum Publikum und trieb sein Spiel mit Gesten und Sprechchören. Flammenshow auf der Bühne – dann eine Zuschauerin, die sich am Bass versuchen durfte und das Instrument am Ende gar geschenkt bekam. Tatsächlich in Green Day verliebt haben wir uns, als „Basket Case“, „She“ und „When September Ends“ erklangen. Das brachte perfekte Stadion- und Festivalatmosphäre mit Gänsehaut und Kribbeln im Bauch. Und zum Schluss gab es ein respektables Feuerwerk, das die Main Stage schließen sollte.
Aber es war noch nicht die Zeit, in Auto, Zelt oder Hotel zu entschwinden. Auf der zweiten Hauptbühne gab es ja noch das Late Night Special von SCOOTER. H.P. Baxxter ist es schon lange gewohnt, vor großem Publikum zu spielen, aber dass Techno und der elektronische Dancefloor solche Massen anzogen, war dann doch eine Überraschung. Keiner wollte nach Hause. Klar: Man hatte lange genug auf Livekonzerte verzichtet. Also jetzt Samples, leicht bekleidete Tänzerinnen, eine wirklich ordentliche Pyroshow und Songs von „God Save The Rave“ über „Nessaja“ und „How Much Is The Fish?“ bis hin zum ultimativen „Endless Summer“ mit dem unvermeidlichen „Hyper, Hyper“. Mottosong war definitiv „FCK 2020“ als ein „Fick dich“ an die Corona-Jahre. Und zu „Fire“ war die Hütte ordentlich am brennen. Scooter am Ring? Aber ja doch!
Als Fazit des ersten Tages bleibt zu sagen: Das Line-up war besser als sein Ruf. Viel Partymucke, was dem feier-, tanz- und springwütigen Publikum gerade recht kam. Das im Vorfeld stark kritisierte Cashless-System hat gut funktioniert und sorgte dafür, dass die extrem langen Schlangen vergangener Jahre ausblieben. Auch gut! Und die Wettervorhersagen hatten zum Glück gelogen. Es war den ganzen Tag über trocken mit leichter Sonnenbrand-Gefahr. So ist es auch für Tag 2 angesagt. Mal sehen.
Die Veranstalter von Popp Concerts hatten sich dieses Wochenende in Losheim wahrlich verdient: Echte Spätsommerabende mit fantastischem Wetter und grandioser Stimmung rund um dieses wunderschöne Konzertgelände.
Popp hatten sich trotz aller Pandemie-Widrigkeiten nicht ins Bockshorn jagen lassen und wie schon im Sommer 2020 auch in 2021 einiges aufgefahren, um der Region von Trier bis ins Saarland einige an die Normalität heranreichende Konzerterlebnisse zu bieten. Ich nenne mal die unzähligen Open Airs mit namhaften Künstlern vor der Arena Trier und die Singer/Songwriter-Shows im Brunnenhof.
Jetzt war endlich wieder das idyllisch gelegene Gelände am Losheimer Strandbad zu bespielen. Es gab in der letzten Woche schon ein heimeliges Gastspiel von Alvaro Soler, das (vermutlich angestachelt durch seine Tätigkeit bei The Voice Kids) unzählige Familien mit Kindern anlockte, die das Konzert zur großen Party machten. Und auch das DJ-Spektakel „Lucky Lake“ konnte stattfinden, wobei es natürlich schwierig ist, auf Picknickdecken und mit großem Abstand in tänzerische Ekstase zu geraten.
An diesem Wochenende war das Who-is-who der Deutschrock/Deutschpop-Szene am Start: Altmeister Jan Delay, die wiederauferstandenen Jupiter Jones und Lea mit ihren melodischen Songwriter-Stücken gaben sich die Ehre.
Jan Delay – 2.9.2021
Jan Delay ging direkt in die Vollen und ließ es vom ersten Song an nicht zu, dass das Publikum auf den Decken saß. „Alle aufstehen! Das ist Disco No. 1 – hier wird nicht gechillt!“ Damit waren die Fronten geklärt und die Party konnte mit Stücken wie „Klar“, „Spaß“ und „Large“ starten.
Der Meister aus St. Pauli war sehr gesprächig auf der Bühne und sinnierte zunächst über diesen Sommer, in dem es schon viele Seltsamkeiten gab: „Strandkörbe, Stühle mit ganz viel Abstand – aber Picknickdecken hatten wir noch nicht.“ Der Feierstimmung tat das keinen Abbruch, schließlich heißt das neue Album „Earth, Wind & Feiern“. Von dem gab es dann auch ganz viel Material zu hören. Mit Blechbläsern und weiblichem Backgroundgesang war Einiges aufgefahren. Die formidable Lightshow tat ihr Übriges.
Jan schwelgte in Erinnerungen. Vor 20 Jahren war er am gleichen Ort bei „Rock am See“. Viele Zuschauer konnten sich erinnern. Auch 2003 mit den Beginnern war er vor Ort. Da konnte er sich die Anekdote auch nicht verkneifen, wie Thomas D auf Solotour mit dabei war und auf der Flucht vor der Polizei (weil Nacktbaden nun mal verboten war) nackt durch den ganzen See schwamm.
„Sie hatten alle noch nie Spaß“ widmete er der AFD und ähnlichen Gestalten – ohne damit aber deren Wirken entschuldigen zu wollen. Was stattdessen? „Wir brauchen Bass, Bass“, wie es in „Türlich, Türlich“ heißt. Das könnte helfen.
Den üblichen Dreikampf von Stopptanz (Freeze), Aus-der-Hocke-hochspringen und Wedeln mit Weste oder T-Shirt meisterte er gemeinsam mit dem Publikum. Nach 90 Minuten führte dies zum ersten Finale mit „Oh Johnny“.
„Lasst uns die Picknickdecken Richtung Erdkern treten“ hieß es zum Zugabenblock. Da gab es „Alexa“, „Eule“ und das unverwüstliche „St. Pauli“. Jan Delay und Disco No. 1 boten ein zweistündiges Konzerterlebnis vom Feinsten. Als die Lightshow ihre Wirkung entfaltete und alle am Tanzen waren, wirkte es fast wie früher. Bis auf die Tatsache, dass die ca. 1000 Zuschauer einfach massig Platz um sich rum hatten.
Jupiter Jones – 4.9.2021 / Support: Herr Marie
Support für die Eifeler Jungs war die noch sehr junge Band Herr Marie, die zum Teil aus dem Saarland stammt und in der Region Losheim probt. Gute Sache, den Debütanten diese Bühne zu bieten, denn es war wahrhaftig ihr erster Gig als Band. Dafür fuhren sie ganz groß auf, hatten drei Bläser als Verstärkung mit dabei (von denen einer mal in Losheim beheimatet war und entsprechend gefeiert wurde) und boten einen wirklich fetten Sound mit fetzigem Deutschrock. Vor allem wenn Sänger Yannick Meisberger und Gitarristin Nina Behr im Duett loslegten, waren es formidable mitreißende Songs.
Die Band wurde 2020 gegründet und konnte zu Beginn nur digital proben und eigene Songs schreiben. Als Statement zu Corona gab es einen Konjunktiv-Song nach dem Motto „Was wäre wenn“ und ganz zum Schluss erklang nach 30 kurzweiligen Minuten der Abschluss „Das Leben nach Glück“. Ich bin guter Hoffnung, dass wir von Herr Marie noch mehr hören werden, und freue mich auf das erste Album. Die ersten Songs sind im Kasten, eine Single soll noch im Herbst erscheinen und eine EP im Winter. Wir halten euch auf dem Laufenden!
Jupiter Jones waren auf der ersten großen Tour nach der Wiedervereinigung von Nicholas „Nicki“ Müller mit Sascha Eigner. Bei Konzertbeginn um 21 Uhr zog schon eine ordentliche Kühle vom See hoch, doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. Mit der ersten Single nach dem Neustart „Überall waren Schatten“ ging es melodisch los. Nicki und Sascha besinnen sich wieder auf die alten Stärken von JJ: atmosphärisch dichte Songs mit intelligenten Texten zum Nachdenken.
Weiter ging es mit dem älteren Titel „Das Jahr in dem ich schlief“, als hätte man den schon im Vorgriff zur Coronazeit geschrieben. „Zuckerwasser“ wurde der Eifel gewidmet, die im Saarland ja nicht so weit entfernt ist. Jupiter Jones haben in der Region auch über Ländergrenzen hinweg immer ein Heimspiel – das war deutlich spürbar.
„Stück vom Weg“ stammt ebenfalls von der nächsten Platte, die vermutlich 2022 erscheinen wird und die man über Startnext mitfinanzieren kann. Und auch „Atmen“ ist ein ganz neuer Song für die vielen guten Menschen, die Standhaften, die den Populisten und Querdenkern entgegen treten.
Danach ging es in die Vergangenheit – zur prägenden Krankheit und zum Tod von Nickis Mutter, der in seiner Musik häufig mitschwingt. So entstammt „Kopf hoch & Arsch in den Sattel“ dem Zitat einer ebenfalls krebskranken Frau, die er während der Behandlung seiner Mutter kennenlernen durfte. Und zu „Still“ braucht man vermutlich nicht viele Worte zu verlieren. Es ist und bleibt der Übersong von Jupiter Jones, der stets aufs Neue zu Herzen geht.
Auch „Der wichtigste Finger einer Faust“ gehört zu den neuen Stücken. Er ist Nickis Tochter gewidmet und soll in seiner Aussage dazu führen, „dass nicht Arschlöcher Arschlöcher großziehen“. Dem kann man sich nur anschließen. Als erstes Finale gab es dann noch „Unter uns Darwinfinken“ und „Berlin“.
Der Zugabenblock begann nach 75 starken Konzertminuten. Die Malocher-Hymne „Jupp“ interpretierte Nicholas Müller allein an der Gitarre. Danach gab es mit „Auf das Leben!“ den allerersten Song aus der Karriere von Jupiter Jones, der immer noch aktuell ist „trotz Kabul, Flut und Faschisten“. Es war ein wundervoller Spätsommerabend mit den ganz großen Hymnen und beschaulichen Balladen. „ImmerFürImmer“ entließ schließlich ein Publikum in die Nacht, das sich viel von diesem Abend mit nach Hause nehmen konnte.
Lea – 5.9.2021 / Support: Luna
Lea konnte gleich zwei Slots füllen, die mit jeweils gut 1000 Zuschauern ausverkauft waren. Neben der großem Show am Abend gab es auch ein Nachmittagskonzert um 15 Uhr bei strahlendem Sonnenschein.
Den Anfang machte Sängerin LUNA, erst 18 Jahre alt und aus Vilshofen. Sie passte sehr gut zum musikalischen Konzept von LEA, bot sie doch ebenfalls schöne Pianostücke, wirkte aber auch cool und rockig, wenn die Band einsetzte. Das Stück „Tränenmeer“, das sie für eine verstorbene Freundin geschrieben hat, ließ das Publikum sehr andächtig werden. Ein magischer Moment. Überhaupt bot LUNA am Klavier meist überaus persönliche Stücke, bevor es dann im Wechsel mit der Band wieder lauter zuging. 2022 wird sie auf ihre erste eigene Tour gehen und auch am 8.2. in Saarbrücken und am 9.2. in Luxemburg Station machen. Termine, die man sich vormerken sollte!
Nach 25 Minuten Support begann der schnelle Umbau und LEA konnte starten. Auch sie saß fürs Intro allein am Piano, doch dann startete der große Bandsound und es gab einen Hitreigen mit „Drei Uhr nachts“ und „Leiser“. Sie packte direkt ihre größten Hits aus und brachte das Publikum zum Aufstehen und Tanzen. Es war eine zu weiten Teilen junge Hörerschaft mit vielen Kindern, die zu den bekannten Melodien wibbelten und sprangen. Schön, dass es diesen Nachmittagstermin gab und auch die Kleinen mit dabei sein konnten.
Lea zelebrierte ein Bad in der Menge – mit Nähe zu den Fans und doch mit Abstand zwischen den Picknickplätzen. Das ging sehr gut. Sie freute sich über zweimal 1000 Zuschauer an einem Tag (natürlich ausverkauft) und erinnerte sich an ein Konzert in Saarbrücken, 2017 im Kleinen Club der Garage, zu dem nur 4 (in Worten: vier) Leute kamen.
Überhaupt erzählte Lea viel – beispielsweise zum Hit „Sieben Stunden“. Ein Fan wollte per Mail wissen: Meinst du jetzt sieben Stunden hin und zurück oder jeweils sieben? Wären 14 Stunden nicht zuviel für eine nur einstündige Begegnung oder fehlt dem nachdenklichen Fan die nötige Romantik? Über was man sich Gedanken machen kann… Doch Lea löste auf: Es waren tatsächlich insgesamt 14 Stunden – und für diese Person würde sie das jederzeit wieder tun. Da passte doch auch ein Song wie „Wunderkerzenmenschen“.
Obwohl oft der große Bandsound von der Bühne kam, zelebrierte Lea doch viele melancholische Stücke zu sanften Keyboardklängen oder akustischer Gitarre. „Wenn du mich lässt“ war ein ganz neues Lied vom kommenden Album „Fluss“, das am 5. November erscheinen wird.
„Heimweh nach wir“ bot wunderschöne Momente – wieder allein am Piano. „110“ (ursprünglich mit Capital Bra und Samra interpretiert) wirkte auch in Leas Soloversion absolut stark. Ebenso „Schwarz“ als Feature mit Casper, eingeleitet von dem tiefgreifenden Satz „Ich trag‘ Schwarz, bis es was Dunkleres gibt“.
„Beifahrersitz“ gab es im Duett mit LUNA, dann das emotionale „Zu dir“ und schließlich mit Treppenhaus“ und „Okay“ zwei prägnante Songs vom aktuellen Album. Im Zugabenblock bot Lea noch den Song vom Igel und vom Stachelschwein, den sie mit 17 geschrieben und der es noch auf kein Album geschafft hat. Dass er trotzdem vor allem Kinderherzen erfreut, zeigte sich am Merchstand: Dort gab es gar Kindershirts mit den genannten Figuren.
80 Minuten Konzert waren zwar nicht abendfüllend, das sei aber entschuldigt: Immerhin war es erst Nachmittag – und es stand noch ein zweites Konzert im Nachgang an. Lea hatte auf jeden Fall mit einem kurzweiligen Set bewiesen, warum sie an der Spitze deutschsprachiger Songwriterinnen steht und sowohl die Rapszene als auch Superstar Mark Forster sich um Features mit ihr reißen. Es war ein fantastisches Konzerterlebnis zum Abschluss der Picknick Konzerte.
Schon mutig, in der Situation der Jahre 2020 und 2021 ein Album mit dem verballhornten Titel „Earth, Wind & Feiern“ auszustatten. Aber wer sollte sowas schon dürfen außer dem Hamburger Jan Philipp Eißfeldt alias Jan Delay, der mit seiner näselnden Stimme schon immer ein Streitpunkt zum Thema Musikgeschmack war? Es wurde ohnehin Zeit. Ist sein letztes Soloalbum „Hammer & Michel“ doch schon ganze sieben (!) Jahre her. Zwischendurch waren allerdings die Beginner wieder aktiv. Es sei ihm also verziehen.
Begleitet von der Band Disko No. 1 feierte Jan mit „Mercedes Dance“ und „Wir Kinder vom Bahnhof Soul“ fulminante Erfolge und schaffte es beide Male auf Platz 1 der deutschen Charts. Funk und Soul mit Dancefeeling. Das war es, was die Musik ausmachte. Auch „Hammer & Michel“ landete an der Chartspitzet, ging aber in eine andere Richtung und zelebrierte die Kehrtwende zum Rock. Damit konnte der Hamburger nicht alle Fans mitnehmen.
Jetzt aber ist die Welt wieder in Ordnung. „Earth, Wind & Feiern“ bietet alles, was man von Eizi Eiz erwartet. Dabei geht er durchaus selbstkritisch vor und liefert in typischer HipHop-Manier im Eröffnungssong „Intro“ einen Rückblick auf die letzten Jahre, sagt Kritisches zum Rockalbum und macht eine Art Corona-Standortbestimmung. Danach aber herrscht souliger Optimismus. „Eule“ featuring Materia besingt die Nacht und geht in die Beine. „King in meim Ding“ bietet Reggae-Rhythmen und den Flow von Rapper Summer Cem. Ebenfalls großartig.
So eingängig und feierwütig geht es weiter. Über Amazons „Alexa“ gab es schon viele Songs, doch Jans launischer Lovesong gefällt mir bisher am besten. „Spaß“, „Zurück“ und „Gestern“ liefern Swing mit Autotunes, werden aber nicht langweilig. „Tür’n knall’n“ und „Saxophon“ erzählen Geschichten aus dem Leben. „Nich‘ nach Hause“ spricht wohl allen aus der Seele, die an die hoffentlich bald kommende Zeit offener Clubs denken.
“Earth, Wind & Feiern” ist voll Bass, Bumms und positiven Vibes. Wie immer schöpft Jan aus fünf Jahrzehnten Popgeschichte. Vor allem aber spielt die Platte im Hier und Jetzt. Es gibt Afrobeats, Disco, Trap und Ska, sogar Stadiontechno und LatinX-Riddims. So bedrückend und komplex die Welt manchmal auch scheinen mag: Ein paar simple Wahrheiten werden nie von ihrer Gültigkeit verlieren. Wenn Hass herrscht, hilft Liebe ganz bestimmt. Und das Wichtigste ist, dass das Feuer nicht aufhört zu brennen. Jan Delay ist zurück, um es am Lodern zu halten.
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„Wir müssen hier raus“ ist eine Hommage an Ton Steine Scherben und Rio Reiser. 35 Jahre nach Auflösung der Band und 24 Jahre nach Rios Tod sind die sozialkritischen Deutschrocker und ihr charismatischer Sänger immer noch in aller Munde. Gründungsmitglied Kai Sichtermann und sein Kollege Funky K. Götzner (seit 1974 dabei) touren inzwischen wieder als Kai & Funky mit dem Sänger Gymmick. Der Erfolg dieser Konzerte zeigt, dass die Musik zeitlos ist und die Fans auch andere Interpreten annehmen.
Grund genug also, eine Compilation wie „Wir müssen hier raus“ zu veröffentlichen, die das Erbe der einflussreichen Band am leben hält. Mit dabei ist die Creme de la Creme der politischen Popkultur: Die Sterne, Fettes Brot, Beatsteaks, Fehlfarben, Gisbert zu Knyphausen, Die Höchste Eisenbahn, Rocko Schamoni, Bosse, Neufundland, Jan Delay, Erregung öffentlicher Erregung, Schrottgrenze, Das Bierbeben, Wir sind Helden, Slime und viele mehr.
Das Ganze ist so vielseitig, dass es mir schwerfällt, Favoriten raus zu picken. Ganz vorn sind natürlich die einrahmenden Tracks, die den Meister selbst am Mikro zeigen: Der Titeltrack eröffnet die Tracklist mit einer klanglich perfekten Aufnahme aus dem Jahr 1972 und eine wundervolle Pianoversion von „Der Krieg“ schließt das fast 80minütige Album ab. Lina Maly gefällt mir unheimlich gut. Ihre Version von „Zauberland“ ist voller Melancholie und Schönheit. Wir sind Helden mit Judith Holofernes hatten „Halt dich an deiner Liebe fest“ schon vor Ewigkeiten im Programm und Jan Delays vernäselte Version von „Für immer und dich“ ist gewöhnungsbedürftig aber sehr atmosphärisch. Auch die neuen Deutsch-Poeten wie Bosse und Gisbert zu Knyphausen holen alles aus den Songs raus, während die Beatsteaks in „S.N.A.F.T.“ ihre ganze Energie freilegen.
Ton Steine Scherben und ihr Sänger Rio Reiser schafften etwas, was bis dahin unmöglich schien: Gute, authentische Rockmusik mit deutschen Texten zu machen, die nicht peinlich klangen, sondern ganz natürlich. Die Lieder waren politisch, doch sie gingen vom Individuum aus, von subjektiven Erfahrungen der Unterdrückung und Frustration sowie vom Wunsch nach Gemeinschaft und Freiheit. Kurz: Die Stücke hatten eine Botschaft.
Die liebevoll gestaltete Veröffentlichung erscheint auf farbigem 180g-Doppel-Vinyl (+CD-Beilage), auf CD im Digipack, sowie als Download und Stream. Dazu gibt es ein umfangreiches Booklet mit einem Vorwort von Frank Spilker, einem exklusiven Text zur Geschichte der Scherben von dem Journalisten Michael Sontheimer (Ex-TAZ Chefredakteur) sowie Gedanken zu Rio Reiser von Judith Holofernes.
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Nein – man kann wirklich nicht sagen, dass Daniel Ebel alias Dendemann seine Fans mit neuen Outputs verwöhnt. Acht ganze Jahre nach der letzten Platte „vom Vintage verweht“ veröffentlicht er sein neues Studioalbum „da nich für!“, auf dem der Rapper alle Stränge seiner Karriere konsequent zusammenführt. Er zeigt sich so politisch, wach und auf den Punkt, wie noch nie.
Schon einige Takte des Openers „Ich dende, also bin ich“ reichen aus, um das alte Feeling wiederherzustellen. Leichtfüßig schlendert der Wahl-Hamburger aus dem Sauerland durch seine Songs. Mit dem Flow seiner Lyrics und der guten Produktion ist er wieder ganz vorn dabei. Sein Wortwitz und die coolen Sprüche bringen große Freude.
Dass es bei Dendemann aber nicht nur entspannt zur Sache geht, zeigen Tracks wie „Keine Parolen“ und das wortgewandte „Zeitumstellung“. Dende ist mit seinen Lyrics am Puls der Zeit und kann durchaus Stellung beziehen.
Der einzige nervige Song ist in meinen Augen „Müde“. Damit kann ich so gar nichts anfangen. Aber keine Angst, für „Menschine“ wird der lyrische Rapper schnell wieder wach. Später liefern Dendemann und Trettmann mit „Littbarski“ einen extremst tanzbaren Rapsong im Sinne von Culcha Candela. Das macht mindestens soviel Spaß wie die Kollaborationen mit den Beginnern („BGSTRNG“) und das smarte „Alle Jubilare wieder“ featuring Casper.
Dendemann ist wieder da und in Topform. Nicht jeder Song hat direkt gefunkt, aber alles in allem ist sein neuer Sound mit intelligenten Texten sehr gefällig und beides verknüpft sich zu einem homogenen Album, das man gut am Stück hören kann. Mit der Hommage an Heinz Erhardt („Nochn Gedicht“) haut Dende dann zum Schluss ein absolutes Highlight raus. Top! Bitte nicht wieder neun Jahre ins Land gehen lassen…
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Er hat’s schon wieder getan! Udo Lindenberg gönnt sich und seinen Fans ein zweites „MTV unplugged“. Teil 1 erschien unter dem Titel „Live aus dem Hotel Atlantic“ im Jahr 2011 und hielt sich ganze 117 Wochen in den deutschen Charts – ein Rekord auch für den Panikrocker mit seinen unzähligen Veröffentlichungen. Vor allem die Neuauflage von „Cello“ im Duett mit Clueso sorgte für Dauer-Airplay im Radio.
Sieben Jahre später heißt die Fortsetzung „Live vom Atlantik“. Der Kapitän der deutschen Musikszene ist wieder in See gestochen und holt eine ganze Reihe alter und neuer Freunde mit auf die Reise. Der Release erscheint in verschiedenen Formaten – ob DVD, BluRay, CD oder Vinyl. Mir liegt zur Review die sogenannte „Zweimaster-Edition“ auf zwei CDs vor. Mitgeschnitten wurde das Konzert (wie auch die erste unplugged-Version) im Hamburger Kampnagel. Drei Abende waren es vom 4. bis 6. Juli 2018. Eine Auswahl von 27 Songs wurde hier zusammengestellt.
Tja. Wo soll man anfangen? Udo ist in Topform, wie stets im neuen Jahrtausend. Die großen Krisen der 90er Jahre sind längst vergessen. Und wer irgendwie auf die Idee kommen sollte, Teil 2 müsse naturgemäß ohne die großen Hits auskommen, irrt gewaltig. Der Deutschrock-Barde hat noch einiges in petto. Vielleicht nicht immer sofort zum Mitsingen für Otto Normalhörer, doch die Songs aus alten und jüngeren Tagen gehen so schnell ins Ohr, dass dies kein Problem ist.
„Ich träume oft davon, ein Segelboot zu klau’n“ ist ein wundervoll melancholischer Start. Dann folgt „Hoch im Norden“ – mit dem passenden nordischen Duettpartner Jan Delay, Lindenbergs Spezi seit vielen Jahren. „Du knallst in mein Leben“ ist der erste große Hit zum Abfeiern und Nathalie Dorra verfeinert den Titel „Meine erste Liebe“.
Von Andreas Bourani erwartet die Musiklandschaft schon seit Jahren Neues. Udo hat ihn für den „Radio Song“ an Bord. 1976 erstmals erschienen – jetzt aber wieder ganz weit vorne. Die nächsten vier Songs gefallen mir ganz besonders: „Kleiner Junge“ aus dem Jahr 1983 gibt es jetzt zusammen mit Reggae-Freund Gentleman. Dann schmettert die Kindertruppe Kids on Stage, die schon häufiger mit Udo unterwegs war, „Wir ziehen in den Frieden“, Klaus Doldingers „Tatort“-Melodie erklingt und Maria Furtwängler singt „Bist du vom KGB“.
Mit Udo und Alice Cooper stehen zwei alte Herren auf der Bühne, die ihre Alkoholsucht im letzten Jahrtausend erfolgreich überwunden haben um danach wieder kräftig durchzustarten. Die neue Version von „No More Mr. Nice Guy“ ist zwar überraschend brav geraten, wurde aber von Udo mit „So’n Ruf musste dir verdienen“ stellenweise solide eingedeutscht. Marteria verpasst „Bananenrepublik“ eine Verjüngungskur. Und mit Angus und Julia Stone sorgt ein australisches Geschwisterpaar für ordentlich Pep bei „Durch die schweren Zeiten“.
Zum Ende hin bekommt das legendäre Panikorchester genügend Raum, um einige Titel wie „Rock’n’Roller“ und „Good Bye Jonny“ stilgerecht zu begleiten. Und mit Jean-Jacques Kravetz endet das zweite unplugged-Album ganz hymnisch und zukunftsorientiert: „Sternenreise“ ist definitiv eines der Highlights.
Der Rundumschlag durch Udos Karriere wirkt umfassend und spürbar zeitlos, vor allem in den filigranen akustischen Arrangements. Hier kann man so manche Perle wiederentdecken. Den optischen Eindruck kenne ich nur von den inzwischen veröffentlichten Videos – es scheint aber eine sehr entspannte Atmosphäre gewesen zu sein. Muss man noch erwähnen, dass das Digipack mit dem Artwork aus Udos Likör-Feder wieder wundervoll gelungen ist? Lindenberg hat sich mit inzwischen 72 Jahre ein weiteres Mal neu erfunden. Wie ein alternder Staatsmann, der sich mit jungen Weggefährten umgibt und seine Karriere Revue passieren lässt. Aber müde wird er nicht. 2019 steht eine fulminante Tour ins Haus – und das nächste Studioalbum ist vermutlich auch längst in der Mache. Weiter geht’s.
Am Wochenende wurde die nächste Kultstätte in Trier bespielt – und die Besetzung konnte kaum unterschiedlicher sein. Am Freitag waren die Beginner um Jan Delay mit ihren HipHop-Eskapaden zu Gast, am Samstag gab es In Extremo (Mittelalterrock vom Feinsten) und am Sonntag sollte der unzerstörbare Helge Schneider am Start sein. Wer das Amphitheater in Trier noch nicht kennt: Ein wundervolles Ambiente mit historischer Vergangenheit inmitten von Weinbergen. Als es im 2. Jahrhundert nach Christus erbaut wurde, soll es noch 18.000 Zuschauern Platz geboten haben. Damals natürlich unter sehr blutigen Voraussetzungen, wie man aus den Geschichtsbüchern weiß. Inzwischen dürfen die Hänge rundherum allerdings nicht mehr betreten werden und Zuschauer begeben sich in die Arena selbst. Bis zu 3.500 Gäste fasst das Gelände und man darf im Inneren schaurig darüber nachdenken, wie viele Menschen hier bei Tier- oder Gladiatorenkämpfen umgekommen sind.
Denn Anfang machte Rapper Bengio als Support am Freitagabend mit einer Mischung aus Rap- und Popsongs. Der 24jährige stammt aus Fulda und wurde deutschlandweit bekannt, als er auf Yvonne Catterfelds Single „Irgendwas“ in Erscheinung trat. Dieser Song folgte dann auch zum Ende des halbstündigen Sets in seiner Soloversion. Ansonsten gab es eine Mischung an getragenen HipHop-Titeln mit Pop-Einschlag – entspannt und ruhig wie man dies beispielsweise von Rapper Cro kennt. Dabei war der Sänger viel in Bewegung und nutzte die volle Breite der fast leeren Bühne. Begleitet wurde Bengio ganz klassisch von einem DJ begleitet. Kein Unbekannter, denn es war DJ Vito, der sonst vor allem mit Samy Deluxe arbeitet.
Pünktlich um 21 Uhr übernahmen die Beginner. Es wurde laut: Schiffssirenen und die Single „Ahnma“ als Selbstvorstellung. HipHop-Fans aller Generationen waren gekommen, um die Legenden Jan Philipp Eißfeldt (alias Eizi Eiz, alias Jan Delay), Dennis Lisk (alias Denyo) und Guido Weiß (alias DJ Mad) live zu erleben. Seit 2003 firmieren die HipHop-Meister aus dem hamburgischen Eimsbüttel nur noch unter Beginner. Als sie sich Anfang der 90er Jahre gründeten und mit englischsprachigem Rap begannen, hieß die Truppe noch Absolute Beginners. Das „s“ musste als erstes weichen, als man sich vermehrt der deutschen Sprache zuwandte. Drei Alben waren erschienen und bis 2003 war man auf ein Trio geschrumpft. Nach langer Pause ging es dann 2016 urplötzlich wieder los. Die Füchse sind wieder da!
DJ Mad hatte seinen Platz auf einer hohen, begehbaren Pyramide aus LCD-Bildschirmen. Begleitet wurde das Trio von zwei hübschen Tänzerinnen und die Show nahm mit abgefeierten Nummern wie „Hammerhart“ und „Rap & fette Bässe“ ihren Lauf. Nach einer Jan Delay-lastigen Coverversion von Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ betraten als Überraschungsgäste die Namensgeber des aktuellen Beginner-Albums die Bühne: Advanced Chemistry aus Heidelberg waren als Duo mit am Start und boten unter anderem ihren Hit „Fremd im eigenen Land“. Und auch die Beginner hatten mit „Meine Posse“ einen aktuellen Mitsing-Hit zu bieten. Die Stimmung im Amphitheater war gleichbleibend hoch – die Beginner hatten Trier im Sturm erobert. Zum Glück war es trocken geblieben und ein Regenguss erfolgte erst auf der Heimfahrt.
Der Samstag begann mit dem Supportact Mr. Irish Bastard. Die Folk-Punkrocker läuteten den Abend mit einem energiegeladenen Set ein. Seit 2006 gibt es die Band aus Münster schon und sie spielten inzwischen als Support von vielen herausragenden Folk- und Punk-Vorbildern. Es waren vor allem schnelle Nummern im 40minütigen Set, die zum Feiern einluden. Bis zu vier Gitarren gab es zu hören – und eine sehr dominante Flötistin. Songs wie „I Only Like You When I’m Drunk“, „Last Pint“ und „I Hope They Sell Beer In Hell“ heizten die Stimmung für In Extremo ordentlich ein.
Diese betraten dann um 20.45 Uhr die Bühne. In Extremo sind aktuell auf „Burgentour“. So nennen sie schon seit zehn Jahren ihre sommerliche Open-Air-Reise zu historischen Spielstätten. Meist sind dies die Burgen der Republik, aber gerne auch mal ein altehrwürdiges Amphitheater. Im Gegensatz zum Vortag war die Arena diesmal nur zur Hälfte gefüllt, das tat dem musikalischen Feuerwerk aber keinen Abbruch. Die sieben Spielleute legten mit der „Feuertaufe“ los und zündeten ordentlich Pyrotechnik.
Folkloristisches Saitenspiel, Dudelsäcke, eine Harfe und dazu eine formidable Rockband. Das sind die Zutaten für ein grandioses Konzert. „Vollmond“, „Störtebeker“ und „Quid pro quo“ hießen die ersten Mitsinghits. Zu „Lieb Vaterland, magst ruhig sein“ gab es eine beeindruckende Feuershow, die für ein Hitzegefühl bis in den letzten Reihen sorgte. Leider half es nichts, was die Wetteraussichten anging, denn es begann stetig vom Himmel zu tröpfeln. Ein Gewitter war im Anmarsch. Während „Frei zu sein“ und „Küss mich“ wurde der Regen immer stärker und erste – nur mit T-Shirts bekleidete – Fans stürmten zum Ausgang.
Kurz vor Schluss des regulären Sets wurde es zu „Sternhagelvoll“ für kurze Zeit wieder trocken, dann aber traf im Zugabenteil anscheinend der „Spielmannsfluch“ den Rest vom Amphitheater Open Air. Als ein heftiges Gewitter mit starken Blitzen auftrat, die diesmal abseits der Pyroshow ein ebenso beeindruckendes Naturschauspiel boten, mussten In Extremo ihren Auftritt leider kurz vor Schluss (ca. 22.20 Uhr) abbrechen und der Veranstalter gar das Gelände evakuieren, damit sich die Zuschauer schnell in Sicherheit bringen konnten.
Leider hielt die Negativserie an, denn das dritte Konzert, das heute (Sonntag, 23.7.) mit Helge Schneider stattfinden sollte, musste wegen einer Erkrankung des Künstlers leider kurzfristig abgesagt werden. Schade drum.
Die Beginner sind wieder da! Und an der ausverkauften Saarlandhalle in Saarbrücken konnte man erkennen, dass die HipHop-Welt lange auf diesen Moment gewartet hat. Einlass war schon um 18 Uhr, um den Ansturm der Fans zu entzerren. Und doch gab es lange Schlangen überall: beim Einlass, an der Garderobe und vor allem am Getränkestand. Das konnte aber die Vorfreude nicht schmälern. HipHop-Fans aller Generationen harrten gespannt, um Jan Philipp Eißfeldt (alias Eizi Eiz, alias Jan Delay), Dennis Lisk (alias Denyo) und Guido Weiß (alias DJ Mad) live zu erleben.
Zuvor ging es aber pünktlich zur Tagesschau-Zeit um 20.15 Uhr mit Afrob los, der dem Publikum ordentlich einheizte. Der Rapper trat klassisch mit DJ und einem Rap-Kollegen auf. Und obwohl er sich auf das schmale Stück vor dem Vorhang beschränken musste, holte er alles aus seinem halbstündigen Set raus. Songs von seinem aktuellen Album „Mutterschiff“, Titel zum Bouncen, aber auch viel Oldschool-Material und zur Freude des Publikums „Adriano (letzte Warnung)“ von Afrobs Kollektiv-Projekt Brothers Keepers.
Punkt 21 Uhr (und das auf die Sekunde) fiel der Vorhang für die Beginner. Seit 2003 firmieren die HipHop-Meister aus dem hamburgischen Eimsbüttel nur noch unter diesem Namen. Als sie sich Anfang der 90er Jahre gründeten und mit englischsprachigem Rap begannen, hieß die Truppe noch Absolute Beginners. Das „s“ musste als erstes weichen, als man sich vermehrt der deutschen Sprache zuwandte. Drei Alben waren erschienen und bis 2003 war man auf ein Trio geschrumpft.
Dann die lange Sendepause. Man hat fast schon aufgehört, die Beginner überhaupt zu vermissen, obwohl sie sich offiziell nie getrennt haben. Aber Jan Delays Solo-Entwicklung hat in eine so großartige Richtung geführt, dass es recht einfach war, die Hamburger Rapper aus dem kollektiven Gedächtnis zu verbannen – oder zumindest in den Hintergrund zu rücken.
Umso erfreuter der Aufschrei in Fan- und Medienkreisen, als bekannt wurde, dass das Trio wieder aktiv wird. Und dieser Freudenschrei entlud sich auch in der Saarlandhalle. Die Show begann mit „Ahnma“. DJ Mad hatte seinen Platz auf einer hohen, begehbaren Pyramide aus LCD-Bildschirmen. Begleitet wurde das Trio von zwei hübschen Tänzerinnen, die auch einen stimmgewaltigen Backgroundgesang an den Tag legen. Die Lightshow kann man nur als bombastisch bezeichnen. Da wurde einiges aufgeboten, um Hits wie „Hammerhart“ und „Rap & fette Bässe“ zu illuminieren.
Die Sound-Abstimmung in der Saarlandhalle kann man nur bewundern. Trotz ohrenbetäubendem Bass war der Klang einfach geil und das schlug ordentlich auf die Begeisterung der Fans durch. Langeweile kam hier an keiner Stelle auf. Die Comic-Plüschfiguren zur Aufheiterung wären da gar nicht nötig gewesen.
Nach einer Jan Delay-lastigen Coverversion von Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ betraten als Überraschungsgäste die Namensgeber des aktuellen Beginner-Albums die Bühne: Advanced Chemistry aus Heidelberg waren als Duo mit am Start und boten unter anderem ihren Hit „Fremd im eigenen Land“. Und auch die Beginner hatten mit „Meine Posse“ einen aktuellen Mitsing-Hit zu bieten. Mit einer LCD-Pyramide voller vorbei schleichender Füchse endete der Hauptset nach 65 Minuten.
Die ersten stellten sich bereits in die Garderoben-Warteschlange, doch der Zugabenblock hatte noch einiges zu bieten: beispielsweise das unvermeidbare „Liebeslied“, das aus mehreren tausend Kehlen erklang – und einen Statisten im Hühnerkostüm beim Crowdsurfen. Die Show war absolut überzeugend, was Gäste, Sound, Lightshow, Setlist und Stimmung anging. Ich mag Jan Delay als Soul- und Disco-Künstler, doch hier hat er seine wahre Berufung wieder gefunden und fällt respektabel in seine Rolle als Bandmitglied zurück. Die Open Air-Shows im Sommer warten. Unter anderem im Amphitheater Trier am 21. Juli 2017. Der Vorverkauf ist eröffnet – nicht verpassen!
Seit 2003 firmieren die HipHop-Meister aus dem hamburgischen Eimsbüttel nur noch als Beginner. Als sie sich Anfang der 90er Jahre gründeten und mit englischsprachigem Rap begannen, hieß die Truppe noch Absolute Beginners. Das „s“ musste als erstes weichen, als man sich vermehrt der deutschen Sprache zuwandte. Drei Alben waren erschienen und bis 2003 war man auf ein Trio geschrumpft.
Dann die lange Sendepause. Man hat fast schon aufgehört, die Beginner überhaupt zu vermissen, obwohl sie sich offiziell nie getrennt haben. Aber Jan Delays Solo-Entwicklung hat in eine so großartige Entwicklung geführt, dass es recht einfach war, die Hamburger Rapper aus dem kollektiven Gedächtnis zu verbannen – oder zumindest in den Hintergrund zu rücken.
Umso erfreuter der Aufschrei in Fan- und Medienkreisen, als bekannt wurde, dass Jan Phillip Eißfeldt (Eizi Eiz, Jan Delay), Dennis Lisk (Denyo) und Guido Weiß (DJ Mad) wieder gemeinsam loslegen werden. Zur allgemeinen Verwirrung trägt die deutschsprachige Platte mit „Advanced Chemistry“ einen englischen Titel. Überhaupt stellt sich die Frage, ob man die hohen Erwartungen überhaupt erfüllen kann.
Logischerweise wird das schwierig. Mit „Bambule“ hatte man Ende der 90er Jahre die HipHop-Szene entscheidend geprägt. Das ist nun kaum noch möglich – dafür sind zu viele Rapper auf dem Markt und haben sich zum Teil im etablierten Nest regelrecht festgesetzt. Was das Trio aber kann, ist ein lupenreines, auf Spaß getrimmtes Album zu produzieren. Das mag vielen nicht genug sein, doch es bringt Fun und dürfte auch denen gefallen, die jetzt erst durch Jan Delay zum HipHop kommen.
Die Seilschaften im Musiker-Netzwerk bescheren eine riesige Anzahl an Features. Gentleman und Samy Deluxe sind vertreten, Dendemann, Megaloh und Haftbefehl. Im Song „Es war einmal“ lassen die drei Ptoragonisten gekonnt ihre Vergangenheit Revue passieren. „Meine Posse“ und „Rambo No. 5“ bieten fette Beats und Partystimmung. „Kater“ und „Nach Hause“ kommen sehr chillig und feinfühlig daher. „So schön“ erklingt sehr funky und oldschool.
Alles in allem kann man sagen: Es gibt keine wirklichen Überraschungen. Das Album bewegt nicht die HipHop-Welt, es liefert aber auch keinen bösen Abklatsch des Vergangenen. Mir gefällt es allein aufgrund von Jan Delays näselnder Stimme, die vielen so verhasst ist. Es bleibt ein Rap-Album, das Spaß macht und sich dem Zeitgeist anpasst. Könnte durchaus ein neues Konsens-Album der Gegenwart werden.
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Jan Delay ist der perfekte Sprecher für die Abenteuer vom kleinen Raben Socke. seine näselnde Stimme gibt dem frechen Vogel genau den passenden Charakter mit. Darum liebe ich diese Hörspiele, die die Geschichten von Nele Moost und Annet Rudolph vertonen.
Bisher erschienen die Abenteuer des kleinen Raben Socke in etwa vierzig Bilder-, Lern-, Schul- und Malbüchern. In rund 20 Ländern sind bereits Übersetzungen veröffentlicht worden. Im TV gehört Der kleine Rabe Socke zu den beliebtesten Serienfiguren.
Auf jeder der neuen Hörspiel-CDs gibt es neben spannenden Episoden viel Musik und Geräusche zu entdecken. Eines der Hörspiele ist ausschließlich der Weihnachts- und Adventszeit gewidmet. Jan Delay glänzt erneut als Sprecher des kleinen Raben. Mit seiner markanten Stimme ist er mittlerweile auch ein begehrter Sprecher für Hörspiele oder TV-Projekte. Auch im aktuellen Kinofilm „Der kleine Rabe Socke – Das große Rennen 2“ leiht er dem liebenswerten schwarzen Vogel seine Stimme – und hat viel Spaß dabei.
In „Alles gefunden!“ geht es um das Verlieren von Dingen, das gemeinsame Suchen und schließlich das Finden. Dazu kommen die Geschichten „Alles gemerkt!“ und „Alles in Ordnung!“. Klar herrscht da ein pädagogischer Anspruch vor, doch der Spaßfaktor kommt nicht zu kurz und vor allem Minis im Kindergartenalter identifizieren sich mit den Hauptfiguren.
Passend zur Weihnachtszeit kommen zudem die „Weihnachtsgeschichten“. Zum 1. Advent hat Frau Dachs leckere Bratäpfel zubereitet. Aber warum zündet sie nur eine Kerze an? Dem kleinen Raben Socke ist das einfach viel zu dunkel! Er hätte es gern heller. Am liebsten fünf Lichter, oder gleich einhundert!
Mir gefällt es, wie Jan Delay den frechen Raben zum Leben erweckt. Die Kinder mögen lustige Geschichten. Und die Mama hasst zwar Delays näselnde Stimme, setzt aber auf den pädagogischen Effekt. So bekommt jeder seins.
Da hatte Jan Phillip Eißfeldt alias Jan Delay mal einen ordentlichen Imagewechsel im Auge. Von HipHop, Reggae, Soul und Funk hin zum einzig wahren: dem Rock. Um das zu erreichen, mussten die Songs der aktuellen CD Wörter wie „Wacken“ und „St. Pauli“ im Titel führen – Synonyme für die große, dreckige Welt des Rock’n’Roll. Das Ganze hat funktioniert, weil Delay inzwischen eine große Fangemeinde hat. Und weil der Grund-Tenor seiner bekannten Hits schon immer im Mainstream wilderte. Kein Problem also, dass seine Mitstreiter von Disko No. 1 halt mal nach harten Gitarren klangen.
Von „Mercedes Dance“ über den „Bahnhof Soul“ hin zu „Hammer + Michel“. Aber keine Sorge – so richtig ernst gemeint war der Imagewechsel ohnehin nicht. „Sie kann nicht tanzen“, „Fick“ und „Hertz 4“ haben genug Funk und Soul, um auch bei früheren Alben ihren Platz zu finden. Und ein ruhiges Stück einfach frech „Scorpions-Ballade“ zu nennen, zeugt von genug Selbstironie, um das Wildern in fremden Gefilden richtig einzuordnen.
Live wird ein Schuh draus, dass beweist Jan Delay mal wieder mit einem famosen Konzertmitschnitt, diesmal aus der Location in Düsseldorf, die er demonstrativ „Philipshalle“ nennt („weil ihre Mama die so genannt hat“). Da steht ein Titel wie „Wacken“ ganz selbstverständlich vor der funkigen Bass-Hommage „Türlich, türlich“. Bläser und Beats wirken hier ganz selbstverständlich neben den Rock-Klängen. Und „Oh Jonny“ fehlt natürlich nicht im Best-of-Reigen.
Mir liegt die 1-CD-Version vor, die das Funk-Rock-Erlebnis gut einfängt. Ich bin aber überzeugt davon, dass auch die DVD-Version derbe abgeht. Beim eigenen Konzerterlebnis in Luxemburg war deutlich, dass Jan Delay ganz der Alte ist und die Massen begeistert. 110 Minuten Konzertlänge dürfen es da schon sein.
1996 erblickte der durch die Feder der Illustratorin Anne Rudolph das Licht der Welt – der kleine Rabe Socke, dessen Abenteuer seither in zahlreichen Büchern veröffentlicht wurden und der auch schon das Fernsehen und die Kinoleinwand eroberte. Nun gibt es eine neue Hörspielreihe, in der die beliebte Serienfigur von Sänger Jan Delay gesprochen wird.
Insgesamt sind vier Hörspiel-CDs erschienen, auf denen jeweils zwei oder drei der bekannten Geschichten um den frechen Raben und die anderen Tiere wie Eddie Bär oder Wildschwein Stulle erzählt werden. Auf der ersten CD „Alles Freunde!“ erfährt man, wie der kleine Rabe im Wald seine Freunde gefunden hat und wie er zu seinem Namen kam. „Alles gefärbt!“ bietet passend zum Frühling Geschichten zum Ostereierfärben und Gärtnern, und auf „Alles erlaubt!“ lernt der kleine Rabe auf typisch rabenstarke Weise, wie man sich richtig benimmt. Die vierte CD „Alles echt wahr!“ erzählt davon, wie aus einer kleinen Schwindelei ganz schnell ein große Lügenmärchen werden kann, und wie man am besten mit Missgeschicken umgeht.
Ich bin eigentlich kein Freund von Jan Delay und seiner näselnden Stimme – für die Rolle des kleinen frechen Raben ist er allerdings perfekt besetzt. Und auch die anderen Sprecher überzeugen. Mit passender Musik und gut dosierten Soundeffekten werden die lustigen und lehrreichen Geschichten so zu unterhaltsamen Hörspielen, die kleine und große Fans von Rabe Socke begeistern dürften. Und wer nach vier CDs noch nicht genug hat, kann sich auf den 1. Mai freuen – da erscheint die fünfte Hörspiel-CD „Alles Schule!“ mit Schulgeschichten vom kleinen Raben.
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