Das Hamburger Trio WHT?! nennt ihren Style „Glam Funk”, da man für ihre eigene Interpretation aus Funk, HipHop, Soul, Rock und Pop einfach eine neue Schublade aufmachen muss. Spielend leicht bewegt sich die Band durch die goldenen Jahrzehnte der jüngeren Musikgeschichte, verlötet das Ganze mit modernen Beats und kreiert so einen ganz eigenen energetischen und 100% tanzbaren Sound. Mit „Beverly Hills“, „Ozean“ und „Verliebt in den Bass“ haben sie bereits drei starke Hits veröffentlicht.
Flo Mega entdeckte als einer der Ersten das Potenzial und nahm die Jungs direkt als Support Act mit auf Tour, Nico Suave erlaubte sich ein Feature auf dem Track „Sexyness“ und ihre erste Single „Schelle“ ballerte schon die Gläser aus dem Bullerei-Barregal von Tim Mälzer. WHT?! sind ganz frisch dabei, aber längst keine Unbekannten mehr in der Szene. Clingony, Saenda und “Johnny” Johannes Arzberger haben schon mit den ganz Großen zusammengearbeitet und es war nur eine Frage der Zeit, bis die drei Kumpels ihr eigenes Ding starten.
WHT?! veröffentlichen am 30.12. ihre erste EP namens „Frauensache“. Dabei ist der Name Programm: Auf jedem Song wird eine grandiose Sängerin gefeatured, manche bereits deutschlandweit bekannt, manche Geheimtipp – aber alle mit überragenden Stimmen und inspirierenden Texten.
Die beiden Singles „So Gut“ und „Like This“ sind bereits auf allen Streaming Portalen zu finden. Wie gewohnt überzeugen WHT?! mit ihrem gekonnt lässigen Sound, der sich stark an den typischen Synthesizern der 80er Jahre orientiert. Die Produktionen glänzen zusätzlich mit einem amtlichen new school Touch der einen vom ersten Moment greift und kaum wieder loslässt. Wer WHT?! noch nicht live gesehen hat, sollte dieses unbedingt nachholen und sich eine Aerobic Stunde deluxe auf der Tanzfläche abholen.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
„1 durch 2, was soll das sein? – Ein Bruch, der nie verheilt“ – erstmalig singt Annie Chops auf Deutsch und schafft es direkt, ihre Gefühle so eindringlich wie nie zu zeigen:
Im ersten Track ihrer kommenden EP verarbeitet Annie die Trennung von ihrem langjährigen Lebenspartner. Sie beschreibt darin den härtesten Punkt dieser Trennung: Den Moment, als die beiden ehemaligen Partners in Crime sich ein letztes Mal in der gemeinsamen Wohnung eingeschlossen haben, um das Unzertrennliche zu trennen.
Mit jedem Gegenstand, den sie unter sich aufteilen und in Umzugskartons verpacken, wird Stück für Stück die gemeinsame Geschichte, alle Erinnerungen und alles, was sie jemals verbunden hat, entzweit, um aus einem gemeinsamen Leben wieder zwei getrennte zu machen.Ihrer kraftvollen Stimme gibt Annie Chops in „1 durch 2“ eine verletzliche Note und verleitet uns dazu, in diesem bittersüßen Gefühl einer vergangenen Liebe zu schwelgen.Geschrieben wurde der Track mit Michael & Stefan Heinrich von KLAN. Produziert von Tim Morten Uhlenbrock (Alice Merton, Elif, Moglii).
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Für Aufsehen sorgte Annie durch ein virales Video aus der Frankfurter S-Bahn: ihre Liveversion des Prince-Klassikers „Kiss“ begeisterte Millionen Menschen auf der ganzen Welt und zaubert jedem noch so griesgrämigen Zeitgenossen ein Lächeln auf die Lippen, denn die Energie und Spielfreude dieser jungen Frau ist höchstgradig ansteckend. Das bewies sie auch schon auf Supporttouren für Künstler wie Arrested Development oder James Lidell sowie ihrer eigenen Headline-Tour, auf Festivals und in TV-Shows. Damals trug sie noch den Künstlernamen Kiddo Kat, doch Annie ist erwachsen geworden.
In ihrer Musik vermischt die Berlinerin Elemente aus RnB, Soul, Hip Hop und Pop zu einem aufregend modernen Spielfeld aus fetten Beats, überraschenden Wendungen und großen Popmelodien. Garniert von einer unverschämt souligen Stimme, deren rauher Charme direkt unter die Haut geht, zelebriert Annie Chops mit jeder gespielten Note und mit jedem gesungenen Wort ihre Selbstbestimmung.
Die Freiheit, die sie sich erspielt hat, ist ein Zeichen für alle jungen Musikerinnen sich nicht zu verstecken, sondern sich selbstbewusst in die erste Reihe zu stellen. Egal, ob als Straßenmusikerin oder auf den Bühnen der Clubs – Annie ist nicht gefällig und zurückhaltend, sondern offen, stolz und humorvoll. Sie kämpft sich seit Jahren durch ein männlich dominiertes Feld – sowohl als Live-Gitarristin für andere Künstler als auch Solo mit ihrer Loop-Station oder mit ganzer Band im Rücken und hat dabei stets ein breites Grinsen im Gesicht.
Und es ist natürlich nicht nur die Reeperbahn. Jährlich Ende September wird Hamburg seit vielen Jahren zur Musikhauptstadt der Welt. Das merke ich allein schon durch die Frequenz an Promoter*innen, die mir Auftritte ihrer Acts ans Herz legen oder ganz allgemein darauf hinweisen, dass sie in Hamburg zu finden sein werden. Kein Wunder, denn das Reeperbahn Festival ist nicht nur das vermutlich größte Clubfestival der Welt (diesmal mit 40.000 Besuchern und über 400 Konzerten in unzähligen Locations) sondern auch Dreh- und Angelpunkt der Musikindustrie mit einer großen Menge an Fachbesucher*innen, die das Event als große Messe wahrnehmen und neben den Events auch an Vorträgen sowie Diskussionen verschiedenster Art teilnehmen. Das alles in einer Branche, die es so nötig hat wie nie.
Das Reeperbahn Festival hat sogar in den Jahren stattgefunden, als alles still gelegen hat. Klar musste man in den letzten beiden Jahren die Besucherzahl zurückfahren. Das ausgeklügelte Hygienekonzept war aber vorbildlich, wurde europaweit viel beachtet und später auch kopiert. Jetzt ist wieder Normalität eingekehrt. Und das Renommee des Festivals sorgte im Jahr 2022 vier Tage lang dafür, dass die Clubs nicht – wie so oft im Moment – mit gähnender Leere glänzten sondern aus allen Nähten platzten.
Okay. Das konnte auch mal nervig sein, wenn die Schlange zu lang war, um noch mit guten Chancen zum gewünschten Konzert eingelassen zu werden. Doch die Menschen waren gelassen. Man blieb entspannt und stillte seinen Konzerthunger am Ende einfach da, wo noch Platz war. Notfalls open air auf dem Heiliggeistfeld oder dem Spielbudenplatz, wobei letzterer sogar dem Publikum ohne Bändchen offen stand, also den Menschen, die einfach ein wenig Festivalluft atmen wollten. Auf jeden Fall ein feiner Zug der Veranstalter!
Zum Programm und den Highlights:
Die größten Überraschungen gab es gleich zu Beginn. Ich nenne mal Kraftklub, die als Überraschungsgäste des Festivals dezent die komplette Reeperbahn mit ihrer Bühne blockiert haben und dann auch drastisch eskaliert sind. Gastauftritte von Casper und Bill Kaulitz inklusive.
Vorher hatte schon das „Opening“ im Stage Operettenhaus für Furore gesorgt, als plötzlich Udo Lindenberg, der frisch gebackenen Ehrenbürger der Hansestadt, auf der Bühne stand. Den hatte nämlich Jan Delay bei seinem Opening-Auftritt kurzerhand im Schlepptau. Überhaupt war das Opening ein Megaevent mit Momenten zum Jubeln, zum Träumen und zum Innehalten. Abgesehen von den oben genannten Herren war die Eröffnung dabei übrigens fest in Frauenhand. Somit setzte das RBF durchaus ein Zeichen, war doch in den letzten Monaten viel Kritik an männerlastigen Events wie „Rock am Ring“ laut geworden. In Hamburg hatte man fast das Gefühl, Carolin Kebekus hätte das Booking übernommen – so viele weibliche Acts waren zu finden.
Die Frauenpower startete mit der wundervollen Ellie Goulding, die neben ihren Songs auch eine bewegende Rede zum Zustand der (Musik)Welt hielt. Natürlich konnte man den Ukraine-Krieg nicht verschweigen. So trat die Rapperin Alyona Alyona auf, die 2019 den ANCHOR Award gewonnen hatte und leitete über zu einer bewegenden Rede von Natalia Klitschko, die in ihrer Keynote von den Auswirkungen des Krieges auf die Kultur berichtete, aber auch von der Stärke, die ein unterdrücktes Land im kulturellen Austausch gewinnt. Es folgten Performances von Zoe Wees, dem Cast des Musicals „Hamilton“, das in Kürze ebenda im Operettenhaus starten wird, und von besagtem fulminantem Duo Jan & Udo.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Gerade aus dem Veranstaltungssaal getreten, konnte man dann Kraftklub mitten auf der extra gesperrten Reeperbahn entdecken. Was für eine Show, die allen Menschen rundum sagte: „Wir sind hier. Das Festival ist gestartet.“ Da passte ein Song wie „Ich kann nicht singen“ natürlich wie die Faust aufs Auge. Nicht schön, aber selten, war die Devise. Oder besser: Authentisch, rau und bodenständig. Zu „Wenn du mich küsst“ erschien plötzlich Casper als Feature-Gast auf der Bühne und später gab sich auch Bill Kaulitz von Tokio Hotel die Ehre, der ein Teil der ANCHOR-Jury 2022 war.
Jetzt konnte das Festival richtig losgehen und Highlight reihte sich an Highlight.
Da wäre ClockClock, definitiv die Band der Stunde. Mit „Brooklyn“ (einem Feature bei Glockenbach) und seinem Megahit „Sorry“ sprengt der Pfälzer Bojan Kalajdzic momentan jede Radioplaylist. Im glanzvollen Spiegelzelt zeigte er zudem eine große Nähe zum Publikum und legte einen absolut sympathischen Set hin.
Anaïs, deutsche Nachwuchskünstlerin mit belgischen Wurzeln, stellte den Mojo Club auf den Kopf. Sie traf in Klang und Text einen emotionalen Nerv, den andere oft genug verfehlen. Eine echte Powerfrau mit betörender Präsenz.
Der britische Rapper Loyle Carner gab schließlich das offizielle Eröffnungskonzert des Festivals im STAGE Operettenhaus vor 1.200 Zuschauern. Neben den Konzerten in der Elbphilharmonie sicher das größte Einzel-Event des Festivals.
Zum Abkühlen gab es dann mittwochs noch Charles Watson im Bahnhof Pauli. Solche Clubkonzerte sind das Salz in der Festivalsuppe. Dieser Mann der leisen Töne war ganz allein mit Gitarre auf der Bühne und lieferte einen melancholischen Abschluss des Mittwochs.
Tags drauf gaben sich die Schweden von Mando Diao im Saturn, dem großen CD-Laden am Hauptbahnhof. die Ehre und lieferten einen kleinen Acoustic Gig zu zweit. Auch wenn Gustaf Norén nicht mehr dabei ist, macht Björn Dixgård doch einen klasse Job am Mikro. Seine tiefe Stimme ging durch Mark und Bein. Es gab neue Stücke wie „Stop The Train“ und zum krönenden Abschluss den Superhit „Dance With Somebody“ in einer genial reduzierten Version.
Sebastian Madsen ist ja neuerdings solo unterwegs und veröffentlicht in Kürze sein Debüt. Gebucht wurde er als Ersatz für einen ausgefallen Act erst zwei Tage zuvor. Um so besser war seine Performance. Multiinstrumentalistin Anne de Wolff begleitete ihn und seine Band. Es gab Songs wie „Sei du selbst“, das normalerweise von Drangsal gefeatured wird, und „Baby, ich liebe dich“ in einer schönen Version für Klavier und Violine.
Annie Chops ist mir schon 2021 äußerst positiv aufgefallen. Und diesmal legte sie noch einen Zahn zu! Open Air auf der Spielbude verzauberte sie ihr Publikum mit einer fulminanten One-Woman-Show. Gitarre und Loop Station waren am Start – dazu eine mitreißende Performance. Annie ist leidenschaftliche Straßenmusikerin. Und so machte sie halt die Bühne zu ihrer Straße und brachte die Reeperbahn zum Tanzen. Von Soul bis Hip Hop war alles dabei und es gab erstmals zwei deutschsprachige Stücke: „Eins durch zwei“ und „Verlieben zählt nicht“. Stand ihr gut!
Danach feierten KLAN im Bahnhof Pauli einen ordentlichen Abriss mit fettem Sound. Stimmung, Spaß und gute Laune vor vollem Haus. Stefan und Michael Heinrich haben es vom Kirchenchor über das Straßenmusikerdasein bis zum profilierten Musikerduo geschafft und man muss sie im Auge behalten. Das Duo ist gekommen, um zu bleiben.
Zu nächtlicher Stunde ging es in die St. Michaelis Kirche, den berühmten „Hamburger Michel“. Dort spielte die Band HUNDREDS mit dem Ensemble Berlin Strings. Die Atmosphäre in diesen heiligen Hallen ist ohnehin immer ganz besonders. Die Akteure erzeugten einen wundervollen Sound zwischen atmosphärischem Elektropop und knallharten Techno Beats. Das hat der ehrwürdige Michel vermutlich noch nicht oft erlebt.
Auch freitags gab es nach einigen kleineren Konzerten wieder ein Highlight im Michel: Manuel Bittorf aka Betterov hatte sich eine illustre Schar von Gästen eingeladen. Neben einem klassischen Ensemble gab es an den Vocals auch Novaa, Paula Hartmann, Fil Bo Riva und den sensationellen Olli Schulz. Vor allem die gefühlvollen Momente schlugen voll durch. Olli Schulz stimmte extra für Manuels Papa, der großer Springsteen-Fan ist, „No Surrender“ an. Und zum Schluss traf er mit „Als Musik noch richtig groß war“ den Nerv aller Anwesenden.
Dann ging es zu dem ersten von zwei Konzerten in die Elbphilharmonie. Was für ein Haus, was für eine Kulisse, was für ein Sound! Die britische Soul und R&B Künstlerin Joy Crookes, die gerne mal mit Amy Winehouse verglichen wird, legte einen gefühlvollen Set hin und war stets in gutem Kontakt zum Publikum, das durchweg an ihren Lippen hing. Sie trat selbstbewusst, aber gar nicht divenhaft mit großer Band auf, konnte aber ganz zum Schluss allein am Piano die meisten Herzen für sich gewinnen.
Tags drauf waren es die belgischen Klangkünstler Warhaus, die die Elbphilharmonie beseelten. Maarten Devoldere hat mit seiner rauchigen Stimme, die stets ein wenig an Nick Cave erinnert, früher schon der Band Balthazar vorgestanden. Jetzt gab er dem Bandprojekt Warhaus ein Gesicht, das mit endlosen Klangcollagen und verspielten Instrumentalpassagen überzeugte. Zum Ende hin gab es per Loop-Verstärkung ein Soundgemälde epischen Ausmaßes, bei dem Künstler und Publikum nur die Luft anhalten konnten, bevor riesiger Jubel losbrach.
Damit ging für mich ein phänomenales Festival zu Ende. Ich will aber nicht die Berliner Künstlerin Wilhelmine unerwähnt lasen, die zuvor im Club „Uebel und gefährlich“ ein einstündiges Konzert gab. Ihre anfängliche Unsicherheit überspielte sie mit viel Energie und war mega sympathisch. Songs wie „Komm wie du bist“, „Meine Liebe“ und „Das Mädchen mit der Latzhose“ zeugten von Popmusik, die etwas sagen möchte. Durch authentische Ansagen gelang ihr das mit Bravour.
Das Reeperbahn Festival lebt von seiner Vielfalt. Ironischer Schlager, Pop, Soul, Indie auf der einen Seite, Alternative Rock, Rap und Metal auf der anderen. Für jeden ist etwas dabei und Überraschungen gibt es viele. Vermutlich kann sich jeder Besucher seine eigene Geschichte von Highlights und Neuentdeckungen spinnen – und das ist gut so. Das Herz der Musikwelt schlägt jeden September für vier Tage in Hamburg. Vom 20.09.2023 bis 23.09.2023 ist es wieder soweit. „Early Bird Tickets sind“ bereits erhältlich!
Rund um den Spielbudenplatz wurde es musikalisch – wie immer beim Reeperbahn Festival – sehr vielseitig. Kurzfristig war Sebastian Madsen als Act eingesprungen und belebte den Bahnhof Pauli.
Eigentlich heißt sie Anna Guder, stammt aus Berlin, lebt aber inzwischen in Hamburg. Vor drei Jahren war sie als KIDDO KAT recht erfolgreich mit ihrem international klingenden, frischen Debüt „Piece Of Cake“ (HIER unsre Review). Was jetzt der Anlass für die Namensänderung hin zu ANNIE CHOPS war, erschließt sich mir nicht unbedingt. Vermutlich will sie erwachsener klingen, was auch durchaus gelingt. Ein wirklicher Stilwechsel hat aber nicht stattgefunden. Noch immer dominiert eine Mischung aus Pop und Rap mit tanzbaren Melodien und viel Rhythmus.
Die Liebe zur Musik treibt die Sängerin, Gitarristin und Songschreiberin an, immer neue Level zu erreichen und ihre künstlerische Vision ohne Kompromisse in die Tat umzusetzen. Für Aufsehen sorgte Annie durch ein virales Video aus der Frankfurter S-Bahn: ihre Liveversion des Prince-Klassikers „Kiss“ begeisterte Millionen Menschen auf der ganzen Welt und zaubert jedem noch so griesgrämigen Zeitgenossen ein Lächeln auf die Lippen, denn die Energie und Spielfreude dieser jungen Frau ist höchstgradig ansteckend.
In ihrer Musik vermischt die Wahlhamburgerin Elemente aus R’n’B, Soul, Hip Hop und Pop zu einem aufregend modernen Spielfeld aus fetten Beats, überraschenden Wendungen und großen Popmelodien. Garniert von einer unverschämt souligen Stimme, deren rauer Charme direkt unter die Haut geht.
Musikalisch gibt es starke, schnelle Rap-Passagen. Im Titelsong beispielsweise garniert mit dominanten Saxofon-Klängen. Die Rhythmus-Fraktion ist ohnehin sehr dominant, ob enthusiastisch wie in „Drip Drop“ oder basslastig charmant in „I’m Cool“. Es gibt prägnante Dancefloor Beats und auch südländische Elemente wie im Duett mit King Green („In Flagrante“).
Doch Annie kann nicht nur Club und Party, davon zeugt das laszive „Body Talk“. Viele Songs – vor allem in der zweiten Albumhälfte – sind sehr chillig und entspannt. Man nehme nur das verträumt schwebende „Paradise“. Diese Mischung und der ständige Wechsel zwischen gekonntem Rap und smartem R’n’B-Gesang machen das Album sehr facettenreich, das somit auch keine Längen aufweist. Annie macht keine halben Sachen, sondern wirft sich mit Haut und Haaren in die Musik. Diese Begeisterung, Energie und Kraft lassen keine Fragen offen.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Wenn Annie Chops mit ihrer kirschroten Flying-V Gitarre die Bühne betritt, dauert es nur wenige Augenblicke, bis sie das komplette Publikum für sich gewinnt. Dazu braucht sie nicht viel mehr als ihre strahlende Persönlichkeit, ihr außergewöhnliches Talent und ihre einzigartigen Songs. Die Liebe zur Musik treibt die Sängerin, Gitarristin und Songschreiberin an, immer neue Level zu erreichen und ihre künstlerische Vision ohne Kompromisse in die Tat umzusetzen.
Für Aufsehen sorgte Annie durch ein virales Video aus der Frankfurter S-Bahn: ihre Liveversion des Prince-Klassikers „Kiss“ begeisterte Millionen Menschen auf der ganzen Welt und zaubert jedem noch so griesgrämigen Zeitgenossen ein Lächeln auf die Lippen, denn die Energie und Spielfreude dieser jungen Frau ist höchstgradig ansteckend. Das bewies sie auch schon auf Supporttouren für Künstler wie Arrested Development oder James Lidell sowie ihrer eigenen Headline-Tour, auf Festivals und in TV-Shows. Damals trug sie noch den Künstlernamen Kiddo Kat, doch Annie ist erwachsen geworden. Deshalb lag die Entscheidung nahe, das nächste Level mit einem neuen Namen zu begehen.
In ihrer Musik vermischt die Wahlhamburgerin Elemente aus RnB, Soul, Hip Hop und Pop zu einem aufregend modernen Spielfeld aus fetten Beats, überraschenden Wendungen und großen Popmelodien. Garniert von einer unverschämt souligen Stimme, deren rauher Charme direkt unter die Haut geht, zelebriert Annie Chops mit jeder gespielten Note und mit jedem gesungenen Wort ihre Selbstbestimmung. Die Freiheit, die sie sich erspielt hat, ist ein Zeichen für alle jungen Musikerinnen sich nicht zu verstecken, sondern sich selbstbewusst in die erste Reihe zu stellen. Egal, ob als Straßenmusikerin oder auf den Bühnen der Clubs – Annie ist nicht gefällig und zurückhaltend, sondern offen, stolz und humorvoll. Sie kämpft sich seit Jahren durch ein männlich dominiertes Feld – sowohl als Live-Gitarristin für andere Künstler als auch Solo mit ihrer Loop-Station oder mit ganzer Band im Rücken und hat dabei stets ein breites Grinsen im Gesicht.
Jetzt kommt Annie Chops mit ihrem zweiten Album um die Ecke und hat sich einiges vorgenommen. Der Titel ist Programm: „Level Up“ heißt das gute Stück und es bringt die Künstlerin tatsächlich auf eine neue Ebene. Vom verspielt fließenden „Drip Drop“, über das sinnlich fordernde „In Flagrante“ bis hin zum verträumt schwebenden „Paradise“ zeigt sich Annie so facettenreich, dass sich keine einzige Sekunde zu lang anfühlt. Im Titeltrack und Opener „Level Up“ geht es auf eindrucksvolle Weise um den Hunger, der Annie Chops antreibt: „No you can’t satisfy my appetite, I just keep on growing up to a bigger size(…)“. Getragen von einem berauschenden Brass-Arrangement macht die Künstlerin klar, was uns auf der Reise in ihr musikalisches Universum bevorsteht: „I just keep on rising to my surprise, yeah. And I level up (…) all the way to the top.“ Annie macht keine halben Sachen, sondern wirft sich mit Haut und Haaren in die Musik. Diese Begeisterung, Energie und Kraft lassen keine Fragen offen, sondern holen die Hörer*innen wie süß glasierte Backpfeifen aus der Lethargie, bis sie ganz oben angekommen sind.
„LEVEL UP“ erscheint am 20.08.2021
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren