Im Dezember 1981 haben die Toten Hosen angefangen miteinander zu proben, der genaue Tag verlor sich im Nebel der Zeit. Deshalb ist das Datum ihres ersten Konzertes am 10.04.1982 im Bremer „Schlachthof“ der offizieller Bandgeburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums veröffentlicht die Band als Überraschung für Fans und Wegbegleiter ihr „Wort zum Sonntag“ als Neuaufnahme im „70 ist die neue 60, ihr Lutscher!“-Mix und ein bewegendes Video, das 40 Jahre Bandgeschichte Revue passieren lässt.
Die Toten Hosen: „40 Jahre sind eine lange Zeit und wir sind einfach nur dankbar, was wir alles erleben und zum Teil auch überleben durften. An diesem Tag denken wir an alle, die uns auf diesem Weg begleitet haben, vor allem an diejenigen, die heute nicht mehr bei uns sein können und an Euch! Welches Lied könnte dafür passender sein, als ein Song, der wie kein zweiter als das ‚Glaubensbekenntnis‘ der Toten Hosen gilt? Wir wünschen Euch viel Vergnügen! Happy Birthday to all of us!“.
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Willkommen zur deutsch-deutschen Ost-West-Therapie! Marteria und Die Toten Hosen laden ein zur Premiere ihrer Videos der heute erscheinenden Doppel-A-Seiten-Single „SCHEISS WESSIS“ / „SCHEISS OSSIS“. Es geht um ein gesamtdeutsches Problem: Wie kann es sein, dass es über 30 Jahre nach dem Mauerfall immer noch ein Fremdeln und so viele Vorurteile zwischen Ost- und Westdeutschen gibt? Wieso spricht man überhaupt noch von Ost- und Westdeutschen? Wieso kommen viele Wessis und Ossis so lange nach der Wiedervereinigung immer noch nicht miteinander klar?
Fotocredit: Chris Schwarz
Als Marteria und die Hosen die Songs vor drei Monaten eingespielt haben, war die Welt aber noch ein andere: mit dem Beginn von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine ist nichts mehr, wie es vorher war. Die beiden Songs erscheinen jetzt zeitlich in einem völlig anderen Kontext, als sie gedacht waren. Die Musiker haben sich trotzdem entschlossen, die Lieder zu veröffentlichen, weil sie letztendlich als Hymnen auf den Zusammenhalt und die Freundschaft gedacht sind, egal woher man kommt. Das erscheint in der aktuellen Situation wichtiger denn je.
Das Konzept für die dazugehörigen Videos war schnell klar: Es funktioniert nur mit Gästen aus beiden Teilen der Republik, die, jeder auf seine Art und Weise, stilprägende Repräsentanten der sogenannten alten und neuen Bundesländer sind. „Es war ein Riesenspaß, uns zu überlegen, wer dabei mitmachen könnte und wir sind unfassbar glücklich über unsere Gäste. Alle haben sofort den Humor und den Spirit hinter der Idee verstanden und waren mit vollem Körpereinsatz dabei. Ob Roberto Blanco, Finch, der wahre Heino, Cem Özdemir oder Katarina Witt – sie alle haben uns einen unvergesslichen Tag geschenkt (und einen Haufen Autogramme).“
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Vor über zehn Jahren trafen sich der Rostocker Rapper Marteria und der Düsseldorfer Rockmusiker Campino beim Fußballspielen im Backstage-Bereich eines Festivals, es war Liebe auf den ersten Blick. Auch die anderen Toten Hosen lernten den Rapper bald kennen. Daraus resultierte schnell eine Zusammenarbeit: Für das Album „Ballast der Republik“ schrieben Campino und Marteria gemeinsam einige Texte. Das war nur der Anfang einer großen Freundschaft, die im Laufe der Jahre durch viele weitere Projekte, gemeinsame Reisen, Parties und Auswärtsfahrten immer intensiver wurde. Nun kommt es zu einer spektakulären Kollaboration. Mit der Doppel-A-Seiten-Single „SCHEISS OSSIS“ / „SCHEISS WESSIS“ beleuchten Marteria und Die Toten Hosen in jeweils eigenen Songs Befindlichkeiten und Selbstwahrnehmungen im Jahr 32 nach dem Mauerfall.
„SCHEISS WESSIS“ ist die erste Single der am 27.05. erscheinenden, neuen Werkschau „Alles aus Liebe: 40 Jahre Die Toten Hosen“. Die Single wird zusammen mit Marterias „SCHEISS OSSIS“ als Doppel-A-Seiten-Single, limitiert auf 4.000 Stück in bundesgrünem und 4.000 Stück in zonenblauem Vinyl sowie als Download und Stream veröffentlicht.
“SCHEISS WESSIS” und “SCHEISS OSSIS” – natürlich ist das eine gemeinsame Aktion von Marteria und den Toten Hosen. Es geht um eine Sache, die uns schon seit langer Zeit beschäftigt: Wie kann es sein, dass es über 30 Jahre nach dem Mauerfall immer noch ein Fremdeln und einen Haufen Vorurteile zwischen Ost- und Westdeutschen gibt? Wieso spricht man überhaupt noch von Ost- und Westdeutschen?
“Als wir die Songs vor drei Monaten eingespielt haben, war die Welt noch ein andere: mit dem Beginn von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine ist nichts mehr, wie es vorher war. Vielleicht ist auch unser Thema dadurch etwas in den Hintergrund gerückt, aber letztendlich sind diese Lieder auch ein Plädoyer für das Zusammenwachsen, für das Gemeinsame und für die Freundschaft. Wir können es kaum erwarten, die Songs mit Euch zu teilen.” (Die Toten Hosen & Marteria, 17. März 2022)
Vor ziemlich genau zehn Jahren trafen sich der Rostocker Rapper Marteria und der Düsseldorfer Rockmusiker Campino beim Fußballspielen im Backstage-Bereich eines Festivals, es war Liebe auf den ersten Blick. Auch die anderen Toten Hosen lernten den Rapper bald kennen. Daraus resultierte schnell eine Zusammenarbeit: Für das Album „Ballast der Republik“ schrieben Campino und Marteria gemeinsam einige Texte. Das war nur der Anfang einer großen Freundschaft, die im Laufe der Jahre durch viele weitere Projekte, gemeinsame Reisen, Parties und Auswärtsfahrten immer intensiver wurde.
Nun kommt es zu einer spektakulären Kollaboration. Es geht um ein heißes gesamtdeutsches Eisen: Wieso kommen so viele Wessis und Ossis über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch nicht miteinander klar? Mit der Doppel-A-Seiten-Single „SCHEISS OSSIS“ / „SCHEISS WESSIS“ beleuchten Marteria und Die Toten Hosen in jeweils eigenen Songs Befindlichkeiten und Selbstwahrnehmungen im Jahr 32 nach dem Mauerfall.
Die Veröffentlichung erscheint auf dem Label der Toten Hosen als Doppel-A-Seiten-Single, limitiert auf 4.000 Stück in bundesgrünem und 4.000 Stück in zonenblauem Vinyl sowie als Download und Stream. Auf allen Vorbesteller-Plattformen sind die Vinylsingles leider schon ausverkauft, im ausgewählten Schallplattenfachhandel gibt es zur Veröffentlichung am 25.3. noch einige Exemplare.
ALLES AUS LIEBE – 40 JAHRE DIE TOTEN HOSEN
10.06.22 Köln – RheinEnergieSTADION – Ausverkauft 15.06.22 Rostock – IGA Park 18.06.22 München – Olympiastadion 24.06.22 Düsseldorf – Merkur Spiel-Arena – Ausverkauft 25.06.22 Düsseldorf – Merkur Spiel-Arena – Ausverkauft 30.06.22 Kassel – Auestadion 02.07.22 Wien – Krieau Open Air 09.07.22 Großpösna – Störmthaler See (bei Leipzig) 14.07.22 Hamburg – Open Air am Volkspark 16.07.22 Stuttgart – Cannstatter Wasen – Ausverkauft 17.07.22 Zürich – Letzigrund Stadion 20.07.22 Locarno – Moon&Stars 23.07.22 Freiburg – Messeplatz 24.07.22 Mannheim – Maimarktgelände 20.08.22 Berlin – Flughafen Tempelhof 27.08.22 Bremen – Bürgerweide – Ausverkauft 03.09.22 Konstanz – Bodensee Stadion 10.09.22 Minden – Weserufer Kanzlers Weide – Ausverkauft
Lange haben ihre Fans darauf gewartet: Endlich veröffentlichen Die Toten Hosen wieder neue Musik! „SCHEISS WESSIS“ heißt das frisch eingespielte Lied, das am 25.3.22 als auf 4.000 Stück limitierte 7“ Single in bundesgrünem Vinyl, als Download und Stream erscheint.
Am 10.6. startet die Band ihre große „Alles aus Liebe – 40 Jahre Die Toten Hosen“-Jubiläums-Tournee, bei der sie in 17 Städten zusammen mit über einer halben Million Gästen ihren Geburtstag feiern wird.
ALLES AUS LIEBE – 40 JAHRE DIE TOTEN HOSEN
10.06.22 Köln – RheinEnergieSTADION – Ausverkauft 15.06.22 Rostock – IGA Park 18.06.22 München – Olympiastadion 24.06.22 Düsseldorf – Merkur Spiel-Arena – Ausverkauft 25.06.22 Düsseldorf – Merkur Spiel-Arena – Ausverkauft 30.06.22 Kassel – Auestadion 02.07.22 Wien – Krieau Open Air 09.07.22 Großpösna – Störmthaler See (bei Leipzig) 14.07.22 Hamburg – Open Air am Volkspark 16.07.22 Stuttgart – Cannstatter Wasen – Ausverkauft 17.07.22 Zürich – Letzigrund Stadion 20.07.22 Locarno – Moon&Stars 23.07.22 Freiburg – Messeplatz 24.07.22 Mannheim – Maimarktgelände 20.08.22 Berlin – Flughafen Tempelhof 27.08.22 Bremen – Bürgerweide – Ausverkauft 03.09.22 Konstanz – Bodensee Stadion 10.09.22 Minden – Weserufer Kanzlers Weide – Ausverkauft
„Learning English Lesson 3: MERSEY BEAT! The Sound Of Liverpool“ ist der Soundtrack zu Campinos erstem Buch „Hope Street. Wie ich einmal englischer Meister wurde“, das nach Veröffentlichung im Oktober direkt auf Platz Eins der Spiegel-Bestsellerliste eingestiegen ist.
Mit dem Coveralbum veröffentlichen die Toten Hosen am 13.11. eine Liebeserklärung an Liverpool und an die spezielle Variante des Rock ’n’ Roll, die diese Stadt Anfang der sechziger Jahre geboren hat. Hunderte Bands spielten damals den neuartigen, schon bald die Welt erobernden Mersey Beat-Sound – eine davon waren die Beatles. Noch bevor Lennon/McCartney sich an Eigenkompositionen wagten, hatten sie zahlreiche Songs aus den USA im Repertoire; einer der markantesten war sicher „Slow Down“. Genau dieses Lied ist nun in einer dezent wuchtigen Version als Video und zweite Single-Auskopplung des neuen Albums der Toten Hosen erschienen. Für viele war es so etwas wie der erste Punkrocksong der Musikgeschichte – wohlgemerkt zwanzig Jahre, bevor Punk 1977 in London explodierte und auch The Jam eine Version des Songs veröffentlichten. Das Video gibt es hier zu sehen:
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„Learning English Lesson 3: MERSEY BEAT! The Sound of Liverpool“ erscheint mit ausführlichen Begleittexten am 13.11.20 in einer limitierten und nummerierten Edition von 7.500 LPs und 20.000 CDs, Download & Stream. Hier könnt ihr das Album vorbestellen!
Gleich mit seinem ersten Buch „Hope Street: Wie ich einmal englischer Meister wurde“ hat es Campino letzte Woche auf Platz Eins der Spiegel-Bestsellerliste geschafft. Das Album „Learning English Lesson 3: MERSEY BEAT! The Sound of Liverpool“ ist so etwas wie der Soundtrack dazu, eine Liebeserklärung an eine Stadt und an einen Sound, der für einen kurzen historischen Moment die wichtigste Musik der Welt war.
Heute erscheint aus dem Longplayer das erste Video zur Vorab-Single „Respectable“. Mit diesem Song erweisen Die Toten Hosen der Band The Fourmost ihre Reverenz, die wie die Beatles auch von Brian Epstein gemanagt wurden. Die Nummer war die B-Seite ihrer Top 20-Single “I’m In Love” und stammt im Original von den Isley Brothers. Fourmost-Sänger Brian O’Hara führte die Band bis 1982 an, dann wechselte er die Branche und wurde Gebrauchtwagenhändler. 1999 nahm er sich das Leben. Das Video gibt es hier zu sehen:
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„Learning English Lesson 3: MERSEY BEAT! The Sound of Liverpool“ erscheint am 13.11.2020 als einmalige, limitierte und nummerierte Auflage von 7.500 LPs und 20.000 CDs sowie als Download und Stream. Vorbestellbar ist das Album hier.
Über die vergangenen 15 Jahre sind FEUERSCHWANZ nicht nur zu einer der heißesten Bands im Folk Rock avanciert, sondern haben sich auch einen Namen als eine der unterhaltsamsten Vertreter des Genres gemacht. Ihren Weg an die Spitze hat sich die Band durch Beharrlichkeit, unnachgiebigem Touren und einem grandiosen Album nach dem anderen erarbeitet – nun greifen FEUERSCHWANZ mit “Das elfte Gebot nach den Sternen”. Bekannt für ihre ironischen Texte, eingängigen Songs und eine ordentliche Spur Hedonismus, haben FEUERSCHWANZ auf Album #9 mit einem härteren, direkteren Ansatz noch eine Schippe draufgelegt.
Neben den eigenen fesselnden und intensiven Songs, haben FEUERSCHWANZ einmal tief durchgeatmet, gegrinst, ihre Komfortzone verlassen und ein Coveralbum mit dem Namen “Die sieben Todsünden” eingespielt – mit Songs von deutschen wie auch international erfolgreichen Künstlern, die man nicht unbedingt in FEUERSCHWANZ‘ Nähe verorten würde. Unter anderem dabei: “I See Fire” von Ed Sheeran, “Hier kommt Alex” der Toten Hosen, “Amen & Attack” von Powerwolf, “Gott mit uns” von Sabaton oder “Engel” von Rammstein.
Zunächst zu den Coversongs: “Ding” und “Hier kommt Alex” funktionieren sehr gut mit dem Härtegrad, den FEUERSCHWANZ zum Original hinzufügen. Dabei ändert sich gerade bei dem Hosen-Song gar nicht so viel. Das war schon immer ein starkes Brett. Die Songs von Powerwolf und Sabaton klingen den Originalen sehr ähnlich – aber was hätte man da auch ändern sollen? “Engel” bekam zumindest einige orientalische Elemente mit. Ganz spannend. Größte Überraschung ist aber “I See Fire”. Aus der sphärischen Hymne wurde eine Powerballade mit mittelalterlichen Instrumenten. Nicht von schlechten Eltern. Fazit: “Die sieben Todsünden” sind gut und schnörkellos zusammengefasst. Und es war ganz sicher keine Todsünde, dieses Album quasi als Bonus mit draufzulegen.
Die neuen Stücke: Es dürfte ja allen bewusst sein, dass FEUERSCHWANZ vor allem als Liveband wirken. Aber um sich nicht ständig zu wiederholen, braucht man natürlich bisweilen neues Repertoire. Vor zwei Jahren stand die Band ganz im Zeichen des Met. Daran ändert sich auch jetzt nicht viel. Met und schöne Frauen sind ihr Markenzeichen – so sind Songs wie “Metfest” und “Schildmaid” natürlich gesetzt.
“Meister der Minne”, “Kampfzwerg” und “Mission Eskalation” bieten harte Metalklänge mit Folkrock und stilvollen Instrumenten. Ganz wie immer und in positiv feierndem Wohlklang. Doch es geht auch ernster: Da sind der nachdenkliche Titelsong, die erzählende Geschichte “Im Bauch des Wals”, ein morbider “Totentanz” und die abschließende Hymne “Unter dem Dravhenbanner”.
Beide CDs bilden eine musikalische Einheit. Die Themenkomplexe sind gut gewählt und führen an manchen Stellen von der Met-Spaßgesellschaft weg, was mir besser gefällt als bei manchen Vorgängeralben. Mittelalter-Folk und metallische Klänge halten sich die Waage. Auf ein Neues – beim nächsten Mittelaltertag. Spätestens 2021 sollte die Truppe die Bühnen wieder zum brennen bringen.
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Letzte Woche veröffentlichten Die Toten Hosen das Video zu ihrer neuen Single „Kamikaze“, einem Lied, das die Band speziell für ihr Akustikalbum „Alles ohne Strom“ vor wenigen Monaten geschrieben hat.
Gemessen an vorherigen Liebesliedern der Toten Hosen, die oft genug in einer Katastrophe mündeten, schlägt der Song auffallend positive Töne an. Campino dazu: „So nah bin ich einem glücklichen Liebeslied noch nie gekommen und wir haben einige davon geschrieben…“
„Alles ohne Strom“ konnte sich als elftes Album der Toten Hosen auf Platz Eins der deutschen Charts platzieren und sich bereits wenige Wochen nach Veröffentlichung eine Goldauszeichnung sichern.
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Wir haben schon darüber berichtet, dass der KiWi-Verlag eine Reihe von Musikbüchern veröffentlicht, bei der bekannte Persönlichkeiten über ihre Lieblingsband schreiben. Subjektiv, emotional und voller schöner Anekdoten.
Noch genialer aber, als diese Bücher zu lesen, ist es, sie vorgelesen zu bekommen – und das am besten vom Autor selbst. Dafür wurden Hörbucher erfunden.
Thees Uhlmann, selbst Künstler und Frontmann von Tomte, erzählt von seiner Liebe zu den Toten Hosen. Es ist ein Buch voller Anekdoten, das aus zutiefst subjektiver Sicht eine dreißig Jahre andauernde Liebe beschreibt und eine dicke Freundschaft, die daraus entstanden ist. Mit so viel Herzblut geschrieben, dass man ihm jedes Wort abnimmt.
Bei Grand Hotel van Cleef gibt es nun das dazu passende Hörbuch als ungekürzte Autorenlesung. Und es ist einfach megacool. Thees liest in gut drei Stunden seine Liebeserklärung an die Düsseldorfer (Punk-)Rockband mit unaufgeregter Stimme. Absolut authentisch!
2005 ließen Die Toten Hosen schon einmal ihre Verstärker ruhen und veröffentlichten mit „Nur zu Besuch – Unplugged im Wiener Burgtheater“ ein rein akustisches Konzert. Vierzehn Jahre und einige Aufführungen mit dem Symphonieorchester der Musikhochschule Düsseldorf später reifte dann innerhalb der Band die Idee ihren alten Stücken ein neues Gewand im Big Band Sound zu verpassen. Diesmal sollte es aber nicht nur um reduzierte, unverstärkte Versionen der eigenen Songs gehen, sondern vielmehr um das Einbringen neuer Instrumente und neuer Interpretationen des bekannten Materials. Das Ergebnis feierte schließlich im Sommer 2019 unter dem Motto „Mit Pauken und Trompeten“ bei zwei Auftritten in der Düsseldorfer Tonhalle seine Premiere, die es nun mit dem noch schöneren Titel „Alles ohne Strom“ in Form einer CD und DVD/Blu-ray (erhältlich ab dem 22.11.) auch für das heimische Wohnzimmer gibt.
Laut Campino wollten Die Toten Hosen von Beginn an eigentlich immer eine Big Band sein, was angesichts ihrer wilden Punkvergangenheit getrost als Scherz verstanden werden darf. Trotzdem sind sie dieser Idee vermutlich noch nie so nahe gekommen wie auf „Alles ohne Strom“. 21 Songs haben es auf den Live-Mitschnitt geschafft und bis auf den Uralt-Klassiker „Hier kommt Alex“ sind es allesamt Songs, die es auf der „Unplugged“-Scheibe von 2005 nicht zu hören gab. Klangqualität und –tiefe lassen keine Wünsche offen und ein geschmackvolles Artwork mit einem 28 Seiten starken Booklet im aufklappbaren Digipak runden die Geschichte auch optisch ab.
Musikalisch machen die 79 Minuten fast durchgehend Spass. Der beginnt mit dem A capella-mäßigen Opener „Entschuldigung, es tut uns leid!“ und endet mit einer intensiven Version des schon im Original intensiven „Tage wie diese“. „Hört her und öffnet eure Ohr’n, wir sind zurück wie neu gebor’n“, singt Campino in „Strom“ und die Zeile könnte gut als Überschrift über dem gesamten Album stehen. Neu sind auf jeden Fall die liebevoll-melancholische Hymne „Kamikaze“, „Sorgenbrecher (Auf Euch)“, in dem die Band die Freundschaft und die Liebe feiert, „Feiern im Regen“ und das aus Sicht einer Auschwitz-Überlebenden geschriebene „Schwere(-los)“. Man darf gespannt sein welches Stück davon sich auf dem nächsten regulären Hosen-Album wiederfindet. Bei „Kamikaze“ und „Schwere(-los)“ hätte ich nichts dagegen.
Hinzu kommen ein paar Coverversionen. „Ohne dich“ von Rammstein ist verzichtbar, „Politische Lieder“ von Funny van Dannen akzeptabel und „Everlong“ von den Foo Fighters eine gelungene Gotteslästerung. Musikalisch mit Violine und Bläsern durchaus ungewöhnlich interpretiert, kommt Campino gesanglich natürlich nicht an Dave Grohl heran. Aber wer schafft das schon? Ansonsten bildet sein kehliger Gesang, der nach Straße, Kippen und Bier klingt einen Kontrapunkt zu den oftmals warmen Songarrangements, wodurch „Alles ohne Strom“ durchgängig an Spannung gewinnt. Insgesamt stehen Die Toten Hosen als 17-köpfige Combo auf der Bühne und lassen sich von Jazzanleihen, Polkarhythmen und Ska durch ihre über 35-jährige Bandgeschichte treiben. An der ein oder anderen Stelle schielen sogar die Beatles und Bob Marley um die Ecke. Die Fans honorieren „Alles ohne Strom“ mit Sprechchören und Gesängen und man muss nicht erst die DVD/Blu-ray abwarten, um sich die grossartige Stimmung in der Tonhalle bildlich vorstellen zu können.
Im Grunde ist das, was Die Toten Hosen machen ja schon lange kein Punk mehr. Dennoch darf man an dieser Stelle den Hut vor der Experimentierfreude der Band ziehen. Bevor sie sich endgültig in Belanglosigkeiten und ewiger Wiederholung verliert, schafft sie es auf „Alles ohne Strom“ eine Spielfreude zu entwickeln, von der sich andere Kollegen gerne eine dicke Scheibe abschneiden dürfen.
Das ist doch mal ein schönes Konzept, das gleich zwei Seiten in den Mittelpunkt stellt: In der neuen Musikbibliothek des KiWi Verlags schreiben bekannte Persönlichkeiten über ihre musikalischen Lieblinge.
Thees Uhlmann, selbst Künstler und Frontmann von Tomte, erzählt von seiner Liebe zu den Toten Hosen. Ein Buch voller Anekdoten, das aus zutiefst subjektiver Sicht eine dreißig Jahre andauernde Liebe beschreibt und eine dicke Freundschaft, die daraus entstanden ist. Mit so viel Herzblut geschrieben, dass man ihm jedes Wort abnimmt.
Die bekannte Journalistin Anja Rützel schreibt über Take That – und spricht mir aus der Seele. Es geht um die bitteren Momente, als Robbie die Band verließ, und um die schönen, als es zur Neuformierung und Wiedervereinigung kam. Mit persönlichen Worten und dem ureigenen Herzschmerz.
Schriftsteller Tino Hanekamp liefert einen wunderbaren erzählerischen Trip zu Nick Cave, der Vergangenheit und Gegenwart vereint. Ein Roadtrip als Liebeserklärung an den großen Star.
Die Radiomoderatorin Sophie Passmann widmet sich schließlich dem kalifornischen Songwriter Frank Ocean. Sie erzählt, warum dieser den Soundtrack ihres Lebens geschrieben hat. Ihre Depressionen und den Sturz in die Extreme beschreibt sie mit schonungsloser Offenheit.
Passend zu der Lektüre kann man sich übrigens zu jedem Buch eine Spotify-Playlist als Hintergrundmusik abspielen. Der KiWi Verlag hat einfach an alles gedacht und liefert hier zunächst vier sehr schöne Büchlein im handlichen Format, die Leseratten und Musikliebhaber vereinen. Hoffentlich werden dem noch viele Bände folgen.
Mit „1000 gute Gründe“ veröffentlichen die Toten Hosen heute die erste Single und das dazugehörige Video ihres neuen Akustikalbums „Alles ohne Strom“. Dabei überrascht die Band mit einer taufrischen, skalastigen Neuinterpretation ihres unverwüstlichen Klassikers, der vor genau 30 Jahren erstmals als Single veröffentlicht wurde und dennoch in das Jahr 2019 zu passen scheint wie die Faust aufs Auge. Die Liveaufnahme entstand diesen Sommer in der legendären Düsseldorfer Tonhalle und wurde von dem englischen Regisseur Paul Dugdale filmisch in Szene gesetzt, der als absolute Koryphäe gilt und regelmäßig für Größen wie die Rolling Stones, Adele, Paul McCartney oder Coldplay arbeitet. Das Video könnt ihr euch hier anschauen.
„Alles ohne Strom“ erscheint mit 21 Liedern am 25.10.19 als CD-Album und auf 10.000 Stück limitiertes Doppelvinyl-Album, Download und auf allen Streamingplattformen. Am 22.11.19 wird „Alles ohne Strom“ als DVD/Blu-ray mit 31 Liedern und 141 Minuten Spielzeit sowie einem Making Of veröffentlicht. Zeitgleich erscheint ein auf 15.000 Stück limitiertes Earbook mit 152 Seiten Fotos, das neben dem CD-Album auch die DVD und die Blu-ray enthält.
Der Nachholtermin steht fest: Das neue Datum für das zweite Berlin-Konzert der Toten Hosen im Rahmen ihrer „Laune der Natour 2018“ findet am 29.8.2018 statt. Sänger Campino hatte vor dem eigentlichen Konzert einen Hörsturz erlitten, sodass die Show kurzfristig abgesagt werden musste.
Ist das noch ein Auswärtsspiel oder schon ein Heimspiel? Diese Frage konnte man sich in Luxemburg durchaus stellen. Zumindest kam die Band gerade aus China zurück und am 20. Mai startet die große Deutschland-Tour, die sie am 14. und 15. September 2018 erneut in die Region führen wird, nämlich an den Bostalsee. Laut T-Shirt fand in Esch/Alzette jedenfalls die Eröffnung der Tour statt. Und es war ein Publikum, das in einem Mischmasch aus luxemburgischen und deutschen Fans bestand. Die 6.000 Angereisten hatte zuvor schon das stundenlangen Anstehen im Stau geeint. Es war ein verteufelter Abend auf der Autobahn mit zwei Unfällen und etlichen Baustellen auf der Strecke.
Die Rockhal war schließlich ebenso bis auf den letzten Platz in bedrückender Enge gefüllt wie zuvor die Straßen. Und mit etwas Verspätung ging es dann los. Die Veranstalter hatten natürlich von der schwierigen Anreise erfahren und zur Freude vieler Fans den Start der Show kurzerhand 30 Minuten nach hinten verlegt, damit alle mit an Bord waren.
Den Anfang machte um 20.15 Uhr die argentinische Band Argies mit schnellem Punkrock und einer energiegeladenen Show. Trotz der relativ bescheidenen Möglichkeiten vor dem Bühnenaufbau der Hosen legten sie schnell und selbstbewusst los und trafen dabei auf ein tanzwütiges Publikum im ersten Hallendrittel. Es gab Titel in argentinischer und englischer Sprache. Und selbst ein Schmachtfetzen wie die italienische Anarcho-Hymne “Bella Ciao” wurde hier zum Massen-Event.
Die Toten Hosen starteten dann mit besagter Verspätung um 21.30 Uhr per visueller Bandvorstellung auf großen LCD-Leinwänden. Diesmal nicht als Desperados, sondern als Dschungelforscher. Die “Laune der Natur” ist jetzt auch schon wieder ein Jahr alt und die erste große Konzertreise zum Album fand bereits 2017 statt. Die neue Setlist begann mit dem Titelsong des Albums, doch schon der zweite Song “Liebeslied” zeigte dem stimmgewaltigen Publikum, dass die Klassiker nicht zu kurz kommen sollten.
Campino war bester Laune, stets agil auf der Bühne und in Kontakt zu den Menschen. Doch man tat alles dafür, seine Performance nicht zur One-Man-Show werden zu lassen. So war auf den drei riesigen LCD-Wänden stets die komplette Band im Blick. Mittels Einzelaufnahmen, die durch zum Song passende Animationen in Szene gesetzt und miteinander verbunden wurden. Eine Stärke der Hosen-Shows ist es schon oft gewesen, dass man nicht zu viel Schnickschnack im Bühnenaufbau mit sich trägt – man will ja schließlich Punkband bleiben – und trotzdem dafür sorgt, dass die Fans jedes Detail der gewaltigen Show auch aus siebzig Metern Entfernung mitverfolgen können.
Die Titel des aktuellen Albums und des Vorgängers “Ballast der Republik” wurden ebenso abgefeiert wie “Bonnie & Clyde”. Das zeigte, dass die Hosen (auch in Luxemburg) ein Publikum haben, das immer auf dem neusten Stand ist. Allerdings war es sehr unruhig im Saal, denn es fand ein ständiges Rein und Raus statt, um die durstigen Kehlen mit Getränken zu versorgen. Und wenn man sich dabei durch Menschenmassen quetschen musste, störte das vor allem im hinteren Hallenbereich das Konzertfeeling.
Besonders penetrant war das zu bemerken, als es künstlerisch etwas schwieriger wurde. Zu ihrem Projekt “Entartete Musik” hatte die Band schon mit einem Orchester zusammen gearbeitet. Und einige Streicher plus Piano waren in der Rockhal vertreten, um die Stücke “Teil von mir” und “Du lebst nur einmal (vorher)” mit Klezmer und weltmusikalischen Klängen zu bereichern. Wem das zu anspruchsvoll war, der ging eben Bier holen. Schade drum, denn es war ein gefühlvolles Erlebnis, das die Aspekte des Punk und Rock’n’Roll keineswegs außer Acht ließ.
Danach ging es wieder in die Vollen. “Pushed Again” konnte ebenso begeistern wie kurz darauf “Alles aus Liebe”. Und auch der noch recht frische Radiohit “Wannsee” wurde aus 6.000 Kehlen mitgesungen. Natürlich konnte Campino sich fußballerische Seitenhiebe Richtung Köln nicht verkneifen: “Wir kommen aus einer Stadt, die Erstliga-Fußball spielt.” Und für den FC Kaiserslautern gab es ein wohlwollendes “Steh auf, wenn du am Boden bist”. Mit “Wünsch DIR was” und “Hier kommt Alex” folgten zwei weitere Highlights. Schließlich war nach gut 75 Minuten Schluss mit dem Hauptset.
Aber man kennt die Hosen schlecht, wenn man meint, das sei schon alles gewesen. Der große Zugabenblock dehnte das Konzert locker auf über zwei Stunden Länge aus. Zunächst waren die Sinfoniker wieder auf der Bühne und es gab nicht nur den Hosen-Song “Alles passiert”, sondern auch zwei ausgedehnte Coverversionen: “Hey Jude” zum Mitsingen für jedermann und AC/DCs “TNT” zum kollektiven Abrocken. Begeistert wurde “Eisgekühlter Bommerlunder” aufgenommen. Und bei den schwitzigen Temperaturen in der Halle hätte mancher lieber einen solchen genossen als darüber zu singen. Aber sei’s drum: nicht jammern – mitmachen!
Den von vielen erwarteten Hit “Tage wie diese” gab es erst ziemlich zum Schluss. Vorher wollte ohnehin keiner gehen. So wurde der endgültige Abschluss “You’ll Never Walk Alone” auch zum Motto für die abreisenden Fanmassen. Die Parksituation im Escher Belval ist wirklich ein Traum. Da muss keiner Sorge haben, nicht mit dem Auto unterzukommen. Doch die An- und Abreise im Nadelöhr kann schon zum Albtraum werden. Aber nach einem solchen feierwütigen Konzert war das Nebensache. Man hatte ein glänzendes und spielfreudiges Eröffnungskonzert gesehen. China hat der Stadt Trier eine Karl-Marx-Statue geschenkt und die Toten Hosen nach Deutschland zurück geschickt. Was will man mehr?
Das Open Air am 14.9.2018 (Bostalsee) ist bereits ausverkauft, doch für das Zusatzkonzert am 15,9,2018 – gleicher Ort – gibt es noch Restkarten. Wer die Show in diesem feinen Ambiente am See genießen möchte, sollte sich beeilen. Immerhin kann man damit Tourbeginn und -abschluss in der Region Trier feiern. Dank den Veranstalter von Popp Concerts, die einen guten Draht zu Campino und Co. zu haben scheinen.
Setlist – Die Toten Hosen, Esch/Alzette, 18.5.2018
Prokofjews Peter und der Wolf wird mit einer neuen Fassung des Kinderklassikers zum Werk des 21. Jahrhunderts: Peter und der Wolf in Hollywood – kreiert von der erfolgreichen New Yorker Firma Giants Are Small in Zusammenarbeit mit Deutsche Grammophon. Das musikalische Märchen wird im nächsten Jahr 80 Jahre alt. Passend zur radikalen Umgestaltung, in der die Geschichte von 1936 aus Russland ins heutige Kalifornien versetzt wird, erscheint die Aufnahme nicht nur als Album, sondern bei iTunes auch als interaktive App für Kinder.
Das legendäre Werk hat Generationen von Kindern begeistert, nun erhält es einen Touch von Rock: Die neue Version wird von den Rockstars Campino (deutsche Fassung) und Alice Cooper (englisch) erzählt. Sie finden sich damit in Gesellschaft so prominenter Sprecher wie Sting und David Bowie, Sean Connery und Christopher Lee, Loriot und Otto, Karlheinz Böhm und Peter Ustinov.
In Peter und der Wolf in Hollywood fliegt Peter, der gerade seine Eltern verloren hat, von Russland nach Los Angeles, wo er von seinem Großvater aufgenommen wird – einem alternden Hippie, der als Gärtner für einen Filmstar aus Hollywood arbeitet. Peter findet es schwierig, in seiner neuen Heimat Freunde zu finden, und freundet sich stattdessen mit den Tieren seiner Umgebung an – einer Ente und einem kleinen Vogel, nicht aber mit der verwöhnten, eitlen Katze des Filmstars! Als ein Wolf aus dem Zoo ausbricht, kann er seinen Heldenmut zeigen. Peter kennt wilde Wölfe aus seiner russischen Heimat und ersinnt eine raffinierte Methode, das Tier zu fangen. Entstanden sind ein Album und eine App mit einer humorvollen und zeitgemäßen Neuinterpretation eines populären Klassikers. Familie, Freundschaft, Mut und Unerschrockenheit werden zum Thema vor dem Hintergrund einer Welt von heute mit ihren allgegenwärtigen Medien und ihrem Celebrity-Kult.
Giants Are Small, das unkonventionelle Studio, das verantwortlich ist für diese Neufassung von Peter und der Wolf, hat sich bei Publikum und Kritik einen Namen gemacht, mit fantasievollen Bühnenshows, in denen Theater, Film, Puppenspiel und klassische Musik verschmelzen. Die neue App und das Album gehen zurück auf eine Produktion von Prokofjews Klassiker, die Giants Are Small erstmals 2008 mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra in der Walt Disney Concert Hall in Los Angeles auf die Bühne brachte. Die Originalproduktion von Peter und der Wolf in Hollywood hat das künstlerische Team von Giants Are Small für die neue App und das Album vollständig überarbeitet und dabei die Vorgeschichte hinzugefügt und eine faszinierende neue Bilderwelt für die ganze Geschichte entwickelt.
Zunächst wurden nach Entwürfen von Doug Fitch in den Studios in Brooklyn von Hand Modelle gebaut, die anschließend fotografiert und vom Filmemacher/Produzenten Edouard Getaz zum Leben erweckt wurden. Fitch zeichnete dann jede einzelne Figur, bevor ein Team von Grafikern die Zeichnungen in die Fotos einfügte. Schließlich webten Getaz und Fitch in New York Klangeffekte in die Orchestermusik.
Das Album wurde von Deutsche Grammophon mit einem der weltweit führenden Jugendorchester, dem deutschen Bundesjugendorchester, unter Leitung des renommierten Dirigenten Alexander Shelley aufgenommen.
Die App Peter und der Wolf in Hollywood ist für Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren gedacht. Sie enthält die gesamte Geschichte mit packenden Bildern, ergänzt durch mehr als ein Dutzend witziger Spiele und Interaktionen, in denen die Kinder Peters Welt erforschen und ihm bei seinem mutigen Versuch helfen können, den aus dem Zoo entwichenen Wolf zu retten. Die Kinder können außerdem die musikalische Welt der Geschichte erforschen: durch mehr als 30 Auszüge aus Musikstücken in der neuen Vorgeschichte (mit bekannten Werken von Puccini und Wagner, Elgar und Grieg, Schumann und Satie) und in Prokofjews ursprünglichem Märchen. Bonusmaterial zeigt in kurzen Videos die Entstehung des Projekts, unter anderem die Musikaufnahmen und die faszinierende kreative Arbeit hinter der Bilderwelt der App.
Auf ihrer kurzen Tour im Sommer 2015 hatten die Toten Hosen Teile des Sinfonieorchesters der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf mit dabei, um auf ihr Projekt „Entartete Musik“ hinzuweisen. In einer Zeit, in der der rechte Rand der Gesellschaft verstärkt an Aufmerksamkeit gewinnt, war es eine bewegende Ansage, die Campino zu den entsprechenden Musikstücken machte.
Im Oktober 2013 veranstalteten Die Toten Hosen und das Sinfonieorchester der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf drei Konzerte in der Tonhalle Düsseldorf. Unter dem Titel „Willkommen in Deutschland“ wollten die Musiker an die Reichsmusiktage und die Ausstellung „Entartete Musik“ im Düsseldorfer Ehrenhof 75 Jahre zuvor erinnern. Mit dem Etikett „entartet“ stigmatisierten die Nationalsozialisten jede unerwünschte Form von Musik, vor allem jüdischer Künstler und Vertretern der Avantgarde und des Jazz. Dieser Hass gipfelte 1938 in der Ausstellung „Entartete Musik“, die nach dem Vorbild der Münchner Ausstellung „Entartete Kunst“ den vermeintlichen Einfluss des „Jüdischen“ und des „Undeutschen“ dokumentieren sollte.
Mit „Willkommen in Deutschland“ stellten die Toten Hosen und die Robert Schumann Hochschule die von den Nationalsozialisten verfemte Musik in den Mittelpunkt eines Konzertabends. Das Programm, das von der Band und der Hochschule gemeinsam ausgewählt wurde, zeigt das ganze breite Spektrum, sogenannter „entarteter“ Musik. Es reicht von unterhaltsamer Filmmusik über Kompositionen von den Comedian Harmonists und Kurt Weill bis hin zu Schönbergs dramatischem Werk „Ein Überlebender aus Warschau“. Auch aktuellere Lieder, die damals sicher in Ungnade gefallen wären, wurden aufgeführt und so sind auch mehrere Songs der Toten Hosen dabei, die speziell für diesen Abend neu arrangiert wurden.
Die CD/DVD zum Konzert hält nun diese besonderen Stunden aus dem Jahr 2013 für die Nachwelt fest. Die Aufnahme entstand in der Düsseldorfer Tonhalle und bietet atmosphärische Musik für verschiedene Geschmäcker. Da sind die Orchesterstücke, beispielsweise von Max Bruch, Auszüge aus der „Dreigroschenoper“, Stücke wie „Die Moorsoldaten“ und „Einen großen Nazi hat sie“. Campino und die Hosen zeigen sich hier von einer ganz neuen Seite, die man ihnen aber ohne Weiteres abnimmt. Selbst eigene Stücke („Willkommen in Deutschland“, „Sascha… ein aufrechter Deutscher“, „Europa“, „Das Mädchen aus Rottweil“) wurden behutsam neu arrangiert, um sie dem besonderen Ambiente des Konzerts anzupassen.
Das Ergebnis ist ein atmosphärischer Konzertabend auf zwei CDs und einer erläuternden Begleit-DVD. Alle an den Konzerten künstlerisch beteiligten Mitwirkenden verzichten auf ihre Gage und auch das Label JKP auf sämtliche Gewinne. Der ganze Gewinn aus diesem Projekt wird zur Unterstützung von Stipendiaten und Konzertprojekten der Robert Schumann Hochschule zur Verfügung gestellt.
Das war eine Überraschung als die Toten Hosen aus dem Nichts heraus ein Konzert in Luxemburg ankündigten – gut einen Monat vor dem Termin. Nach einer zweimonatigen Konzertpause ging es logischerweise darum, vor den großen Open Airs in der Schweiz und in Leipzig die Spielpraxis zurück zu gewinnen. Ein Testspiel also im kleinen Luxemburg – wie beim Fußball. Kein Problem, die Halle kurzfristig auszuverkaufen. Gut 6000 Tickets waren innerhalb von 24 Stunden weg. Also auf ging’s in die Rockhal nach Esch/Alzette.
Der große Bau in der Avenue du Rock’n’Roll wurde speziell für große Konzerte gebaut und ist demnach perfekt ausgestattet. Selbst an Parkplätzen unter und neben der Halle mangelt es nicht. Schweißtreibenden Temperaturen konnte man allerdings nur im Außenbereich entgehen. Das taten viele Fans den ganzen Abend über und bekamen vom Konzert wohl nur wenig mit. Schade drum. Momentan ist halt doch eher Open-Air-Saison.
Passend war auf jeden Fall der schwülstige, harte Bluesrock des Supports Triggerfinger. Die Band aus Belgien hatte ihren großen berühmten Moment 2012 mit dem Song “I Follow Rivers”, der in einer Coverversion von Lykke Li zum Charthit wurde. Diesen Titel spielte man im 30minütigen Set übrigens konsequent nicht! Auch eine Form von Stellungnahme. Stattdessen gab es starke Nach-vorne-Treiber vom elegant und lässig auftretenden Musiker-Trio. Verzerrte Gitarren, ein unglaublich tiefer und wuchtig gezerrter Bass, wirbelnde Drums und ein abwechslungsreicher Gesang – so stellt man sich Desert Rock vor und genau so klingt er auch, wenn man alles richtig macht.
Aber wir waren ja wegen der Hosen dort. Und die starteten pünktlich um 21 Uhr einen 150minütigen Trip durch ihre Geschichte. Wie Campino im Lauf des Konzerts mit Blick auf frühere Zeiten treffend bemerkt: “Nie hätten wir gedacht, dass uns jemand folgt.” Er war bestens gelaunt und in Topform. Die technischen Möglichkeiten machten das Konzert zum Erlebnis bis in die letzten Reihen und verdeutlichten anschaulich, dass das gegenwärtige Tour-Konzept für große Open Airs gedacht ist.
Es startete auf riesigen LCD-Wänden mit der Vorstellung der Band als Desperados. Dann hielten “Bonnie & Clyde”, “Liebeslied” und “Auswärtsspiel” her, um das Eis zu brechen. Wäre nicht nötig gewesen, denn das multikulturelle Publikum aus vor allem Deutschen und Luxemburgern hing von Beginn an gebannt an seinen Lippen, sang jeden Song textsicher mit und ließ sich auch von der schwitzenden Leibesmasse im Inneren der Rockhal nicht abschrecken: nicht jammern – mitmachen!
Um im “Ausland” zu glänzen, hatte Campino beschlossen, seine Ansagen teilweise auf “Sulu” zu halten. Schöne Idee, wenn man ein internationales Publikum vor sich hat. Das könnte auch in der Schweiz und in Leipzig gut funktionieren. Das aktuelle Album nahm einen geringeren Stellenwert ein als bei den Open Airs vor zwei Jahren. Stattdessen gab es Klassiker (Campino: “Lieder von früher, die wir nicht immer spielen”) wie “35 Jahre” und “Madelaine (aus Lüdenscheid)”, letzteres wie geschaffen für den frankophilen Sprachraum.
In Erinnerung an das Projekt “Entartete Musik” aus dem Jahr 2013 hatte man Musiker der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf mit im Gepäck und brachte mit Streicher- und Piano-Begleitung unplugged Titel wie “Nur zu Besuch”, “Unsterblich” und “Europa” zu Gehör. Als Hommage an die europäische Idee und die Flüchtlingsproblematik gab es später im Konzert auch “Willkommen in Deutschland” zu hören. Ein Thema, dem sich die Hosen gerne widmen.
Trotz vieler ernster Töne hatte man ausreichend mit “Wünsch dir was”, “Alles aus Liebe” und “Verschwende deine Zeit” zu feiern. Zum Ende des ersten Zugabenblocks gab es ein erlösendes “Tage wie diese”, mitgesungen aus 6000 Kehlen. Kleine Kinder auf den Schultern ihrer Väter, während beide ganz in die Lyrics versinken. So geht großes Konzert-Kino. Da die Band nicht zu stoppen war, gab es insgesamt drei Zugabenblöcke und die Hosen entließen erst um 23.30 Uhr das Publikum mit “Zehn kleine Jägermeister” und “You’ll Never Walk Alone” in den wohlverdienten Feierabend. Die laue Sommernacht auf dem industrie-romantischen Campus verschaffte genug Abkühlung und die meisten traten wohl den Weg Richtung Deutschland an. Die Toten Hosen? Immer gern gesehen. Auch in Luxemburg. Wir folgen.
Da haben die Toten Hosen also eine offizielle Biographie schreiben lassen. Ist das der letzte Schritt ins Establishment? Irgendwie schon – obwohl Campino & Co. alles tun, um sich in einem guten Licht darzustellen. Will heißen: ihre inneren Kämpfe darzustellen, die sie ausfechten mussten, weil sie plötzlich in jedem Milieu Gehör fanden. Nicht mehr nur Punk, nicht mehr nur Jugend, nicht mehr nur das linke Spektrum. Plötzlich spielte die böse CDU “An Tagen wie diesen” sogar auf ihrer euphorischen Siegesfeier. Böse zersungen von Volker Kauder.
Ist das wirklich so dramatisch? Ist das nicht ganz normal in einer Zeit, da Veranstalter X halt eine Gebühr an die Gema bezahlt und damit das Liedgut verbreiten darf, wie es ihm gefällt? Zumindest kann man die Aktion zum Aushängeschild für die innere Zerrissenheit einer Band machen, die eben nie das konservative Herdenvieh bedienen wollte, es mit einer einfachen Hymne nun aber doch tut. Außerdem bringt es doch interessante Pressemeldung, wenn man im Vorfeld einer Buchveröffentlichung lanciert, dass Frau Bundeskanzlerin höchstpersönlich sich nach dem Wahlsieg bei Herrn Campino für die Verunglimpfung des Songs entschuldigt habe. Eigentlich ist auch diese Darstellung eine Anbiederung an die konservative Klientel, aber wir wollen mal nicht kleinlich sein.
Germanist Philipp Oehmke, Kulturredakteur beim Spiegel, gibt seinem Buch den Untertitel “Am Anfang war der Lärm”. Das stimmt nicht ganz. Er beginnt nämlich mit der Merkel-Episode. Vielleicht auch, um dem zufälligen Reinleser gleich anzudeuten, dass es nicht um eine chronologische Abfolge der Hosen-Geschichte geht, sondern dass durchaus philosophisches und politisches Gedankengut in die Texte fließt. Das ist fair.
Der 380seitige Wälzer ist spannend und flüssig geschrieben. Wir erleben aus unterschiedlichen Perspektiven nochmal mit, wie die Toten Hosen von der Spaß-Punk-Band spätestens mit “Hier kommt Alex” und dem Konzeptalbum “Ein kleines bisschen Horrorshow” (das die Bühnenmusik zum Theaterstück “A Clockwork Orange” enthält) zum ernsthaften Deutschrock überging. Wir verfolgen den Weg vom Ratinger Hof in Düsseldorf zu den größten Stadien der Republik. Am Wichtigsten aber finde ich das Hintergründige – die tiefen Einblicke in die Seele der Band. Oehmke hat in Gesprächen und hautnah eine Menge erfahren und darf dies auch schreiben: von Drogen und Alkoholexzessen, von Kabbeleien und ernsthaften Zerwürfnissen in der Band (am Ende entscheidet immer Campino), von endlosen Diskussionen über das Tun und Lassen.
Den historischen Abriss und Lebenslauf des Bandgeschehens gab es schon öfters. Da brauchen wir keine Wiederholung. Doch dieses Buch bietet mehr. Ich war nie der Die-hard-Hosen-Fan, habe die Musik hier und da oberflächlich gehört. Doch mit dem Wälzer von Philipp Oehmke wächst einem die Truppe mehr ans Herz. Und sogar Frau Merkel wird irgendwie sympathisch geschildert. Da darf am Ende jeder zufrieden sein. Gut gemacht.