Stefan und Michael Heinrich sind zwei Brüder aus Nordsachsen, die seit 2016 zusammen Musik machen. Das Werk mit dem euphorischen Titel „jaaaaaaaaaaaaaaaa!“ ist bereits ihr drittes Album nach „Wann hast du Zeit?“ (2018) und „Zwei Seiten“ (2020). Mir sind die beiden erstmals beim Reeperbahn Festival 2022 im Bahnhof Pauli aufgefallen, wo sie vor vollem Saal einen ordentlichen Abriss feierten.
Ihre Musik liefert mitreißenden Indiepop mit souligen Elementen. So startet das Album mit dem lebenslustigen Lovesong „Hey Nora“. Die chorischen Elemente im Hintergrund stimmen auf einen feurigen Start ein. Rhythmisch und mit elektronischen Sounds geht es mit „Guilty Pleasure“ weiter.
Michael hat eine klare Stimme, doch es tut es dem Einfallsreichtum des Albums gut, dass er sich von starken Gästen unterstützen lässt. Rapper Alligatoah wirkt beim gesellschaftskritischen „Internet“ mit und gemeinsam schaffen sie es, die Fänge des Internets wortschöpferisch darzustellen. Eine absolut geniale Umsetzung. Gemeinsam mit dem Duo Oh Brother wird der Song „Familie“ zur Hymne zwischen Nerverei und Zusammengehörigkeit.
Es gibt einige melancholische Duette: „Dass du mich liebst“ mit Lea, „Geflickt“ mit Ami Warning, „Linie 72“ mit Antje Schomaker und „Kerze“ mit Katha Pauer. Alle ganz unterschiedlich angelegt und jedes für sich ein musikalisches Kleinod. Dabei geht es um zwischenmenschliche Beziehungen, aber nie um klassische Romanzen.
Die Pianoballade „Wenn ich du wär“ wendet sich mit klaren Worten an Menschen, denen anscheinend alles egal ist. Großartiger Text zu trauriger Melodie. In diese Kerbe schlägt auch „Der Mann, der alles hat“, das die Einsamkeit der oberen Zehntausend thematisiert. Selbst „Rettungsboot“ ist zwar explizit politisch, widmet sich aber nicht etwa der Flüchtlingspolitik, sondern einer Form von persönlicher Weltflucht mancher Menschen.
Mit „Menschen sind Drogen“, „Nacht“ und „Unendlichkeit“ beenden drei atmosphärische Songs das 52minütige Album. Dabei gefällt mir vor allem die A-cappella-Reduzierung des Abschlusses. Gitarrist Stefan hat alle 16 Titel wie schon beim Vorgängeralbum im Alleingang produziert – und er tut dies mit akribischer Genauigkeit. Jeder Track ist ein Treffer
Stefan und Michael Heinrich haben es vom Kirchenchor über das Straßenmusikerdasein bis zum profilierten Musikerduo geschafft und man muss sie im Auge behalten. Das Duo ist gekommen, um zu bleiben.
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Die Menschheit bewegt sich in einem unglaublichen Tempo auf eine Klimakatastrophe zu. Man sollte meinen, es wäre jetzt höchste Zeit ein paar Dinge zu ändern, aber offensichtlich ist das noch nicht bei allen angekommen. Wirtschaft, Wohlstand und Egoismus stehen den wichtigen Schritten für eine nachhaltige Klimagerechtigkeit im Weg. KLAN nehmen in ihrem neuen Song „Wenn ich du wär“ die Menschen unter die Lupe, die so sehr an ihren SUVs, Fossilien Energieträgern und unbegrenztem Tempo auf Autobahnen hängen, dass ihnen die Zukunft ihrer Nachkommen egal ist. Gehüllt in eine liebliche Melodie und träumerische Klangwelten entsteht ein ironisch-kritischer Blick auf das kindische Verhalten großer Teile der Gesellschaft.
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KLAN waren schon immer irgendwie anders, irgendwie echter, irgendwie charmanter und eigenwilliger als der Rest. In einer Glitzer-Glamour-Welt der aufgeplusterten Künstler*innen- Egos, Fake-Identitäten, Tik-Tok-Hits und Gästelisten-Events bestechen Michael und Stefan Heinrich immer wieder neu mit irreal anmutender Ungeschminktheit und Wahrheitsliebe. Noch nicht einmal die Bruderschaft musste das Duo der Authentizität halber konstruieren – Michael und Stefan teilen tatsächlich dasselbe Elternhaus, sind zusammen aufgewachsen, zeitlich versetzt aus ihrer Heimatstadt Leipzig nach Berlin übergesiedelt und 2016 ohne jeglichen Impuls Dritter zu einer Band verschmolzen. Spätestens seit dem ersten Album »Wann hast du Zeit?« aus 2018 verkörpert KLAN-Musik den Spagat zwischen Do-It-Yourself-Attitüde und Majordeal, Subkultur und Mainstream, Indie und Pop, gefälliger Melodie und mehrbödig- reflexiver Textebene. Eine weitere LP, ein paar Tapetenwechsel im Privaten und etliche mitreißende Shows später veröffentlichen KLAN im Januar 2023 ihr drittes Album »jaaaaaaaaaaaaaaaa!«.
Vieles hat sich verändert seit 2020 und dem Release des letzten Großprojekts »Zwei Seiten«. Michael ist Vater geworden. KLAN sind nicht mehr beim Major, zum ersten Mal seit ihrem Bekanntwerden Independent unterwegs und damit endlich angekommen. Dazu hat die Band ihr musikalisches Netzwerk deutlich erweitert und durfte 2022 nach Pandemie-bedingter Pause endlich wieder auf Bühnen schwitzen und durch die Republik touren. Passend dazu ist »jaaaaaaaaaaaaaaaa!« keines dieser ‚Corona-Alben‘, sondern vielmehr eine Post-Lockdown-Platte. Den Grundstein für die LP haben Micha und Stefan im September 2021 während eines Kreativurlaubs im brandenburgischen Idyll gelegt, der Feinschliff endete ein Jahr später im Zuge eines Marathons durch verschiedene Berliner Studios. Wie schon auf »Zwei Seiten« – und das ist die wohl wichtigste Parallele – hat Gitarrist Stefan alle sechzehn Stücke im Alleingang produziert.
Sein ausgefeilter Produktionsstil markiert das Bindeglied zwischen Song gewordenen Gedankenblitzen und komplex durchdachten Thementracks, fusioniert Akribie mit Spontanität und schwermütig-melancholische Balladen der Marke »Kerze« oder »Unendlichkeit« mit zackig-verspielten Songs à la »Hey Nora« oder »Menschen sind Drogen«, die offensichtlich für die Live-Situation geschrieben sind. »jaaaaaaaaaaaaaaaa!« gleicht einer Mutprobe, selbst für KLAN-Verhältnisse – schon dem Albumtitel wohnt diese Programmatik inne. »jaaaaaaaaaaaaaaaa!«, jener Ausruf, der auf den ersten Blick beliebig und konfus anmuten mag, ist Mantra, Lebenseinstellung, nimmermüder Running-Gag und treffendes Sinnbild für die Neuerfindung der Band zugleich. »jaaaaaaaaaaaaaaaa!« ist Ausdruck eines Gefühls, entschlossener Konter gegen die Negativität unserer Zeit und Jubelschrei nach dem Siegestor in der Nachspielzeit. Es ist eine progressive Parole, die den destruktiven Lärm der Welt übertönen will und ganz nebenbei schon immer Lieblings-Adlib im Hause KLAN.
Tatsächlich hätte es keinen besseren Namen geben können für diese Platte, die kaum lebensbejahender sein könnte und auf so vielen Ebenen ein Befreiungsschlag ist. Mit dem neuen Album lassen KLAN alte Vorstellungen hinter sich, spielen sich endgültig frei vom Indieboy-Image, das sie sich lange Zeit selbst auferlegt haben. »jaaaaaaaaaaaaaaaa!« möchte bewusst keinem Genre angehören, keine Pose sein, keine Klischees bedienen. Vielmehr verkörpert es Wagemut und Freigeist, ist Konglomerat verschiedenster Themen, Einflüsse, Ausreißer, Referenzen, Gäst*innen- Handschriften und Überraschungen. »Dass du mich liebst« mit LEA kommt ganz ohne Drums aus, »Internet« mit Alligatoah ist der vielleicht erste gelungene deutschsprachige Popsong mit ironisch- kritischer Note.
»Wenn Ich Du Wär«, »Der Mann, der Alles Hat« oder »Rettungsboot« sind explizit politische, in Pop-Sprache formulierte Statements, »Juli« ist im direkten Kontrast ein maximal erfrischender Good-Vibe-Moment. Im Zentrum des Projekts »jaaaaaaaaaaaaaaaa!« steht dennoch einmal mehr die Reflexion der Gefühlswelt Liebe. Dabei verzichten KLAN auf klassische Romanzen, widmen sich vielmehr der Überwindung toxischer Facetten in zwischenmenschlichen Beziehungen und greifen dabei auch das eigene Bruderverhältnis ungeschönt auf. »Warum ist es mir all die Jahre so schwer gefallen, zu sagen, dass ich dich lieb hab«, heißt es in »Familie«, einem Kernstück des Albums. KLAN sind also immer noch »das Chamäleon der deutschen Popmusik«, nur noch etwas farbenfroher und so anders und echt und charmant und eigenwillig wie nie zuvor.
»jaaaaaaaaaaaaaaaa!« erscheint am 24.02.2023, kurze Zeit später wird das Zweigespann wieder auf Deutschland-Tour gehen.
Man kann sich seine Familie nicht aussuchen. Das wissen die Brüder Michael und Stefan von KLAN nur zu gut. Da ihnen ihre eigene Band anscheinend noch nicht familiär genug ist, haben sie sie sich für ihre neue Single „Familie“ direkt noch ein weiteres Brüderpaar ins sprichwörtliche Boot geholt.
Gemeinsam mit Felix und Lucas alias OH BROTHER entstand ein folkig-rockiger Popsong über die speziellen Beziehungen, die man zu seinen Nächsten hat. Es ist ein Lied über Streit und Verständnis, über Liebe und Groll sowie über die untrennbare Verbindung, die jede Distanz übersteht. So heißt es im Refrain: „Ich schrei’s dir ins Gesicht – was du bist, das bin ich nicht und trotzdem fängst du mich auf.“
„Familie“ erschien am 02.12. und ist die fünfte Single aus KLANs drittem Studioalbum „jaaaaaaaaaaaaaaaa!“, das Ende Januar 2023 in die Läden kommt.
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KLAN sind die Brüder Michael und Stefan Heinrich. Sie sind das Chamäleon der deutschen Popmusik. Mal punkig-politisch, mal mit großem Herzschmerz, nie aber ohne intelligente und gleichzeitig emotionale Worte, zeigen die beiden, wie deutscher DIY-Pop geht. KLAN schafften es mit ihrem Debüt „Wann hast du Zeit“ und den beiden Halben „Winterseite“ und „Sommerseite“ über unbekannte Trampelpfade mitten ins Zentrum zeitgenössischer Popkultur, auf die Bühnen des Landes, in den Rundfunk und ins Feuilleton.
Getrieben von Überzeugungen und mit klaren Standpunkten machten sich Michael und Stefan einen Namen im oft so inhaltslosen Musikzirkus. Bei ihren Konzerten wird die Leidenschaft greifbar, die sie antreibt – ihre Musik und ihre Geschichten sind universell, ihr Charisma einzigartig. KLAN sind alles was eine Popband sein sollte und noch viel mehr.
Liebe ist Schmerz und jeder Streit fühlt sich tausendmal intensiver an, wenn einem das Gegenüber alles bedeutet. Aber müssen wir immer kämpfen? Kann es nicht ohne diese Kriege funktionieren?
In ihrer gemeinsamen Single „Dass du mich liebst” beschreiben KLAN & LEA den Wunsch nach Harmonie, die Hoffnung, gesehen und geliebt zu werden, ohne ständig aus der Haut zu fahren. Eine große Klavierballade mit zwei der schönsten deutschen Stimmen, die es derzeit gibt.
LEAs Stimmfarbe ist so einzigartig wie die Fähigkeit, mit der deutschen Sprache umzugehen. KLAN beweisen mit jedem neuen Track, dass sie aktuell zu den besten deutschen Songwritern gehören, und man freut sich schon auf das kommende Album in 2023. LEA gehört mit weit über einer Milliarde Streams zu den erfolgreichsten Künstlerinnen Deutschlands – KLANs letztes Album “Zwei Seiten” wurde knapp 45 Millionen Mal gestreamt.
KLAN sind die Brüder Michael und Stefan Heinrich. Sie sind das Chamäleon der deutschen Popmusik. Mal punkig-politisch, mal mit großem Herzschmerz, nie aber ohne intelligente und gleichzeitig emotionale Worte, zeigen die beiden, wie deutscher DIY-Pop geht. KLAN schafften es mit ihrem Debüt „Wann hast du Zeit“ und den beiden Halben „Winterseite“ und „Sommerseite“ über unbekannte Trampelpfade mitten ins Zentrum zeitgenössischer Popkultur, auf die Bühnen des Landes, in den Rundfunk und ins Feuilleton.
Getrieben von Überzeugungen und mit klaren Standpunkten machten sich Michael und Stefan einen Namen im oft so inhaltslosen Musikzirkus. Bei ihren Konzerten wird die Leidenschaft greifbar, die sie antreibt – ihre Musik und ihre Geschichten sind universell, ihr Charisma einzigartig. KLAN sind alles was eine Popband sein sollte und noch viel mehr.
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Und es ist natürlich nicht nur die Reeperbahn. Jährlich Ende September wird Hamburg seit vielen Jahren zur Musikhauptstadt der Welt. Das merke ich allein schon durch die Frequenz an Promoter*innen, die mir Auftritte ihrer Acts ans Herz legen oder ganz allgemein darauf hinweisen, dass sie in Hamburg zu finden sein werden. Kein Wunder, denn das Reeperbahn Festival ist nicht nur das vermutlich größte Clubfestival der Welt (diesmal mit 40.000 Besuchern und über 400 Konzerten in unzähligen Locations) sondern auch Dreh- und Angelpunkt der Musikindustrie mit einer großen Menge an Fachbesucher*innen, die das Event als große Messe wahrnehmen und neben den Events auch an Vorträgen sowie Diskussionen verschiedenster Art teilnehmen. Das alles in einer Branche, die es so nötig hat wie nie.
Das Reeperbahn Festival hat sogar in den Jahren stattgefunden, als alles still gelegen hat. Klar musste man in den letzten beiden Jahren die Besucherzahl zurückfahren. Das ausgeklügelte Hygienekonzept war aber vorbildlich, wurde europaweit viel beachtet und später auch kopiert. Jetzt ist wieder Normalität eingekehrt. Und das Renommee des Festivals sorgte im Jahr 2022 vier Tage lang dafür, dass die Clubs nicht – wie so oft im Moment – mit gähnender Leere glänzten sondern aus allen Nähten platzten.
Okay. Das konnte auch mal nervig sein, wenn die Schlange zu lang war, um noch mit guten Chancen zum gewünschten Konzert eingelassen zu werden. Doch die Menschen waren gelassen. Man blieb entspannt und stillte seinen Konzerthunger am Ende einfach da, wo noch Platz war. Notfalls open air auf dem Heiliggeistfeld oder dem Spielbudenplatz, wobei letzterer sogar dem Publikum ohne Bändchen offen stand, also den Menschen, die einfach ein wenig Festivalluft atmen wollten. Auf jeden Fall ein feiner Zug der Veranstalter!
Zum Programm und den Highlights:
Die größten Überraschungen gab es gleich zu Beginn. Ich nenne mal Kraftklub, die als Überraschungsgäste des Festivals dezent die komplette Reeperbahn mit ihrer Bühne blockiert haben und dann auch drastisch eskaliert sind. Gastauftritte von Casper und Bill Kaulitz inklusive.
Vorher hatte schon das „Opening“ im Stage Operettenhaus für Furore gesorgt, als plötzlich Udo Lindenberg, der frisch gebackenen Ehrenbürger der Hansestadt, auf der Bühne stand. Den hatte nämlich Jan Delay bei seinem Opening-Auftritt kurzerhand im Schlepptau. Überhaupt war das Opening ein Megaevent mit Momenten zum Jubeln, zum Träumen und zum Innehalten. Abgesehen von den oben genannten Herren war die Eröffnung dabei übrigens fest in Frauenhand. Somit setzte das RBF durchaus ein Zeichen, war doch in den letzten Monaten viel Kritik an männerlastigen Events wie „Rock am Ring“ laut geworden. In Hamburg hatte man fast das Gefühl, Carolin Kebekus hätte das Booking übernommen – so viele weibliche Acts waren zu finden.
Die Frauenpower startete mit der wundervollen Ellie Goulding, die neben ihren Songs auch eine bewegende Rede zum Zustand der (Musik)Welt hielt. Natürlich konnte man den Ukraine-Krieg nicht verschweigen. So trat die Rapperin Alyona Alyona auf, die 2019 den ANCHOR Award gewonnen hatte und leitete über zu einer bewegenden Rede von Natalia Klitschko, die in ihrer Keynote von den Auswirkungen des Krieges auf die Kultur berichtete, aber auch von der Stärke, die ein unterdrücktes Land im kulturellen Austausch gewinnt. Es folgten Performances von Zoe Wees, dem Cast des Musicals „Hamilton“, das in Kürze ebenda im Operettenhaus starten wird, und von besagtem fulminantem Duo Jan & Udo.
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Gerade aus dem Veranstaltungssaal getreten, konnte man dann Kraftklub mitten auf der extra gesperrten Reeperbahn entdecken. Was für eine Show, die allen Menschen rundum sagte: „Wir sind hier. Das Festival ist gestartet.“ Da passte ein Song wie „Ich kann nicht singen“ natürlich wie die Faust aufs Auge. Nicht schön, aber selten, war die Devise. Oder besser: Authentisch, rau und bodenständig. Zu „Wenn du mich küsst“ erschien plötzlich Casper als Feature-Gast auf der Bühne und später gab sich auch Bill Kaulitz von Tokio Hotel die Ehre, der ein Teil der ANCHOR-Jury 2022 war.
Jetzt konnte das Festival richtig losgehen und Highlight reihte sich an Highlight.
Da wäre ClockClock, definitiv die Band der Stunde. Mit „Brooklyn“ (einem Feature bei Glockenbach) und seinem Megahit „Sorry“ sprengt der Pfälzer Bojan Kalajdzic momentan jede Radioplaylist. Im glanzvollen Spiegelzelt zeigte er zudem eine große Nähe zum Publikum und legte einen absolut sympathischen Set hin.
Anaïs, deutsche Nachwuchskünstlerin mit belgischen Wurzeln, stellte den Mojo Club auf den Kopf. Sie traf in Klang und Text einen emotionalen Nerv, den andere oft genug verfehlen. Eine echte Powerfrau mit betörender Präsenz.
Der britische Rapper Loyle Carner gab schließlich das offizielle Eröffnungskonzert des Festivals im STAGE Operettenhaus vor 1.200 Zuschauern. Neben den Konzerten in der Elbphilharmonie sicher das größte Einzel-Event des Festivals.
Zum Abkühlen gab es dann mittwochs noch Charles Watson im Bahnhof Pauli. Solche Clubkonzerte sind das Salz in der Festivalsuppe. Dieser Mann der leisen Töne war ganz allein mit Gitarre auf der Bühne und lieferte einen melancholischen Abschluss des Mittwochs.
Tags drauf gaben sich die Schweden von Mando Diao im Saturn, dem großen CD-Laden am Hauptbahnhof. die Ehre und lieferten einen kleinen Acoustic Gig zu zweit. Auch wenn Gustaf Norén nicht mehr dabei ist, macht Björn Dixgård doch einen klasse Job am Mikro. Seine tiefe Stimme ging durch Mark und Bein. Es gab neue Stücke wie „Stop The Train“ und zum krönenden Abschluss den Superhit „Dance With Somebody“ in einer genial reduzierten Version.
Sebastian Madsen ist ja neuerdings solo unterwegs und veröffentlicht in Kürze sein Debüt. Gebucht wurde er als Ersatz für einen ausgefallen Act erst zwei Tage zuvor. Um so besser war seine Performance. Multiinstrumentalistin Anne de Wolff begleitete ihn und seine Band. Es gab Songs wie „Sei du selbst“, das normalerweise von Drangsal gefeatured wird, und „Baby, ich liebe dich“ in einer schönen Version für Klavier und Violine.
Annie Chops ist mir schon 2021 äußerst positiv aufgefallen. Und diesmal legte sie noch einen Zahn zu! Open Air auf der Spielbude verzauberte sie ihr Publikum mit einer fulminanten One-Woman-Show. Gitarre und Loop Station waren am Start – dazu eine mitreißende Performance. Annie ist leidenschaftliche Straßenmusikerin. Und so machte sie halt die Bühne zu ihrer Straße und brachte die Reeperbahn zum Tanzen. Von Soul bis Hip Hop war alles dabei und es gab erstmals zwei deutschsprachige Stücke: „Eins durch zwei“ und „Verlieben zählt nicht“. Stand ihr gut!
Danach feierten KLAN im Bahnhof Pauli einen ordentlichen Abriss mit fettem Sound. Stimmung, Spaß und gute Laune vor vollem Haus. Stefan und Michael Heinrich haben es vom Kirchenchor über das Straßenmusikerdasein bis zum profilierten Musikerduo geschafft und man muss sie im Auge behalten. Das Duo ist gekommen, um zu bleiben.
Zu nächtlicher Stunde ging es in die St. Michaelis Kirche, den berühmten „Hamburger Michel“. Dort spielte die Band HUNDREDS mit dem Ensemble Berlin Strings. Die Atmosphäre in diesen heiligen Hallen ist ohnehin immer ganz besonders. Die Akteure erzeugten einen wundervollen Sound zwischen atmosphärischem Elektropop und knallharten Techno Beats. Das hat der ehrwürdige Michel vermutlich noch nicht oft erlebt.
Auch freitags gab es nach einigen kleineren Konzerten wieder ein Highlight im Michel: Manuel Bittorf aka Betterov hatte sich eine illustre Schar von Gästen eingeladen. Neben einem klassischen Ensemble gab es an den Vocals auch Novaa, Paula Hartmann, Fil Bo Riva und den sensationellen Olli Schulz. Vor allem die gefühlvollen Momente schlugen voll durch. Olli Schulz stimmte extra für Manuels Papa, der großer Springsteen-Fan ist, „No Surrender“ an. Und zum Schluss traf er mit „Als Musik noch richtig groß war“ den Nerv aller Anwesenden.
Dann ging es zu dem ersten von zwei Konzerten in die Elbphilharmonie. Was für ein Haus, was für eine Kulisse, was für ein Sound! Die britische Soul und R&B Künstlerin Joy Crookes, die gerne mal mit Amy Winehouse verglichen wird, legte einen gefühlvollen Set hin und war stets in gutem Kontakt zum Publikum, das durchweg an ihren Lippen hing. Sie trat selbstbewusst, aber gar nicht divenhaft mit großer Band auf, konnte aber ganz zum Schluss allein am Piano die meisten Herzen für sich gewinnen.
Tags drauf waren es die belgischen Klangkünstler Warhaus, die die Elbphilharmonie beseelten. Maarten Devoldere hat mit seiner rauchigen Stimme, die stets ein wenig an Nick Cave erinnert, früher schon der Band Balthazar vorgestanden. Jetzt gab er dem Bandprojekt Warhaus ein Gesicht, das mit endlosen Klangcollagen und verspielten Instrumentalpassagen überzeugte. Zum Ende hin gab es per Loop-Verstärkung ein Soundgemälde epischen Ausmaßes, bei dem Künstler und Publikum nur die Luft anhalten konnten, bevor riesiger Jubel losbrach.
Damit ging für mich ein phänomenales Festival zu Ende. Ich will aber nicht die Berliner Künstlerin Wilhelmine unerwähnt lasen, die zuvor im Club „Uebel und gefährlich“ ein einstündiges Konzert gab. Ihre anfängliche Unsicherheit überspielte sie mit viel Energie und war mega sympathisch. Songs wie „Komm wie du bist“, „Meine Liebe“ und „Das Mädchen mit der Latzhose“ zeugten von Popmusik, die etwas sagen möchte. Durch authentische Ansagen gelang ihr das mit Bravour.
Das Reeperbahn Festival lebt von seiner Vielfalt. Ironischer Schlager, Pop, Soul, Indie auf der einen Seite, Alternative Rock, Rap und Metal auf der anderen. Für jeden ist etwas dabei und Überraschungen gibt es viele. Vermutlich kann sich jeder Besucher seine eigene Geschichte von Highlights und Neuentdeckungen spinnen – und das ist gut so. Das Herz der Musikwelt schlägt jeden September für vier Tage in Hamburg. Vom 20.09.2023 bis 23.09.2023 ist es wieder soweit. „Early Bird Tickets sind“ bereits erhältlich!
Rund um den Spielbudenplatz wurde es musikalisch – wie immer beim Reeperbahn Festival – sehr vielseitig. Kurzfristig war Sebastian Madsen als Act eingesprungen und belebte den Bahnhof Pauli.
Der Sommer ist ein verheißungsvolles Versprechen, das wir jedes Jahr aufs neue sehnlich erwarten. Wenn er dann da ist, ist er kurz und intensiv. Mit dem Fahrrad an den See, tanzend in lauen Nächten die Zeit vergessen.
In KLANs neuer Single „Juli“ geht es genau um dieses Gefühl. Die Brüder Michael und Stefan Heinrich zelebrieren in diesem sonnendurchfluteten Popsong die Leichtigkeit des Seins. „I love you truly, Juli“ heißt es im Chorus – es geht darum, die Momente zu genießen, aus denen irgendwann kostbare Erinnerungen werden. Es geht um Dankbarkeit und Lebensfreude, die uns in schweren Zeiten hilft durchzuhalten. Es ist ein Lied für Hüfte und Herz, zum tanzen und schwelgen, eindeutig und mitreißend. „Juli“ ist die zweite Singleauskopplung, die KLAN dieses Jahr in die Welt schickt und der Zeitpunkt könnte treffender nicht sein.
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KLAN sind die Brüder Michael und Stefan Heinrich. Sie sind das Chamäleon der deutschen Popmusik. Mal punkig-politisch, mal mit großem Herzschmerz, nie aber ohne intelligente und gleichzeitig emotionale Worte, zeigen die beiden, wie deutscher DIY-Pop geht. KLAN schafften es mit ihrem Debüt „Wann hast du Zeit“ und den beiden Halben „Winterseite“ und „Sommerseite“ über unbekannte Trampelpfade mitten ins Zentrum zeitgenössischer Popkultur, auf die Bühnen des Landes, in den Rundfunk und ins Feuilleton.
Getrieben von Überzeugungen und mit klaren Standpunkten machten sich Michael und Stefan einen Namen im oft so inhaltslosen Musikzirkus. Bei ihren Konzerten wird die Leidenschaft greifbar, die sie antreibt – ihre Musik und ihre Geschichten sind universell, ihr Charisma einzigartig. KLAN sind alles was eine Popband sein sollte und noch viel mehr.
KLAN veröffentlichen mit „Nacht“ und „Unendlichkeit gleich zwei neue Songs. Das neue Studioalbum erscheint im Frühjahr 2023.
Nach zwei Jahren der Entbehrung zieht es die Kreaturen der Nacht wieder auf die Straßen, in die Clubs und Kneipen der Stadt. Auf der Suche nach Serotonin streifen sie durch die Dunkelheit, sammeln Begegnungen und Erinnerungen.
In ihrer neuen Single „Nacht“ beschwören Michael und Stefan Heinrich von KLAN diese Aufbruchstimmung. Pumpende Drum-Beats und wohlige Retro-Synths bilden die Leinwand für Michaels Stimme, die gleichzeitig sehnsüchtig und voller Freude verkündet, dass diese Nacht nie endet. Mit ein bisschen Disco, einer Prise Wave und jeder Menge Pop gelingt KLAN ein grandioser Auftakt für den neuesten Teil ihrer Geschichte. „Nacht“ ist die erste Auskopplung aus KLANs drittem Studioalbum, das im Frühjahr 2023 beim Label The Orchard erscheinen wird und ist die erste A-Seite einer Reihe von Doppelsingles, die im Laufe des Jahres folgen.
Die zweite Single, die parallel erscheint, trägt den Titel „Unendlichkeit“. Zahlen helfen uns die Welt zu verstehen, sie zu beschreiben und uns in ihr zu orientieren, doch es gibt Vorgänge im Leben eines Menschen, denen kann keine Ziffer je gerecht werden. Wenn du das erste Mal in die Augen deines Kindes blickst und seine kleinen Hände berührst, verliert jeder zählbare Wert an Bedeutung. In ihrem Song „Unendlichkeit“ widmen sich die Brüder Michel und Stefan Heinrich alias KLAN einer weiteren Facette der Familie. Nachdem Michael kürzlich zum Vater seiner Tochter wurde, schrieb er einen Text über bedingungslose Liebe und grenzenlose Bewunderung. Eingebettet in ein Meer aus Stimmen, entstand eine Ode an das neue Leben und die alte Erkenntnis, dass Dinge endlich sind. Bis auf dieses Gefühl, das keine Zahl je beschreiben kann.
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KLAN sind die Brüder Michael und Stefan Heinrich. Sie sind das Chamäleon der deutschen Popmusik. Mal punkig-politisch, mal mit großem Herzschmerz, nie aber ohne intelligente und gleichzeitig emotionale Worte, zeigen die beiden, wie deutscher DIY-Pop geht. KLAN schafften es mit ihrem Debüt „Wann hast du Zeit“ und den beiden Halben „Winterseite“ und „Sommerseite“ über unbekannte Trampelpfade mitten ins Zentrum zeitgenössischer Popkultur, auf die Bühnen des Landes, in den Rundfunk und ins Feuilleton. Getrieben von Überzeugungen und mit klaren Standpunkten machten sich Michael und Stefan einen Namen im oft so inhaltslosen Musikzirkus. Bei ihren Konzerten wird die Leidenschaft greifbar, die sie antreibt – ihre Musik und ihre Geschichten sind universell, ihr Charisma einzigartig. KLAN sind alles was eine Popband sein sollte und noch viel mehr.